Keine Ahnung in wie fern man in D mit einfachen Berufen noch etwas verdienen könnte. Entweder kommen die Kinder aus der Schule und können über irgendwelche Wege studieren oder es sind derart schlechte und unmotivierte Schüler mit denen niemand etwas anfangen kann. Ich würde das aber nicht den Schülern sondern den Schulen ankreiden. Man kann den Kindern nicht 4 oder 5 Jahre lang erzählen, dass sie eh keine Chance haben und es nie zu etwas bringen und dann erwarten dass das hochmotivierte junge Leute gibt. Da werden viel zu viele Kinder zu schnell aufgegeben.
Das ist nicht Schuld der Schule, sondern einzelner Lehrer. Ich kann mich nicht erinnern, das zu meiner Schulzeit einem Schüler sowas gesagt worden wäre.
Die gibt's doch schon längst nicht mehr oder wenn dann nur noch für Langzeitstudenten.
Da habe ich aber andere Infos, wobei das im deutschen Kantönligeist ja bundesländerweise unterschiedlich geregelt ist.
Das wird in D schon in der Grundschule geregelt, die Kinder von Herr oder Frau Dr. usw. gehen natürlich aufs Gymnasium bei den anderen ist man mit den Empfehlungen etwas restriktiver. Dann kannst als Eltern noch eine Aufnahmeprüfung verlangen. Wenn du das machst lächelt dich der Lehrer an und sagt dir wie groß die Chance ist, dass dein Kind da durchkommt und welchen psychischen Schaden das Kind dabei erleidet.
Das, was Du hier beschreibst, nennt man landläufig Korruption. Ich halte es überhaupt für ein komisches System, dass die einen mittels luschiger Empfehlung an eine höhere Schule kommen, während sich die anderen durch eine harte Aufnahmeprüfung kämpfen müssen. Entweder alle oder keiner, finde ich.
Kommt doch ein Kind armer Eltern durch und könnte studieren, wo wohnt es dann, woher bekommts einen Studienplatz? In der Uni in unserer Nähe braucht man meist einen Abi-Schnitt von unter 1,0. Also kann man davon ausgehen dass das Kind auswärts studiert, wo nimmst da die Wohnung her? Üblich ist da bei uns mittlerweile, dass du dich darauf bewirbst wie um einen Arbeitsplatz, hast du Glück und kommst dann ins Auswahlverfahren erwartet der Makler zuerst eine Spende cash auf die Hand damit er dich überhaupt dem Vermieter empfiehlt. Der Vermieter verlangt nach solventen Bürgen und für ein 10m² WG-Zimmer drückst du dann 4-500 Euro im Monat ab.
Dann brauchst für die Öffies ein Studiticket, das sind bei uns 650 Euros im halben Jahr, dann werden Einschreibegebühren fällig das waren bei uns zuletzt 350 Euro pro Semester, ich habe schon Kopiergebühren von 400 Euro pro Semester bezahlt und dann noch der Beitrag für die Studierendengemeinschaft, die Pflicht ist.
Ich kenne keine Kinder armer Eltern die das im Moment bei uns schaffen.
Der Wohnungsmarkt in deutschen Universitätsstädten muss ja echt arg beinander sein. Den Numerus Clausus halte ich für ein suboptimales, wenn nicht sogar untaugliches Kriterium. Schulnoten sind nicht das Ergebnis einer methematischen Gleichung, hängen auch von der Schule und vom Lehrer ab. Grade in einem Riesenland wie Deutschland sind die Unterschiede in der Notengebung doch eklatant. Außerdem sagt ein Notenschnitt wenig über die fachspezifische Eignung aus.
Das wurde in den letzten 20 Jahren weder schlimmer noch ist die Debatte neu, die gab's schon als ich noch zur Schule ging.
Naja, Du bist etwas jünger als ich, aber meine Schulzeit ist nur geringfügig mehr als 20 Jahre her. Uns hatte die Modeindustrie zwar auch schon auf leiwaund, aber es war bei Weitem nicht so, dass diejenigen Außenseiter waren, die nicht mitgemacht haben. Es ist also sehr wohl schlimmer geworden.
Und ich kann dir sagen wie ich damit umgehen werden, wenn dieses "Markenthema" bei meinem Junior spruchreif wird: Ich kauf ihm das Zeug. Warum? Mag zwar sein dass er da was für's Leben lernen würde wenn man die Markensachen nicht kauft, aber in der Schule soll er sich auf die Schule konzentrieren und ein Kampf um "Moral & Konsumverhalten" erscheint mir da nicht sonderlich förderlich
Naja, das "auf die Schule konzentrieren" funktioniert schon allein deswegen nicht, weil die Fetzenfrage offenbar diskutiert wird, d.h. egal auf welche Seite er steht, kann er sich dem nicht entziehen. Ich will Deine Absicht auch gar nicht kritisieren, Individualismus entwickelt sich MMN bei den meisten erst in der Spätpubertät.