Dienstleistungen Diverses Backgrounddiskussionen über das Gewerbe

@Mitglied #104766: Ich wäre deshalb für eine gesetzliche Regelung, die vorschreibt, dass die Abschöpfungsquote Freiern/Kunden gegenüber offengelegt werden muss, damit diese genau nachvollziehen können, wer wie viel von ihrem Geld erhält.

Was fang ich mit so einer Information an?
Unlängst sagte mir eine Sexworkerin, dass ihr von 150€ für 1 Stunde, 100€ bleiben.
Zum Einen kann (und will) ich nicht überprüfen, ob das stimmt oder nicht und zum Anderen sind diese 50€ Betriebskosten nun viel oder wenig?
Mit was vergleich ich das jetzt?
Mit Stundensätzen anderer Selbständiger? Mit den Kosten von Unternehmen? Da wären in manchen Branchen 30% wohl lächerlich wenig.
Und müssen dann alle Selbständigen und Unternehmer offen legen, wie viel Miete, Strom, Einkauf, Steuern, etc. in den Preisen beinhaltet ist?

Ich denke, man sollte auch aufhören zu glauben, dass man alles und jedes gesetzlich regeln kann. Das führt nur zu unsinniger Bürokratie, Schikanen und weltfremden Unfug wie Registrierkassen für Sexworkerinnen, die etwa in Wahrheit ein weiteres schikanöses Hindernis für Selbständigkeit darstellen, theoretische Rauchverbote in Bars, obwohl alle Anwesenden rauchen wollen, theoretische Werbeverbote für AO-Dienstleistungen, ...
 
Was fang ich mit so einer Information an?
Unlängst sagte mir eine Sexworkerin, dass ihr von 150€ für 1 Stunde, 100€ bleiben.
Zum Einen kann (und will) ich nicht überprüfen, ob das stimmt oder nicht und zum Anderen sind diese 50€ Betriebskosten nun viel oder wenig?
Mit was vergleich ich das jetzt?
Mit Stundensätzen anderer Selbständiger? Mit den Kosten von Unternehmen? Da wären in manchen Branchen 30% wohl lächerlich wenig.
Und müssen dann alle Selbständigen und Unternehmer offen legen, wie viel Miete, Strom, Einkauf, Steuern, etc. in den Preisen beinhaltet ist?

Ich denke, man sollte auch aufhören zu glauben, dass man alles und jedes gesetzlich regeln kann. Das führt nur zu unsinniger Bürokratie, Schikanen und weltfremden Unfug wie Registrierkassen für Sexworkerinnen, die etwa in Wahrheit ein weiteres schikanöses Hindernis für Selbständigkeit darstellen, theoretische Rauchverbote in Bars, obwohl alle Anwesenden rauchen wollen, theoretische Werbeverbote für AO-Dienstleistungen, ...

Irgendwie hast du Recht. Vielleicht sollte man einfach dem Markt vertrauen und annehmen, dass etwa Studios ja auch in Konkurrenz zu anderen Studios stehen, und die, die zu viel abschöpfen, Probleme bekommen werden, gute SWs zu finden. Andererseits kenne ich es aus Berlin, dass manche Etablissements auf ihren Webseiten freiwillig angeben, wie sich das Geld der Kunden aufteilt. Sie werben quasi mit Transparenz, d. h. wenn sich in der Freierszene der Wunsch nach Transparenz durchsetzt, würde man vielleicht die gewünschten Effekte auch ohne gesetzliche Regelung erhalten.
 
Irgendwie hast du Recht. Vielleicht sollte man einfach dem Markt vertrauen und annehmen, dass etwa Studios ja auch in Konkurrenz zu anderen Studios stehen, und die, die zu viel abschöpfen, Probleme bekommen werden, gute SWs zu finden. Andererseits kenne ich es aus Berlin, dass manche Etablissements auf ihren Webseiten freiwillig angeben, wie sich das Geld der Kunden aufteilt. Sie werben quasi mit Transparenz, d. h. wenn sich in der Freierszene der Wunsch nach Transparenz durchsetzt, würde man vielleicht die gewünschten Effekte auch ohne gesetzliche Regelung erhalten.

Die rechtliche Situation in Wien sieht so aus, dass die Studios/Laufhäuser etc. lediglich ihre Einnahmen aus der ZIMMERVERMIETUNG an die Damen beziehen dürfen! Das heißt sie dürfen den Damen die Zimmer vermieten, aber keinen Einfluss nehmen auf deren Serviceleistungen, Preisgestaltung etc. und sie dürfen auch nicht prozentual an den Einnahmen der Mieterinnen beteiligt sein, da sie sonst den Straftatbestand der Zuhälterei erfüllen würden. Daher findet man in einigen AGBs der Studio Websites eben genau diesen Vermerk, z.B. "Wir weisen darauf hin, dass wir lediglich für die Vermietung der Zimmer an die anwesenden Sexarbeiterinnen verantwortlich sind". Inwieweit dies tatsächlich so gehandhabt wird, ist natürlich eine andere Frage und ich wage mal zu behaupten, dass sich nicht alle Studios an das Gesetz halten und lediglich Einnahmen aus der Zimmervermietung beziehen ;).

Was das Thema "zu viel abschöpfen" betrifft, muss man natürlich auch bedenken, dass die meisten Damen, die in Studios arbeiten, aus dem Ausland sind und oft der deutschen Sprache nicht mächtig, mal abgesehen von rudimentärem Smalltalk bzw. Floskeln, die sie im Job benötigen. Für diese Damen ist es dann natürlich auch schwer sich nach einem anderen/besseren Studio umzusehen. Sie sind wahrscheinlich froh überhaupt hier Arbeit gefunden zu haben und wollen es sich mit den Studiobetreibern sicher auch nicht verscherzen. Auch weiß man ja nicht, inwieweit Druck auf sie ausgeübt wird bzw. was ihnen so alles erzählt wird.
 
Die rechtliche Situation in Wien sieht so aus, dass die Studios/Laufhäuser etc. lediglich ihre Einnahmen aus der ZIMMERVERMIETUNG an die Damen beziehen dürfen! Das heißt sie dürfen den Damen die Zimmer vermieten, aber keinen Einfluss nehmen auf deren Serviceleistungen, Preisgestaltung etc. und sie dürfen auch nicht prozentual an den Einnahmen der Mieterinnen beteiligt sein, da sie sonst den Straftatbestand der Zuhälterei erfüllen würden

Dem ist -aus Sicht der Rechtsordnung- wohl nicht mehr hinzuzufügen. Jedoch ist es so, dass mir ab und an zu Ohren kommt, dass über die Zimmervermietung hinaus noch Services verrechnet werden (Handtücher, Website, Security ...). Die Zimmermiete richtet sich dabei nicht nach "Mietobergrenzen im Altbau", sondern wird durch den Markt bestimmt, wobei der Begriff "Oligopol" durchaus eingeworfen werden kann.
Daraus könnte man folgern, dass der resultierende Preis über jenen der Zimmervermietung in einem idealen Markt hinausgehen kann, was sich jedoch nicht ohene weiteres zeigen läßt.

Weitere Einflussgrößen sind natürlich die "Ertragskraft" der jeweiligen Dame, Ihre Verhandlungsposition und mehr. So gesehen kann ich mich auch dem zweiten Absatz weitgehend anschließen.
 
Erst kürzlich war im ATV eine Reportage über das Rotlichtmilieu, der Betreiber ua. vom Laufhaus Rosi hat dort erwähnt daß die Zimmermiete pro Tag 90.- Euro kostet.
Ob zusätzliche Kosten anfallen wurde nicht besprochen.
Das die Anbieterin im Laufhaus die Preise selbst gestaltet, halte ich für eine Illusion.
Ich kenne zwar nicht alle Laufhäuser Wiens,jedoch zb. im Laufhaus Rosi hängen in den Zimmern die Preislisten (sogar schön gerahmt) für das Service und die Aufpreise.
Die Preisgestaltung der Zimmer die ich kenne ist dieselbe, auch der Druck und sogar die Rahmung.
 
eine prozentuelle Beteiligung wär sicher auch möglich ........

was dann gerechter oder günstiger (egal für welche der beiden seiten)

wär................hmmmm wir sind Freier & müssten uns darüber nicht den Kopf

zerbrechen............:schulterzuck:----------:nix-ahn:
 
sollte auch genügen für einen Tag !

das Geld des ersten Freier am Tag (wenn er überhaupt die 90 zahlt !!!!)

frisst die Location !!!!!

Im speziellen Fall eines Laufhauses schlafen die SWs ja auch dort. 90 am Tag oder ungefähr der erste Freier des Tages ist also nicht so besonders sensationell, als dass man viele Rufzeichen zum Unterstrich benötigt. Meine Miete ist auch teuer und frisst mehrere Stunden meiner Wochengehalts.
Dann kommt noch dazu, dass die Laufhäuser Werbung machen für die SWs, die sich eingemietet haben. Wo liegt denn da das Problem!!!!????

Es wird sich für die SWs schon rentieren, sonst wäre zb das Laufaus Vienna mit 40 oder 41 Zimmern nicht regelmässig voll
 
müssten uns darüber nicht den Kopf
Kopf zerbrechen und Betreibern Vorwürfe machen sind zweierlei Schuh ;) wie gesagt, es steht den ganzen Schlaumeiern frei, selbst eines zu eröffnen und dort kann er dann alles gratis anbieten.
Prozente: in Wien hat fast jedes Studio Prozente, meist halbe-halbe, da braucht niemand viel rumrätseln, das könnt Ihr Euch selbst ausrechnen, wennst 60,- für die Stunde bezahlst, bleiben beiden Seiten 30,-, fallst jetzt die Frage kommt, woher ma weis, welches Studio, meist dort, wo "ganz zufällig alle Mädchen den gleichen Preis haben" oder sich Freier damit großtun, das dies und jenes ja zum Service gehören muss, weil dort so üblich.
 
Viele SW wechseln immer wieder zwischen den diversen LHs in Wien hin und her, das heisst das auch ein gewisses Konkurrenzverhältnis besteht und sich die Damen das für sie grad günstigste - was nicht heisst das billigste - aussuchen.
 
Irgendwie hast du Recht. Vielleicht sollte man einfach dem Markt vertrauen und annehmen, dass etwa Studios ja auch in Konkurrenz zu anderen Studios stehen, und die, die zu viel abschöpfen, Probleme bekommen werden, gute SWs zu finden. Andererseits kenne ich es aus Berlin, dass manche Etablissements auf ihren Webseiten freiwillig angeben, wie sich das Geld der Kunden aufteilt. Sie werben quasi mit Transparenz, d. h. wenn sich in der Freierszene der Wunsch nach Transparenz durchsetzt, würde man vielleicht die gewünschten Effekte auch ohne gesetzliche Regelung erhalten.

Wenn ein Studio, eine Sexworkerin, von sich aus und freiwillig mit Transparenz werben, ist das deren Sache und etwas Anderes, als eine gesetzliche Zwangs-Transparenz, die letztendlich sowieso und zu Recht umgangen werden würde.

Ich finde auch das Wort "abschöpfen" in diesem Zusammenhang etwas merkwürdig.
Als Unternehmer zahle ich an meinen Vermieter eine Miete. Die Miete finanziert sich natürlich durch das, was meine Kunden zahlen. Ich hab noch nie gehört, dass jemand zu meinem Vermieter sagt, "er schöpft meine Kunden ab." Oder Wien Energie schöpft ab oder das Finanzamt oder die SVG oder die Telekom ...?
 
das Geld des ersten Freier am Tag (wenn er überhaupt die 90 zahlt !!!!)

frisst die Location !!!!!

was ich jetzt nicht sonderlich dramatisch finde. im taxigewerbe gibt es die sog. schwarze pacht, neuer benz ab 600 euro miete in der woche, sprit dann noch extra, da fährt der taxler auch mal die halbe woche nur für die kosten.

vor vielen jahren (keine ahnung ob es das heute noch gibt) konnte man in tourismusorten in manchen hotels die hotelbar schwarz die saison über pachten, da musste auch mal ordentlich gekurbelt werden bevor man selbst ins verdienen kam.

ist halt der preis der selbständigkeit!
 
schon klar ------jeder will Geld verdienen lukrieren

bin beim ersten post von mir selbst ausgegangen----wär mehr wie ein Tageslohn

:(
wenn sich zu einer SW den ganzen Tag lang kein einziger Kunde verirrt

kann sie nach 3 Tagen heimfahren und als Erntehelferin ihre Schulden abarbeiten....

möglicherweise

fährt der taxler auch mal die halbe woche nur für die kosten.

schon heftig -----da sind die echten Huren besser dran ..........;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich mach mir nicht einmal um meine eigene

finanzielle Stabilität Sorgen ............:D
 
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