Dienstleistungen Diverses Backgrounddiskussionen über das Gewerbe

Allgemein spielt das Thema Menschenhandel weiterhin eine Rolle. Die Ermittlungsverfahren in diesem Bereich haben sich auf 41 verdoppelt. Jene des Prostitutionshandels sind annähernd gleich geblieben. Opfer werden für gewöhnlich über soziale Medien, in Diskotheken, im Umfeld von Obdachlosenheimen oder direkt auf der Straße in den jeweiligen Heimatländern angeworben. Eine häufige Methode ist laut Sicherheitsbericht das Vortäuschen einer Liebesbeziehung, um junge Frauen in die Prostitution zu zwingen. Im speziellen Fall von Opfern aus Nigeria wird nicht selten Voodoo eingesetzt, um Frauen, die sich vor göttlicher Strafe fürchten, auszubeuten.


 
Webseite hier: Sicherheitsbericht
Text auch hier.

Vorab, noch im Abschnitt zur Rockerkriminalität:
Im Bereich der Rotlichtkriminalität werden Bordellbetriebe weiter in den Hintergrund
gedrängt. Die Verlagerung vom einstigen „Nachtgeschäft“ in „kundenfreundliche“ Tagesangebote
(Laufhäuser und Wohnungsprostitution) konnte auch in jüngster Vergangenheit
festgestellt werden. Das Milieu beinhaltet neben seinen klassischen Deliktsfeldern (Zuhälterei,
Menschenhandel, Suchtmittelhandel) auch Geldwäsche, die vorwiegend über
Sexdienstleisterinnen abgewickelt wird. (S. 56 - Seitenangaben nach der Paginierung des Berichts selbst, nicht nach jener des parlamentarischen Dokuments)


Im Abschnitt Menschenhandel und Ausbeutung u.a.
Sexuelle Ausbeutung
Die sexuelle Ausbeutung in Österreich findet häufig im Kontext der Prostitution statt,
die in den verschiedensten Etablissements und Örtlichkeiten wie Laufhäusern, Bordellen,
Studios, Sauna- und Wellnessclubs, Wohnungen, Hotels oder am Straßenstrich ausgeübt
wird. (S. 62)
2022 wurden österreichweit 41 Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des § 104a StGB
(Menschenhandel) und 15 Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des § 217 StGB (Grenzüberschreitender
Prostitutionshandel) (S. 62)

Prostitution und Rotlicht
In Österreich wurden 2022 insgesamt 617 (2021: 641) Rotlichtlokale betrieben, die
hauptsächlich als Bordelle, Laufhäuser, Sauna- oder Wellnessclubs, Go-Go-Bars, Table-
Dance-Lokale und Studios geführt wurden. In Vorarlberg werden von der Behörde keine
Bordellgenehmigungen erteilt. Bei den neun Etablissements handelt es sich ausschließlich
um Table-Dance-Lokale und rotlichtnahe Betriebe. In Tirol sind 35 (2021: elf) und in Salzburg
37 Etablissements, Bordelle und Table-Dance- Lokale zu verzeichnen. Die meisten
Rotlichtlokale befanden sich 2022 in Wien (312), gefolgt von Oberösterreich (85) und
der Steiermark (74). Die restlichen Etablissements verteilten sich auf Niederösterreich
(32), Kärnten (19) und das Burgenland (14).
2022 wurden österreichweit 5.279 registrierte Sexdienstleisterinnen und Sexdienstleiter
(SDL) gezählt. Es ist somit ein geringer Anstieg zu 2022 zu verzeichnen (2021: 5.018). (S. 63)

Vielen Betreiberinnen und Betreibern von Etablissements und Begleitagenturen war eine
Öffnung (nach den Covid-Lockdowns, Anm.) nicht mehr möglich und es konnte ein starker Anstieg im Bereich der illegalen
Prostitution festgestellt werden. Mit Inseraten auf verschiedensten Internetplattformen
und in einschlägigen Magazinen (Sexmagazine) wurden Freier umworben und die Dienstleistungen
in Hotels, Wohnungen oder Zimmern, die über „Airbnb“ gebucht wurden,
erbracht. Bei durchgeführten Kontrollen zur Feststellung der illegalen Prostitution mit

dem Ziel mögliche Opfer des Menschenhandels zu erkennen, wurde eine Zunahme von
Transsexuellen
festgestellt.
Ebenso fehlten von den SDL die gesetzlich vorgeschriebenen
Gesundenuntersuchungen, die wiederum zu einem Anstieg der Meldungen von

Geschlechtskrankheiten führten. (S. 63f)
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
 
Mir kommt vor, dass es seit Corona deutlich mehr Anzeigen von Privatwohnungen zb. auf Booksusi (dort schaue ich halt immer) gibt. In diesem Sinne wundert mich das nicht. Ich habe ich eh immer schon gefragt, warum die Behörden hier nicht schärfer dagegen vorgehen.
 
Interessant, danke.
53 Wohnungen, 170 Anzeigen, und:
Ebenfalls konnten in einem Fall Verbindungen zum Verdacht des Menschenhandels festgestellt werden.
Ich weiß nicht, ob mich das beruhigt oder nicht…nur ein Fall? Einerseits froh, dass es nur ein Fall ist, andererseits bin ich skeptisch, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist.
 
Mir kommt vor, dass es seit Corona deutlich mehr Anzeigen von Privatwohnungen zb. auf Booksusi (dort schaue ich halt immer) gibt. In diesem Sinne wundert mich das nicht. Ich habe ich eh immer schon gefragt, warum die Behörden hier nicht schärfer dagegen vorgehen.
Die Mühlen des Gesetzes....
 
Mir kommt vor, dass es seit Corona deutlich mehr Anzeigen von Privatwohnungen zb. auf Booksusi (dort schaue ich halt immer) gibt. In diesem Sinne wundert mich das nicht. Ich habe ich eh immer schon gefragt, warum die Behörden hier nicht schärfer dagegen vorgehen.
Ich glaube, daß die Antwort auf der Hand liegt. Es sind so viele Illegale (und so viele Wohnungen, die bereit stehen), die in dem Netzwerk ziemlich mobil und flink hin- und herwuseln können. Darüber hinaus hat die Polizei ja auch noch was anderes zu tun und wie man weiß, haben sie auch Personalmangel.

Auch wenn man es sich vielleicht wünschen würde, dass die Prioritäten anders wären, so müssen sie die offiziellen Bordelle trotz allem weiter kontrollieren und können nicht nur zu Wohnungen fahren
 
Ich glaube, daß die Antwort auf der Hand liegt. Es sind so viele Illegale (und so viele Wohnungen, die bereit stehen), die in dem Netzwerk ziemlich mobil und flink hin- und herwuseln können. Darüber hinaus hat die Polizei ja auch noch was anderes zu tun und wie man weiß, haben sie auch Personalmangel.

Auch wenn man es sich vielleicht wünschen würde, dass die Prioritäten anders wären, so müssen sie die offiziellen Bordelle trotz allem weiter kontrollieren und können nicht nur zu Wohnungen fahren
Ist auch einfacher in an Puff die Brandmelder kontrolliern obs is richtige Prüfzeichn habn.
 
Die Kontrollen sind überaus begrüßenswert, und zwar nicht nur im Sinne des Gesetzes, sondern auch im Sinne des Wettbewerbs. Als Bordellbetreiber blecht man gewisse Abgaben. Die Sicherheitsbehörden fungieren in diesem Fall als Wettbewerbsbehörde. Fair play!
 
Die Kontrollen sind überaus begrüßenswert, und zwar nicht nur im Sinne des Gesetzes, sondern auch im Sinne des Wettbewerbs. Als Bordellbetreiber blecht man gewisse Abgaben. Die Sicherheitsbehörden fungieren in diesem Fall als Wettbewerbsbehörde. Fair play!

Mich würde interessieren wie das konkret abläuft.
Geben sich die Polizisten online vorher als Kunden aus? Anders werden sie ja gar nicht an die Adressen und belastendes Material gelangen, oder?
 
Mich würde interessieren wie das konkret abläuft.
Geben sich die Polizisten online vorher als Kunden aus? Anders werden sie ja gar nicht an die Adressen und belastendes Material gelangen, oder?
Ich gehe davon aus, dass man anfangs inkognito sein Interesse an einem Date bekundet. Ich habe einen leiwanden Polizeijuristen in meinem Bekanntenkreis und müsste ihn mal darauf ansprechen. 🤔
 
Solange wir noch ein funktionierendes Prost-Gesetz haben, finde ich entsprechende Kontrollen per se für angebracht. Kann mir schon vorstellen, worauf Du hinaus willst: sicherlich werden sich gewisse Betreiber schikaniert vorkommen
Diese Vorgangsweise ist in Kakanien doch sowieso Usus... nicht nur im Bereich der Prostitutionsüberwachung.
 
Die Kontrollen sind überaus begrüßenswert, und zwar nicht nur im Sinne des Gesetzes, sondern auch im Sinne des Wettbewerbs. Als Bordellbetreiber blecht man gewisse Abgaben. Die Sicherheitsbehörden fungieren in diesem Fall als Wettbewerbsbehörde. Fair play!
Es solln schon welche den Behörden an Wams gebn haben. Genauso wie eine Werkstättn wenns die Pfuscher rundum zu bunt treibn.
 
Die rufen als Kunde an.
Auf neudeutsch "Mystery Shopping" genannt. Bei McDonalds kommen die auch in zivil und messen dann die Temperatur des Burgers etc. Bei Ärzten wollte man bzw. die Krankenkasse(jetzt Gesundheitskasse) das auch machen, aber ich glaube die Ärztekammer hat das mit Gruselplakaten in den Ordinationen abgedreht.
 
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