Was wäre wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte?

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Sorry, aba die Opferrolle hamma scho lang abglegt...

OK, auf Anordnung gewisser Kreise wird die Geschichte umgeschrieben und Österreich ist nicht mit Androhung von Waffengewalt okkupiert worden. Österreich ist freiwillig und freudig an der Seite Deutschlands in den 2. Weltkrieg eingetreten. Die anderen Völker Europas haben sich heldenhaft dem Diktator entgegen gestellt :ironie:

Im Ernst ..... als Großmeister des Google hast du dich ganz bestimmt mit der bemerkenswerten Rolle Frankreichs im 2. Weltkrieg befasst. Und du weißt, dass etwa 40 % des französischen Staatsgebietes nicht von den Deutschen besetzt worden ist. Die Vichy - Regierung unter General Petain schlug einen ausgesprochen hitlerfreundlichen Kurs ein, der zunächst von vielen Franzosen (vermutlich sogar der Mehrheit) unterstützt wurde. Besonders interessant ist es, den Standpunkt der Vichy - Regierung gegenüber den jüdischen Mitbürgern zu betrachten:

Innerhalb weniger Tage nach Gründung des État Français am 11. Juli 1940 erließ das Vichy-Regime eine Reihe von Gesetzen, die sich gegen die im Lande lebenden ausländischen Juden richtete. Bereits am 17. Juli 1940 wurde bestimmt, dass eine Beschäftigung im Öffentlichen Dienst nur noch möglich sein sollte, wenn der Vater eines Betroffenen Franzose war. Mit weiteren Gesetzen am 16. August und 10. September 1940 wurde diese Regelung auf die medizinischen Berufe und die Angehörigen der Barreau, der Anwaltschaft, ausgedehnt. Daneben sollten sämtliche Einbürgerungen der Vergangenheit überprüft werden. Am 27. August 1940 wiederum wurde die Loi Marchandeau, die eine antisemitische Presseberichterstattung unter Strafe gestellt hatte, abgeschafft.[6] Einen vorläufigen Höhepunkt fand das Vorgehen gegenüber ausländischen Juden im Internierungsgesetz vom 4. Oktober 1940. Nunmehr konnte diese Personengruppe ohne Angabe von Gründen interniert werden: „Die ausländischen Staatsangehörigen jüdischer Rasse (ressortissants étrangers de race juive) können mit Verkündung des vorliegenden Gesetzes aufgrund einer Entscheidung des Präfekten des Departements, in dem sie ihren Wohnsitz haben, in besondere Lager (camps spéciaux) eingewiesen werden.“[7] Daneben arbeitete die französische Staatsführung seit Juni/Juli 1940 an einem „Judenstatut“, das eine umfassende „Säuberung“ der Verwaltung sowie der staatlich kontrollierten Berufe in den Bereichen Justiz, Medizin, Bildung und Kultur vorsah. Wie der Historiker Michael Mayer kürzlich erstmals auf Quellenbasis nachweisen konnte, war das am 3. Oktober 1940 erlassene Statut des Juifs[8] Ausdruck einer autonomen französischen „Judenpolitik“, die keinem direkten und beinahe keinem indirekten deutschen Einfluss ausgesetzt war.[9] Am 2. Juni 1941 wurde das Statut des Juifs weiter verschärft, so dass die jüdische Bevölkerung nunmehr einer umfassenden rechtlichen Diskriminierung unterworfen war

Das Vichy - Regime verfügte auch trotz der Kapitulation über militärische Verbände und vor allem die Marine. Diese Einheiten kooperierten weltweit mit den Achsenmächten. Von französischen Stützpunkten in Syrien erhielten antibritische Aufständische im Irak Unterstützung. Französische Freiwillige kämpften in Russland an der Seite der Deutschen. Bemerkenswert ist die Haltung der Vichy - Truppen im Fernen Osten gewesen. Sie erlaubten den Japanern, weitgehend die militärische Kontrolle über Stützpunkte und Verkehrswege in Vietnam zu übernehmen. Die zivile Verwaltung überließen die Japse den Franzosen, die ja ein loyaler Verbündeter waren. Nur einmal gab es Troubles, als die Thailänder auf die Idee kamen, Vichy - Frankreich den Krieg zu erklären. Die Kolonialverwaltung hatte nämlich die unter der französischen Vorgänger - Regierung geführten Verhandlungen über den Grenzverlauf zwischen Thailand und Französisch - Indochina abgebrochen (Laos und Kambodscha waren bis 1904 immer thailändisches Einflussgebiet gewesen, wurde aber dann von den Franzosen annektiert). Das Japanische Kaiserreich vermittelte einen Frieden zwischen den beiden Kampfhähnen, da es sowohl mit Vichy - Frankreich wie auch mit Thailand verbündet war.

Man findet noch viele bemerkenswerte Details über die Unterstützung der Nazis durch Frankreich und die Franzosen. Aber noch bemerkenswerter ist der Spagat der Italiener. Denn die waren ja völlig aus freien Stücken ein Bündnis mit Hitlerdeutschland eingegangen. Und wenn heute im Zusammenhang mit der Eurokrise immer auf die Schuld der Deutschen bei der Besetzung Griechenlands hingewiesen wird, dann sollte man auch hier die Kirche im Dorf lassen. Sowohl Jugoslawien wie auch die griechische Regierung Metaxas waren ausgesprochen hitlerfreundlich, aber .........

Die Großmachtambitionen des italienischen Diktators Mussolini waren bereits seit den 1930er Jahren auch auf den Balkan gerichtet. Rom und Berlin hatten hier unterschiedliche Zielsetzungen. Als Garantiemacht des Wiener Schiedsspruchs richtete Italien sein Interesse auf Jugoslawien und Griechenland. Beides waren neutrale Staaten, die eher deutschfreundlich orientiert waren. Am 10. Juni 1940 trat Italien in den Krieg gegen die britisch-französische Allianz ein. Hitler machte dem italienischen Außenminister Ciano im August 1940 klar, dass er „Ruhe auf dem Balkan“ für äußerst wichtig halte und einen italienischen Angriff auf Jugoslawien ablehne. Italien hatte Deutschland ersucht, eine gemeinsame Militäraktion gegen Jugoslawien vorzubereiten. Ohne Abstimmung mit dem Deutschen Reich griffen am 28. Oktober 1940 [1] italienische Verbände mit ca. 155.000 Soldaten vom seit 1939 italienisch besetzten Albanien aus Griechenland an, woraufhin britische Truppen Kreta besetzten und die griechischen Küstengewässer gegen Landungsversuche verminten. Am 4. November wurde der italienische Angriff gestoppt, Mussolinis Blitzkrieg war gescheitert. Die italienischen Truppen mussten bis hinter ihre Ausgangsstellungen zurückweichen. Am 12. November 1940 befahl Hitler dem Oberkommando des Heeres in seiner Weisung Nr. 18, einen deutschen Angriff über Bulgarien auf Griechenland vorzubereiten. Einen Tag später unterschrieb er die entsprechende Weisung Nr. 20

Deutschland musste dem militärisch schwachbrüstigen italienischen Verbündeten zu Hilfe eilen, geplant hatte Hitler das so nicht. Die Italiener traten dann im Verlauf des Krieges tatsächlich in eine Opferrolle ein, die es ihnen auch ermöglichte, Südtirol zu behalten.

Und jetzt noch einmal zu Österreich, nach der Okkupation wurden viel österreichische Politiker gleich ins KZ eingewiesen. Um nur einige, wenige Namen zu nennen:

Felix Hurdes, christlichsozialer Politiker und Mitbegründer der ÖVP
Leopold Figl
Alfred Maleta (späterer Präsident des Nationalrates)
Alfons Gorbach, späterer Bundeskanzler und nicht zu verwechseln mit dem orangen Dolm aus Vorarlberg.
Der legendäre Olah - Franzl

Dass hier die Christlichsozialen die Mehrheit stellen, das ist natürlich kein Zufall. Viele Sozialdemokraten und Kommunisten waren schon zuvor emigriert, häufig entweder nach Schweden oder in die Sowjetunion. Letzeres haben dann manche bereut. Aber du kannst zum Beispiel an der Gedenktafel bei Straßenbahnremise Hetzendorferstraße die Namen von (roten) Straßenbahnern lesen, die bald nach dem Einmarsch hingerichtet wurden. Obwohl man seit neuestem auch der Mitschuld der ÖBB auf den Grund geht, auch viele Eisenbahner wurden hingerichtet.

Aber du sollst Recht haben, die Österreicher waren allesamt Täter und keine Opfer. Passt einfach besser ins Bild, wenn wieder irgendwas von uns gefordert wird.
 
Und trotzdem is Österreich scho lang nimma in der Opferrolle...

hast halt mal falsch gegoogelt... ;)
 
Und trotzdem is Österreich scho lang nimma in der Opferrolle...

Aus politischem Kalkül bestimmter Gruppierungen. Auch die Geschichts - Umdeuter können die Fakten nicht wegdiskutieren.

Aber vielleicht begreifst du das besser:

Wer von sich ehrlich behaupten kann, er wäre damals 1938 einem bedrängten Juden beigestanden und hätte sich gegen den Pöbel gewendet, der werfe den ersten Stein.

(Frei nach Johannes 8)
 
Wer von sich ehrlich behaupten kann, er wäre damals 1938 einem bedrängten Juden beigestanden und hätte sich gegen den Pöbel gewendet, der werfe den ersten Stein.

Sind das die, die sich heute für Asylanten einsetzen?
 
Sind das die, die sich heute für Asylanten einsetzen?
Das glaube ich eigentlich weniger.
Sich heute für einen Asylanten einzusetzen, ist in Hinblick auf unsere Verfassung und der darauf basierenden Rechtslage eher harmlos zu nennen.
Sich damals für einen Juden einzusetzen, konnte auf Grund der damaligen Gesetzeslage unter Umständen den eigenen Tod bedeuten.

Oder anders gesagt: damals hat es persönlichen Mutes bedurft, heute genügt Polemik.
 
Sind das die, die sich heute für Asylanten einsetzen?

Irgendwie habt ihr alle das Hitler - Regime und seine Vorgehensweise nicht recht begriffen. Wir haben nicht 1938!! Ist beispielsweise die Ute Bock in ein KZ deportiert worden?

Von meinen Altvorderen hab ich mir erzählen lassen, wie es bei der Volksabstimmung damals zugegangen ist: "Arischer Volksgenosse, du musst doch deinen Stimmzettel nicht in einen Umschlag stecken " :shock:
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder anders gesagt: damals hat es persönlichen Mutes bedurft, heute genügt Polemik.

Noch ist das so. Ich will aber nicht abwarten, bis die Situation vergleichbar wird sondern rechtzeitig zeigen, wohin der Zug fährt.
 
Irgendwie habt ihr alle das Hitler - Regime und seine Vorgehensweise nicht recht begriffen. Wir haben nicht 1938!! Ist beispielsweise die Ute Bock in ein KZ deportiert worden?

Ich glaube schon, dass wir es auch begriffen haben, aber wir haben sichtlich eine andere Sicht der Geschehnisse, warum auch immer.

Ute Bock hat wohl nur überlebt, weil sie erst 1942 geboren ist.
Wäre sie 20 Jahre früher zur Welt bekommen und hätte sie diese Aufgabe wahrgenommen, sie hätte sicher nicht überlebt.
Und wenn man sieht, wie sie heutzutage angefeindet wird, nur weil sie für ein wenig Menschlichkeit sorgt, frage ich mich, leben wir noch immer im Jahr 1938?
 
Da hast du aber den letzten Teil der Diskussion nicht verstanden. Eben darum geht es mir ja, dass man aus der heutigen Sicht nicht über Menschen den Stab brechen kann, die in der Situation damals 1938 ganz einfach Angst gehabt haben. Und wenn die Situation heute so wäre, dann möchte ich sehen, wo all die Helden sind, die jetzt und hier große Antifa - Postings absetzen.

Und Angst haben nicht nur Österreicher gehabt. Nachweislich haben auch in anderen Ländern Leute entweder aus Angst oder aus Überzeugung mit den Nazis kollaboriert. Gerade die Franzosen haben hier mindestens ebenso viel Verdrängung betrieben wir wir Österreicher.
 
Und wenn man sieht, wie sie heutzutage angefeindet wird, nur weil sie für ein wenig Menschlichkeit sorgt, frage ich mich, leben wir noch immer im Jahr 1938?
Wenn in Österreich soviele Menschenhasser leben frag ich mich schon warum soviele in Österreich um Asyl ansuchen, irgendwas kann dann nicht stimmen und btw. sowie wir alle froh sein können nicht im Jahr 1938 zu leben kannst es auch du sein, das sonst deine Aussage unter dem Terrorregime als Regimekritiker angesehen wäre. :roll:
 
Wenn in Österreich soviele Menschenhasser leben frag ich mich schon warum soviele in Österreich um Asyl ansuchen, irgendwas kann dann nicht stimmen und btw. sowie wir alle froh sein können nicht im Jahr 1938 zu leben kannst es auch du sein, das sonst deine Aussage unter dem Terrorregime als Regimekritiker angesehen wäre. :roll:

Habe ich von "soviele Menschenhasser" gesprochen oder ist das nur gewollte Fehlinterpretation.
Aber es gibt sie, bei uns und überall in der Welt und sichtlich haben sie leichtes Spiel, weil der Rest wegschaut.

Hätte ich bereits 1938 gelebt, wäre ich ganz sicher auch als Regimekritiker verurteilt worden und im KZ umgekommen, so wie einige meiner Verwandten, weil sie gegen dieses Regime Widerstand geleistet hatten.
So war es für mich nie möglich, mit den Altvorderen über die gute alte Zeit zu plaudern.
Aber ich wurde in den letzten Jahren mit Dokumenten aus dieser Zeit konfrontiert und das war keinesfalls erfreulich.
Das wird dann wohl auch der Grund sein, warum ich dazu eine eigene Meinung habe und ja, ich gehöre sicher nicht zur Gruppe der Mitläufer und Opportunisten.
Klar hat die überwiegende Mehrheit zurecht Angst gehabt, egal ob in Österreich oder allen anderen Ländern und sind deshalb zu den Nazis übergelaufen um Andere zu denunzieren.
 
Noch ist das so. Ich will aber nicht abwarten, bis die Situation vergleichbar wird sondern rechtzeitig zeigen, wohin der Zug fährt.
Und wo fährt der Zug denn hin?

Derzeit fährt der Zug dorthin, dass uns eingetrichtert werden soll, dass die große Gefahr nur von rechts kommen kann. Das ist aber argumentativ nicht erklärbar, jedenfalls dann nicht, wenn sich die Warner der gleichen Methoden bedienen, welche sie bei den anderen verurteilen und anprangern, und zur Wahrung ihrer Interessen auch vor Radikalismus und Diffamierung nicht Halt gemacht wird. Und das finde ich halt für bedenklich, egal woher es kommt.

Ich würde mir wünschen, dass das "Schiff Österreich" auch bei schwieriger See zumindest verhältnismäßig ruhig auf dem Wasser liegt, und ich werde nach meinem Vermögen alles tun, um einem Kentern entgegen zu wirken. Wobei es mir eigentlich wurscht ist, ob das Schiff nach rechts oder nach links zu kentern droht.
Ich möchte beides nicht haben.


Nachdem ich nicht dazu neige, mich durch Nachplappern vorgegebener Meinungen anzubiedern, hätte ich unter jedem absolutistischen Regime ein schwieriges Leben.

Du verstehst.
 
Auf alle Ösi Buam
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Habe ich von "soviele Menschenhasser" gesprochen oder ist das nur gewollte Fehlinterpretation.
Aber es gibt sie, bei uns und überall in der Welt und sichtlich haben sie leichtes Spiel, weil der Rest wegschaut.
Du hast keine Randgruppe angesprochen und es erweckte den Eindruck einer Verallgemeinung

Hätte ich bereits 1938 gelebt, wäre ich ganz sicher auch als Regimekritiker verurteilt worden und im KZ umgekommen, so wie einige meiner Verwandten, weil sie gegen dieses Regime Widerstand geleistet hatten.

Also kannst du dich nicht ins Jahr 1938 zurückversetzt fühlen

So war es für mich nie möglich, mit den Altvorderen über die gute alte Zeit zu plaudern.
Ich glaube das 38-45 für keinen Altvorderen eine gute Zeit war und diese auch nicht jenen Zeitraum meinten...ich denke eher gemeint war der Zeitraum nach dem Wiederaufbau

so wie einige meiner Verwandten, weil sie gegen dieses Regime Widerstand geleistet hatten.
Es hat fast jeder jemanden in seinem Verwandtenkreis der diese grauslichen Erlebnisse machte (auch meine 2 Grossväter wurden davor nicht verschont)

warum ich dazu eine eigene Meinung habe und ja, ich gehöre sicher nicht zur Gruppe der Mitläufer und Opportunisten.
Sei dir hoch anzurechnen, nur sieht die Sache anders aus wenn mann es im Jahr 2012 sagt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wer von sich ehrlich behaupten kann, er wäre damals 1938 einem bedrängten Juden beigestanden und hätte sich gegen den Pöbel gewendet, der werfe den ersten Stein.
(Frei nach Johannes 8)

Da hast du völlig recht, insbesondere wenn du damit die Kirche meinst, die sich mit wenigen Ausnahmen kaum bemerkbar gemacht hatte.
Und das konnte ich auch aus privaten Dokumenten nachlesen, ohne Zuhilfenahme von Google.
 
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