BDSM ein Spiel oder das Ausleben der Neigungen mit dem Partner?

Für mich ist BDSM nur ein Spiel. Denn ich empfinde keine Lust, wenn mich meine Freundin mit Brennnesseln berührt, gönne ihr aber gerne die Freude, wenn sie mich ängstlich erlebt.
 
Definiere Spiel.

Ohne Definition eine unnötige, sinnlose Diskussion, da die meisten Diskussionen darüber entstehen, weil Leute andere Worte gebrauchen, alle irgendwie dasselbe meinen und die Meinungen sich nur dahingehend unterscheiden, wie man es nun nennt.
 
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Definiere Spiel.

Ohne Definition eine unnötige, sinnlose Diskussion, da die meisten Diskussionen darüber entstehen, weil Leute andere Worte gebrauchen, alle irgendwie dasselbe meinen und die Meinungen sich nur dahingehend unterscheiden, wie man es nun nennt.
Genau das macht doch die Diskussion passagenweise so mühsam, dass etliche ihre - mehr oder weniger reflektierten - "Definitionen" abliefern, was ein Spiel sei und was nicht und welche Chancen und Gefahren damit einhergingen etc. pp. Das wär ja noch ganz interessant, vielleicht. Kommt aber dazu, dass alle gern recht behalten wollen. Das wird dann schnell ein Trauerspiel ...

Komplexe Begriffe wie Spiel lassen sich nicht hinreichend exakt definieren. Ich sehe auch überhaupt kein Problem darin, dass verschiedene Menschen verschiedene Meinungen dazu haben, wie Spiele beschaffen und einzuschätzen seien. Völlig okay, das sind Meinungen, die in hier (und oft auch ihnen selbst) unbekannten, individuellen Kontexten wurzeln. Müssig und kleinkariert wird der Streit darüber, welche Meinung jemand haben dürfe und was die richtigere Meinung wäre. Viel Spaß damit ... geht lieber spielen ;-)
 
Guten Morgen vom Zicksee!
Also es geht nicht um recht behalten oder nicht. Auch nicht um die Gefahren im speziellen.
Ich weiß das ein jeder meint seine Spiel wäre das einzig richtige und auch die Sichtweise dazu ist richtig, und alle anderen machen es Falsch.
Wie schon richtig geschrieben wurde, Session, ist das der umfangreiche Begriff der Spiele darin?
Fängt das ausleben der Neigungen nicht schon lange vor dem eigentlichen Spielen an? Mit Gesten, Wörtern und vielen anderen Dingen, die man vielleicht als Vorspiel ansehen kann?
Es geht eigentlich mehr um den Begriff "Spielen".
Hat das Spiel im BDSM feste Regeln?
Denn eine allgemeine Spiel Anleitung gibt es ja nicht. Die müssen sich die zwei untereinander ausmachen.
Und Schiedsrichter gibt es auch keinen.:nono:
 
Ja das liebe Spiel. Ich nicht das ganze Leben ein Spiel? - ein Spiel das tödlich endet?
Im Christentum sind ja alle Kinder Gottes und was tun Kinder so den lieben langen Tag? - spielen
Die Spieltheorie sieht menschliches Verhalten generell als Spiel.
Und manche sagen wenn Du das Spiel nicht ernst nimmst, spiele ich es nicht mit Dir - da ist dann einer der Spielverderber.

Im BDSM mache ich die Beobachtung, dass manche von sich sagen, sie seien wirklich nur Sub oder nur Dom und, dass das ja kein Spiel ist, weil sie es ja eben wirklich sind und nicht nur "vorspielen". Die spielen keine Rollenspiele die sind eben wirklich so.

Soeben hat mir eine Sub erzählt sie sei eben nur sub und sie könne gar nicht dominant sein. Das hat sie derart dominant gesagt, dass ich sie darauf hinweisen musste, dass sie sich eben nicht wie eine Sub verhält und ihr angebliches Subsein sehr dominant vertritt und sie soll mir mal sagen was sie jetzt gerade wirklich ist?

Ich finde es sehr bedenklich wenn Menschen ihre Identität auf ihr Sub- oder Domsein aufbauen. Im Beziehungsalltag sollten doch beide gleichberechtigt sein und ich stelle an Menschen die Anforderung, dass sie sich weiter entwickeln. Das heisst für mich, dass sie ihr Menschsein voll entfalten und dazu gehört reflexion und Aufarbeitung der eigenen Behinderungen und selbständig zu werden. Darum würde ich niemals als Dom eine Sub erziehen wollen, schon gar nicht zur Selbständigkeit, weil das geht nicht - das ist ein Widerspruch in sich.

Ich kann einen Menschen wie einen selbständigen Menschen begegnen, dann wird er auch selbständig sein und damit fördere ich seine Selbständigkeit und seine Verwirklichung als Mensch.

Sexuell kann ich ihn dominieren oder mich auch dominieren lassen, ich weiss aber dabei, dass das nicht die volle Miete ist, es ist eben ein Spiel mit einem zeitlichem Beginn und einem Ende und wir spielen es weil es uns geil macht.
Wenn wer seine Traumata aufarbeiten will, so gibt es dafür Therapeuten, ich sehe keinen Grund dies mit BDSM zu versuchen.

Ich gebe zu, ich sah das nicht immer so - ich habe mich diesbezüglich weiterentwickelt.
 
Alles KANN ein "Spiel" sein. Ein "Spiel" findet in einer von der Realität entkoppelten Parallelwelt statt und - jetzt kommt es - soll sich in der alltäglichen Realität nicht, schon gar nicht negativ, auswirken.

JEDEM Teilnehmer des Spiels muss zu jeder Zeit klar sein, dass es sich um ein Spiel handelt ...

Ich nehme an, dass wir uns darüber einig sind, dass D/S zumindest auch eine Beziehungsform beschreiben kann. Da können Dinge wie Liebe oder auch nur Begehren reinkommen ...
Und spätestens dann ist es KEIN "Spiel" mehr. Und eine D/S-Beziehung hat ZWEI Seiten. Also immer nicht nur Deine, sondern auch die andere. Ein Spiel ist es schon dann nicht mehr, wenn das auch nur für eine der Seiten gilt; weil es sich dann eben auf deren Lebenswirklichkeit auswirkt.

Gerade wenn der Partner aber die Einstellung hat "ist doch nur ein Spiel", wird es für ihn/sie verdammt schwer sein zu erkennen, dass das für den Mitspieler nicht (mehr) so ist. Also nein, "ich wollte doch nur spielen" ist KEINE akzeptable Ausrede, wenn so etwas passiert.

Wer D/S (anders als "reines" SM, das sehr wohl nur ein Spiel sein kann) mit der von einigen hier vertretenen Grundeinstellung betreibt, ignoriert diese "Gefahr", dass für die andere Seite (oder auch für einen selbst) das Spiel ganz schön schnell zu einem ganz bösen Drama werden könnte ...
 
Ich nehme an, dass wir uns darüber einig sind, dass D/S zumindest auch eine Beziehungsform beschreiben kann.

Da sind wir uns nicht einig. Ich sehe in D/S keine mögliche Beziehungsform mehr --- es ist eine Form die eine echte menschliche Beziehung eher unmöglich macht.

Da können Dinge wie Liebe oder auch nur Begehren reinkommen ...

Begehren und Liebe können nicht nur reinkommen, für mich sind das die Grundlagen einer Beziehung, ohne diese kann es vieles sein aber keine Paarbeziehung.

weil es sich dann eben auf deren Lebenswirklichkeit auswirkt.

Alles wirkt sich auf die Lebenswirklichkeit aus, auch "nur" Spiele tun das.
 
Da sind wir uns nicht einig. Ich sehe in D/S keine mögliche Beziehungsform mehr --- es ist eine Form die eine echte menschliche Beziehung eher unmöglich macht.

Menschliche Beziehungen gibt es in vielen Arten. Wenn D/S für DICH keine (mehr) ist, sei Dir das ungenommen. Trotzdem ist es eine Beziehungsart.

Begehren und Liebe können nicht nur reinkommen, für mich sind das die Grundlagen einer Beziehung, ohne diese kann es vieles sein aber keine Paarbeziehung.

Auch das sei Dir ungenommen. Aber wie schon gesagt, Beziehungen gibt es in vielen Variationen... und es gibt nicht nur Paarbeziehungen.

Alles wirkt sich auf die Lebenswirklichkeit aus, auch "nur" Spiele tun das

Deshalb ist für mich D/S auch kein Spiel. ICH kann "das Spiel" eben nicht trennen von meinem Leben.
 
Ich weiß das ein jeder meint seine Spiel wäre das einzig richtige und auch die Sichtweise dazu ist richtig, und alle anderen machen es Falsch.

Eigentlich nicht. Diesen Satz zu lesen macht mir schon so'n mulmiges Gefühl, weil es im Grunde genommen ausdrückt, daß es vollkommen gleichgültig zu sein scheint, was Einzelne aus ihrer Erfahrungswelt berichten - "alle meinen" und "alle machen" scheint haften zu bleiben.

Das ist eine Diskussionsebene, die letzten Endes bedeutet: wir können uns den Austausch sparen, wenn eh jeder seine eigene Meinung hat.

Traurig. Eigentlich suche ich den Austausch, weil es mir gut tut zu sehen, daß es andere gibt, die meine Meinung zumindest verstehen, wenn auch nicht 1:1 teilen können.

Himmel, wir sind doch keine Ameisen, verdammt!
 
@Mitglied #539268 du hast recht das da ein austausch stattfinden sollte. Wie man aber in andere Threads gelesen hat glauen viel das ihre Art der ausübung der Spiele, Neigungen oder Sessionen die einzige richtige ist. Und lassen oft andere Meinungen nicht zu.
 
Ich überlege gerade, warum es so schwierig ist, das Verbindende im BDSM zu finden.

Der gemeinsame Nenner.

Im "normalen" Bereich scheint Übereinstimmung zu herrschen, wie Sex zu sein hat. Grad in der Anfangszeit vor ein paar Jahren, als ich damit angefangen habe, meine Fantasien zu artikulieren und erstmal in Worten "auszutesten" war ich oft in der ungemütlichen Situation, auf "ist doch kein BDSM" oder "wäh, heutzutage will jede Sub sein, du bist eh keine echte" zu reagieren. Nur im Austausch übrigens, im Tun dann weniger. Da kommen dann mehr Sachen zum Tragen, wie sie halt jeder früher oder später eh klären muß, nämlich ganz simpel: Mag ich oder mag ich eben nicht.

Ich find's keinen Beinbruch, wenn man dann halt mal nicht das ultimativ geile, passende Sexerlebnis hat, auch mal "daneben langt" mit einem Spielpartner... was solls? Dann zetere ich halt ein bißchen und probier's mit jemand anderem neu, ist doch bei der ganz normalen Partnersuche auch nicht anders.
 
Es ist einfach ein lustvolles Spielen mit den Neigungen der Spielpartner.
Nicht mehr und nicht weniger ist es für mich.
Keine Lebenseinstellung.
Aber immer mit Verantwortungsgefühl, Empathie, Achtsamkeit......
 
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