was empfindet ihr von anderen, euch gegenüber als verletzend?

Hi,

Kurz und bündig?
Ich habe da keine Liste und es kommt immer darauf an wer was in welchem Zusammenhang tut/macht/sagt/lässt oder auch nicht.

so ist es. Grundsätzlich kann einen ja nur wer verletzen, den man schätzt.

Da gibt es schon Sachen .... z.B. mangelndes Vertrauen. Insbesondere wenn wer sagt, dass er jemandem anderen mehr traut als mir. Meint derjenige in der Situation sicher nicht böse aber ...

LG Tom
 
Für mich ist das Wort "erziehen" in Bezug auf Menschen gefühlsmäßig nicht stimmig.
Gras wächst nicht schneller, nur weil man daran zieht.
Mit "erziehen" assoziere ich Spannung, Druck, etwas hineinpressen und das erzeugt auf der Gegenseite Anspannung, Gegendruck und Abwehr.

Du schreibst mir echt aus der Seele.
Dieses Verständnis habe ich mir auch immer von der "Mutter meiner Kinder" gewünscht (war jetzt kein Antrag :D).

Ich denke auch, dass "wachsen lassen" und begleiten und Vorbild sein effektiver ist, als jemand mit er-ziehung dorthin zu ziehen, wo man glaubt dass der andere stehen sollte, egal in welchem Alter. Das verletzt dann immer. Es ist immer mit Druck, Wertung, schlechtem Gewissen, "der Last der Verantwortung", Strafe, Reue, "Einbläuen" uvm an Müll verbunden. Ob verbale oder körperliche "Gewalt", da ist wenig Unterschied für die Seele finde ich, den anderen zu seinem Wachstum zu drängen ist eine Verletzung der Würde, der Freiheit, des Sein-Dürfens.

Und deswegen sind wir auch später im Alter alle zutiefst verletzt, gekränkt und definieren dann genau diese Verletzungen als moralische Latte, die andere zu erfüllen haben, weil man sonst unseren "Respekt" und diese seltsamen "Werte" verletzt, die durch eben dieses Druck-Machen entstanden sind. Man muss es zulassen lernen, dass jemand seinen Fehler selbst erkennt, wenn man ihn aufmerksam mmacht, aber ihm die Tür zur Selbstreflexion (zum Erkennen, Verstehen und Wachsen) mit Angst und Drohungen zuzumachen, "wenn das nochmal ... dann ... böse... zeig ich dir aber... wehe..."... legt die eigene Scheisse (sorry) die man im Hirn hat nur dem nächsten in seine Seele (wenn er es zulässt, und ein Kind ist da völlig wehrlos, ohnmächtig und nur in seiner reinsten Form liebend). Und das kränkt, verletzt... weil man den anderen ja liebt oder mag oder zumindest wertschätzt. Dass der andere dann zwar widerwillig, gekränkt, gebrochen, angsterfüllt tut, was wir wollen ist ein trauriger Sieg des Egos, und eine Niederlage auf allen anderen Ebenen der Existenz.

Mehr wäre es ja eigentlich nicht... den anderen "lassen wie er ist". Raum geben, sein lassen, wachsen lassen. Nicht formen, fordern, schleifen, abrichten damit man "funktioniert wie bestellt". Darum laufen ja auch so viele kranke Seelen herum, die nicht klarkommen mit all den "Forderungen" an sie. Wie auch, wenn sie nie sein haben dürfen wie sie wirklich sind? Wenn sie nicht begreifen lernen, dass "sein-lassen" und "sein-dürfen" das absolut höchste Gut unter Menschen ist, das für Wachstum und seelische Gesundheit wichtig ist.

Niemand wäre verletzt, wenn wir nicht ständig andere damit verletzen, wie sie zu sein haben.
that's it.
 
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Für mich ist das Wort "erziehen" in Bezug auf Menschen gefühlsmäßig nicht stimmig.
Gras wächst nicht schneller, nur weil man daran zieht.
Mit "erziehen" assoziere ich Spannung, Druck, etwas hineinpressen und das erzeugt auf der Gegenseite Anspannung, Gegendruck und Abwehr.

Was assozierst du mit dem Wort "erziehen"?
Keine Ahnung, welche schlimmen Erfahrungen du machen musstest, aber erziehung muss nicht negativ sein. Nochmal: selbst wenn du kein einziges Mal "nein" sagen würdest zu deinem kind: auf die eine oder andere Art erziehst du es. Ich verstehe den künstlichen Aufstand um dieses Wort nicht.
 
Dass der andere dann zwar widerwillig, gekränkt, gebrochen, angsterfüllt tut, was wir wollen ist ein trauriger Sieg des Egos, und eine Niederlage auf allen anderen Ebenen der Existenz.

wie wahr, um wie viel Potenzial, das in jedem Menschen zu Entfaltung gebracht werden möchte wir uns im Endeffekt damit selber vorenthalten...

Darum laufen ja auch so viele kranke Seelen herum,

unsere Seele ist wunderschön und rein, diese Schönheit mag von unseren Gedanken "verschleiert" sein...
ich stelle es mir wie eine Stück Zwiebel vor: Schicht für Schicht abschälen bis sie in ihrer wahren Schönheit "hervorbricht":)
 
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Ich verstehe den künstlichen Aufstand um dieses Wort nicht.

Es gab vor einiger Zeit mal eine Diskussion über Begriffe, die der eine für ganz normal befindet, ein anderer aber negative Assoziationen damit verknüpft ("durch den Rost fallen" war, glaube ich, damals der Aufhänger).

So ist es halt mit dem Begriff "erziehen" ... für mich ist die Kindererziehung auch nichts negatives, @Mitglied #492266 sieht das halt anders, wie oben erklärt. Das ist ja kein Aufstand, schon gar kein künstlicher...
 
Meint derjenige in der Situation sicher nicht böse aber ...

Wichtiger Punk, das ist bei diesem Thema ja häufig der Fall ... war eigentlcih gar nicht so gemeint, aber aufgrund bestimmter Umstände (das kann tatsächlich auch Augenblicksbezogen sein) wird eine Bemerkung als verletzend empfunden.
 
Schicht für Schicht abschälen bis sie in ihrer wahren Schönheit "hervorbricht":)

genauso ist es auch. Letztlich bleibt nach dem Schälen nur der Kern, der schon da war, als wir den ersten Atemzug gemacht haben.
Rein und klar, liebevoll, voller Mitgefühl.

Leider hat man uns im Laufe der Zeit "zugezwiebelt", und mit diesem "Ego" das sich daraus gebildet hat, stolpern wir durchs Leben, bis wir uns wieder freigeschält und unser wahres Wesen erkannt haben.
So seh ich das auch, und man merkt es halt auch, jede Schale weniger macht etwas klarer... auch wenn es dann Menschen gibt, die einen nicht (mehr) verstehen.
Dafür findet man andere.
 
Das ist ja kein Aufstand, schon gar kein künstlicher...
doch, "Erziehung" ist ein völlig normales, gebräuchliches Wort, vielfach jeden Tag überall verwendet. Wer damit nur negatives verbindet, so dass er denkt, er erziehe seine Kinder nicht, weil er ihnen nur mit Vorbildwirkung etwas beibringt, hat den Wortsinn wohl nicht erfasst.
 
auch wenn es dann Menschen gibt, die einen nicht (mehr) verstehen.

verstehe ich sehr gut, es ist mitunter ein schmerzhafter Prozess, es tut weh... oft habe ich mich deshalb wieder zurückdrängen lassen
Ich erinnere mich dann immer gerne an diesen Spruch:

Weiß ich den Weg auch nicht,
du weißt ihn wohl; das macht die Seele
still und friedevoll.

Hedwig von Redern
 
hat den Wortsinn wohl nicht erfasst.

Ich sehe das nicht so kritisch - es gibt Worte, die ich nicht mag, die für andere ganz normal sind. Das sind halt persönliche Befindlichkeiten, die zwar hinterfragt, aber nicht unbedingt kritisiert werden können. Ich mag z.B. das Wort "Blödsinn" nicht ...
 
Mir ist noch was eingefallen, ich hasse es, wenn man mich als dumm hinstellt oder mich lächerlich macht.... da krieg ich total schnell Herzrasen. :lol:
Wobei ich dazu sagen muss, dass es mir selbst immer total peinlich ist und ich mich schäme, wenn ich was dummes gesagt habe. Ich mag es auch nicht und finde es verletzend, wenn andere mich als dumm empfinden. (ist zwar glaube ich noch nicht vorgekommen, aber allein der Gedanke daran ist schrecklich :rofl:)
 
doch, "Erziehung" ist ein völlig normales, gebräuchliches Wort, vielfach jeden Tag überall verwendet. Wer damit nur negatives verbindet, so dass er denkt, er erziehe seine Kinder nicht, weil er ihnen nur mit Vorbildwirkung etwas beibringt, hat den Wortsinn wohl nicht erfasst.

Also ich sehe den Aufstand nur und nur bei Dir, weil Du die Sichtweise der anderen nicht teilen willst, was dein gutes Recht ist. Es aber nicht zu verstehen was der andere meint heißt ja nicht dass man selbst damit automatisch recht hat, und um den Aufstand den man selber jetzt macht zu rechtfertigen unterstellt man dann der andere verstehe was nicht, oder hätte schlechte Erfahrungen, oder sehe das Wort NUR negativ. Sehe ich alles nicht so dastehend, was von allen anders-denkenden ja eh deutlich geschrieben wurde, worum es geht.

Erziehung ist ein Oberbegriff, den alle verwenden, klar, aber er vermittelt das was er im Wortlaut halt darstellt - ZIEHEN.
Kinder werden dem Wortstamm nach bei uns "gezogen" und nicht "aufwachsen (ge)lassen" oder "beim Heranwachsen begleitet/gefördert".
Vom Wortstamm. Und nicht was Du in der Praxis im Detail tust. Davon steht hier ja nix nirgendwo.
Man kann ja auch sagen, ich erziehe meine Kinder, indem ich ihnen ein Vorbild bin.

Aber nur weil man selbst nicht differerenzieren möchte und die Wirkung des Wortes nicht SPÜRT, heißt das ja nicht dass es andere nicht spüren, was Worte mit einem machen.
Ich denke das ist der klassische Fall von etwas selbst nicht verstehen und dann ein Fass aufmachen, das der andere nicht aufgemacht hat.

Wer einem nicht folgen kann oder will, der folge doch einfach nicht. Warum immer dieses "der versteht was nicht, der versteht das falsch, der denkt negativ, der hat sicher ne üble Erfahrung... immer diese Wertung anderer Aussagen aufgrund eigener Unzulänglichkeit im Verstehen. Mühsam. Ich bin hier raus.
 
wenn man mich als dumm hinstellt oder mich lächerlich macht...

Ich kenne wenige, die das kalt lässt.

und ich mich schäme, wenn ich was dummes gesagt habe.

Wer hat wohl noch nie etwas "dummes" gesagt - oder anders formuliert - etwas gesagt und erst dann nachgedacht. Wichtiger ist, wie andere dann reagieren... "oh mann" und Augen verdrehen oder lachen und sagen "mmh, denk nochmal darüber nach".
 
Es kommt darauf an. Ich kann über Fettnäpfchen, in die andere springen (was meine Person betrifft), herzlich lachen und das in eine ganz andere Richtung drehen, indem ich der Person da wieder raushelfe.

Ich mag es nicht, wenn man gewisse "Dinge" an mir nicht ernst nimmt, jemand meine Grenzen immer wieder überschreitet und meint, mich könne man verarschen. Allerdings bemerkt man das sofort, ich geh nämlich ziemlich hoch, wenn mir jemand am Arsch geht. Früher hab ich mich gekränkt und bin an mir selbst verzweifelt, jetzt sprech ich es gleich aus und bereinige oder ... vernichte :D :p
 
Ich mag es nicht wenn mir jemand erklärt wie ich mich zu fühlen habe, bzw. wie ich mich fühle.
Fängt an bei "mir ist kalt", sagt er "es ist ja gar nicht kalt", und geht bis zu... "Ich hab Angst vor..." "wieso hast du da Angst, lächerlich" usw...
Für mich sind das Übergriffe die mich massiv stören.
Wenn ich etwas so empfinde, dann empfinde ich es in dem Moment so, egal ob es der andere nicht nachvollziehen kann.
 
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