Im Internet als Mann ausgegeben: Prozess
Ein Fall von Täuschung ist am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt verhandelt worden Eine 22-Jährige gab sich im Internet als Mann aus. Eine junge Frau verliebte sich in „ihn“ und leidet nun unter Depressionen. Der Prozess endete mit einer Diversion mit Geldbuße und Sozialstunden.
Fast ein Jahr lang hatte das Opfer über verschiedene Internet-Plattformen engen Kontakt mit dem vermeintlichen Mann. Sie verliebte sich in ihr virtuelles Gegenüber. Tatsächlich entpuppte sich der Kontakt als 22 Jahre alte Schülerin aus Klagenfurt. Es wurden mehrere Treffen vereinbart, zu denen aber niemand erschien. Die Schülerin fälschte sogar einen Führerschein und eine Geburtsurkunde, um ihre Tarnung als Mann aufrecht zu erhalten und stelle die Dokumente online.
Als der Schwindel nach elf Monaten schließlich aufflog, brach die getäuschte junge Frau sämtliche sozialen Kontakte ab. Sie verfiel in Depressionen, außerdem besteht der Verdacht, dass sie an Magersucht erkranken wird.
Diversion
Eine Diversion wir bei leichten und mittelschweren Vergehen angewandt und ist eine alternative Beendigungsmöglichkeit eines Prozesses. Es müssen bestimmte Voraussetzungen dafür gegeben sein.
Absichtlich manipuliert?
Diese negativen gesundheitlichen Folgen beim Opfer seien für die Anklage ausschlaggebend gewesen, sagte Gabriele Lutschounig, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Daher musste sich nun die 22-Jährige, die sich als Mann ausgab, vor Richter Uwe Dumpelnik verantworten. Die Beschuldigte sagte vor Gericht, es tue ihr sehr leid, sie wollte nicht, dass es so kommt. Der Prozess endete mit einer Diversion, die 22-Jährige muss 500 Euro Geldbuße zahlen und 70 Sozialstunden ableisten.