Ich halte es für keine Augenauswischerei, oder wieviel Atomstrom importieren wir denn eigentlich netto?
Bitte mal eine diesbezügliche Vorlesung in der TU besuchen.
Fast ganz Europa ist, was elektrische Energie betrifft, in irgendeiner Weise über transnationale Trassen verbunden, jeder gibt jedem, jeder nimmt von jedem wenn Eigenproduktion nicht ausreicht. Atomkraftwerke können sehr schnell auf Mehranforderung reagieren.
Darum ist "NETTO" ein falscher Begriff. Wenn bei uns für eine Stunde zuwenig produziert wird (und es nicht opportun wäre, die Speicherkraftwerke voll anzuwerfen) wird eben Strom hereingenommen von den nächsten Vebindungsknoten und da sausen keine Herkunftsnachweise durch die Transformatoren. Wenn da also ein
Atomanteil dabei ist wird der
von uns in Echtzeit verbraucht, wir haben also diese Menge an Atomstrom konsumiert,
auf Nimmerwiedersehen.
Da können wir dann in irgenwelchen anderen Zeiten noch soviel (von den Steuerzahlern hoch subventionierten) überschüssigen "Öko"-Strom an Andere liefern, ändert das nichts am bereits verbrauchten Atomstrom, der wurde von Atommeilern produziert und von uns verbraucht.
Selbst wenn wir übers Jahr netto mehr "edlen" Strom exportieren als wir Atomstrom verbrauchen, also selbst bei einer Bilanz zugunsten Wasser&Co, haben wir die Atomkraftwerke in Anspruch genommen für unsere Versorgungssicherheit.
Wer seinen gesamten Strom als "Insellösung" für sich selbst erzeugt und den Rest an das Netz abgibt wähnt sich dann also frei von Atomstrom.
IRRTUM: das gilt auch nur, wenn er sich nur zuhause aufhält, nichts von der Aussenwelt annimmt. Ich hör schon auf, aber diese niedlichen, plakativen Vereinfachungen die immer wieder für materielle und politische Zwecke hervorgefangen werden, nerven mich manchmal.