Inserate im Auftrag von "Herrn Faymann"
Die Asfinag musste wie die ÖBB in befreundeten Medien werben. Die Bahn sollte überdies ihre Ausgaben für Inserate deutlich erhöhen.
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Hr. Faymann" bestellte nicht nur im Namen und auf Kosten der ÖBB Inserate in "befreundeten" Medien, sondern auch für die staatliche Straßenbaufirma Asfinag. In der selben Ausgabe der Zeitschrift Gewinn , in der die ÖBB ein doppelseitiges Inserat buchten, warben auch die hoch verschuldeten Straßenbauer. Unter der Auftragsnummer 20061783 bestellten sie im Juni 2007 ebenfalls eine Doppelseite um 25.124,40 Euro.
Die Auftragsbestätigung dafür ging an Alois Schedl, damals Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH. Schedl, der der SPÖ zugerechnet wird, ist seit der vorzeitigen Ablöse des damaligen Dreier-Vorstands Franz Lückler, Christian Trattner und Mathias Reichhold im Sommer 2007 Technik-Vorstand der Asfinag.
Wie es zu dem Inseraten-Auftrag "lt. Hrn. Faymann" an die Zeitschrift kam, will Schedl heute nicht kommentieren. Er habe den Eingang der Auftragsbestätigung zwar abgezeichnet (siehe Faksimile) , weil sie an ihn adressiert gewesen sei. Da die Einschaltung aber kein Projekt seiner Abteilung betroffen habe, sei er nicht zuständig gewesen und habe das Schreiben an die Unternehmenskommunikation weitergeschickt.
In der Kommunikationsabteilung kann man zu den Inseratenaufträgen - so deren Leiterin Klaudia Niedermühlbichler - heute ebenfalls nichts sagen: "Ich war damals noch nicht im Unternehmen. Die Abteilung wurde wie die ganze Asfinag seither umstrukturiert. Es hat damals kein Generalkonto für Werbe- und Marketingausgaben gegeben, daher kann ich das nicht verifizieren." Detail am Rande: Frau Niedermühlbichler arbeitete damals im Kabinett von Infrastrukturminister Werner Faymann.
Bei der Bahn wollte Faymann offenbar noch mehr Geld für Zeitungsinserate locker machen, als die ÖBB für "Kooperationen" auf Wunsch des Ministers ohnehin bereits verteilte. Im Februar 2008 habe es - sagte der vorzeitig abgelöste ÖBB-Chef Martin Huber im Rechnungshof-Unterausschuss - ein Gespräch mit ÖBB-Aufsichtsratschef Horst Pöchhacker und Faymann-Kabinettschef Josef Ostermayer in einem Wiener Lokal gegeben.
Dort habe man ihm "relativ unmissverständlich signalisiert", dass vom ÖBB-Marketingbudget im Volumen von jährlich 23 Millionen Euro "ein nicht unerklecklicher Anteil für Inserate zur Verfügung gestellt werden sollte". Er, Huber, habe das "kategorisch abgelehnt". Bald darauf, am 22. April 2008, sei er aus dem Vorstand der ÖBB-Holding ausgeschieden.
Pöchhacker dementiert ein solches Gespräch: "Natürlich habe ich mit Herrn Huber gesprochen, er war ja Generaldirektor der ÖBB. Aber es hat sicher kein Gespräch über Werbepläne und Inserate gegeben. Das ist ja nicht die Aufgabe eines Aufsichtsrats."
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