(Wahnsinnige) Rechtssprechung????

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
das wird schon so sein.
Was dieses Gerichtsurteil aber gezeigt hat, war, daß selbst langjährige, "gestandene" Politiker wie der Schaden vor Gericht sich keine andere, sprich bessere, bevorzugte oder sonst günstigere Behandlung erwarten dürfen als der "kleine Hendldieb".
Ich vermute, ein Hendldieb kommt nicht mit einem lächerlichen Jahr Fußfessel davon, und muss das Hendl auch noch ersetzen.

Derweil hat sich die Weichspülmaschine OGH noch gar nicht mit dem Fall befasst. Dass Stadt und/oder Land Schadenersatz fordern, davon hört man bisher auch nix.

Bei Schaden und Raus kann man wohl sehr zutreffend sagen "nomen est omen" :mrgreen:
 
Schuldspruch für Schaden und Co: Die politischen Folgen des Urteils im Swap-Prozess

Schaden MUSS nicht zurück treten. Das Gericht hat ihm da ein Hintertürl gelassen.

1. Muss Schaden zurücktreten?
Sollte Bgm. Heinz Schaden (SPÖ) in den nächsten Tagen nicht selbst zurücktreten (am Montag um 11 Uhr gibt Schaden im Schloss Mirabell eine Pressekonferenz), gibt es keine gesetzliche Regelung, die ihn automatisch des Amtes verlustig gehen lässt. Denn als direkt gewählter Bürgermeister muss er auch Mitglied des Gemeinderats sein. Aber seine Funktion als Gemeinderat verliert er laut Stadtrecht nur dann automatisch, wenn er nach erfolgter Wahl die Wählbarkeit verliert. Und dies ist nur im Falle einer rechtskräftigen strafrechtlichen Verurteilung zu einer mehr als einjährigen unbedingten Freiheitsstrafe vorgesehen. Schaden aber hat genau ein Jahr unbedingt erhalten, und auch diese Strafe ist noch nicht rechtskräftig.

Und natürlich könnte er bis zu einem rechtskräftigen Urteil im Amt bleiben. Danach könnte er sein Amt mit Fußfessel ausüben. Aber ganz abgesehen von juristischen Eiertänzen und unabhängig vom Schuldspruch: Schaden trägt die politische Verantwortung für die massiven Fehlspekulationen. Und er hätte unabhängig vom Strafprozess längst zurück treten müssen.
 
ist einigermaßen erstaunlich - und für mich völlig unverständlich
Bei der Stadt wundert es mich weniger, weil den Schadenersatz müsste der Gemeinderat beschließen, und in diesem hat Schaden (noch) eine Mehrheit hinter sich. Beim Land hingegen haben sich die politischen Verhältnisse ja inzwischen geändert. Entweder hat man aufs strafrechtliche Urteil gewartet (bzw. wartet noch weiter auf die Rechtskraft), damit man mit entsprechend größeren Chancen in den Zivilprozess starten kann - oder es passiert nichts, weil es eine stillschweigende Übereinkunft unter Politikern aller Fraktionen gibt, sich gegenseitig kein Aug' auszuhacken. Man könnte ja einmal selbst betroffen sein ...
 
hm, einfach himmlisch, in welchen Dimensionen Du lebst
Der guten Ordnung halber das vollständige Zitat, um die Dimension besser wahrnehmen zu können.
Interessant, der türkise Musiklehrer hat sichtlich 1 Milliarde verzockt.
Aber das Pröllsche System hat ihn sichtlich noch rechtzeitig vor Ungemach bewahrt.
Dagegen sind die 3 Millionen in der Stadt Salzburg lächerlich.

Aber schon klar, für Kleinkrämer und Opportunisten macht das keinen Unterschied.

Übrigens, in St. Pölten geht's scheinbar um 30 Millionen, die mittels Swaps verzockt wurden.
Aber die WKStA muss sicherlich Prioritäten setzen, also zuerst mal die Bagatellen im Westen.;)
Bleibt noch die Frage, welche Banken hier im Hintergrund aktiv waren?
RBI-Aktie nach Stresstest unter Druck
 
Irgendwas wurde auch von "Hausarrest" gefaselt. Vermutlich in Verbindung mit der Fußfessel.
Der elektronisch überwachte Hausarrest ist umgangsprachlich die "Fußfessel"!
Gesetzlich wird die Fußfessel "Elektronisch überwachter Hausarrest in der Strafhaft" genannt.
Nicht ganz korrekt.
Es heisst wie "elektronisch überwacher Hausarrest" und ist nicht auf die Verbüßung von Freihheitsstrafen bewschränkt. Auch eine U-Haft kann vollzogen werden.
Meine die prominenten Fälle, nur die bekomme ich ja in den Berichten mit.
Das ist ja das Problem.
Die große Menge an Berufungen bleiben gleich und/oder fallen sogar höher auch als in der 1. Instanz.
Dennoch wird allgemein angenommen, das es bei allen so ist wie bei den "Prominenten"!
 
Die große Menge an Berufungen bleiben gleich und/oder fallen sogar höher auch als in der 1. Instanz.
Dennoch wird allgemein angenommen, das es bei allen so ist wie bei den "Prominenten"!
Nein, ich gehe wirklich nicht davon aus, dass es bei den Nicht-Prominenten immer günstiger ausfällt. Habe es im Beitrag halt nicht dazu gesagt. Ich kritisiere echt nur die Fälle von den Prominenten, wo es beim 2. Urteil meistens günstiger ausfällt. Ich glaub in letzter Fall war es nur einmal, wo es ärger für den Kriminellen wurde. Mir fällt grad der Name nicht ein.
 
Es heisst wie "elektronisch überwacher Hausarrest" und ist nicht auf die Verbüßung von Freihheitsstrafen bewschränkt.
Ahhh..das wusste ich noch nicht, dass, die Fußfessel auch für die U-Haft angewendet wird!

Wird sie noch für andere Haftarten angewendet? z.B. Schubhaft?
 
Teurere ähhh, bessere Anwälte?:D
Geld. Die ganzen Verzögerungsanträge kosten Geld. Und die Prominentenfälle dauern halt lange, weil der Rechtsverdreher das Rechtssystem ab absurdum führt. Bestes Beispiel unser schönster und erfolgreichster Minister (Zitat von ihm selbst, Anm.d.R). Ich hätt den Fernseher fast aus dem Fenster geschmissen, als ich mein Interview sah, wo er sich tatsächlich wegen der langen Verfahrensdauer beschwert hat. Das war das Interview in der Kanzlei von seinem grinsenden Rechtsanwaltskomiker. Als der Reporter ihn dann darauf angesprochen, dass er die Dauer eben durch seine unzähligen Anträge verzögert, wusste er klarerweise keine Antwort drauf.
Hab zwar keine Ahnung, um was es dann genau bei diesen Anträgen geht, aber so laienhaft gesagt, normal ist das nicht. Das System. Denn die Anwälte werden wohl auch nur das machen, was das Gesetz her gibt. Manche Gesetze sind leider für die Politiker selbst gemacht, sieht man oft, vorsorglich quasi...
 
Geld. Die ganzen Verzögerungsanträge kosten Geld. Und die Prominentenfälle dauern halt lange, weil der Rechtsverdreher das Rechtssystem ab absurdum führt.
Das ist sicher eines der größten Probleme. In Österreich sind die Gerichtskosten so hoch, dass die Justiz in Summe um 11% mehr einnimmt als ausgibt. Das ist in OECD-Ländern bei Weitem einzigartig. Ab August steigen die Kosten noch einmal um 5%. Die Kosten wurden im Zuge einer Steuerreform vor einigen Jahren dramatisch erhöht, seitdem haben wir quasi ein Rechtssystem für Reiche.

Wenn ein krimineller Politiker mit seinem Fall einmal vor den OGH kommt, bin ich mir zudem sicher, dass es Anrufe aus den Parteizentralen bei den zuständigen Richtern gibt, wo diese (sofern parteipolitisch "richtig" eingefärbt) daran erinnert werden, wem sie ihre hohen Posten zu verdanken haben.
 
Und solche Fälle wie der vom FPÖ-Komiker Gorbach, der zu den Höchstgerichten wegen unbegründeter Forderungen läuft, sind auch nur eine Vergeudung von Ressourcen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben