Aktuelle Tagespolitik

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Bin bei Dir, aber unterm Strich ist es: Beschlüsse, die schon vereinbart waren, nicht zu treffen. Eher viel Stillstand und wenig Produktives im Parlament.
Für meine Begriffe eben: Arbeitsverweigerung. Und der grauslichste Aspekt der vorgezogenen Neuwahlen bzw.der frühen Ausrufung dieser.

Wollte eben nur hinzufügen, daß es mMn nicht nur Arbeitsverweigerung ist, sondern leider auch viel unprofessionelle Böswilligkeiten dabei sind.
Und genau dieses destruktive Verhalten mögen die Wähler bis zum Wahltag hoffentlich nicht vergessen!
 
Zuerst einmal danke, daß du diese Diskussion angenommen hast, dachte schon, daß es eventuell keinen interessiert. Witzigerweise gab's aber überraschenderweise bislang auch keine Dummquatsch-Kommentare der üblichen Verdächtigen!

ist auch eine erfahrung, die sich in den letzten 20 jahren nicht geändert hat: je sachlicher debatten und beiträge verlaufen und je weniger man sich in ein lagerdenken hineinprovozieren lässt, desto schwerer tun sich "die üblichen verdächtigen".

weil "der Rand" in den letzten Jahren immer mehr die Scheu verloren hat, alle seine "Feindbildgruppen" direkter und massiver anzugehen.

ah da unterschätzt aber, mit welchen methoden auch "in der mitte" gearbeitet wird, um sich unliebsames vom leib zu halten. verleumdungen, auto zerkratzen, anonyme drohungen und einschüchterungen - die ganze palette. nur echte körperliche gewalt fehlt noch.

Hierzulande ist's eindeutig "der rechte Rand", der in den letzten 20 Jahren, so wie beschrieben, stärker geworden ist

also ich glaube, extremismus hat in allen hemisphären und spielarten zugenommen. weil eben die politische mitte versagt, ängste da sind - und weiter geschürt werden, die menschen sich hilflos, ausgeliefert, missachtet fühlen, sie keine hoffnung haben, keine chancen mehr sehen etc.! und prävention muss genau da ansetzen. will aber anscheinend keiner.
 
ist auch eine erfahrung, die sich in den letzten 20 jahren nicht geändert hat: je sachlicher debatten und beiträge verlaufen und je weniger man sich in ein lagerdenken hineinprovozieren lässt, desto schwerer tun sich "die üblichen verdächtigen".

100% d'accord :daumen:

ah da unterschätzt aber, mit welchen methoden auch "in der mitte" gearbeitet wird, um sich unliebsames vom leib zu halten. verleumdungen, auto zerkratzen, anonyme drohungen und einschüchterungen - die ganze palette. nur echte körperliche gewalt fehlt noch.

Na ja, dann müßten wir aber vorher wohl erst den Begriff "Mitte" definieren, denn wenn wer so wie jetzt von dir beschrieben agiert, dann ist der mMn sicher kein "mittiger Mensch".

also ich glaube, extremismus hat in allen hemisphären und spielarten zugenommen. weil eben die politische mitte versagt, ängste da sind - und weiter geschürt werden, die menschen sich hilflos, ausgeliefert, missachtet fühlen, sie keine hoffnung haben, keine chancen mehr sehen etc.! und prävention muss genau da ansetzen. will aber anscheinend keiner.

Ja seh ich ähnlich. Liegt vor allem einmal am Bildungsnotstand und Wertverlust. Vor allem wird das dann natürlich an der politischen Klasse sichtbar.
Da gibt's kaum mehr Leute in Spitzenpositionen, bei denen man das Gefühl hat, daß sie etwas positives verändern wollen und das auch vermitteln können. Die Politiker wurden immer mehr von Gestaltern zu Verwaltern, und wichtig ist ohnedies nur die Position und Macht.

Da das Zielpublikum, also die Wähler, ja Teil dieser gesellschaftlichen Abwärtsspirale sind, ist die logische Folge daraus, daß eben nicht mehr wichtig ist WAS gesagt wird, sondern WIE.
Je lauter, je aggressiver, je unterstellender, beleidigender und untergriffiger desto besser!
Von daher ist es leider die Stammtischparole die zählt und nicht die durchdachte Meinung.
 
nun, so wie sich das alles zuletzt anhört, wird auch diese Reform den Bach hinunter gehen.
Endlich hätte es mal so ausgesehen, als wie wenn die (Beton-)Lehrergewerkschaft zwar zögerlich, aber doch, zustimmt - und dann geht das ganze, wie kann es anders sein, im Wahlkampfstrudel unter :(
Warum meinst du, ist es zum Wahlkampfstrudel gekommen?? ;)
Natürlich nicht nur wegen der Bildungsreform.

Aber es ist eine bewährte Methode der ÖVP, wenn es eng wird, Neuwahlen zu inszenieren. In den Beamtenapparaten ist sie überproportional vertreten - ungeachtet ihrer politischen Schwäche:down: auf Bundesebene.
 
Ah. Ok. Das Bildungsministerium (SPÖ) tut seit mehreren Jahren und unter 3 verschiedenen Minister/innen herum, bis es 2017 endlich ein Reformpaket vorlegen kann. Änderungswünsche werden von Frau Hammerschmid kategorisch abgelehnt, weil jede kleine Änderung das komplexe Programm zerstören würde, die ÖVP verzichtet daher auf Änderungen und stimmt dem Paket zu.

SPÖ und ÖVP beschließen im Ministerrat einstimmig die Annahme dieses Schulreformpakets. Herr Kern schafft in einem Trotz-Anfall den Ministerrat ab und beruft stattdessen eine Allparteienkonferenz ohne die Regierungsmitglieder ein - somit können neue Beschlüsse nicht mehr gefasst und bereits gefasste können nicht mehr geändert werden. Jetzt kommen die Grünen und wollen Änderungen im Reformpaket, welches laut Bildungsministerin (SPÖ) nicht änderbar ist. (Wir erinnern uns, deshalb hat die ÖVP auf Änderungne verzichtet)

Kern stimmt den Änderungswünschen zu, entgegen dem Regierungsbeschluss.
Ganz klar, hier ist die ÖVP an allem Schuld.

:haha:

Will man eine Umsetzung benötigt man für einige Punkte eine 2/3 Mehrheit und die Grünen pochen auf die Modellregionen.
Es war mit Mitterlehner, Lopatka und Mahrer auch so vereinbart und bzgl der Modellregion Vorarlberg gibt es einen Landtagsbeschluss.

Die ÖVP lehnt das jetzt ab und fordert Bewegung und Entscheidung von der Opposition, die von Anfang an gesagt hat, dass es ohne Modellregion keine Zustimmung gibt - eine klare Positionierung.
Steinhauser hat gestern einen Kompromiss vorgeschlagen, dem die SPÖ zustimmt.
Beide Regierungsparteien wissen, dass sie entweder FPÖ oder Grüne mit ins Boot holen müssen, wenn sie die Reform durchbringen wollen.
Der Wille hat sich halt verabschiedet.
 
Na ja, dann müßten wir aber vorher wohl erst den Begriff "Mitte" definieren, denn wenn wer so wie jetzt von dir beschrieben agiert, dann ist der mMn sicher kein "mittiger Mensch".

:shock: dann fallen z.b. spö-stadträte, -bezirksräte und -sektionsfunktionäre unter den begriff "extremisten"??? :verwirrt:
 
...
Ja seh ich ähnlich. Liegt vor allem einmal am Bildungsnotstand und Wertverlust. Vor allem wird das dann natürlich an der politischen Klasse sichtbar.
Da gibt's kaum mehr Leute in Spitzenpositionen, bei denen man das Gefühl hat, daß sie etwas positives verändern wollen und das auch vermitteln können. Die Politiker wurden immer mehr von Gestaltern zu Verwaltern, und wichtig ist ohnedies nur die Position und Macht..
:hmm: ... das hat schon etwas. Allerdings - Bildungsnotstand und Werteverlust ist weltweit ein Phänomen (und geht nach meiner Einschätzung zwangsläufig mit dem neoliberalen Kapitalismus Hand in Hand).
Doch - ich bin im Gegensatz zu dir völlig davon überzeugt, dass die Personen in Spitzenpositionen ("Die Entscheider" im Neusprech) zum Positiven verändern wollen. Sie behaupten für die Menschen, und ich sage dazu: für ein paar wenige -Ja. ;)

...Da das Zielpublikum, also die Wähler, ja Teil dieser gesellschaftlichen Abwärtsspirale sind, ist die logische Folge daraus, daß eben nicht mehr wichtig ist WAS gesagt wird, sondern WIE.
emotional frames.... der Sündenfall der Psychologie und Kommunikationswissenschaft.

.... wünsche ich mir eine Schule, die auch die Spitzenleistung fördert. Österreich wird mit dem von linker Seite angestrebten Mittelmaß weiter absinken.
Ach Gogerl, ich bin froh, deine Paranoia nicht zu haben... ;) ;)
Ich kenne kein von Linken angestrebtes Mittelmaß.... :hahaha: Aber ich kenne sehr wohl das bürgerliche Modell des Ausschlusses vom Bildungssystem aufgrund wirtschaftlicher Schwäche.
Ich habe genug halbintelligente Schul- und Studienkollegen gehabt, deren spätere Erfolge ihren Eltern zu verdanken waren....

Und - "Spitzenleistungen" - in einer auf Selbstausbeutung und Selbstoptimierung programmierten Gesellschaft - klingt zwar auch gut und edel (und ist schon zu meinen Schulzeiten gezielt und bewusst gefördert worden) - gibt es im pädagogischen Kontext zwar schon, aber das sieht ganz anders aus, als im Berufsleben.

Es gibt in diesem Land wenige, die das differenziert betrachten können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um 11.15 gibt es eine Pressekonferenz der ÖVP, bin gespannt.
 
:shock: dann fallen z.b. spö-stadträte, -bezirksräte und -sektionsfunktionäre unter den begriff "extremisten"??? :verwirrt:

Um das beurteilen zu können, müßte ich die Fälle kennen.
Aber wir können das Ganze gleich verkürzen.
Ob wer prinzipiell Extremist ist, in manchen Bereichen sehr "pointiert", etc. hängt jetzt generell gesehen sicher nicht an einem Parteibüchl. In so gut wie jeder Partei wird man sicherlich solche und solche finden.

Auch wird man sicher Fälle finden, wo einer einmal einen schlechten Tag hat und einen Blödsinn dahersagt, vom Charakter her aber kein Extremist per se ist.

Wenn man die dann alle auch zu den Extremisten zählen würde, dann gab's wohl keine Mitte und hätt's auch nie eine gegeben.

Oder siehst du das anders?
 
Im Österreich von heute ist man bereits linker Extremist, wenn man Positionen der ehemaligen ÖVP-Okosozialen Marktwirtschaft vertritt ... also zu Wirkungszeiten von Herrn Dipl Ing Riegler.....
 
Allerdings - Bildungsnotstand und Werteverlust ist weltweit ein Phänomen (und geht nach meiner Einschätzung zwangsläufig mit dem neoliberalen Kapitalismus Hand in Hand).

Das seh ich doch ein bisserl anders und zwar sicher nicht um den neoliberalen Kapitalismus verteidigen zu wollen. Dort kommt es auch vor.

Aber ich geb dir ein Beispiel "der anderen Seite".

Ich bin sozusagen ein typisches Kind der Kreisky-Generation. Ende der Kindheit und dann die Jugend in dieser Zeit verbracht.
Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs, auch Zeit der steigenden Bildungsmöglichkeiten für alle, inklusive spezielles Kulturangebot für die Arbeiter, politische Vorträge und Schulungen im Gemeindebau, etc.
Die Bildungsangebote blieben aber ungenützt die Vortragssäle bis auf ein paar Hanseln (oft Pensionisten) gähnend leer.
Jeder sagte zwar, "er sei stolzer Roter", wenn man aber nach Gründen fragte warum, kamen "Werte und Bildung" nicht vor, sondern das tägliche Bier, wie oft man jetzt Fleisch essen kann, der Urlaub in Rimini, etc.
Nicht nur einmal dachte ich mir im Gespräch "die Leit werd'n a imma bleda!".
 
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