Welche psychischen Störungen sind die Folgen von sexueller Enthaltsamkeit?

Ich würde mal sagen, dass unfreiwillige sexuellen Enthaltsamkeit fast jeder schon mal erlebt hat oder noch erleben wird.

Darüberhinaus würde ich sogar sagen, dass für sexuelle Befriedigung ich selber zuständig bin ( in welcher Weise auch immer) und nicht mein Partner zuständig oder verantwortlich ist, wobei eine gewisse Erwartungshaltung meinerseits doch auch gerechtfertigt ist.

Sollte diese unfreiwillige sexuelle Enthaltsamkeit über einen längeren Zeitraum bestehen, dann geht für mich als Frau in erster Linie Bindung verloren, die ihrerseits vielleicht auf anderen Wegen kompensierbar wäre.... (möglicherweise oder auch nicht :() und ich fühle mich nicht mehr begehrt oder attraktiv :(, was einen Verlust an Verbundenheit darstellt.
So einfach ist solch eine Situation nicht kompensierbar mit Irgendwem.
Für einen Mann, so denke ich, ist diese Situation leichter zu lösen ( oder irre ich da :cool::lol::shock:)?

Wenn auch das konkrete Ansprechen keine Erleichterung bringen sollte, dann ist natürlich die Versuchung groß, in ewige " Kepplerei" zufallen oder sich doch einen " Liebespartner" zu suchen.:fies::krank::zensiert:).

Wie auch immer muss ich so fair sein, anzuerkennen, dass es auch umgekehrt solche Phasen gegeben hat ( postpartal Zb) und dies mein Partner auch voll akzeptiert hat.

Trotzdem denke ich mag es der Lauf des Lebens immer sein, dass solche Zustände eintreten können und man nicht ewig dieses bejammern soll, denn niemand weiß, was morgen sein wird.
Letztlich sind wir selber verantwortlich für unser Glück ;):D
 
Letztlich sind wir selber verantwortlich für unser Glück. ;):D
Deine Worte sind so treffend, dass ich nur einen einzigen Satz anfügen möchte: Wie wir unsere Sexualität ausleben, soll jede und jeder selbst entscheiden, und ist frei, solange die Freiheit und das Wohl der anderen nicht beeinträchtigt wird.
 
Also nach 4 Jahren Psychologie Studium ist mir noch keine psychische Störung resultieren aus sexueller Enthaltsamkeit untergekommen :)
Und zur Bindung:
Ja beim Orgasmus wird Oxytocin ausgeschüttet, das Bindungshormon. Aber genauso bei längerem Hautkontakt ohne sexueller Stimulation oder beim Stillen (Babys), sich kümmern. Also in vielen bindungsrelevanten Situationen.
 
Sexuelle Enthaltsamkeit (s.E.) ist nicht angeboren. Denn wer sexuell enthaltsam ist, gibt seine Veranlagung nicht weiter, und somit stirbt ein solches Erbgut stets sofort aus. Also dürfte s.E. in den meisten Fällen erzwungen sein und in vielen Fällen zu psychischen Störungen führen.
Was für Fehlentwicklungen habt ihr selbst erlebt oder aus Berichten kennen gelernt?
Die kurze Antwort:
Depression, Suchtprobleme, Selbstwertprobleme, Aggressionsprobleme (zB was man bei Incels sieht).

Die lange Antwort:
Sexualität, Partnerschaft und Fortpflanzung können ein sinngebender Lebensinhalt sein und sind das für viele Menschen auch. Mit Sicherheit ist Fortpflanzung ein biologisch verankerter Trieb den jedes Lebewesen fühlt.
Diese Dinge MÜSSEN aber nicht der Lebensinhalt für jeden Menschen sein und wenn sich andere sinngebende oder erfüllende Lebensinhalte finden kann es durchaus sein dass Menschen auch wunderbar und ohne jede Störung frei von Sexualität leben. Glauben und Spiritualität zB kann so einen Zweck schon erfüllen wie man an den Beispielen von echten, überzeugten Mönchen und Nonnen sieht (also denen die ihr Zölibat und ihre Schwüre NICHT brechen).

Depressionen können entstehen wenn langfristig Ziele, Wünsche oder Erwartungen die man hat nicht erfüllbar sind... nicht jeder hat aber das Ziel Kinder zu bekommen oder eine Beziehung einzugehen.
Suchtprobleme können entstehen wenn jemand unglücklich ist, sich ablenken oder abschalten will oder eine Leere im Leben füllen will. Wiederum hat nicht jeder eine Leere im Leben nur weil er keine Beziehung oder keinen Sex hat. Und auch nicht jedes Suchtproblem ist unbedingt schädlich oder wird als negativ wahrgenommen. Manche Menschen werden zB zu Workaholics und finden ihre Erfüllung und ihren Sinn in ihrer Arbeit, in Erfolg und vielleicht darin eine Firma aufzubauen. Das mag suchtartig sein oder solche Ausmaße annehmen ist aber deswegen nicht unbedingt ein SuchtPROBLEM.
Selbstwertprobleme entstehen nur wenn man seinen Wert anzweifelt oder vergleicht. Ala "jeder findet eine Freundin... wie scheiße muss ich sein dass ich der einzige bin der keine findet?". Wiederum gilt: Wenn man andere Quellen für Selbstwert hat (wie zB Erfolg in der Arbeit oder Beliebtheit im Freundeskreis) ist der Selbstwert den viele Menschen aus Sex, Beziehungen, Eroberungen oder der Erziehung von Kindern gewinnen einfach nicht notwendig.

Also nach 4 Jahren Psychologie Studium ist mir noch keine psychische Störung resultieren aus sexueller Enthaltsamkeit untergekommen
Dann verlass mal den Hörsaal und besuch eine Selbsthilfegruppe für Depression!
Ich garantiere dir: von 10 Männern sind 9 wegen Problemen mit dem anderen Geschlecht dort. Und von diesen 9 vermutlich ein großer Teil weil sie entweder keine Beziehung haben oder eine sehr unglückliche aus der sie sich aber nicht lösen trauen weil sie befürchten dann allein zu sein.
 
statt dessen könnten wir Kinder aus anderen Ländern adoptieren, aber dafür sind sich die meisten Menschen zu fein.
Interessanter Ansatz. Ich muss ehrlich gestehen, dass beim Gedanken an Adoption ich in erster Linie daran denke, dass die Kinder keine meiner Veranlagungen haben werden und ich im Gegenzug nicht weiss, mit welchen Veranlagungen sie kommen. Sicher, die Art von Mensch, die herauskommt, wenn das Kind erwachsen ist, haengt viel staerker von der Erziehung als vom Erbgut ab. Aber insofern ich nicht unfruchtbar bin und ein Kind moechte, weshalb wuerde ich eines adoptieren?

Zurueck zum Thema psychische Auswirkungen: Sex fehlt immer weniger, je laenger man abstinent ist und entsprechend wird es schwerer fuer eine andere Person diese Abstinenz zu durchbrechen, ausser diese Person hat mehr zu bieten als nur Sex. Das ist meine Ansicht und die vielen Menschen, die fuer Prostitution zahlen, zeigen offensichtlich, dass ich hier Randgruppe bin. :eek: :rofl: Auch habe ich festgestellt, dass mit zunehmender Zeit die Sehnsucht nach fremder Haut viel mehr in den Vordergrund tritt als der eigentliche Akt.
 
Aber hoffentlich hast du von den sexuellen Übergriffen im Zölibat lebender Geistlicher in Deinem Studium etwas gehört.
Ich hätte da gern mal eine Statistik:
Wie viel % von Zölibateren werden übergriffig und wie viel % von normalen Männern.

Beides wird MASSIV verfälscht von Dunkelzahlen und ist eigentlich nicht sinnvoll bestimmbar. Es würde mich aber nicht im Geringsten wundern wenn die Zahlen nicht weit auseinander liegen würden.
Vor allem wenn du bedenkst dass manche Vergewaltiger, Pedophile oder auch Mörder abseits von ihren kriminellen Aktivitäten durchaus ganz normale Familienväter waren und sind. Das nimmt dieser These von "sexuelle Enthaltsamkeit macht sexuellen Missbrauch" gewissermaßen den Wind aus den Segeln in meinen Augen.
 
dass mit zunehmender Zeit die Sehnsucht nach fremder Haut viel mehr in den Vordergrund tritt als der eigentliche Akt.
Sex ist nicht nur der Beischlaf, sondern bezeichnet nach Wikipedia die praktische Ausübung von Sexualität als Gesamtheit der Lebensäußerungen, Verhaltensweisen, Empfindungen und Interaktionen von Lebewesen in Bezug auf ihre Geschlechtlichkeit. Alltagssprachlich bezieht sich Sex auf sexuelle Handlungen zwischen zwei oder mehreren Sexualpartnern, insbesondere den Geschlechtsverkehr und vergleichbare Sexualpraktiken, und schließt im weiteren Sinne auch die Masturbation ein (Autosexualität: Sex mit sich selber).
 
Natürlich ist es artfremde Haltung wenn ein Mann nicht regelmäßig Sex hat.
Die Auswirkungen sind bei jedem unterschiedlich.
Ich werde unkonzentriert und leicht reizbar:)
Kann ich gut nachvollziehen. Bei mir ist es ebenso. Was tun, wenn gerade keine Partnerin willig ist oder keine SW organisierbar? Da hilft nur Handarbeit!:rolleyes:
 
Psychische Erkrankungen können auch substantiell, bzw. essentiell sein, d.h. ohne erkennbaren Grund Ursache für eine sexuelle Enthaltsamkeit sein. Das dürfte wohl auch weit häufiger der Fall sein als dass umgekehrt sexuelle Enthaltsamkeit "psychische Störungen" hervorruft.
 
Sexuelle Enthaltsamkeit (s.E.) ist nicht angeboren. Denn wer sexuell enthaltsam ist, gibt seine Veranlagung nicht weiter, und somit stirbt ein solches Erbgut stets sofort aus. Also dürfte s.E. in den meisten Fällen erzwungen sein und in vielen Fällen zu psychischen Störungen führen.
Was für Fehlentwicklungen habt ihr selbst erlebt oder aus Berichten kennen gelernt?
Ist es nicht so, dass zuerst die psychische Störung da ist und dann auf Sex verzichtet wird ...:fragezeichen::undweg:
 
Das ist keine psychische Störung.

Die liegt eventuell vor, damit es dazu kommt.
Es kann ein Symptom sein aber nicht die Ursache.

wir reden von der gesamten Population. Und wir in Mitteleuropa brauchen uns auch eigentlich nicht vermehren, statt dessen könnten wir Kinder aus anderen Ländern adoptieren, aber dafür sind sich die meisten Menschen zu fein.

Darum geht es nicht. Es gibt weitaus mehr Nachfrage als befriedigt wird.
Menschen, denen es schlecht geht, mit Hunger und Naturkatastrophen kämpfen, die Kinder aus dem Kulturkreis und der Familie zu entreißen, weil Europäer gerne mal ein schwarzes Baby hätten, kann wohl nicht die Lösung sein. Ganz kurz gefasst. ;)
Sollen die doch gebären für einen Kontinent, der warum auch immer die Zeugungsfähigkeit von Männern um die Hälfte reduziert hat und das Alter der Erstgebärenden aufgrund sozialer und gesellschaftlicher Umstände steigt?

Dass unsere Gesellschaft besser ist als andere ist nicht so klar.
Vielleicht sind so manche Länder, auch wenn sie bettelarm sind, "sich zu fein" ihre Kinder zu verkaufen. ;)
 
Hansi, du bist eine ganz andere generation wie wir alle hier. Bitte versteh das doch endlich 😂 deine frau und du leben anders als der heutige durchschnitt der bevölkerung.
Das weiss ich natürlich auch! Schliesslich habe ich fünf Kinder im Alter zwischen 47 und 62 Jahren, wovon drei geschieden sind, aber alle aktuell in heterosexueller Partnerschaft leben, und acht Enkel im Alter von 18-33 Jahren, die sich auch alle heterosexuell geben. Mit allen Nachkommen und fast allen, die mit ihnen verkehren, pflege ich einen freundlichen Kontakt, sodass ich einen gewissen Einblick in ihr Privatleben habe.
 
Das weiss ich natürlich auch! Schliesslich habe ich fünf Kinder im Alter zwischen 47 und 62 Jahren, wovon drei geschieden sind, aber alle aktuell in heterosexueller Partnerschaft leben, und acht Enkel im Alter von 18-33 Jahren, die sich auch alle heterosexuell geben. Mit allen Nachkommen und fast allen, die mit ihnen verkehren, pflege ich einen freundlichen Kontakt, sodass ich einen gewissen Einblick in ihr Privatleben habe.
Glaubst du im ernst deine enkel erzählen dir ihre bettgschichtln und vorlieben?
 
Also nach 4 Jahren Psychologie Studium ist mir noch keine psychische Störung resultieren aus sexueller Enthaltsamkeit untergekommen :)
Und zur Bindung:
Ja beim Orgasmus wird Oxytocin ausgeschüttet, das Bindungshormon. Aber genauso bei längerem Hautkontakt ohne sexueller Stimulation oder beim Stillen (Babys), sich kümmern. Also in vielen bindungsrelevanten Situationen.
Zum ersten Satz: es gibt auch Menschen die ein Technikstudium absolviert haben und einen Nagel nicht von einer Schraube unterscheiden können.
 
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