Was sicher stimmt ist, dass Akademikerkinder selten eine Lehre machen. Aber den umgekehrten Fall, nämlich dass Kinder von relativ einfach ausgebildeten Eltern Matura machen oder gar studieren gehen, den gibt es in meiner Umgebung zuhauf. Eigentlich sind es fast zu viele, sodass sich so mancher fragt, wer denn in Zukunft die "handfesten" Berufe ausüben soll. Dabei kann man im Handwerk bei uns MMN noch recht gut verdienen, es wird viel gebaut, es gibt Landwirtschaft, und die Leute sind gegenüber osteuropäischen Billiganbietern noch ziemlich abgeneigt.
Keine Ahnung in wie fern man in D mit einfachen Berufen noch etwas verdienen könnte. Entweder kommen die Kinder aus der Schule und können über irgendwelche Wege studieren oder es sind derart schlechte und unmotivierte Schüler mit denen niemand etwas anfangen kann. Ich würde das aber nicht den Schülern sondern den Schulen ankreiden. Man kann den Kindern nicht 4 oder 5 Jahre lang erzählen, dass sie eh keine Chance haben und es nie zu etwas bringen und dann erwarten dass das hochmotivierte junge Leute gibt. Da werden viel zu viele Kinder zu schnell aufgegeben.
Gut, das mit der teuren Markenkleidung um des "Dazugehören" Willens, das ist sicher schlimmer geworden. Wüsste auch nicht, wie ich als Elternteil damit umgehen würde, wenn Kinder deswegen gemobbt werden. Bzgl. der Freizeitaktivitäten hat sicher ein gewisser Wandel stattgefunden. In unserer Generation war das noch kein Thema - was wir gemacht haben, war relativ billig. Heute lassen sich Kinder und Eltern von gewissen geschäftstüchtingen Anbietern was einreden, was sie unbedingt machen müssen, um "glücklich" zu werden, und was zum Teil schweineteuer ist. Da werden Teile des tollen Gehalts gleich volley diesen Anbietern in den Rachen geworfen.
Da stimme ich dir schon zu, aber was hilft das den ausgegrenzten und gemobbten die auf die Hilfe der Gemeinschaft angewiesen wären, weil von zu Hause zu wenig oder der falsche Input kommt?
Dass in Deutschland Armut und Bildung vererbt wird, vermutlich stärker als in Österreich, hängt sicher mit diversen Regelungen wie z.B. Studiengebühren zusammen.
Die gibt's doch schon längst nicht mehr oder wenn dann nur noch für Langzeitstudenten.
Das wird in D schon in der Grundschule geregelt, die Kinder von Herr oder Frau Dr. usw. gehen natürlich aufs Gymnasium bei den anderen ist man mit den Empfehlungen etwas restriktiver. Dann kannst als Eltern noch eine Aufnahmeprüfung verlangen. Wenn du das machst lächelt dich der Lehrer an und sagt dir wie groß die Chance ist, dass dein Kind da durchkommt und welchen psychischen Schaden das Kind dabei erleidet.
Kommt doch ein Kind armer Eltern durch und könnte studieren, wo wohnt es dann, woher bekommts einen Studienplatz? In der Uni in unserer Nähe braucht man meist einen Abi-Schnitt von unter 1,0. Also kann man davon ausgehen dass das Kind auswärts studiert, wo nimmst da die Wohnung her? Üblich ist da bei uns mittlerweile, dass du dich darauf bewirbst wie um einen Arbeitsplatz, hast du Glück und kommst dann ins Auswahlverfahren erwartet der Makler zuerst eine Spende cash auf die Hand damit er dich überhaupt dem Vermieter empfiehlt. Der Vermieter verlangt nach solventen Bürgen und für ein 10m² WG-Zimmer drückst du dann 4-500 Euro im Monat ab.
Dann brauchst für die Öffies ein Studiticket, das sind bei uns 650 Euros im halben Jahr, dann werden Einschreibegebühren fällig das waren bei uns zuletzt 350 Euro pro Semester, ich habe schon Kopiergebühren von 400 Euro pro Semester bezahlt und dann noch der Beitrag für die Studierendengemeinschaft, die Pflicht ist.
Ich kenne keine Kinder armer Eltern die das im Moment bei uns schaffen.