Was ist ein "Gutmensch"?

du meinst die donnerstagsdemos? :cool:

:daumen:

die sind, oder eher gesagt, waren voll von gutmenschen, auch wenn sie im laufe der zeit eigentlich nicht mehr wussten, wofür bzw. wogegen sie demonstrierten ;)

ich würde mal so sagen: es gibt einen grossen unterschied zwischen "gutmensch" und einem gutem menschen, insbesondere auch, dass man gutes auch im verborgenen tun kann und nicht jeden auf seine guten taten oder auf seine politisch (über)korrekte einstellung hinweisen muß.
 
....Ohne Zweifel, aber aus meiner Sicht schon unter deutlicher Beachtung des "auf sich". Scham oder gar Reue für etwas zu fordern, was von den Generationen vor uns gemacht wurde, scheint mir ein wenig über das Ziel hinaus geschossen.
Aber darüber sind wir uns ja schon einmal nicht einig geworden ... ;)

Das nächste mal unterstreiche ich eben das persönlich auf sich geladen. Ich meine das schon wortwörtlich. Da sind wir uns, zuminderst aus meiner Sicht, schon einig.

Eben. Und genau deshalb brauch ich mich für Hitler nicht schämen. *Ich* hab ihn nicht gewählt, *ich* bin nicht mitmarschiert, *ich* war zu dem Zeitpunkt noch nicht auf der Welt.

Siehe oben.

Und genau deshalb hab ich ein Problem mit der Vranitzky-Aussage. Warum sollte ich mich "ent-schuldigen"? Das impliziert ja, daß ich Schuld auf mich geladen hätte - und dem ist nun mal nicht so (zumindest in diesem Zusammenhang). Und das betrifft nicht nur mich, sondern wohl alle Österreicher die nach, na sagen wir mal zumindest 1930 geboren sind.

Das verstehe ich nicht. Von dir hat ja niemand eine Entschuldigung verlangt. Und dass sich ein Vertreter der Republik für politisch motivierte Verbrechen einiger seiner Bürger entschuldigt, kann uns "Nachgeborenen" doch vollkommen wurscht sein.


Eben darum gehts ja. Es ist ein Beispiel für eine Floskel, die ich langsam nicht mehr hören kann. Einfach weil sie immer und überall dran hängt zwecks Relativierung.
Jeder ist natürlich dagegen bzw. kann nur dagegen sein. Und es ist auch wichtig, daß man was dagegen unternimmt. Deshalb ist es ja auch so eine gute Gelegenheit, sich ständig selbst als "ordentlichen Menschen" zu präsentieren indem man möglichst oft erwähnt, daß man dagegen ist.Aber gleichzeitig wird dadurch eine Haßathmosphäre geschürt, die immer extremer wird und eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema zumindest in der Öffentlichkeit unmöglich macht. Endeffekt - wer Urlaubsphotos von seiner Familie am FKK-Strand macht, muß, wenns der Falsche sieht, damit rechnen in einer Sexualstraftäterkartei zu landen und auch als bloßer Verdachtsfall dort für immer zu verbleiben - ganz egal ob er jetzt unschuldig ist oder nicht.
Am Problem Kindesmißbrauch hat sich zwar nix geändert aber wir haben wir uns von der Unschuldsvermutung, einem ehernen Grundsazt unserer Rechtsfindung, verabschiedet.
Gut gemeint ist halt sehr oft das Gegenteil von gut gemacht.

Das kannst du aber wirklich nicht den "linken Gutmenschen" anlasten. Brauchst ja nur einmal schauen, was z.B. die FPÖ zu diesem Thema sagt.

Seit wann halten sich "Institutionen" an das was sie dürfen? Die meisten EKIS Abfragen waren, so man den "Quellen" im Innenministerium glauben durfte, privat motiviert. Oder politisch. Aber allesamt illegal. Und über illegale Abhöraktionen, Bundestrojaner, Weitergabe von Akten etc. red ich jetzt gar nicht ....

Illegale EKIS Abfragen von Gutmenschen? Privat motiviert? Also ich hab' das anders in Erinnerung.....
http://www.parlament.gv.at/PG/DE/XXI/J/J_01349/daten_000000.doc

Stichwort Jugendamt: wenn die einer alleinerziehenden, jungen Mutter das Leben schwer machen können, dann sind sie ganz dick da. Aber wenn ein halbangsoffener 2-Meter Schlägertyp in der Tür steht und sie auffordert amal scheißn zu gehn, dann ziehns den Schwanz ein und können "leeiiider nix machen".

"Die" vom Jugendamt. Gehts noch ein wenig verallgemeinender, bzw. undifferenzierter?
 
Purice, Du hast gefragt, wie jeder einzelne die Bezeichnung "Gutmensch" definiert. Die Antwort darauf kann nur eine sehr subjektive Sicht der Dinge sein, meine hab ich kundgetan, andere die ihre ebenfalls.

Wir können jetzt noch seitenweise darüber diskutieren, was man jetzt im Einzelfall wem umhängen kann und wo es mehr und wo weniger Gutmenschen gibt, ich denke nur, es wird uns nicht weiterbringen sondern mündet allenfalls in eine Diskussion darüber, welches politische Lager bzw. deren Repräsentant(en) sich was zu schulden kommen hat lassen. Nachdem diese Liste - lagerneutral betrachtet - beinahe endlos lang ist, werden wir wohl auch nur schwer eine Einigung erreichen, sondern bestenfalls vom hundersten ins tausendste kommen. Drum hab ich, soweit es mich betrifft, eigentlich alles gesagt. ;)

Bis auf eins: mein "Zitat zum Thema Kinderporno" war ein Zitat zum Thema Verwendung von Floskeln und deren Wirkung am Beispiel der Floskel ".... ausser Rechts und Kinderporno"
 
millionen österreicher würden heute genauso wieder mitmarschiern- und für diese deppen schäme ich mich.:oops:

da war gestern im ARD (oder ZDF) einer dieser üblichen Reportagen (ich versteh nicht warum nicht endlich Ruh sein kann) ... die Zeit kurz vor dem Krieg ...

wie eine Militärparade - nur waren es lauter Arbeiter (?) mit einer Schaufel geschultert statt dem Gewehr ... der Sprecher erzählte von ... endlich Arbeit für alle und die Jugend .... und das ganze finanziert mit Geld das erst durch den Krieg von den Verlierern zurückgezahlt werden musste (so war der Plan)

Da werden schon viele marschiert sein - nur die jeweiligen Beweggründe ... die waren ???

Und die aktuelle Wirtschaftslage ... ?


aber das ist alles weit vom Thema Gut oder Schlecht entfernt - sorry
 
da war gestern im ARD (oder ZDF) einer dieser üblichen Reportagen (ich versteh nicht warum nicht endlich Ruh sein kann) ... die Zeit kurz vor dem Krieg ...

Eine Reportage über Geschichte, wo ist das Problem. Man kanns anschauen, man kann ausschalten, man kann sogar umschalten. :mrgreen:

Man kann sich Gedanken darüber machen, wie es damals so weit kam um jetzt eine andere Richtung einzuschlagen, die Fehler von damals nicht zu wiederholen.
Man kann aber auch das lassen, wenn man denn möchte.
Wenn unser Schäuble gerne die Bundeswehr auch in Inneren einsetzen möchte, finde ichs nicht schlecht, wenn man Filme von damals sieht, wie es sich damals entwickelt hat.
 
...Bis auf eins: mein "Zitat zum Thema Kinderporno" war ein Zitat zum Thema Verwendung von Floskeln und deren Wirkung am Beispiel der Floskel ".... ausser Rechts und Kinderporno"

Ich wollte dir damit nicht das Wort umdrehen oder dir gar etwas unterschwellig unterstellen.
Es war halt aus dem zitierten Textteil deiner Antwort lange nicht ersichtlich auf was du dich beziehst.
 
Hhüpf - ich hatte umgeschalten ... ORF2 ... Bürgerforum über die aktuelle Wirtschaftslage .... zum Kotzen was unsere gewählten (?) Verantwortlichen labbern ...
 
Wo der Begriff zum ersten Mal aufgetaucht ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Wirklich breitenwirksam gebraucht wurde er hierzulande in erster Linie von der Krone. Dort diente und dient er zur Abgrenzung all jener, welche sich nicht der Veröffentlichung gesunden Volksempfindens desselben Mediums vorbehaltlos anschließen oder, noch schlimmer, öffentlich dagegen Stellung beziehen.
Von Onkel Hans` täglicher Denkvorlage ausgehend fand der Begriff Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch, wo er vor allem von rechts-konservativen Kreisen zur Diffamierung Angehöriger der vermeintlich linken Landeshälfte als realitätsferne, abgehobene Weltverbesserer und Tugendterroristen verwendet wird.

Eine sinnvolle Auseinandersetzung mit dem Begriff ist mMn nicht wirklich möglich, da er ein eindeutig negativ besetzer Kampfbegriff ist, unter welchem jede/r der in verwendet etwas anderes versteht (wie die Diskussion hier zeigt)
 
Eine Reportage über Geschichte, wo ist das Problem. Man kanns anschauen, man kann ausschalten, man kann sogar umschalten. :mrgreen:

Man kann sich Gedanken darüber machen, wie es damals so weit kam um jetzt eine andere Richtung einzuschlagen, die Fehler von damals nicht zu wiederholen.
Man kann aber auch das lassen, wenn man denn möchte.
Wenn unser Schäuble gerne die Bundeswehr auch in Inneren einsetzen möchte, finde ichs nicht schlecht, wenn man Filme von damals sieht, wie es sich damals entwickelt hat.

:daumen:bin ich voll bei dir....ausserdem wirds doch ein paar jüngere semester geben...die sichs anschauen.....

ausserdem gibts ja...gott sei dank...eine fernsteuerung......für die ..dies ned interessant finden...und nur immer motzen.....

;)
 
Immer wieder lese ich hier im Forum Beiträge, in denen entweder andere user, Personen des öffentlichen Lebens, oder eine nicht näher spezifische Bevölkerungsgruppe als "Gutmenschen" tituliert oder angesprochen werden. Ich habe mich immer gefragt, was dieser Begriff eigentlich bedeuten soll.

Auf Wikipedia findet man natürlich eine Definition dieses (Un-)Worts. Nur wenn ich es höre oder lese, beschleicht mich das leise Gefühl, dass oft viel mehr zum Ausdruck gebracht wird als, wie es dort steht, ein wenig Verachtung von "weltverbessernden Personen mit fehlgeleitetem Verhalten".

Lieber purice - zuallererst möchte und muss ich dir meinen Respekt und Anerkennung ausdrücken!
Nicht nur die Wahl des Themas, auch die sachliche und konsequente Art deinerseits damit umzugehen verdient alle Anerkennung!

Die Inhalte einiger posts in diesem thread ziehen mir die Gänsehaut über den Rücken.... sie belegen mehr als eindeutig, dass manche lediglich zur Intelligenz begabt sind. Ausdrücklich anführen muss ich dazu GranCorona und Ramses76 - mir schaudert, wenn ich diese geistigen Verirrungen lese. Aber es bleibt die Hoffnung, dass ihnen doch einmal das Licht der Vernunft und Erkenntnis erscheint.

Zur eigentlichen Frage - "Gutmensch" - was oder wer ist das?! Bzw gibt es eine Definition.
Vorweg - es gibt mit Sicherheit keine. Denn genau dies ist das Perfide am Begriff (und seiner Entstehung), dass er genau genommen nichts bedeutet. Keine Geschichte und keine Entsprechung besitzt.
Lediglich Funktionen - zu diffamieren, inhaltliche Auseinandersetzungen abzutöten, lächerlich zu machen, kodifiziert mitzuteilen - "wir sind die Anderen": Die Nichtdemokraten, die Inländerfreunde, die Eigennützigen, Die die ethische und moralische Ansprüche mit sardonischem Grinsen mit den den Füßen treten, Die andere über die Planke treten, Die ... Die ... Die...

Das Wort selbst ist einen Kreation der vergangenen Jahre. Es sagt nichts aus meint jedoch viel.
Es kommt aus der chauvinistisch-rechten Ecke und hat unter anderem den Zweck, dass (per Gesetz untersagte) rechtsextreme Inhalte mittels 'straffreien' Vokabulars transportiert werden können.

In der Zwischenzeit hat es sich, wie manch andere neuzeitliche/neoliberale/neofaschistoide Sprach'schöpfung' verselbstständigt - und im allgemeinen Sprachgebrauch Eingang gefunden.

Konsequent betrachtet - bedeutet es noch immer nichts - aber es dient zumindest als Ausdruck negativer emotionaler Befindlichkeit. Der Autor Josef Haslinger hat einmal einen geeigneten Titel dafür gefunden "Politik der Gefühle".

Menschen, die "Gutmensch" im Vokabular führen, drücken nur eines aus - "Ich habe Ressentiments aber kein anderes Wort dafür".
Und beschreiben damit erfolgreich ihre intellektuelle Begrenztheit.
 
So bist Du ein glücklicher Mensch, wenn Du Dich selbst derart objektiv beurteilen kannst :daumen:
Den Mut hätte ich bei mir nicht, ich überlasse es lieber den anderen, mich für gut oder nicht gut zu halten. Rühmen kann ich mich dann ja trotzdem ..... obgleich das auch nicht meins wäre, glaube ich.

Soll Dir aber nix von Deiner Eingenommenheit rauben :mrgreen:
Weisst du, ich finde diesen Eiertanz hier und v.a. in diesem Forum ziemlich eigenartig.
Ja, ich erachte mich als solchen Menschen. Wieso auch nicht? Ich habe meine Ideale und lebe danach. Und ich stehe auch zu dem was ich tue.
Damit ich mir den Stempel "Prädikat: wertvoll (bzw. in dem Fall gut)" auf die Stirn pampfen kann, brauche ich nicht die Erlaubnis oder die Meinung anderer. Wenns dazu kommt freuts mich, wenn nicht, kann ich auch damit leben. Aber im allgemeinen wird mir ein ziemlich gutes Zeugnis ausgestellt, das bestärkt mich in meinem Wirken und Dasein. Und da habe ich es nicht nötig mich irgendwo (ständig) zu beweisen, indem ich ein "fishing 4 compliments" betreibe und lang und breit ausführe wie toll ich nicht wäre :roll: (v.a. wenn mans e nicht nachprüfen kann).


Abgesehen davon verfolgt einige schon ne schöne Portion Paranoia :haha: finde ich außerdem ja schon belustigend wie hier "Gutmensch" und guter Mensch nun doch versucht wird auseinander zu dividieren.
 
Abgesehen davon verfolgt einige schon ne schöne Portion Paranoia :haha: finde ich außerdem ja schon belustigend wie hier "Gutmensch" und guter Mensch nun doch versucht wird auseinander zu dividieren.

Das hat aber mit Paranoia schon ueberhaupt nichts zu tun, denn die Bezeichung "Gutmensch" ist eher etwa sarkastisch gemeint fuer jemanden, der von sich ueberzeut ist den Humanismus fuer sich gepachtet zu haben. Und dementsprechend seine Meinung auch denjenigen kundtut, die sie gar nicht hoeren wollen.

Ein guter Mensch hingegen redet nicht viel darueber und tut es einfach.
 
Und dementsprechend seine Meinung auch denjenigen kundtut, die sie gar nicht hoeren wollen.

Dann würden die, die den Begriff im Forum verwenden sich anmaßen, dass sie wissen, was all die anderen hören wollen? :hmm:
 
Gutmenschen sind jene, die aus ethischen Gründen immer nur eine Melange bestellen, weil Sie niemalsnienicht einen großen Braunen oder gar einen kleinen Schwarzen bestellen könnten.
 
Dann würden die, die den Begriff im Forum verwenden sich anmaßen, dass sie wissen, was all die anderen hören wollen? :hmm:
Da warst du schneller.

2 gogolores: mir ist schon klar, dass Menschen die die Klappe halten und nichts sagen und nichts äußern bequemer und angehmer sind. Aber zum Glück gibt es diese - kritischen - Menschen! Und ich bin sehr froh darüber.
Und wie hhuepf eben meinte, weil jene die "anders" denken und handeln ein Problem mit den Taten und Äußerungen jener haben die eben "kritisch" sind, dafür können die Betroffenen eben nichts.
 
...... sie belegen mehr als eindeutig, dass manche lediglich zur Intelligenz begabt sind. Ausdrücklich anführen muss ich dazu GranCorona und Ramses76 - mir schaudert, wenn ich diese geistigen Verirrungen lese. Aber es bleibt die Hoffnung, dass ihnen doch einmal das Licht der Vernunft und Erkenntnis erscheint.
Lieber Cernunnos,

zuallerst einmal Danke für Deine Einschätzung meiner Begabung, Intelligenz zu entwickeln, zumal mein Geist ja noch verirrt zu seien scheint.
Zur eigentlichen Frage - "Gutmensch" - was oder wer ist das?! Bzw gibt es eine Definition.
Vorweg - es gibt mit Sicherheit keine. Denn genau dies ist das Perfide am Begriff (und seiner Entstehung), dass er genau genommen nichts bedeutet. Keine Geschichte und keine Entsprechung besitzt.
Lediglich Funktionen - zu diffamieren, inhaltliche Auseinandersetzungen abzutöten, lächerlich zu machen, kodifiziert mitzuteilen - "wir sind die Anderen": Die Nichtdemokraten, die Inländerfreunde, die Eigennützigen, Die die ethische und moralische Ansprüche mit sardonischem Grinsen mit den den Füßen treten, Die andere über die Planke treten, Die ... Die ... Die...
Und jetzt mal ernsthaft: es ist schon bemerkenswert, wie man sich einerseits selbst widersprechen kann, andererseits mit vielen Worten wenig sagen und gleichzeitig vor Untergriffigkeiten und unterschwelligen Unterstellungen nur so platzen kann.

Ich habe vorhin geschrieben, und das hast Du ja soeben bestätigt, daß es keine absolute Definition des Begriffs gibt, weil eben alles eine subjektive Sicht der Dinge widerspiegelt. Das impliziert aber auch, daß es keine "Verirrungen" geben kann, sondern eben nur eine andere Sichtweise. Wenn Du damit ein Problem hast, so ist das Deine Angelegenheit und ich kann Dir nur den Rat geben, mal an Deiner Demokratiefähigkeit zu arbeiten.

Du handelst den Begriff "Gutmensch" als diffamierende Schmähbezeichung ab, nur um Dich allsogleich als solcher zu erweisen und "alle anderen" pauschal zu veruteilen, ihnen unterschwellig menschenverachtendes Gedankengut zu unterstellen und sie in eine Dir beliebige politische Ecke zu stellen. Gratuliere zu Deiner schnellen Lernfähigkeit.
Das Wort selbst ist einen Kreation der vergangenen Jahre. Es sagt nichts aus meint jedoch viel.
Es kommt aus der chauvinistisch-rechten Ecke und hat unter anderem den Zweck, dass (per Gesetz untersagte) rechtsextreme Inhalte mittels 'straffreien' Vokabulars transportiert werden können.
Das ist nicht nur maßlos übertrieben, sondern auch noch eine ungeheurliche und haltlose Unterstellung. Nur weil jemand einen anderen als "Gutmensch" bezeichnet, pflegt und/oder transportiert er kein rechtsextremes Gedankengut und schon gar keins, daß im Klartext strafbar wäre.
In der Zwischenzeit hat es sich, wie manch andere neuzeitliche/neoliberale/neofaschistoide Sprach'schöpfung' verselbstständigt - und im allgemeinen Sprachgebrauch Eingang gefunden.
Na wenigstens da sind wir einer Meinung.
Menschen, die "Gutmensch" im Vokabular führen, drücken nur eines aus - "Ich habe Ressentiments aber kein anderes Wort dafür".
Und beschreiben damit erfolgreich ihre intellektuelle Begrenztheit.
Und da irrst Du schon wieder - wie der Thread zeigt, haben Menschen, denen dieses Vokabel nicht unbekannt ist, eine ganze Menge dazu zu sagen. Es ist nur mühsam, es jedesmal im Detail zu erklären. Und wenn Du Auto meinst, dann sagst Du ja auch einfach "Auto" und nicht
mechanischeapparaturzurraschenfortebewegungunddemtransportvongüternmithilfeeinesverbrennungsmotorsnachdieseloderottodereingebautineinenvoneinerkarosserieverkleidetenhilfsrahmenoderwahlweiseeineselbstragendekarrosserieseinekraftübereinodermehreregetriebeaneinodermehrereräderabgibtundsofürvortriebsorgt in Verbindung mit einem Glossar und weiterführendem Quellnachweis.
Wenn Du das als Zeichen mangelnden Intellekts interpretierst, dann wundern mich einige Dinge ab sofort deutlich weniger. :roll:

Und: laß bitte Deinen Frust an wem anderen aus. :mad:
 
Du handelst den Begriff "Gutmensch" als diffamierende Schmähbezeichung ab, nur um Dich allsogleich als solcher zu erweisen und "alle anderen" pauschal zu veruteilen, ihnen unterschwellig menschenverachtendes Gedankengut zu unterstellen und sie in eine Dir beliebige politische Ecke zu stellen.

Natürlich ists eine diffamierende Schmähbezeichnung, da es immer nur gegen den Diskussionsgegner eingesetzt wird, und das wohl nicht um ihn zu loben.
Du machst es hier doch selbst, oder sollte er das als Lob auffassen.

Da diese Bezeichnung aus dieser Ecke heftig gebraucht wurde, käme ich nie auf die Idee, einen Diskussionsgegner damit zu bezeichnen, weil es eben nur herabsetztend ist und in der Sache mehr schadet als hilft.
Meiner Meinung nach stellt sich der, der es gebraucht selbst in diese Ecke. Wenn ich mich schon in den Dreck schmeisse muß ich mich nicht wundern wenn das anderen auffällt, und ich bin dann eben schon schmutzig ehe das ein anderer feststellt.
 
Da ich hier eine andere Position einnehme als Cernunnos66, oute ich mich freiwillig als minderintelligent, aber immerhin, wie Cernunnos66 schreibt, als "zur Intelligenz begabt".

Nun, sei es wie es sei:

für mich ist der Begriff "Gutmensch" in der Form, in der er gebraucht wird, als Synonym für "Moraltaliban" zu verstehen und erinnert mich im Verhaltensmuster an die Religionswächter im Iran: Abweichlinge werden sofort diskriminiert, unter Strafe gestellt, geächtet.

Das ist im Iran an der Tagesordnung (wenngleich nun schon etwas abgemildert: Krawatten darf man auf der Straße mittlerweile sogar tragen ohne festgenommen zu werden...); in Österreich ist der Zenith des Gesinnungsterrors noch lange nicht erreicht.

Neid und Mißgunst ist die Saat, der sich bestimmte politische Positionen seit langem gerne bedienen (die Unternehmer = die Kapitalisten, die Reichen: sind abzuzocken, alles, was nicht links ist, sind Nazis, etc. pp...).

Nun hat offensichtlich das Gegenüber ebenfalls dieses Rezept entdeckt (Beispiel Asylmißbrauch) und - schau, schau! - bei denen gilt das als "unerträglich" und "macht daher betroffen", denn "man wird an seinen Emotionen abgeholt". Und die, die ganz besonders jammern, sind die, die bei der Verfolgung der eigenen Themen gehässig und intolerant sind bis zur Bewußtlosigkeit. Und das sind die, die als "Gutmenschen" bezeichnet werden.
 
Nau, da gehts ja rund im Thread ... :shock:

Egal ob nun Gut-, oder Ungutmensch (was immer der wieder alles ist). Beides sind Extreme welche normal denkende Menschen sicher nicht gutheissen. Den Vorteil in diesen Extremen seh ich jedoch darin, das man durch solche erkennen kann das der vernünftigste Weg meist in der Mitte liegt.
 
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