Warum-Fragen gleich Angriff?

Mitglied #565828

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Ich habe heute mal ein Diskussionsthema aus dem Bereich der partnerschaftlichen Kommunikation.

Es geht um das Nachfragen, Hinterfragen...das: "warum tust du das so?"/ "warum reagierst du so?" und warum diese Fragen so schnell bei Menschen als Angriff gedeutet/ empfunden werden?

Mir ist das letztens erst wieder bei einem befreundetem Paar aufgefallen. Sie sind noch nicht lange zusammen und bekamen sich gleich in die Wolle, bei dieser einfachen "Warum-Frage".

Wie soll man sich den gegenseitig kennenlernen, verstehen und Rücksicht aufeinander nehmen, wenn man der Partner nicht bereit ist sich zu Erklären?

Ich kenne dieses Verhalten auch von meinem Vater. Dieser ging auch immer gleich an die Decke, da er jeder Ergründungsfrage als Angriff wertete.

Warum ist das so? Was meint ihr bzw. wie seht ihr das?
 
Weil es leider Menschen gibt, deren Fähigkeit Kritik anzunehmen (und so wird die Frage nach dem Warum oft verstanden) dramatisch unterentwickelt ist.
 
Ich denke weil man es 1. Oft selbst nicht weiss und zu unbewusst ist....
2. Es anzeigt, dass der andere es nicht versteht, warum ich was tue, und es ev deshalb als Abwertung durch den Fragenden interpretiere.

Allein die Frage kann entweder offen und neugierig gestellt werden oder schon gleich vom Tonfall her ungläubig/verwundert/abwertend.
 
Ich denke weil man es 1. Oft selbst nicht weiss und zu unbewusst ist....
2. Es anzeigt, dass der andere es nicht versteht, warum ich was tue, und es ev deshalb als Abwertung durch den Fragenden interpretiere.

Allein die Frage kann entweder offen und neugierig gestellt werden oder schon gleich vom Tonfall her ungläubig/verwundert/abwertend.
Aber unterstelle ich so meinem Partner nicht gleich negative Wesenszüge und halte ich die Beziehung dann nicht für auf "Augenhöhe"?
 
Aber unterstelle ich so meinem Partner nicht gleich negative Wesenszüge und halte ich die Beziehung dann nicht für auf "Augenhöhe"?
Ich meinte das jetzt allgemein.
In einer Partnerschaft sollte man das dann doch bewusster sehen. Da reicht wahrscheinlich, wenn eine Seite erkennt, dass durch "sich angegriffen fühlen" Verletzungen aufgezeigt werden. Und man in keinen Kampf einsteigt.
 
Warum ist das so? Was meint ihr bzw. wie seht ihr das?
  • Angegriffen fühlen, weil man es weder anders kann noch weiß und bis jetzt noch gar nicht auf die Idee kam.
  • Es wird etwas in Frage gestellt, das ansich gefälligst (event. dankbar) so angenommen zu werden hat.

Tja und einige hatten ja das Vergnügen auf der einen oder anderen Seite gestanden zu sein:
Mit einer "Warum"-Frage kann man gut am Selbstbewusstsein des anderen kratzen.
Recht böse: "Warum machst Du es nicht gscheit?" od. "Warum stellst Du dich immer so an?" od. "Warum stöhnst Du so komisch?"
Fragen können durchaus gar nicht nett sein und das Gegenteil von partnerschaftlich einend.

Zu guter Letzt: Andere fragen sowieso net gern und mit dem antworten haben sie es naturgegeben dann auch nicht.
 
Ich meinte das jetzt allgemein.
In einer Partnerschaft sollte man das dann doch bewusster sehen. Da reicht wahrscheinlich, wenn eine Seite erkennt, dass durch "sich angegriffen fühlen" Verletzungen aufgezeigt werden. Und man in keinen Kampf einsteigt.
Aber dann zu einem späteren Zeitpunkt über den Sinn der Frage sprechen....sonst entsteht eine Mauer aus Schweigen.
 
  • Angegriffen fühlen, weil man es weder anders kann noch weiß und bis jetzt noch gar nicht auf die Idee kam.
  • Es wird etwas in Frage gestellt, das ansich gefälligst (event. dankbar) so angenommen zu werden hat.

Tja und einige hatten ja das Vergnügen auf der einen oder anderen Seite gestanden zu sein:
Mit einer "Warum"-Frage kann man gut am Selbstbewusstsein des anderen kratzen.
Recht böse: "Warum machst Du es nicht gscheit?" od. "Warum stellst Du dich immer so an?" od. "Warum stöhnst Du so komisch?"
Fragen können durchaus gar nicht nett sein und das Gegenteil von partnerschaftlich einend.

Zu guter Letzt: Andere fragen sowieso net gern und mit dem antworten haben sie es naturgegeben dann auch nicht.
Deinen letzten Satz kann ich gut in Zwangsvergesellschaftungen, zB im beruflichen Kontext verstehen, aber in einer Beziehung? Dann steht es schlecht um sie.

Danke für deine Antwort!
 
Ich habe heute mal ein Diskussionsthema aus dem Bereich der partnerschaftlichen Kommunikation.

Es geht um das Nachfragen, Hinterfragen...das: "warum tust du das so?"/ "warum reagierst du so?" und warum diese Fragen so schnell bei Menschen als Angriff gedeutet/ empfunden werden?

Mir ist das letztens erst wieder bei einem befreundetem Paar aufgefallen. Sie sind noch nicht lange zusammen und bekamen sich gleich in die Wolle, bei dieser einfachen "Warum-Frage".

Wie soll man sich den gegenseitig kennenlernen, verstehen und Rücksicht aufeinander nehmen, wenn man der Partner nicht bereit ist sich zu Erklären?

Ich kenne dieses Verhalten auch von meinem Vater. Dieser ging auch immer gleich an die Decke, da er jeder Ergründungsfrage als Angriff wertete.

Warum ist das so? Was meint ihr bzw. wie seht ihr das?

Ich sehe das ein bisschen differenzierter und nehme beide Parteien in die Pflicht.
Eine Frage kann auf sehr viele Arten gestellt werden und kann - je nach Empfänger auch schonmal negative Gefühle auslösen. Oftmals hat dieses Gefühl auch garnichts mit der Frage an sich zu tun. Jeder Mensch hat gewisse Punkte und Erfahrungen in seinem Leben gesammelt die, bewusst oder unbewusst, diverse Gefühle auslösen können. Deshalb sollte man als Fragesteller im Grunde immer mit einer - eventuell völlig andersartigen, Emotion rechnen und auch bereit sein die Situation zu entschärfen. Im Umkehrschluss sollte sich natürlich auch der Empfänger fragen, weshalb er so reagiert hat.

Fragen sind toll - aber nur die richtigen Fragen bringen einem weiter.
 
Das ist Inhalt in so gut wie jedem Kommunikationsseminar, dass Warum Fragen von den meisten Menschen als Angriff gewertet werden....
Ist also wohl was dran, aus welchem Grund auch immer. Ich finde, es kommt drauf an, wie die Frage gestellt wird.. "warum hast du das gemacht?" hat natürlich mehr Konfliktpotenzial als "ich würde gerne deine Beweggründe kennen"
 
Ich sehe das ein bisschen differenzierter und nehme beide Parteien in die Pflicht.
Eine Frage kann auf sehr viele Arten gestellt werden und kann - je nach Empfänger auch schonmal negative Gefühle auslösen. Oftmals hat dieses Gefühl auch garnichts mit der Frage an sich zu tun. Jeder Mensch hat gewisse Punkte und Erfahrungen in seinem Leben gesammelt die, bewusst oder unbewusst, diverse Gefühle auslösen können. Deshalb sollte man als Fragesteller im Grunde immer mit einer - eventuell völlig andersartigen, Emotion rechnen und auch bereit sein die Situation zu entschärfen. Im Umkehrschluss sollte sich natürlich auch der Empfänger fragen, weshalb er so reagiert hat.

Fragen sind toll - aber nur die richtigen Fragen bringen einem weiter.
Und das alte Motto: "Du bist ok, ich bin ok!" ? Wo bleibt das Selbstbewusstsein?
 
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