Tatsächlich gibt es nach wie vor Verurteilte die zum Teil bereits seit mehreren Jahrzehnten in Haft sind. Und ob die dann noch "rauskommen"?
Die Möglichkeit einer vorzeitigen Haftentlassung wird wohl von einem seriösen Gremium überprüft werden. Und tatsächlich sind viele "Lebenslängliche" inzwischen wieder auf freiem Fuß.
Der Fall Adrienne Eckhardt erregte 1952 die Gemüter. Das Barmädchen schlug nach einem gemeinsamen Heurigenbesuch einen Geschäftsmann mit einer Fleischmaschine nieder und schnitt ihm danach die Gurgel mit einem Messer durch. Die "Mörderin mit dem Engelsgesicht" wurde zur Höchststrafe, "lebenslangem, schwerem Kerker, verschärft durch hartes Lager in jedem Vierteljahr und Dunkelhaft an jedem Jahrestag der Tat", verurteilt. Sie wurde 1967
begnadigt, verbüßte also 15 Jahre.
Die "Todesengel von Lainz" Haben zwischen 1983 und 1989 nachweislich 49 Morde begangen bzw. gestanden. 200 weitere Morde wurden vermutet, konnten aber nicht eindeutig nachgewiesen werden. Die beiden Hauptbeschuldigten, Waltraud Wagner und Waltraud Wagner, wurden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt und am 7. August 2008 in die
Freiheit entlassen. Das "Lainzer" wurde nach der Aufdeckung der Mordserie in "Krankenhaus Hietzing" umbenannt.
Jack Unterweger war der wohl bekannteste Serienmörder in der österreichischen Kriminalgeschichte. Er war wegen des Mordes an einer jungen Frau (ein weiterer Mord, für dessen Durchführung er verdächtigt wurde, konnte ihm letztlich nicht nachgewiesen werden) zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er begann in der Haft zu schreiben, was ihm die Bezeichnung "Häfenpoet" einbrachte. Nach 16 Jahren Haft wurde er, unterstützt durch die Intervention zahlreicher Künstler und Intellektueller, bedingt
aus der Haft entlassen. Sechs Monate nach seiner Entlassung begann eine Serie von insgesamt 11 Morden an Prostituierten. Unterweger wurde verdächtigt und floh nach USA. In Miami wurde er festgenommen. Er hat noch vor Rechtskraft des Urteils Selbstmord begangen.
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