Also kurz zusammengefaßt bin ich natürlich heilfroh darüber, wie wir Österreicherinnen und Österreicher uns entschieden haben.
Meiner Ansicht nach hat das verschiedene Gründe. Erstens war den Wählern dieser massive Streit jetzt schlußendlich schon ein Dorn im Auge und man wählte bewußt den moderaten Kandidaten. VdB ist der verbindlichere typ, der das auch durch seine Ruhe ausstrahlt. Was auch hier von vielen angezweifelt, verspottet und als Lüge bezeichnet wurde trat dennoch ein, nämlich daß die Menschen VdB seine Unabhängigkeit glauben. Sie wollen eben keinen reinen Parteikandidaten, der sich immer auch nur als ein solcher definiert hat und sie wollen eben keinen BP auf der Basis "einer gegen alle", sondern man will einen unabhängigen Kandidaten, der über den Parteien steht und ein BP für alle Österreicherinnen und Österreicher da sein will. VdB hat ja nie seine grüne Parteivergangenheit geleugnet, hat es aber geschafft Unterstützer aus allen Lagern hinter sich zu versammeln und zu vermitteln, daß er für alle da ist.
Wichtig war auch das gesamte positive Bild, das VdB abgegeben hat und nicht einen reinen Negativwahlkampf wie die Hofer-FPÖ. Beispiel VdB's Heimatbild ist positiver, ruhiger. Im Zweifelsfall sind die Österreicher halt keine Revolutionstypen, die eben keine ungewissene Zukunft wollen, sondern auf Stabilität setzen, weil sie sich eben nicht wundern wollen, was eben möglich ist.
Ganz wichtige natürlich auch die EU-Frage. In Österreich weiß man, wie wichtig es für ein kleines Land wie wir es sind ist, daß wir international gut eingebunden sind, weil einfach zu viele Arbeitsplätze und materielle Sicherheit damit verbunden sind.
Dieses Mal, im Gegensatz zum Waldheim-Wahlkampf, gab's eben keine jetzt erst recht-Stimmung, eben weil man merkte, daß uns die internationale Gemeinschaft nicht negativ, sondern schlichtweg besorgt beobachtet hat und die Situation in Österreich ernstnimmt und gehofft hat, daß wir uns gegen einen Kandidaten der extremen Rechten stellen werden, was glücklicherweise auch deutlich geschehen ist!
(Obwohl natürlich 47% noch immer sehr viele sind, die bereit waren und es sie nicht gestört hat, einem Kandidaten aus diesem Lager ihre Stimme zu geben.)
Hoff, ich hab nicht zuviel vergessen, wär schön, wenn mein Beitrag zu einigen interessanten Gesprächen einladen könnte.
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