Warum scheitern viele Beziehungen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr?

G

Gast

(Gelöschter Account)
Auf speziellen Wunsch von @Mitglied #411667 somit der threat.
Ich meine ein Grund des Scheitern von langjährigen Beziehungen ist die innerpartnerschaftliche emotionale Abstumpfung oder wie man das halt nennen soll.
Meine derzeitige Sexpartnerin ist mit einem ansehnlichen, intelligenten Herren verheiratet, mit dem sie viele Interessen teilt, den sie zu Recht unsagbar schätzt - mit dem sie auf eigenen Wunsch jedoch seit Jahren keinen Sex mehr hat, es/er reizt sie halt so überhaupt nicht mehr.
Meiner bisherigen Sexpartnerin = meiner Ehefrau geht es ganz ähnlich. Nur halt mit mir(eigenlob, ich weiß)
Rational passt meine Sexpartnerin wesentlich besser zu ihrem Mann als zu mir, ändert aber nichts an ihrem Verhalten und unserem tun.
 
Danke an @Mitglied #361440 .

In langjährigen Beziehungen entwickeln sich 2 Partner nicht immer linear U d gemeinsam) gleichzeitig miteinander .
Das kann dazu führen, dass man den Hut draufhaut, was verständlich ist , oder durchhaelt, bis wieder mehr Ruhe ins Boot kommt .
Bei mir und in meiner Beziehung gab's Mal eine sehr schwere Krise so zw 35 und 40, als die Belastungen mit kleinen Kindern groß war , und gleichzeitig ein Haus gebaut würde.
Für mich persönlich eines der belastendsten Zeiten.
Danach wieder eine Zeit der Konsolidierung und sogar sehr erfuellend bzw verbindend.

Länge Beziehungszeiten müssen nicht zwangsläufig scheitern , aber auch nicht bestehen bleiben.
Es heisst aber vielmehr , dass man vieles gemeinsam erlebt hat, durchlitten hat , vieles misslungen, vieles geglückt ist , und somit ein unendlichen Meer an gemeinsamen Entscheidungen gefallen , an unterschiedlichen Meinungen zerschellt sind.
Nichts aber wäre es , wenn das Leben langweilig , fad und eintönig dahingeflossen wäre.
Die gegenseitige Herausforderung kann gelingen oder misslingen.
Aber sehr oft ist das, was man sich zu sagen hat , entscheidender als alles andere.

Sehr oft ist auch Respekt und Wertschätzung das, was in den Jahren größer und wichtiger wird.
Denn gemeinsam zu leben , wo die Bilanz dennoch im Positiven bleibt, soll auch gewürdigt werden.
Wo man sich gegenseitig unterstützt und sich Raum lässt , bedarf auch der permanenten Dankbarkeit an den anderen .
Und das Wissen, dass nicht alles perfekt sein muss , ist ein Stück Reife, die uns hoffentlich dann schon gelungen ist .;)
 
Ich teile deine Meinung @Mitglied #361440 nicht so ganz das Abstumpfen betreffend.

Sehe es viel mehr so...
Die meisten Paare finden sich zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr zusammen.
Haben zu Beginn gute Jahre....sexuell sich ausprobierend....die Häufigkeit passend für beide.
Dann geht die Familienplanung an...die lieben Kinderchen kommen und vervollständigen die Familie.
Abgesehen davon das man selber in der Entwicklung der Sexualität betreffend noch nicht so fertig ist....nicht weiß was da an Interessen sich noch ergeben kann...
Der Alltag als Familie sehr viel Zeit in Anspruch nimmt...
Sich viele als Paar aus den Augen verlieren und hauptsächlich Mutter & Vater sind.
Den einen fällt es auf und arbeiten daran...
Bei Anderen kommt paarmäßig der Schlendrian rein...
Oder man entwickelt sich in unterschiedliche Richtungen die Vorlieben betreffend.

Es gibt unterschiedlichsten Varianten was alles hinein spielt, um sich als Paar zu verlieren.

Ein großer Punkt ist gewiss auch das einige dazu neigen so bald der Ring am Finger steckt, sich optisch gehen lassen.
Egal ob Männer oder Frauen.
 
Ein großer Punkt ist gewiss auch das einige dazu neigen so bald der Ring am Finger steckt, sich optisch gehen lassen.
Egal ob Männer oder Frauen.
Nicht nur Optisch.....
Viele die ich kenne sehen den Partner als gegeben an: gehört mir-bleibt mir!
Nur ist halt diese Variante der Partnerbindung nicht mehr ganz zeitgemäß...
In der Steinzeit gab es meistens ein vorherrschendes Rollenbild:
Der Mann geht Arbeiten und bringt die Kohle, die Frau steht am Herd und wechselt die Windeln.
Abends steht der Schweinsbraten mitsamt Bier am Tisch um den Göttergatten bei Laune zu halten. Befindlichkeiten hat man mit sich selbst zu klären....
Trennung oder gar Scheidung war ja sowas von verpönt.....und wenn die Frau alleine nicht Lebensfähig (Finanziell) war konnte sie ja auch schlecht davonlaufen.
Die Männer wussten das und dementsprechend verhielten sie sich....
Mittlerweile gibt es aber ein neues - von mir "sehr" geliebtes- Wort: LEBENSABSCHNITTSPARTNER.....
Scheidungen sind nicht mehr Moralisch verwerflich und wer erinnert sich noch an den komischen Satz: "Bis der Tod euch scheidet!":down:
Lieber mal auf Tinder & Konsorten nachschauen was es sonst noch gibt...das kann doch nicht alles gewesen sein im Leben!!
Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit und Orientieren uns immer am "Noch nicht erreichten aber sicherlich doch möglich"...
"Wollen sie glücklich sein wischen sie nach rechts".....
Warum soll ich mich dann um meine Beziehung kümmern wo doch eh schon alles gesagt ist...wo schon alles gemacht wurde...

Ich vergleiche manchmal eine Beziehung mit einem Flugzeug:
Wenn man in 10.000 Meter Höhe unterwegs ist kann man auch nicht den Treibstoff mit den Worten: "Das fliegt eh schon..." zumachen...
Endet mit Sicherheit in einer Bruchlandung!
Ebenso wird es sich in einer Partnerschaft verhalten wenn der "Treibstoff" fehlt!
 
Scheitern denn tatsächlich auffallend mehr Beziehung zwischen 40. und 50. Lebensjahr? Da gehör ich ja zur Risikogruppe.
Ich gebe Mended im Großen und Ganzen recht, sehe das auch so. Was meiner Meinung vielleicht ergänzend dazu kommt:
Bis zu diesem Alter gibt es oft äussere Umstände bzw. (gemeinsame) Ziele, die auch als Beziehungskitt fungieren, speziell: Kinder, berufliches Fortkommen, sich zusammen Wohlstand schaffen (z.b.: Hausbauen).
Und dann sind die Kinder selbstständig bzw. alt genug nicht ständig umsorgt werden zu müssen, das Haus ist fertig, viele kommen auch drauf, dass Erfolg im Beruf doch nicht das Wichtigste im Leben ist. Viele entdecken dann, dass sie noch andere Interesse und Wünsche haben. Das kann dann in der Folge für die Beziehung schwierig werden.

Früher gab's für das Alles ein einfaches Wort: Midlife-crisis.
 
@Mitglied #423488

Meinst du nicht das es zu einfach ist SO das Auseinander leben. ...erklären zu wollen?

Bedenke...
. die rosa Brille ist ab
. Manche Paare sprechen selten wirklich miteinander...Also die Gespräche die über Haushalt, Kinder und organisatorisches hinaus gehen
. haben sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt

Beliebig erweiterbar...
All das würde ich nie mit dem Wort Midlife- crisis abtun.

Denn wenn ein Paar nicht glücklich ist....einiges probiert hat an der Beziehung etwas zum positiven zu ändern, warum das ganze Leben nebeneinander her leben...
Statt sich zu trennen und auf ein Neues.
 
War eher als Ergänzung zu Mended's Beitrag gedacht, und nicht als Haupt-/Alleinstehender Erklärungsversuch.
Man sieht hier in der Diskussion ja schon, dass eine wohl vielschichte Gründe gibt. Wollte nur darauf hinweisen, dass das Phänomen nicht ganz neu ist.
Im Übrigen rede ich nur g'scheit daher, dabei hab ich selbst ja noch gar keine Erfahrung im Sich-trennen.
Nicht einmal die von mir gebrachten Beispiele gibt es bei mir. (Hausbauen, Karriere, Kinder (obwohl wir zwei wirklich wunderbare Kinder haben, die in absehbarer Zeit uns verlassen werden). Auch deine Beispiele (rosa Brille, Gespräche, unterschiedliche Entwicklungen) gibt bzw. gab es bei uns nicht. Wir lassen uns auch nicht gehen.
...trotzdem krisielt es bei uns doch auch etwas...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habe grade auf FB von einem Paar gelesen ,vdas 82 Jahre verheiratet ist und er 108, und sie 105 Jahre ist .

Auch wenn dies vielleicht eine Rarität sein mag , so kann es vielleicht auch sein , dass man nach der Midlife-Crisis mehr wieder ins Blickfeld bekommt, was man füreinander bedeutet , und nicht so sehr , was man aneinander vermisst .
 
Habe grade auf FB von einem Paar gelesen ,vdas 82 Jahre verheiratet ist und er 108, und sie 105 Jahre ist .

Auch wenn dies vielleicht eine Rarität sein mag , so kann es vielleicht auch sein , dass man nach der Midlife-Crisis mehr wieder ins Blickfeld bekommt, was man füreinander bedeutet , und nicht so sehr , was man aneinander vermisst .
Falls meine Frau und ich so alt werden, werden wir vermutlich auch noch miteinander verheiratet sein. Überinterpretieren muß man das aber nicht.
 
Bis zu diesem Alter gibt es oft äussere Umstände bzw. (gemeinsame) Ziele, die auch als Beziehungskitt fungieren, speziell: Kinder, berufliches Fortkommen, sich zusammen Wohlstand schaffen (z.b.: Hausbauen).
Und dann sind die Kinder selbstständig bzw. alt genug nicht ständig umsorgt werden zu müssen, das Haus ist fertig, viele kommen auch drauf, dass Erfolg im Beruf doch nicht das Wichtigste im Leben ist.

Früher gab's für das Alles ein einfaches Wort: Midlife-crisis.

All das würde ich nie mit dem Wort Midlife- crisis abtun.

dieser Frust kommt meiner Meinung nach daher, dass einem die (realistisch erreichbaren) Ziele abhanden kommen. Wie schon aufgezählt, Haus fertig, Kinder ziehen demnächst aus, im Job hat man einen Level erreicht wo nicht mehr viel weiter geht, am Horizont ist schon mehr oder weniger gross die Pension sichtbar. Neue Ziele - niente, eher versuchen das Erreichte zu erhalten. Und ein paar Sachen wird man von der Wunschliste streichen.... der eine den Traumurlaub in der Südsee, der andere das Häuschen im Grünen.

Ist natürlich auch eine Frage Glas halbvoll / halbleer.
 
dieser Frust kommt meiner Meinung nach daher, dass einem die (realistisch erreichbaren) Ziele abhanden kommen. Wie schon aufgezählt, Haus fertig, Kinder ziehen demnächst aus, im Job hat man einen Level erreicht wo nicht mehr viel weiter geht, am Horizont ist schon mehr oder weniger gross die Pension sichtbar. Neue Ziele - niente, eher versuchen das Erreichte zu erhalten. Und ein paar Sachen wird man von der Wunschliste streichen.... der eine den Traumurlaub in der Südsee, der andere das Häuschen im Grünen.

Ist natürlich auch eine Frage Glas halbvoll / halbleer.

Welcher Frust?
Kann es sein das wir sehr aneinander vorbei reden?

Es gibt gewiss Leute diesen DIESEN Frust schieben aber im Vergleich zu den von mir erwähnten Gründen, werden die deinigen eher Seltenheitswert haben.
 
Welcher Frust?
Kann es sein das wir sehr aneinander vorbei reden?

Es gibt gewiss Leute diesen DIESEN Frust schieben aber im Vergleich zu den von mir erwähnten Gründen, werden die deinigen eher Seltenheitswert haben.

ich hab mich allein auf den Begriff Midlife Krisis bezogen. Wenn man damit nicht zurechtkommt, wirds fürs Zusammenleben auch nicht förderlich sein.
 
Es gibt unterschiedlichsten Varianten was alles hinein spielt, um sich als Paar zu verlieren.
.
Das glaube ich auch. Am Ende jedoch glaube ich halt ein bisschen an das Klischee: Mann braucht Sex um glücklich zu sein, Frau muß glücklich sein um Sex zu wollen. Nach einigen beziehungstechnischen schieflagen hat sie die Lust verloren und die Spirale dreht sich.
 
Das glaube ich auch. Am Ende jedoch glaube ich halt ein bisschen an das Klischee: Mann braucht Sex um glücklich zu sein, Frau muß glücklich sein um Sex zu wollen. Nach einigen beziehungstechnischen schieflagen hat sie die Lust verloren und die Spirale dreht sich.

Ist gerade positiv, dass du die Frauen nicht in einen Topf schmeisst.
 
Ich glaube eher, dass die Fähigkeit Probleme gemeinsam zu meistern verloren gegangen ist und dadurch es bröselt wenn die gemeinsame Klammer (Kinder, Haus, etc..) verloren geht. Dazu kommt dann noch meist ein von der Werbewirtschaft generiertes Weltbild und schon ist die große Unzufriedenheit perfekt. Meiner Frau und mir sind Werte und Weltbilder der Allgemeinheit komplett egal, wir leben seit 1993 miteinander ohne Besitzanspruch und es klappt noch immer... und das obwohl wir mitten im theoretischen Krisenalter sind.
Also es geht auch anders...
 
Ich glaube, dass jenseits der 40 bei vielen sowas wie Torschlusspanik aufkommt. Ein Phänomen, dass aber eigentlich altersunabhängig ist. Statt Bewältigung dieser Krise suchen sie dann die Flucht nach vorne und glauben, noch einmal ganz neu starten zu müssen / können. In diesen Fällen bricht die Beziehung oft einfach so zusammen, ohne dass es dafür handfeste Gründe oder Schuldige gäbe.
 
Meiner Frau und mir sind Werte und Weltbilder der Allgemeinheit komplett egal, wir leben seit 1993 miteinander ohne Besitzanspruch und es klappt noch immer... und das obwohl wir mitten im theoretischen Krisenalter sind.
Also es geht auch anders...
Das ist eine tolle Aussage:up: Keinen Besitzanspruch, auf keinen Fall heiraten, möglichst keine Kinder (in diese Welt Kinder zu setzen, ist eh grenzwertig...) wohnen nur da, wo es nicht weh tut wegzuziehen ( gerade im Alter kommt man ja mal auf Alaska oder die Südsee) Dem Partner alle Freiheiten lassen, soweit es paßt. Irgendwie klappt es mit der Beziehung, wenn man sich bewußt jeden Tag gegenseitig neu erobern muß. Ist meine bescheidene Meinung. Einfach so leben, als ob man sich gerade erst kennengelernt hat. Wo es beide dem anderen rechtmachen mit dem ganzen Herzen.
 
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