Zeitgemässe sexuelle Aufklärung

.. denn es ist z.B. Erwachsenen schlichtweg gesetzlich verboten, Minderjährigen entsprechendes "Anschauungsmaterial" vorzuführen/ zugänglich zu machen, sodass die Jugend praktisch damit allein fertig werden muss.

Es hindert mich aber niemand daran mit den Kindern/Jugendlichen darüber zu reden.
 
Meine sexuelle Aufklärung

Selbstbefriedigung ist ein großes Tabuthema und findet bereits im Baby und Kleinkindalter beginnend statt.
Hier fängt man ein Kind am langen Weg zu begleiten.

Zeitgemäß wäre es, wenn erwachsene Menschen das wüssten und als komplett normal betrachten würden.

Nicht zuerst an den Kids herumdoktern, mal selbst tatsächlich Wissen haben, das es wert ist weiter gegeben zu werden.
Halbwissen, fehlende Integrität können mehr Schaden als nützen.

"Bemühte" Aufklärung ist mau.
Man lebt vor und explizite Sachthemen werden als solche behandelt.
In der Sexualerziehung, wie in allen anderen Teilbereichen der Elternherausforderungen. :)

Alleine Lubrikation, woher, weshalb ist ein breites Thema.
Auch die richtigen Bezeichnungen gehören hierher.
Das ist wichtig um Freude an Sexualität empfinden zu können oder auch zu wissen, wenn sie gestört ist.
Es gibt Frauen, die bis ins hohe Alter sagen: "Mir hat Sex keinen Spaß gemacht, ich wurde nicht feucht, war immer schmerzhaft."
Tja.

Schwülstige Aufklärungsgespräche im Schwelgen alter Erinnerungen sind eher kontraproduktiv.
Wissensvermittlung auf einer Seite, emotionale Stabilität auf der anderen Seite.
Das gehört zusammen.

Auf ersteres wird vergessen.

Es ist so, dass Pornos konsumiert werden - mit schauen und nicht verstehen - geil sein - sehen wie es andere tun - das reicht nicht.
Warum und wie: Fragen die so gut als möglich beantwortet werden sollten.
Dazu müssen aber auch die lieben Alten was wissen, bzw. sich Wissen nicht verschließen.
Hier hakt es!

Bei mir fand das nie statt, ich habe mich selber aufgeklärt :)

Im erwachsen Alter durchaus vorstellbar.
Im Jugendalter habe ich als Erziehende Informationen in vielen Teilbereichen Sexualität betreffend.
Das komplexe Thema in Teilbereiche zu unterteilen, bzw. wieder zu verbinden, kann ich.
Ein Kind ist dessen nicht fähig, da ihm das Basiswissen fehlt.
 
Heute würde ich die Pubertierenden ermuntern, ihre Geschlechtsteile zu untersuchen und mit ihnen zu spielen, um sie und die Wollust kennen zu lernen. Nach dem Stimmbruch würde ich ihnen empfehlen, sich mit Mädchen zu befassen, aber vorerst ohne GV, aber mit Petting. Mit einvernehmlichen GV solltn sie erst nach Beendigung der regulären Schulzeit suchen.

Beides würde ich auf keinen Fall tun.

Ersteres ist ein schwerwiegender Übergriff in die sexuelle Entwicklung bzw. kann es von Kindern auch ganz falsch gedeutet oder richtig verstanden werden.
Nein.
Es ist ihr Körper, über den sie Bescheid wissen müssen, weder abraten noch ermuntern.

Zweiteres ebenso ein Eingriff. Sie spielen von Kindertagen an miteinander, es ist ein Verlauf miteinander umzugehen.
Der kann nicht an einem Zeitpunkt festgemacht werden. Große Lieben, mit echtem und ernst zu nehmenden Herzschmerz können bereits vor dem Stimmbruch statt finden.
Das muss nichts mit Sexualität zu tun haben, wenn man es nicht so begreift, dass auch ein Händchenhalten oder ein zarter Kuss auf die Wange in diesem Alter dazu gehört.

Was dieser Tipp mit einem jungen Mann der homosexuelle Neigungen hat anstellen kann, ist landläufig bekannt.
Hier Druck zum weiblichen Geschlecht aufzubauen, wenn der Körper etwas anderes sagt, kann fatal sein, bringt einen sexuellen Leidensweg bis hin zu Ehe inkl. Kindern mit sich.

Wenn Sexuaität nun zu laufen beginnt, dann ist es wichtig, dass das Wissen da ist was, wie sicher ist.
Kleine Kinder machen Kondome zu Wasserbomben oder hängen sie mangels Luftballons auch schon mal bei der Geburtstagsfeier auf. ;)
Keine Scheu vor Schutz!
Handhabung im Kindesalter, liegen einfach rum. Jeder junge Mann wird´s mal probieren, wenn die Zeit kommt, mal alleine - da brauch man nur nachzählen, dann weiß man es als Elternteil. ;)

Petting, dann Schluss - GV erst später.
Das ist wohl eine naive Illusion.
Das schaffen wir Alten ja nicht die Grenze zu ziehen, wenn es schön läuft, oder?
Die Kids sollen das können?

Wichtig ist es meines Erachtens, ihnen den Tipp zu geben, hör auf Dein Herz, tu nichts was sich nicht wirklich gut anfühlt, lass Dich nicht drängen und beachte die einfachen Regeln des sexuellen Zusammenseins wenn es soweit ist. ;)
 
Ich fand die meisten Aufklärungsgespräche peinlich bemüht und Welten von dem entfernt, was mich bewegt hat.

ich habe bei meinen Kindern erlebt (und erlebe es heute noch so), dass ihnen die (offene) Sexualität peinlich ist und sie am liebsten nix sehen, hören und sprechen wollen. Insofern peinlich - aber für sie
 
Wie seht ihr eine zeitgemässe Aufklärung unserer Jugend?
was ist eine "zeitgemässe" aufklärung? o_O

wir reden hier, denke ich, von sexualaufklärung, und sexualität existiert in selber form schon seit eh und je.

von daher ... entweder wir klären auf, oder wir tun es nicht ;)
und jede kleine lüge, jeder kleine quatsch, jede auferzwungene und "eingeflösste" moral, ist das gegenteil von aufklären ... ganz egal welches jahrzehnt gerade is :smug:
 
sexualität existiert in selber form schon seit eh und je.

Prinzipiell stimmt das natürlich. :up:

Und dennoch gibt es heute vielleicht ein, zwei Punkte, die man zusätzlich beachten sollte - eben z.B. das Internet.
Pornoseiten sind da ja nicht der einzige Punkt. Auch Erwachsene, die sich auf Kinder- bzw Jugendlichen-Seiten rumtreiben, um deren Vertrauen zu gewinnen...ect.

Diese Aspekte hattest du vor 50 Jahren noch nicht. Da war es mit einem "Geh nicht mit Fremden mit." getan.
 
was ist eine "zeitgemässe" aufklärung? o_O

Naja.
Wir müssen Rücksicht auf die Einflüsse von außen nehmen und wenn es leicht geht schon vorab die Kinder festigen (mit Wissen).
Die sind heute anders als vor 20, 40, 60 Jahren u.s.w.
Es gibt Trends, sich dem zu verschließen wäre starrsinnig.

Zeitgemäß ist meines Erachtens, dass es um einiges leichter ist, als für vorige Generationen Wissen einzuholen.
Ersten sind wir medizinisch und neurologisch um Vieles weiter, zweitens erleichtert das Internet. Ich bleibe jetzt beim Beispiel Lubrikation, ohne übergriffig (Mädels wissen bezeichnenderweise ebenfalls nicht was sie zwischen den Beinen haben - Frauen oft auch nicht ;)) zu werden, hast Du innerhalb von 30 sec das Bild am Screen - ganz andere Möglichkeiten.

Diese zu nützen ist zeitgemäß. :)

Keine 30 sec. Nix schwülstig, ganz klare Fakten über die man reden kann, was wozu und warum und auch besonders tolle Nervenstrangenden. :D

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Und um Himmels Willen nicht hinsetzen und sagen: "Räusper, junger Mann, junge Dame, ich muss mal mit Dir sprechen." :D

Wenn Wissensvermittlung, Spaß und Neugierde in einer Familie vorhanden sind, kommen die Fragen bzw. die Themen sowieso von selbst, wie bei allen anderen Themenbereichen.

Man ist nicht der beste Freund seines Kindes, sondern die Person die es ins Erwachsenenalter verantwortungsvoll begleitet.

Wenn man da den Job gut macht, wissen sie beim Pornoschauen ganz genau was Fiktion, Theater und was echt ist.
Das wissen sie beim Zombiefilm genauso. :D
 
Und dennoch gibt es heute vielleicht ein, zwei Punkte, die man zusätzlich beachten sollte - eben z.B. das Internet.
seh ich nicht so. für mich liegt das defizit in der aufklärung viel früher ... da erspart man sich, internet besonders "hervorzuheben", gänzlich.
ich denke auch, dass :
Da war es mit einem "Geh nicht mit Fremden mit." getan.
eine illusion war.
damit war es eben ganz und gar nicht getan, weil das einen für die situation, dass doch mit einem fremden mitgegangen wird, überhaupt nicht vorbereitet hat ;)

ich bin prinzipiell der ansicht, dass wir sexualität auch heute noch viel zu "vorsichtig" und beschämt anpacken. die meisten von uns würden gerne gewisse fragen erst spät in der pubertät beantworten müssen, andere viel forderndere fragen möglicherweise am liebsten gar nicht.
effektiv wäre die aufklärung allerdings nur dann wirklich, wenn wir den mut hätten, sie wirklich vollständig hinzulegen und aufwachsenden "teilnehmern" (also solche, die irgendwann sex haben wollen :smuggrin: ) das urteil, was sie davon halten, selbst überlassen würden ... es reicht vollkommen, wenn man zu fragen antwortet, und wenn erwünscht dinge erklärt ... von sich selbst aus irgendwelche punkte besonders hervorheben wollen, ist heuchlerisch, und hat nix mehr mit aufklärung zu tun.

ich find's auch lieb, wie man die aufklärung selbst völligst überschätzt (im sinne von "ich sag dir, was gut ist, und du konzentrierst dich auf das").
sobald das licht aus ist, und das kind im bett alleine fantasien entwickelt, ist das alles für die katz gewesen, weil das kind selbst diesen weg gehen wird, und selbst entscheiden wird, was sie fasziniert, und was nicht ;)
 
Wir müssen Rücksicht auf die Einflüsse von außen nehmen und wenn es leicht geht schon vorab die Kinder festigen (mit Wissen).
beispiele ?
welches wissen über sexualität, muss ich heute vermitteln, und hätte ich vor 50 jahren nicht vermitteln sollen/dürfen?

ich weiss schon, dass wir vor vielen jahrzehnten dachten, BDSM müsste man zB einem kind nie erklären (schon klar, es sollte von sich aus fragen, aber dann bitte doch schon beantworten :D ).
es war aber nie richtig, es nicht getan zu haben ... denn auch wenn die chance auf konfrontation mit dem thema geringer war, so war die chance immer noch da ... und korrekt aufgeklärt wäre demnach auch damals inkl. solchen punkten gewesen.

auch die idee, kinder vor falscher sexualität (missbrauch etc) zu warnen, ist nicht wichtiger denn je geworden. meinetwegen ist die globale wahrnehmung, wie wichtig es ist, gestiegen ... aber im prinzip ist das ein wissen, dass wir einem heranwachsenden selbst zur steinzeit hätten vermitteln sollen ;)

an sexualität hat sich im kern nix geändert, und nur den kern soll man ja überhaupt näher bringen. für alles andere ist bitte das eigene urteilsvermögen verantwortlich, nicht die aufklärung.
 
@Mitglied #504633

Da kann ich dich beruhigen, wobei ich nicht weiß in welche Art von Schule deine Kids gehen, die von dir beschriebene Aufklärung hat mit der heutigen Projektwoche zum Thema Aufklärung und Sexualität nichts gemein.
Es wird in der Volksschule begonnen, sowie in der Unterstufe weitergeführt, aber auch wirklich garnichts ausgelassen.
Eigentlich waren wir etwas schockiert warum damit so früh damit begonnen wurde, aber der gesellschaftlichen Entwicklung wird genüge getan.

Das kann ich nur bestätigen :up:

Zusätzlich haben wir unseren Kindern von klein auf vermittelt, dass sie mit wirklich jeder Frag zu uns kommen können. Da sie das auch machen, dürften wir's richtig gemacht haben. Wenn wir etwas nicht wissen, suchen wir mit ihnen nach der Antwort.
Wir reden generell altersgemäßen offen mit ihnen, da kanns schon mal vorkommen, dass der Sohn zum Papa Kondome "ausleihen" kommt ;).
 
welches wissen über sexualität, muss ich heute vermitteln, und hätte ich vor 50 jahren nicht vermitteln sollen/dürfen?

Können ist die richtige Frage.
Meine Mutter hatte weder das Wissen noch die Fähigkeit wie im Beispiel weiter unten, mit Information oder zumindest mit der Info "das ist normal" zu dienen.
Ganz deppert war die beste auch nicht, konnte es dennoch nicht.

Da Du kein Zeitreisender bist, hättest Du damals einen anderen Wissenstand als heute gesehen. (auch die Wissenschaft ist weitermarschiert)
Irgendwo mal erwähnt, ich habe hier die Unterlagen von einem Queerseminar hier liegen, von sattelfest bin ich weit entfernt.
Da tu ich mir bei BDSM leichter.
Hach und als der Sohn einer Cousine, von einer augenscheinlichen Frau zu einem echten Mann wandelte (visuell, anders war es eh so), war es ein Thema.
Vor 50 Jahren haben´s beim Schifahren so gewonnen. (Erik Schinegger) :)


Ich habe es jetzt nicht im Kopf, ob ihr Kinder habt.
Natürlich in dem Moment wo sie im Kategorienbaum anklicken könnten, sollten sie wissen dass es verschiedene Spielarten gibt.
Das ist ein sehr distanziertes Auseinandersetzen. Eigene Sexualität hat in der Aufklärungen nichts verloren.
Die erleben sie ja ohnehin bei Eltern, die sich umarmen, kleine Schweinerein zu flüstern, und es nicht leise wie Mäuschens tun. :)

Im Kindergarten kommen sie heim und sagen, einer hat sie Schwuchtl genannt, ob das eh das ist mit der Vanillesauce dazu?
Also war mal die gleichgeschlechtliche Liebe im Plauderton dran, muss ja kein Fachwerk sein, geht ja über die Jahre, aber mal erste Infos, über Lust jemanden anzugreifen, nah zu sein......und es muss nicht immer das andere Geschlecht sein.....

auch die idee, kinder vor falscher sexualität (missbrauch etc) zu warnen, ist nicht wichtiger denn je geworden. meinetwegen ist die globale wahrnehmung, wie wichtig es ist, gestiegen ... aber im prinzip ist das ein wissen, dass wir einem heranwachsenden selbst zur steinzeit hätten vermitteln sollen

Ja. Absolut richtig.
Allerdings können wir heute Bilder leicht abrufen und verwenden. Wir finden passende Geschichten etc.
Bei den ersten bin ich teilweise noch in die Hauptbücherei gefahren um mir zusammen zu suchen, wenn ich meine Worte bildlich unterstreichen wollte.
Das Thema ist breiter geworden. Anderenthreads Squirten, ich wusste mit 18 nicht was passiert und warum, normal war es damals ebenfalls nicht, da der Bursch auch noch nie was davon gehört hat, außer dass sich bei der Mutzenbacher vom Qualtinger die Kathi vor lauter Geilheit angwischerlt hat.
Es ist die Informationsflut durchaus positiv, allerdings braucht sie Begleitung.
Schau Dich um wieviele Erwachsene (ich nehme mich nicht ganz aus) damit überfordert sind, oder Quellen nicht als sicher oder unsicher einschätzen können.

Edit: Der Zeitfaktor. Sexualität ist nicht das einzige Thema und ein Familienablauf doch recht stressig, nicht außer Acht lassen. :)
 
Meine sexuelle Aufklärung durch Erwachsene fand vor rund 75 Jahren statt und bestand in der Verpönung der Onanie und der Homosexualiät sowie in der Ermahnung, vor der Ehe keinen Geschlechtsverkehr zu haben.
Seither haben sich die Auffassungen radikal geändert.
Heute würde ich die Pubertierenden ermuntern, ihre Geschlechtsteile zu untersuchen und mit ihnen zu spielen, um sie und die Wollust kennen zu lernen. Nach dem Stimmbruch würde ich ihnen empfehlen, sich mit Mädchen zu befassen, aber vorerst ohne GV, aber mit Petting. Mit einvernehmlichen GV solltn sie erst nach Beendigung der regulären Schulzeit suchen.
Wie seht ihr eine zeitgemässe Aufklärung unserer Jugend?
Das sie mit sich selber spielen, dazu braucht es normalerweise keine Aufforderung, das erlernen sie von alleine.
Und da ich ein pubertierendes Mädchen zu Hause habe sind wir mittendrin.
Des läuft in etwa so ab.
Mama "an Sex brauchst du noch gar nicht denken " ich " stimmt natürlich aber wenn es soweit kommen sollte mit Gummi ".
Meine Tochter bedeuert, :sie denke noch gar nicht daran " ich " daß weiß ich doch, aber Sex ist ja an und für sich was schönes " .

Ich glaube es ist jetzt nicht so wichtig alles zu erklären, sondern besser die Rahmenbedingungen abzustecken und daß allerwichtigste ihnen Sicherheit zu geben.
Meine Tochter weiß ganz genau wenn es ein Problem gibt, da Papa ist auf meiner Seite.
Und viel mehr steuere ich nicht bei.
 
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