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auch noch ein nicht unbedeutender unterschied zwischen österreich und der schweiz: die schweiz hat ein milizparlament. zwar gibt es auch in österreich parlamentarier, die neben ihrer parlamentarischen tätigkeit weiterhin einem beruf nachgehen, aber prinzipiell könnte man vom job als parlamentarier in österreich leben, während in der schweiz die parlamentarier so gut wie alle einen zweiten beruf haben. dieser hat zwar in eineigen fällen auch mit einer politischen tätigkeit zu tun - in der kleinen kammer, dem ständerat, wesentlich öfter als im nationalrat, aber dennoch hat das berufsparlament folgen auf die abhängigkeit des abgeordneten: er würde, wenn er nicht mehr ins parlament kommt, seinen job verlieren. nicht einen nebenjob, sondern seinen job. was das für jemanden bedeuten kann, der acht jahre lang nichts anderes getan hat als im parlament zu sitzen, dürfte wohl jedem schnell klar einleuchten: er wird arbeitslos und kann - je nach alter - nicht mehr wirklich damit rechnen, auf dem arbeitsmarkt gute chancen zu haben, also klammert er sich an sein amt so gut er kann. wie wir aber wissen ist in erster linie die partei dafür verantwortlich, die parlamentssitze zu vergeben und nicht er wähler. dies hat dann noch stärker die folge, dass der österreichische abgeordnete alles tun wird, was seine partei von ihm verlangt und im zweifelsfall nicht das tun wird, was sein wähler von ihm erwarten würde. im gegensatz dazu ist das mandat in der schweiz eben ein nebenjob, eine zusätzliche belastung zu familie und berufsleben. zwar eine belastung, die sie doch oft gern auf sich nehmen und die meisten werden es auch mit freuden machen, aber es ist halt eben ein nebenjob.