BDSM ein Spiel oder das Ausleben der Neigungen mit dem Partner?

Mitglied #433600

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Ich habe gesehen das es schon einige solcher ähnlichen Themen gab.
Aber da geht es mir nicht ob BDSM richtig oder falsch ist, sondern darum warum keiner von den Neigungen spricht die dahinter stecken.

Ein jeder redet von Spielen. In vielen Beschreibungen hier ist immer vom Spielen dir Rede.

Und für einige ist das vielleicht wirklich auch nur ein Spiel.


Für mich ist das kein Spiel, ich möchte und mache es auch, das Ausleben meiner Neigungen und die meiner sub.

Wie weit geht eurer Meinung nach das „spielen“? Ist denn die Verantwortung, die Vorsicht und das Einfühlungsvermögen in den anderen Menschen wirklich nur ein Spiel?

Oder ist es mehr? Es werden ja da auch Emotionen frei, Sehnsüchte befriedigt, die physischen und psychischen Grenzen gestreift.

Und das alles sollte wirklich nur ein „Spiel“ sein?

Wenn ich mir da so manche Meinungen durchlese und dann hin und wieder mit einigen Damen hier schreibe und auch spreche, habe ich das Gefühl, dass viele das nur für ein unverbindliches /belangloses Spiel halten.

Schon wenn einer schreibt, ich bin der, der dir sagt wann du was zu machen hast. Und sich gleich als Herr und Meister oder Sir betitelt, geht es mir wie vielen Damen hier. Sie können ihn nicht wirklich ernst nehmen. Aber Ausnahmen gibt es immer und überall.

Auch wenn die eigene Neigung die dominante Rolle sein sollte, braucht es ein Gegenstück dazu. Also einen devoten Partner, der oder die seine Neigungen und ihre Neigungen auf einen Nenner bringt. Das Ausleben miteinander ist es, was die Befriedigung beider bringt.

Und das ist bestimmt kein Spiel.

Bei einem Spiel gibt es immer einen Verlierer und einen Sieger, ist das bei euch so?


Wie oder was ist für euch ein Spiel?
 
Wie oder was ist für euch ein Spiel?

Wenn Du mich als Dame ansprichst:
Ich spreche immer vom Führen und vor allem der Verantwortung.
Dass das mehr erfordert als bissi Kurzsequenzen schauen und geil sein, denke ich durchaus.
Es ist ein Grenzgang, der gut vorbereitet sein will.
Ich sehe es eher als Herausforderung hier zu begleiten und zu führen.
Wenn man die nötige Aufmerksamkeit besitzt und nicht selbst lustgetrieben agiert, kann man mit allen Sinnen wahr nehmen, ob man am richtigen Weg in richtiger Dosierung unterwegs ist.

Als Spiel würde ich es nicht betrachten. ;)

Ich mag weder Kulissen, noch Theaterkostümierung, noch Spielvokabular.
Da ich nur eventuell in Beziehung agiere, widerstrebt mir die Bezeichnung Dom/Sub schon, das wäre nur als Definition für einbezogene Personen wichtig.

Die Essenz hätte ich bitteschön gern. :D
Ob man die erspielen kann entzieht sich meinem Wissen.
 
Es ist beides in einem. :penguin:

Man könnte also statt dem "oder" auch ein "und" setzen.
Wobei es MIR zu anstrengend wäre, 24/7 zu leben. Ihr morgens schon rauszusuchen, was sie auf der Arbeit für Kleidung zu tragen hätte (z.B.)...
...oder ganztägig sadistisch sein zu "müssen".
Alles hat seine Zeit - bei uns.
 
Es ist beides in einem. :penguin:

Wenn ich jetzt wieder mal die Mutter raus hängen lassen darf.

Wenn Du es so betrachtest ist das Spiel die Grundlage des Erfahrens und des Erlernens.
Fähigkeiten werden gebildet und es bringt voran, Konzentration, angestrengt grübelnd die Zunge zwischen den Lippen, taktieren, verschiedene Züge probieren, auf Tauglichkeit testen.
Natürlich spielen ist für alle Menschen wichtig.
Lernen und austesten, wie weit man gehen kann.

Aus dieser Sicht betrachtet, ja.
 
Das Thema gefällt mir mal. ^^

Ich könnte jetzt sagen: spielen ist manchmal eine verdammt ernste Angelegenheit. Oder lustig, leicht, was auch immer. Für mich heißt es zunächst: raus aus dem Alltagsleben mit all seinen Begrenzungen, egal ob die nur in meinem Kopf oder ganz normale Pflichten sind.

Spiel i.S.v. Rollenverteilung: mache ich nicht, zumindest nicht nach Drehbuch. Spielzeug wie Nieten, Stöckchen oder Röckchen: lenkt mich eher ab, triggert wenig in mir, kann ich gelegentlich in „mein“ Spiel integrieren, aber wirkt zu oft als Skript. Beispiel Nippelklemmen: klar sind die Dinger unkomfortabel bis Au - für mich absolut langweilig, weil ich damit wenig verbinde. Wenn ein Partner damit unbedingt rummachen will... jo mei. Wird halt ein kurzes Spiel.

Und wenn ein Partner das weiß und mir 13 von den Dingern ranhängt, bis ich so grantig bin, daß ich ausflippe, könnt‘s doch noch unterhaltsam werden, weil das zeigt, daß er kein Spielzeugfetischist ist, sondern mit mir und meinen Reaktionen spielt.

Das ist dann fein. ^^
 
Wieso muss es denn im Spiel immer einen Verlierer geben. Ich finde Bdsm ist ein Spiel von Erwachsenen. Ein sehr schönes dazu. Wie sollte man Bdsm denn sonst nennen.
Das Leben ist eh schon ernst genug, da kann man sich in der Freizeit schon mal mit "Spielen" beschäftigen.

Nennt es wie ihr es wollt. Hauptsache es haben immer alle Beteiligten ihren Spass dabei.
 
Bei einem Spiel gibt es immer einen Verlierer und einen Sieger, ist das bei euch so?

Es ist ja kein Wettbewerb, wo es nur ums gewinnen geht.
Beim BDSM-Rollenspiel spielt man nicht um zu gewinnen sondern des Spielens willen.
Wenn man es richtig macht, haben beide was davon, und es sind letztendlich dann auch beide die Gewinner ... :undweg:
 
"Spielen" bezeichnet schlicht die Handlung während eine Session. Das sagt nichts über den Inhalt aus und nichts über den Beziehungsstatus. Es ist ist schlicht die deutsche Bezeichnung für Session.
 
Beispiel Nippelklemmen: klar sind die Dinger unkomfortabel bis Au - für mich absolut langweilig,. . . Wenn ein Partner damit unbedingt rummachen will... jo mei. Wird halt ein kurzes Spiel.

Daaaanke!!!! Machmal ist ein einzelner Beitrag für sich schon sooo aussagekräftig und schön, zeigt so viel über den/die Autor/in. . . ich lese nur: "Jo mei, wenn ein Bub das spielen mag na in Gottes Namen dann werd ich ihm dieses fragwürdige Vergnügen auch noch vergönnt sein, dem bledn Buam." :lol::rofl::D
 
Daaaanke!!!! Machmal ist ein einzelner Beitrag für sich schon sooo aussagekräftig und schön, zeigt so viel über den/die Autor/in. . . ich lese nur: "Jo mei, wenn ein Bub das spielen mag na in Gottes Namen dann werd ich ihm dieses fragwürdige Vergnügen auch noch vergönnt sein, dem bledn Buam." :lol::rofl::D


Bled kann a Bua nur in dem Ausmaß sein wie ich selbst, weil ich sonst ja nicht mitspiele. Deswegen bin ich mit dem Begriff lieber sparsam. :D
 
Das Leben ist eh schon ernst genug, da kann man sich in der Freizeit schon mal mit "Spielen" beschäftigen.

Nennt es wie ihr es wollt. Hauptsache es haben immer alle Beteiligten ihren Spass dabei.

Genau das ist es, was ich nicht verstehe. In dieser Aussage klingt es so, als ob man nach einem frustrierenden Arbeitstag mal schnell in irgendeinen Klub geht oder kurz mal bei subbi vorbei schaut, dort dann ein bisserl rumspielt - nur so, damit man danach befriedigt und entspannt sich zu Hause vor den Fernseher setzen kann. Ja, es hat Spaß gemacht und das Leben ist eh schon anstrengend genug.

Klar sage ich auch, ich spiele mit meinem Herrn. Aber das hat ein ganz anderes Niveau. Erstens haben wir, wenn wir uns treffen Zeit für einander. Nichts geschieht zwischen Tür und Angel. Mein Herr überlegt sich, was er mit mir machen will, ändert sein Vorgehen, wenn er merkt, dass ich nicht so mit kann. So, wie @Mitglied #247512 das schon so oft und schön beschrieben hat.

Das ist nicht nur ein Spiel - für mich. Das ist auf der einen Seite ein immenses Vertrauen, die Fähigkeit und der Wille sich komplett fallen zu lassen, nur mehr zu folgen, nicht zu denken (hoffentlich nur vorübergehend), zu spüren und den anderen an seinen Gefühlen teilhaben zu lassen. Auf der anderen Seite permanente Aufmerksamkeit, große empathische Fähigkeiten, das Bewusstsein seines eigenen Tuns und dessen Konsequenzen und grandiose Selbstbeherrschung, um den schmalen Grad zwischen geht noch und zuviel nicht zu verlassen. Und nicht zu vergessen die Bereitschaft die Verantwortung zu tragen.
Das "nur" als Spiel zu bezeichnen kommt mir irgendwie nicht richtig vor.

Es mag ja sein, dass BDSM für manche einfach nur der Entspannung dient und diese Manschen damit zufrieden sind. Ich sage auch nicht, dass das schlechter ist als "mein" BDSM. MIR wäre es zu wenig.
 
Für mich heißt es zunächst: raus aus dem Alltagsleben mit all seinen Begrenzungen, egal ob die nur in meinem Kopf oder ganz normale Pflichten sind.

Das finde ich ganz interessant.
Ansich ist für beide Seiten in erster Linie Spielzeug nicht zwingend notwendig.
Wie im richtigen Leben geht Dominanz in erster Linie über den Kopf.
Was man unterstützend beiziehen mag, liegt an der Stimmung und den Interessen der Partner.

Dass mehr geiler sein muss, ist nicht gesagt. (Darf aber natürlich so sein.)
Es kann durchaus etwas sehr Leises und sehr Ruhiges sein und dennoch derart bestimmt und hart.
...wenn´s tief gehen soll und nicht an Striemen am Arsch erkennbar, ob es was war....

Die Bandbreite ist ganz weit.

Mancher der mal was tolles gesehen hat denkt, wenn er mal online wo 300 Euro liegen lässt, dann kann er Dominanz leben.
Nur mal gesehen, sich nicht irgendwie mit der Materie bekannt gemacht, einfach geil und auch machen wollen.
Das ist dann eher gefährliches Spiel - sei unbenommen - alles was Freude macht - wertfrei - interessiert mich persönlich nicht.

Andersrum finde ich es interessant. In Folge eventuell etwas nach Bedarf zuzuziehen, aber nicht mal den Spielekoffer auspacken und schauen möglichst viel dran und rein zu bekommen. So leise und leicht rein wachsen. Klar ist das Angebot auch am Markt enorm.

Andererseits
Wenn man es wie ein Hobby oder große Affinität betreiben will, viel an Freizeit, Kreativität und Aufwand investieren mag, auch nicht schlecht.
Ja warum soll man nicht den Keller umbauen, gestalten, einladen und einen auf- und erregenden Abend erleben, mit Finesse, Ausrüstung und Spielzeug.
Wieso nicht ein entsprechendes Badezimmer fließen und einrichten, wenn man weiß, dass man das wirklich ein Leben lang so will, weil es eine Leidenschaft ist.
Man kann sich Treffen, austauschen, Workshops besuchen, Praktiken verfeinern, sich einlesen, so ein bisschen Anatomie ist nicht ganz fehl am Platz, wenn man es intensiv leben will.
Besser ein Spiel, wo es Fairness und Regeln gibt an die man sich hält, in denen man taktieren und sich bewegen darf, sowie sich frei bewegen und nach Stimmung agieren, als ein Deal der fix ist und der, der schlecht verhandelt hat die Arschkarte ebenso fix hat, weil es ja so ausgemacht ist.
Da gibt es bei Gott seltsame "Spielereien". Ich hatte mal ein Haus zur Vermittlung und schlecht Termin koordiniert obwohl der Besitzer meinte, dass das sein Modellbaunachmittag sei, die Gattin außer Haus. Dass der komplette Keller und das Dachgeschoß mit Schienen, Bergen und Dörfern belegt war und fünf sehr korpulente erwachsene Zugsführer
oder Schaffner in Socken
unentwegt rauf und runter liefen, mit Walky Talkys Kontakt hielten die Anlagen enthusiastisch betreuten, war mir nicht vorab klar. Die hätten mich mit nassen Fetzen gehaut, hätte ich gesagt: "Ah Spielenachmittag."

Die Leidenschaft - man kann es nennen wie man will, gut wird es und Freude macht es, wenn es Feuer hat.

o.t. Wer je im Casino war, der sah Menschen um ihre Existenz schwitzend spielen - war meilenweit von kindisch entfernt. ;)
Ein breiter Bogen, wie oben von anderen bereits erwähnt.

 
Tolles Thema! :up:

Ich tu mir mit dem Begriff "Spiel" auch immer sehr schwer. Er ist halt ein Synonym im BDSM für "eine Session haben". Man könnte natürlich auch ein neues Wort erfinden. So ähnlich wie anno dunnemal "sitt" für "ich bin nimmer durstig" erfunden wurde. :schulterzuck: Da gab es vorher ja nix. Jetzt gibt es eben ein Wort, das sich ned sehr verbreitet hat. "Ich bin echt sitt und satt - keinen Durst und keinen Hunger mehr! ;)

Ich lebe mit meiner Frau in einer 24/7-TPE-Ehe. Wir "spielen" aber ned fortwährend. In letzter Zeit sogar relativ selten. Was sich nachher gleich noch ändern wird. ;) Sie weiß das auch schon und wartet nu bissl angespannt, wann es losgeht, während ich mich noch bissl hier beschäftige. Gehört schließlich dazu, bissl Spannung aufzubauen, bissl schmoren lassen. :D

Ich kann eben jederzeit ein Spiel oder besser eine Session beginnen. Was ich dabei sage, hat Gesetz zu sein für sie. Ausnahmslos. Eigentlich. Weil uneigentlich gibt es Situationen, wo ein Befehl aus der Ferne womöglich nicht gut ankommt und da hat sie die Pflicht, mich darauf aufmerksam zu machen. Ihre psychische und physische Gesundheit steht immer an 1. Stelle. Sie hat auch darauf zu achten, dass "mein Eigentug" gesund und kräftig bleibt, damit ich jederzeit damit äh, öh, sessionieren (???) kann. Und schon sind wir beim Problem: es gibt kein echtes Wort für "eine Session haben". Wobei 24/7-TPE ja ned viele Sessions am Stück sind.

Mit anderen Subs, die ich auch hin und wieder besessioniere :oops: ist es Ausmachenssache, wann etwas startet und wann es endet. In aller Regel mit dem Anlegen des Halsbandes oder eines anderen "Schmuckes/Gegenstandes", der als Startgegenstand ausgemacht ist. Müssen ja beide drum wissen.

Ich unterschied tatsächlich in Erstsub, Zweitsub, Spielsub.
Erstsub: meine Ehefrau oder auch eine weitere Frau, die in einer engen Liebesbeziehung mit mir lebt, wo man sich nahezu täglich sieht, liebt, spürt und als Paar zählt. Da wir der Meinung sind, dass man mehrere Menschen ihren Erfordernissen nach gleich lieben kann, geht das auch.
Zweitsub: eine Frau, die man in regelmäßigen Abständen sieht, aber nicht gemeinsam lebt. Man führt auch keine Liebesbeziehung, aber die Sexualität der Frau gehört mir. Dh sessionieren geht nur in meiner Anwesenheit; wenn sie ficken will, will ich vorher gefragt resp. informiert werden - je nach dem, wie wir uns das ausmachen. Sollte sie einen Partner haben, dann mische ich mich in die Beziehung nicht ein - es sei denn, beide wünschen das.
Spielsub: man trifft sich nur zu einer Session und hat sonst keine Verpflichtungen. Das können dann auch ONS sein, wobei es meist keine Nächte gibt dabei. ;)

Derzeit gibt es meine Ehefrau als Ehesub. Andere Verpflichtungen habe ich nicht. ;) Und ich hätte eh bissl Zeit, weil meine Ehefrau ja seit einiger Zeit ihre dominant-sadistische Ader entdeckt hat und einen männlichen Sub führt, der ebenfalls switcht - mit meiner Erlaubnis hin und wieder auch mit meiner Frau.

Um derlei leben zu können, braucht es Vertrauen, Kommunikation und Liebe. :herzen:
 
Genau das ist es, was ich nicht verstehe. In dieser Aussage klingt es so, als ob man nach einem frustrierenden Arbeitstag mal schnell in irgendeinen Klub geht oder kurz mal bei subbi vorbei schaut, dort dann ein bisserl rumspielt - nur so, damit man danach befriedigt und entspannt sich zu Hause vor den Fernseher setzen kann. Ja, es hat Spaß gemacht und das Leben ist eh schon anstrengend genug.

Klar sage ich auch, ich spiele mit meinem Herrn. Aber das hat ein ganz anderes Niveau. Erstens haben wir, wenn wir uns treffen Zeit für einander. Nichts geschieht zwischen Tür und Angel. Mein Herr überlegt sich, was er mit mir machen will, ändert sein Vorgehen, wenn er merkt, dass ich nicht so mit kann. So, wie @Mitglied #247512 das schon so oft und schön beschrieben hat.

Das ist nicht nur ein Spiel - für mich. Das ist auf der einen Seite ein immenses Vertrauen, die Fähigkeit und der Wille sich komplett fallen zu lassen, nur mehr zu folgen, nicht zu denken (hoffentlich nur vorübergehend), zu spüren und den anderen an seinen Gefühlen teilhaben zu lassen. Auf der anderen Seite permanente Aufmerksamkeit, große empathische Fähigkeiten, das Bewusstsein seines eigenen Tuns und dessen Konsequenzen und grandiose Selbstbeherrschung, um den schmalen Grad zwischen geht noch und zuviel nicht zu verlassen. Und nicht zu vergessen die Bereitschaft die Verantwortung zu tragen.
Das "nur" als Spiel zu bezeichnen kommt mir irgendwie nicht richtig vor.

Es mag ja sein, dass BDSM für manche einfach nur der Entspannung dient und diese Manschen damit zufrieden sind. Ich sage auch nicht, dass das schlechter ist als "mein" BDSM. MIR wäre es zu wenig.
So war das auch nicht gemeint.
Ich mag mein Leben und auch meine Arbeit. Wenn ich mal nicht gut drauf bin, was auch manchmal vorkommen kann, hab ich auch keinen Bock auf Spielchen.
Wenn wir ein Bdsm Spiel starten sind immer beide gut drauf und wollen das auch.
 
So war das auch nicht gemeint.
Ich mag mein Leben und auch meine Arbeit. Wenn ich mal nicht gut drauf bin, was auch manchmal vorkommen kann, hab ich auch keinen Bock auf Spielchen.
Wenn wir ein Bdsm Spiel starten sind immer beide gut drauf und wollen das auch.

Ok. Klingt für mich auch nicht gerade sehr verbindlich. Aber wenn es für Euch ok ist....
 
BDSM ist weitgehend ein kontrolliertes Spiel mit dem Bösen. Wer die Spielregeln verletzt befindet sich schnell im Bereich des Kriminellen. Und wer da authentische Neigungen in sich verspürt sollte das nicht vergessen.

Als Experimentierfeld des menschliches Intellekts und Psyche bei so manchen eine gefährliche Gradwanderung, besonders bei nicht beziehungsmäßig liierten. Bei Pärchen eher ein harmloses und weniger anspruchsvolles Liebesspiel.
 
Es mag ja sein, dass BDSM für manche einfach nur der Entspannung dient und diese Manschen damit zufrieden sind. Ich sage auch nicht, dass das schlechter ist als "mein" BDSM. MIR wäre es zu wenig.


Doch, das tust du, und das ist auch in Ordnung so. ^^

Aber ich glaube, daß wir von ganz unterschiedlichen Blickwinkeln und - na, wie nenne ich's - Prioritäten? ausgehen.

Das macht es mitunter so schwierig, überhaupt adäquate Partner zu finden - übrigens nicht nur im BDSM-Kontext, sondern generell. Ich gehöre zu jenen, die "nur spielen". Und für mich haben diese "Spielereien" einen so intensiven, hohen Stellenwert, daß ich schon die Vorstellung, das täglich zu leben, unerträglich fände. Ich könnte es nicht.

Wenn ich jetzt sage, ich spiele auf einem "Niveau", das nur von wenigen überhaupt erreicht werden kann, klingt das wahnsinnig überheblich und exklusiv, oder? Trotzdem ist es so und das heißt im Klartext, daß ich auf diesen Teil meiner Bedürfnisse eher verzichte als meine Zeit mit irgendwelchen Spielchen zu verplempern, die mich nicht wirklich zufrieden stellen. Ganz sicher nicht, weil es für mich dabei um Zeitvertreib oder müßige Spielereien geht, die mich den grauen Alltag vergessen lassen sollen. Genau genommen ist mein Alltag das, was ich mir ausgesucht habe und wo ich viele Jahre viel Zeit, Kraft und Energien hineingesteckt habe, weil ich genau diese Beständigkeit, die Sicherheit, auch die Loyalität meines Partners und die "langweilige" Routine will. Macht es die "wilderen" Bedürfnisse damit dann weniger wert? Sind die weniger ernst zu nehmen? Für mich nicht. Für mich bedeutet dieses Mich-Einlassen: zu erfahren, zu spüren, wer ich bin. Wo ich Grenzen erfahren darf, die ich nie kennenlernen konnte, weil sie zu früh mißachtet und eingerissen worden sind. Wo ich auf einem "Terrain" spielen kann, das den meisten vermutlich Angst einflößt, weil sie denken, es wäre zu krass (ich erwähne in diesem Zusammemhang die Rape-Diskussion, die kürzlich geführt wurde) - und das ich für relativ harmlos halte, einfach weil ich weiß, daß ein paar Blessuren verheilen - und der Rest ausschließlich in der Psyche stattfindet. Dort ist das eigentliche "Pflaster", auf dem ich mich bewege (gibt's den Begriff Mind-Games? Ich bin nicht sicher, ob der passend ist für das, was ich tue) und auf das es mir ankommt. Da passiert das, was meinen eigentlichen Bedürfnissen entspricht, und dorthin komme ich auf ganz unterschiedlichen Wegen. Das mögen leise Worte sein, wie Ophira sie so verführerisch beschreiben kann, kleine Duft- und Geräuschinformationen, manchmal nur Blicke, die andeuten können, daß ich dem, was kommt, keinen Widerstand leisten kann. Oder eben eine "brutale" Keilerei, die mehr Budenzauber als sonstwas ist für mein ganz persönliches Setting.

Ich denke manchmal, daß selbst unter BDSMern oft die Vorstellung herrscht, wie "gefährlich" die eine oder andere Praktik ist, gerade wenn's um härtere Spiele geht. Dabei sind's genau diese Vorstellungen, die einen zurückzucken lassen oder eben auch Schaden nehmen lassen können. Weil, was genau würde denn passieren, wenn eine Sub in Panik gerät? Nicht Nein sagen kann? Über ihre Grenzen hinaus geführt und nicht aufgefangen wird? Körperliche Blessuren sind's nicht, die ich befürchte bzw. denen kann ich gut genug vorbeugen, darin bin ich routiniert. Es sind die seelischen Grenzgänge, die jedem passieren können und die auch für jeden ganz unterschiedlich besetzt sind. Mit denen muß man sorgfältig, respektvoll und unbedingt zuverlässig umgehen. Wer das nicht behirnt und umsetzen kann, sollte die Finger davon lassen.
 
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