Was darf Kunst?

Und: was hat jetzt das eine mit dem anderen zu tun? Ich bitte um eine sachliche Erklärung, frei von ideologischen Phrasen.

Es gibt Sektoren, wo wirklich Geld verbrannt wird. Mit dem Hinweis auf die Bankenrettung war natürlich die Finanzkrise gemeint.
Über deren Ursachen kann man sich wirklich aufregen… aber über Kunst- und Kulturförderung?

BTW: Seit geraumer Zeit warnen Experten davor, dass uns in drei bis fünf Jahren eine erneute Finanzkrise erfassen wird
und dies mit noch verheerenderem Ausmaß wie 2008. Das Thema hätte eigentlich einen eigenen Thread verdient…
 
Ein Prozent der Bruttobaukosten sind glaube ich immer noch Usus. Kunst an/in öffentlichen Gebäuden
zu integrieren ist allerdings nur eine Richtlinie, also nicht verpflichtend. Über "freiwillig verpflichtend" kann man natürlich auch wieder diskutieren…

(…)

Ein Beispiel für eine Intervention im öfftl. Raum, die ich nicht gut finde:
die Fassaden gegenüber dem Erste Campus. Marcus Geiger hat sie in die Farben der sieben Euro-Banknoten getaucht (Auftraggeber: Erste Group).

Ich finde das Konzept zu schwach und es nimmt mich formal-ästhetisch nicht mit.

Anhang anzeigen 4548643
Und ich habe mich schon gefragt was der Blödsinn soll ... es wird zwar nicht schöner dadurch aber ..eh halt :verwirrt:
 
Mit dem Hinweis auf die Bankenrettung war natürlich die Finanzkrise gemeint.
Über deren Ursachen kann man sich wirklich aufregen…
Natürlich darf (muss!) man die Ursachen und vor allem die Verursacher der Bankenkrise kritisieren. Aber man kann Förderungen aller Art nicht mit den Kosten für die Bankenrettung begründen. Das scheint aber bei jeder Art von Geldverschwendung eine sehr beliebtes (Pseudo)Argument zu sein: Ist doch wurscht, schau einmal, wieviel Geld dort den Bach hinunter gegangen ist.

Förderungen können nicht zum Gewohnheitsrecht gemacht werden. Jede Fördermaßnahme bzw. jeder Geförderte muss es sich gefallen lassen, dass die Sinnhaftigkeit hinterfragt wird.

Seit geraumer Zeit warnen Experten davor, dass uns in drei bis fünf Jahren eine erneute Finanzkrise erfassen wird
und dies mit noch verheerenderem Ausmaß wie 2008. Das Thema hätte eigentlich einen eigenen Thread verdient…
Dürfen wir hier sicher nicht mehr.
 
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Förderungen können nicht zum Gewohnheitsrecht gemacht werden. Jede Fördermaßnahme bzw. jeder Geförderte muss es sich gefallen lassen, dass die Sinnhaftigkeit hinterfragt wird.

Schon. Nur ist eine Evaluation im Bereich der Zeitgenössischen Kunst eben nicht ganz so leicht.

Dürfen wir hier sicher nicht mehr.

Einen Versuch wäre es fast Wert. Mehr als sperren kann man den Thread ja nicht… :D
 
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Jetzt mache ich es mir mal einfach anhand dieses prominenten Beispiels.
Aber damit hier zur Abwechslung auch ein wie ich finde äußerst gelungenes Kunstwerk im öffentlichen Raum gezeigt wird…

Das Holocaust-Denkmal in Berlin (Peter Eisenman).

Besser kann ein Kunstwerk in diesem Kontext nicht sein: in seiner Schlichtheit auf den Punkt,
lässt Raum für Assoziationen, baulich beeindruckend, nüchtern und zugleich emotional.
Trotz der Verwendung eines unaufgeregten Materials wie Beton wirkt das Stelenfeld durch die Neigung der Quader
instabil und erzeugt dadurch Spannung…

Zudem schließt es den Betrachter nicht aus, sondern fordert/erlaubt die Interaktion.

Es ist zurecht sofort zu einem Publikumsmagneten geworden.

Kosten: 27,6 Millionen Euro

Holocaust-Denkmal.jpg
 
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Hab wie so oft etwa 6 Seiten nicht gelesen, vielleicht geht´s ja in der Zwischenzeit um was ganz anderes :D:

Gerade gelesen und mir wird schlecht... muss man da echt Kinder reinziehen???

Schaut mal die Gesichter auf dem 5. Foto in der Bilderstrecke an...

Milo Rau in Gent: Lammfrommes Passions-Palaver - SPIEGEL ONLINE - Kultur

:kotzen:

Über Kunst kann man diskutieren, sie gefällt oder nicht oder ist einem egal. Kinder jedoch sollte man generell nicht in so etwas hinein ziehen.

PS: Allerdings denke ich, dass die Kinder das ganze Stück bereits zuvor kannten. Vermutlich wurde ja auch geprobt. Trotzdem hat´s einen etwas seltsamen Beigeschmack.

PPS:

 
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Ein reales Beispiel ca. 1985-1990.an einer Grafikerschule wurde eine Bilderreihe ausgestellt und hochgelobt. Farbintensität, Ausdruckskraft etc über den grünen Klee gelobt. Tja bis der Künstler preisgab, dass seine katze gern mit dem am Papier liegendem Pinsel spielt. Da wurde aus dem Künstler plötzlich der Scharlatan.
Was ich allerdings anders sehe. Weil er hat niemand getäuscht.
Die Scharlatane sind diejenigen die aus Katzenspiel Meisterwerke machen wollen. Die einem echten oder falschem Scharlatan eine Bühne geben.
Kunst darf was der Markt erlaubt. Somit ist der ansatzpunkt nicht ob ich das im Eingangspost erwähnte Projekt zum speiben finde(was ganz klar der Fall ist)
Fakt ist irgendwer wird es sich ansehen, denn umsonst wird er es nicht machen. Irgendwer macht bei dem projekt mit. Und irgendwer klopft dem Künstler anerkennend auf die Schulter.
Ich halte das Projekt für krank und abstossend. Aber für viel viel abstossender halte ich jene die dem ganzen eine Bühne geben. Denn solange das so ist wird es immer wieder jemand geben der schaut wieweit kann ich die grenzen ausdehnen
 
dass seine katze gern mit dem am Papier liegendem Pinsel spielt.
In Deutschland war es ein Affe ausm Zoo. Sein Kunstwerk wurde in der Galerie ausgestellt, 20.000 DM als Preis angegeben und irgendeinen "philosophischen" Titel dazu. Die Leute waren begeistert. Spätestens da stand meine Meinung über die Kunstwelt fest!
 
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