Aktuelle Tagespolitik

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
... Den wirklichen Schaden hat Herr Dr. Waldheim im Ausland verursacht.
 
... Den wirklichen Schaden hat Herr Dr. Waldheim im Ausland verursacht.
Inwiefern?

Die von Sinowatz und Konsorten erhobenen Vorwürfe haben nicht der Wahrheit entsprochen. Hätten sie nicht den braunen Schmutzkübel angerührt und den Inhalt auf Waldheim geworfen, wäre dieser als der honorige Ex-UNO-Generalsekretär ins Präsidentenamt gewählt worden, der er war.
 
Inwiefern?

Die von Sinowatz und Konsorten erhobenen Vorwürfe haben nicht der Wahrheit entsprochen. Hätten sie nicht den braunen Schmutzkübel angerührt und den Inhalt auf Waldheim geworfen, wäre dieser als der honorige Ex-UNO-Generalsekretär ins Präsidentenamt gewählt worden, der er war.
Das halte ich für eine Beschönigung. In der Nachkriegszeit bis weit in die 90er Jahre waren etliche ehemalige Nazis am Werk, in vielen bereichen, und kein Mensch hat sich darum gekümmert - so wie eben große Teile der Gesellschaft in Österreich damals noch der Nazi-Zeit fast nachgetrauert haben. Und manche - ich kann mich sowohl an die Schul- wie auch die Studien- als auch meiner ersten Arbeits-Jahre genau erinnern - dieser ehemaligen Hitler-Jünger haben eben Unterschlupf bei allen Parteien gefunden und wurden nie wirklich von ihrer Ideologie befreit - und Waldheim war Offizier und sicher nicht so unschuldig wie sein Pferd.
 
Das halte ich für eine Beschönigung. In der Nachkriegszeit bis weit in die 90er Jahre waren etliche ehemalige Nazis am Werk, in vielen bereichen, und kein Mensch hat sich darum gekümmert - so wie eben große Teile der Gesellschaft in Österreich damals noch der Nazi-Zeit fast nachgetrauert haben. Und manche - ich kann mich sowohl an die Schul- wie auch die Studien- als auch meiner ersten Arbeits-Jahre genau erinnern - dieser ehemaligen Hitler-Jünger haben eben Unterschlupf bei allen Parteien gefunden und wurden nie wirklich von ihrer Ideologie befreit -
Stimmt, aber ...

und Waldheim war Offizier und sicher nicht so unschuldig wie sein Pferd.
... er war Offizier bei der Wehrmacht, war kein Mitglied der NSDAP und auch nicht bei der SA, und er war nach Meinung der damaligen Historikerkommission auch nicht an Kriegsverbrechen beteiligt.

Sinowatz hat seinen braunen Schmutzkübel gegen den Wind geworfen, und getroffen wurden alle Österreicher.
 
Stimmt, aber ...


... er war Offizier bei der Wehrmacht, war kein Mitglied der NSDAP und auch nicht bei der SA, und er war nach Meinung der damaligen Historikerkommission auch nicht an Kriegsverbrechen beteiligt.

Sinowatz hat seinen braunen Schmutzkübel gegen den Wind geworfen, und getroffen wurden alle Österreicher.

Waldheim war im Oberkommando in Saloniki für die Informationen zuständig, die an das Oberkommando weitergegeben wurden, als solcher hatte er nicht die Macht Kriegsverbrechen zu befehlen. Andererseits hatte er zumindest eine schlechte Erinnerung, als er befragt zu dem Massaker in Distomo meinte, davon wisse er nichts. Auf den entsprechenden Dokumenten war seine Paraffe. Der Fall war jedenfalls außergewöhnlich, weil das Oberkommando der Wehrmacht den Verursacher des Massakers, einen SS-Offizier vor ein Kriegsgericht stellen wollte. Ein sehr außergewöhnlicher Fall. Aber wir Österreicher sind ja auch Meister des Verdrängens und andererseits können wir Spätergeborene natürlich immer leicht über die Schuld der früheren Generationen urteilen ohne in deren Situation gewesen zu sein. Wichtiger wäre, dass wir unsere eigenen Fehler und Schwächen sehen.
 
so wie eben große Teile der Gesellschaft in Österreich damals noch der Nazi-Zeit fast nachgetrauert haben.

Zugegeben, meine Mutter ist nicht der "große Teil der Gesellschaft", aber sie hat den Nazis jedenfalls nicht nachgetrauert. Es ist offenbar auch eine Eigenschaft der Österreicher, alles Schlechte bei sich zu suchen. Wenn ich einen Vergleich bringen darf: In den USA gibt es ganz offensichtlich noch immer viele Menschen, die der Zeit der Sklaverei nachtrauern.

Was das Verdrängen betrifft, da darf ich an den Genozid an den Armeniern erinnern. In der Türkei ist es verboten, die Wahrheit beim Namen zu nennen. Und das könnte ich mit weiteren Beispielen fortsetzen.
 
Erstens gehört der Kuschelkurs gegenüber der Autoindustrie MMN sehr wohl zu Merkels Wahlkampfstrategie, zweitens hast Du nicht nur vom Wahlkampf geschrieben, sondern auch, dass "künftig alles viel besser" werde ;).
Ich weiß ja nicht, wo du Parallelen im Wahlkampf von Sebastian Kurz mit Merkels "Kuschelkurs mit der Autoindustrie" siehst. Mir fällt nur auf, dass Kurz sich sehr ähnlich wie Merkel verhält, indem er sich dem Wahlkampf weitgehend entzieht und nicht deutlich macht, was an der neuen ÖVP denn wirklich neu ist.

Die "neue" ÖVP von Kurz tritt ja so auf, als ob sie mit dem Ist-Zustand der österreichischen Bundespolitik nichts zu tun hat, obwohl sie jahrzehntelang regiert hat, und tut so, als ob sie die Lösung aller Probleme ist, freilich ohne konkret zu benennen, was denn die "neue" ÖVP von der "alten" unterscheidet und warum sie es plötzlich besser können sollten, als es ihre "Performance" der letzten 30 Jahre in der Regierung gezeigt hat.
 
Sebastian Kurz tut das, was wahlkampftaktisch offenbar das Klügste ist. Er lässt die geifernden Sozis ins Leere laufen.

Schlecht für Österreichs Zukunft: Die Wahlversprechungsmaschine läuft an, allen Warnungen zum Trotz. Und keiner muss sich holen, was ihm zusteht. Es wird ihm nachgeschmissen.
 
Ich weiß ja nicht, wo du Parallelen im Wahlkampf von Sebastian Kurz mit Merkels "Kuschelkurs mit der Autoindustrie" siehst.
Ich?? Du warst es, der Parallelen zwischen den beiden hergestellt hat. Ich habe daraufhin nur eine Frage gestellt, weil ich Merkel und ihre Regierung mittlerweile als Symbol für Doppelzüngigkeit sehe, und für Verbiegung des Rechtsstaates.

Mir fällt nur auf, dass Kurz sich sehr ähnlich wie Merkel verhält, indem er sich dem Wahlkampf weitgehend entzieht und nicht deutlich macht, was an der neuen ÖVP denn wirklich neu ist.

Die "neue" ÖVP von Kurz tritt ja so auf, als ob sie mit dem Ist-Zustand der österreichischen Bundespolitik nichts zu tun hat, obwohl sie jahrzehntelang regiert hat, und tut so, als ob sie die Lösung aller Probleme ist, freilich ohne konkret zu benennen, was denn die "neue" ÖVP von der "alten" unterscheidet und warum sie es plötzlich besser können sollten, als es ihre "Performance" der letzten 30 Jahre in der Regierung gezeigt hat.
Da hast Du nicht unrecht. Was aber MMN schon neu ist, dass Kurz die Funktionärscliquen teilweise links liegen lässt, sogar Machtpolitiker wie Lopatka auf Kampfmandate setzt, und sich bspw. mit Josef Moser einen geholt hat, der für Transparenz, einen
effizienten Staat und für Abbau des überbordenden Föderalismus steht - das ist das genaue Gegenteil von dem, was die ÖVP bisher vertreten hat.

Wie Du richtig schreibst, weiß man von Kurz' Vorhaben noch nicht allzu viel, aber es deutet einiges darauf hin, dass er dabei ist, das lähmende "System Pröll" einzureißen.

Bzgl. "nicht zuständig sein wollen" für Entwicklungen der letzten Jahre: Gilt das nicht auch für die SPÖ mit ihrem "Holen sie sich, ..."?
Es ist doch eine Tatsache, dass beide Koalitionsparteien sich gerne auf den anderen ausreden, nach dem Motto, wir würden ja gern, aber ...
 
I

Wie Du richtig schreibst, weiß man von Kurz' Vorhaben noch nicht allzu viel, aber es deutet einiges darauf hin, dass er dabei ist, das lähmende "System Pröll" einzureißen.

Bzgl. "nicht zuständig sein wollen" für Entwicklungen der letzten Jahre: Gilt das nicht auch für die SPÖ mit ihrem "Holen sie sich, ..."?
Es ist doch eine Tatsache, dass beide Koalitionsparteien sich gerne auf den anderen ausreden, nach dem Motto, wir würden ja gern, aber ...

Ich wage die Wette anzubieten, dass sich auch nach einem Wahlsieg von Kurz nicht viel ändern wird und dass sich die Regierungsparteien am (Steuergeld-)Futtertrog drängen werden, so, dass die Bürger mit berechtigten Forderungen leer ausgehen werden. Mag sein, dass sich der Pröll´sche Nepotismus überholt haben wird, er wird dann eben durch einen anderen ersetzt werden.
Ausreden auf den Koalitionspartner? Ja, ein übliches Mittel, von der eigenen Inhaltslosigkeit und der mangelnden Überzeugungskraft abzulenken, wobei man den Eindruck haben muss, dass es den Parteien ganz recht ist, nichts ändern zu müssen, weil sie sich so weiterhin selbst bedienen können - siehe Steuerprivilegien, siehe Parteifinanzierung etc... und so wird es auch unter Kurz bleiben, wenn er denn gewinnen sollte, aber auch unter Strache ....
 
Ja, ein übliches Mittel, von der eigenen Inhaltslosigkeit und der mangelnden Überzeugungskraft abzulenken,
Der Vorwurf ist momentan in erster Linie an die SPÖ zu richten.
Das Konzept: Pizza und Wahlgeschenke. Leider tut die ÖVP da mit (nicht bei der Pizza, die ist Copyright Kern).
 
was zu befürchten stand. Und wir dürfen bereits heute mit Schaudern auf die paar letzten Nationalratssitzungen ganz kurz vor der Wahl blicken, die uns gut und gerne zusätzlich Milliarden Euro über viele Jahre kosten werden.
Schon mit der Abschaffung des Pflegeregresses nach dem Motto "Kosten verstaatlichen, Erbvermögen privatisieren" werden wir Steuerzahler ordentlich zur Kasse gebeten.

Ein heißes Thema an der Populismusfront ist grade eine mögliche Subvention für FlyNiki nach der AirBerlin-Pleite. Abgesehen davon, dass das höchstwahrscheinlich gegen EU-Recht verstößt, ist FlyNiki selbst gar nicht insolvent, zudem relativ unbedeutend.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben