Zwischen Vernunft und Wahnsinn

Es ist eben die alles überschattende ethische Grundfrage, ob es sich die moderne Zivilisation leisten kann, ohne Rücksicht auf dann unvermeidbare Opfer einfach zur "Normalität" zurückzukehren. Ich fürchte die Realität wird eine solche Debatte überholen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Teilweise sehe ich wirklich Möglichkeiten der Lockerungen.
Wer sagt denn, dass neben den Supermärkten nicht auch ALLE anderen Geschäfte wieder öffnen könnten?
Ganz simpel: pro qm Geschäftsfläche eine limitierte Kundenzahl ( wegen der Abstände) UND Maskenpflicht.
Schon wäre vielen geholfen.

Dass da jetzt am Anfang vielleicht Überreaktionen seitens der Regierungen stattfanden - ist verständlich. Niemand möchte ein Italien vor der eigenen Haustür haben.

Aber mit etwas Sachverstand und Logik...müssten die Geschäfte eigentlich wieder öffnen können.
Voraussetzung natürlich: die Bevölkerung hält sich vernünftig an die neuen Spielregeln.

Hier können ja die "Spielregeln" zur Auflage für Ladenbetreiber gemacht werden. Klappt ja jetzt schon freiwillig sehr gut. Vor allem aus Angst vor Ansteckung.
 
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Heute in den abendnachricht
In Singapur haben sie die lockerungen wieder zurückgenommen, da die Fälle der Infektionen wieder gestiegen ist.
Da es in ORF 2 war denke ich nicht das es eine fake news war.
 
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Heute in den abendnachricht
In Singapur haben sie die lockerungen wieder zurückgenommen, da die Fälle der Infektionen wieder gestiegen ist.
Da es in ORF 2 war denke ich nicht das es eine fake news war.

Ganz Asien hat z.Zt. Angst vor der 2.Welle. (okay...bis auf die Machthaber in China)
 
Darum geht es in diesem Thread doch überhaupt nicht!

Wie lange willst du mit Ausgangsbeschränkungen Zuhause bleiben? Du müsstest theoretisch so lange zuhause bleiben, bis entweder etwa 60% der Österreicher infiziert sind oder bis wir durch Glück das Virus in Österreich ausrotten.

Das Problem mit den Maßnahmen ist: Sie wirken nur, solange sie gelten. Sobald es zu einer Lockerung kommt, steigen die Zahlen wieder. Was will man dann machen? Wofür haben über 200.000 Menschen ihren Job verloren, wenn die Ausgangsbeschränkungen das Problem nur um Wochen verschoben haben?
Es geht mir in diesem Thread nicht darum, dass wir zur Normalität zurückkehren sollen. Es geht mir auch nicht darum, dass Österreich zum Überwachungsstaat mutiert. Es geht um das Hinterfragen dieser Maßnahmen. Ob sie doch nicht über das Ziel hinausschießen, mit gravierenden Folgen, mit denen wir uns noch früh genug herumschlagen werden.

Für dich sind die Maßnahmen vielleicht zu übertrieben und sollten gelockert werden, das mag sein oder auch nicht. Weiß keiner von uns.
Ich hinterfrage es auch, aber mir ist halt der jetzige Weg lieber als nicht einzuschränken und dann ein böses Erwachen zu haben, wie in anderen Ländern. Um den Kollaps des Gesundheitssystems zu vermeiden. So wie ich es im vorigen Beitrag geschrieben habe.
Vielleicht haben wir dadurch auch mehr Arbeitslose, auf der anderen Seite aber vielleicht auch weniger Tote...

Is halt schwer da einen Mittelweg zu finden. Die Erfahrung dazu hat keiner von uns. Ich bevorzuge halt lieber den jetzigen Weg.
 
Vielleicht haben wir dadurch auch mehr Arbeitslose, auf der anderen Seite aber vielleicht auch weniger Tote...

Denn die restriktiven Maßnahmen fordern ebenfalls Opfer, wie Deutschlands Kanzlerin befürchtet: "Merkel will vermeiden – und sinngemäß sagte sie das auch in kleiner Runde –, dass es am Ende mehr Tote durch Suizide in der Einsamkeit hinter verschlossenen Türen gibt, als durch das Corona-Virus", stand vergangene Woche in der "Süddeutschen Zeitung".

Ebenso gefällt mir gut:

Wir werden der bitteren Wirklichkeit ins Auge blicken müssen, Menschenleben mit Freiheit aufzurechnen – wie wir es bei der saisonalen Influenza im kollektiven Unterbewusstsein schon bisher taten. Tausende Grippetote haben wir bisher Jahr für Jahr verschmerzt, gänzlich ohne Whatsapp-Videos, die uns zum Händewaschen animieren, ohne #bleibdaheim-Parolen von Netzbetreibern und Fernsehsendern, ohne Masken im Supermarkt und ohne uns impfen zu lassen. Obwohl wir den Impfstoff von der Apotheke ums Eck nur zum Hausarzt hätten tragen müssen. Vielleicht lehrt uns Corona vor dem kommenden Winter zumindest das.

Hier auch sehr schön beschrieben:
Krebstote durch Finanzkrise: Zusätzlich starben 500.000 Menschen - DER SPIEGEL - Gesundheit
 
Die Entscheidung, egal wie sie ausfällt wird immer eine Gratwanderung sein.
Auch China nimmt schon wieder lockerungen zurück.
Das alles bedenken
 
Verschiedene Abwärtsszenarien
Für die weitere Entwicklung unterscheiden die Forscher ein V- und ein U-Szenario. Im V-Szenario lassen die dämpfenden Maßnahmen ab Mai allmählich nach, und die Corona-bedingten Produktionsausfälle klingen binnen sechs Monaten ab. Im U-Szenario dauert es länger, ehe die Erholung einsetzt.

„Das U-Szenario unterstellt einen fast halbjährigen Lockdown weiter Teile des Wirtschaftslebens und geht damit an die Grenze dessen, was man sich derzeit vorstellen kann“, sagt Kooths. Die tatsächliche Entwicklung dürfte seiner Einschätzung nach näher am V- als am U-Szenario liegen.

Doch Kooths macht auch klar, dass beide Szenarien keine nennenswerten Nachholeffekte im weiteren Jahresverlauf vorsehen, auch wenn dafür freie Kapazitäten – vor allem in der Industrie – verfügbar wären.

Der Grund: Für das gesamte Jahr 2020 wird Corona die Konjunktur weltweit belasten. Erst 2021 wird sich das Bruttoinlandsprodukt dann erholen, und zwar kräftig. Im V-Szenario erfährt die deutsche Wirtschaftsleistung nächstes Jahr ein Plus 7,2 Prozent, im U-Szenario expandiert sie sogar um 10,9 Prozent.,,

Coronavirus: Ökonomische Vollbremsung verursacht größten Einbruch seit 1930 - WELT
 
Desweiteren ist erwiesen, daß über viele Jahre hindurch regelmäßig durchgeführte Grippeimfpungen dem Organismus zunehmend mehr in die Lage versetzen, im Falle einer Infektion, auch bei leicht verändertem Virus, entsprechend gegen zu reagieren.

Wenns nicht in die Gegenrichtung ausartet, nämlich ähnlich der Antibiotikaresistenz, dan passt`s ja....;)
 
...also die Wirtschaft wird sich früher, oder später erholen, Jobs werden wieder aufgenommen, Unternehmen werden weitgehend unterstützt.

...das angstdominierte Psychodrama, das auf einer frühzeitigen Lockerung der Maßnahmen drängt, wird uns in einer Gesellschaft erwachen lassen, in der wir direkt dem Tod von Menschen zugestimmt haben.

...die Situation ist zwar neu, jedoch scheint der Loop der Geschichte wieder einzusetzen:l
 
Nichts tun...
Alles tun...
Irgendwas tun...

Wer will das entscheiden?

Mal abgesehen davon... das mich heute Menschen um Klopapier anbetteln- die mich vor knapp 8 Wochen ausgelacht, beleidigt und beschimpft haben - nur weil ich gesagt habe... sorgt vor- es könnte unbequem werden -

(Klopapier steht hier als Begrifflichkeit stellvertretend für alle Dinge... die man eventuell mal nicht selbstverständlich immer unbegrenzt mit seinem geliebten Wertversprechen Geld kaufen kann)

- sind mir in diesen Wochen bis heute schräge Dinge begegnet!

Diskussion über Weltverschwörungen, Reptiloiden... selbsternannte Prediger, Religiös angehaucht wirkende Individuen die das Virus wegmeditieren wollen, oder behaupten das nur Menschen sterben - weil sich nicht wissen, das dieses Virus gar nicht tödlich sein kann!

Es kommen Leute unter Steinen hervorgekrochen die aggressiv dogmatische Thesen aufstellen!

Thesen von
- das ist gewollt, das ist ein weltumspannender Geheimplan der Regierungen!
- das ist nur ein gestelltes Szenario um die versklavte Arbeiterklasse weltweit einzuführen!
- das wird das Ende der Menschheit... das nächste große Aussterben einer Spezies!
- etc...

Es wittern etliche die große Chance auf Bekanntheit...
- Veganer
- Tierschützer
- Impfgegner
- Impfbefürworter
- Virulogen pro Corona
- Virulogen Contra Corona
- etc....

Regierungen drehen durch... Bündnisse stehen an der Grenze zum Scheitern...
Versorgungsketten brechen regional zusammen... Arbeitslosigkeit... Tote...Kurzarbeit...

Was diese Situation an „Ausgeburten“ hervor bringt... ist teils derart bedauerlich und auch ekelhaft!

Auf der anderen Seite scheinen Menschlichkeit, Solidarität, Fürsorge auch wieder moderner zu werden. Zumindest entdecken hier und da Menschen erneut- das Überleben auch einer solidarischen und sozialen Gruppe gesicherter scheint!


Zwischen all diesen Dingen... und es gibt sicher noch viel mehr... die mir so begegnen - frage ich nich eigentlich nur noch situativ wichtig erscheinende Dinge!
Die mein Leben betreffen...
- Arbeit & Versorgung meiner Klienten
... somit auch erstmal über Lohn Eigensicherung ermöglichen
- Ressourcen für meine Familie/Gruppe und mich beschaffen
- die Nerven behalten und tun was ich im Rahmen meiner Möglichkeiten tun kann...um jeden Tag neu vernünftig zu funktionieren!

Wie soll irgendwer wissen... was im Umgang mit einem neuen Problem DAS Richtige ist - im Sinne von - so wird alles ganz schnell wieder gut > oder besser noch, alles wie vorher... weil das war vertraut und somit gut???

Zwischen Wahnsinn und Vernunft - kommt drauf an wie jeder für sich beide Begriffe definiert und bewertet...
Das Zauberwort scheint mir „Zwischen“...
Das Richtige ist oft ein Mittelweg zwischen stark polarisierend wirkenden Extremen - die als solche derzeit wohl schwer zu definieren scheinen!
 
abwarten junger mann! jetzt noch ironisch geschrieben wird's bald realität! ich erleb's viel. noch im altersheim und da wird's mir ziemlich wurscht sein, aber social scoring wie in china, wird in deinem leben und dem deiner kinder fixer bestandteil des alltags sein!
Danke für den Hinweis "social scoring". Muss man erst mal verdauen.
 
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