Beziehung und Religion

Zum Thema selbst meine ich dass es um die unentschiedene Frage geht, ob sich 'Gegensätze anziehen' oder ob 'gleich und gleich gesellt sich gern' gilt.

offtopic:
Mt 6/5-6
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.

wird von der kirche auch seltenst als thema einer lesung oder predigt bemüht. hmmm, warum wohl??? :hmm:
Man muss bei dieser Bibelstelle den geschichtlichen Zusammenhang berücksichtigen, um sie richtig zu verstehen.
Das Publikum an das sich die Passage richtet war insgesamt religiös. Es ging nur um die Form der Religiösität. Ein Unreligiöser galt in diesem Publikum von vorneherein als minderwertig, unintelligent.
Es gehörte damals Mut dazu seine Religiosität nicht öffentlich zur Schau zu stellen.
Heute (in unserer Gegend und in unserem Land) sind die Voraussetzungen umgekehrt. Es gehört Mut dazu sich als glaubender Mensch zu outen.
Zeitgemäss könnten die Bibelstelle alle jene auf sich beziehen, die ihren Atheismus oder ihre Religionskritik demonstrativ zur Schau stellen.
 
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wenn ihr religiös seit wäre es dann ok wenn der Partner keinen Glauben hat?
Confetti, prinzipiell ja. Aber: ein religiöses Leben (zumindest so, wie ich es mir vorstelle) bedeutet einen recht großen Eingriff in das leben des Partners. Es mag auf die Religion ankommen, wie groß der Eingriff ist, aber bei meiner gehts nicht gut ;)
Und umgekehrt ihr habt keinen Glauben und der oder die Partnerin ist religiös.
Wie würdet ihr damit umgehen?
Ich würde ihn für totel durchgeknallt halten ;)
Also ich für meinen Teil hätte kein Problem damit so lange ich nichts davon mitbekomme und ich mich nicht eingeschränkt fühle.
Du würdest es immer mitbekommen. Da sind die Gebete, die nichtreligiöse nerven, beim Aufstehen, beim Schlafen gehen und, besonders nervig, vorm Essen. Die Gottesdienste, alles das. Das geht nicht besonders gut.
 
man akzeptiert(oder lebt damit) das schnarchen des partners auch,,da is so a mittagsgebet das geringere übel:mrgreen:
 
ich habe bereits früher geschrieben, dass die katholische kirche noch in vielen bereichen, im gegensatz zu den protestanten im mittelalter stehen geblieben ist.

die katholische kirche hat auch das problem, dass es die evangekische als welt-offenere variante schon gibt. würden die katholiken jetzt in die ähnliche richtung abbiegen, würde man sagen: "na seht ihr, die protestanten haben ja recht gehabt!" daher sind die katholiken mehr oder minder zum fundamentallismus verurteilt - und mit recht laufen ihnen heutzutage die leute davon.

wo ein mensch wirkt, wird er immer auch mit seinen negativen seiten wahrgenommen werden müssen. die ethik von jesus und seine morallehren müssen deshalb auch kritisch hinterfragt werden

mit den evangelien hab ich mich intensiv beschäftigt - bin aber trotzdem der person jesus dabei keinen schritt näher gekommen. die beschreibungen und zitate sind so unterschiedlich und widersprüchlich - als wären es zwei unterschiedliche menschen gewesen.

die geschichlichen auswirkungen diesen religiösen wahns waren fatal. der glaube an die hölle wurde zum stärksten zucht und unterdrückungsmittel, das die kirchen überhaupt je in den händen hatten.

d'accord. eben immer die frage, was man sich aus einer philosophie herauspickt.

gilt nicht nur für kirchen, sondern auch für parteien. christlich-soziale parteien sind zumeist weder das eine noch das andere (dass auch andere parteien mit ihrer angeblichen orientierungen nicht mehr viel zu tun haben: auch klar).
 
Komisch ..... wird in den Kirchen, welche Du besuchst, auch außerhalb der Messen gepredigt?

ööööhhhmm, nein, in deinen etwa?

Deine Internet-Quellen ersetzen Deinen authentischen Eindruck nicht. Sprich besser nicht über Dinge, von denen Du kein persönliches Wissen hast.

hmmm, also wenn du regelmäßig "in die kirche gehst", nehme ich an, wird es zumeist dieselbe sein, wo du die messe besuchst. d.h.: auf dieser basis weißt du über EINE kirche / EINEN pfarrer bescheid. diese quelle berechtigt damit, über das thema sprechen zu dürfen - andere nicht?

Wäre auch dem Dozenten Dr. Hirni zu empfehlen, dem Spezialisten für Sextourismus. Was er über die Kirche sagt, ist so interessant wie das umfallende Reissackl in China.

Beide Fragen haben auch mit dem Thema überhaupt nichts zu tun.

also auch ein spezialist für sextourismus kann sich auf einem anderen gebiet einigermaßen auskennen (tut er m.e.) und eine ansicht vertreten. warum sollte ihm die verwehrt sein? außerdem halte ich es mit voltaire: „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

das thema heißt, wie ich da oben lese, "beziehung und religion". ich finde es toll, dass in einem erotikforum darüber diskutiert wird. kirche und religion dabei fein säuberlich auseinander zu halten oder jesus/die katholische kirche dabei in mitteleuropa außen vor zu lassen, das wird - glaub ich - ein bissi schwierig ... :hmm:
 
Zeitgemäss könnten die Bibelstelle alle jene auf sich beziehen, die ihren Atheismus oder ihre Religionskritik demonstrativ zur Schau stellen.

saturn, ich geh mit deinem beitrag völlig d'accord - bis auf den letzten satz. die freiheit des geistes gilt für mich - solange daraus nicht andere wirklich beeinträchtigt sind - uneingeschränkt (kann manchmal ein schmaler grat sein, ich weiss). atheisten / religionskritiker stellen ihre ansichten ja nicht zur schau, um zeitgeistig zu sein. vor allem religionskritiker tun es, um zu verändern, anzuregen. hättest du luther die pflicht aufgetragen, seine religionskritik im stillen kämmerlein auszuleben, wären wir heute wo?
 
Du würdest es immer mitbekommen. Da sind die Gebete, die nichtreligiöse nerven, beim Aufstehen, beim Schlafen gehen und, besonders nervig, vorm Essen. Die Gottesdienste, alles das. Das geht nicht besonders gut.

das ist eben die kernfrage: wie es sich "lebt", was der eine und der andere bereit ist, an abstrichen und freiraum zuzulassen.
 
Gegenfrage - würdet ihr einen Mann meiden, der leidenschaftlicher Fussballfan ist oder eine Frau, die als Lebensinhalt das Sammeln von Kühen hat?
Kühe wären kein echtes Problem, eher schon der Geruch, der bei einer leidenschaftlichen Beziehung etwas störend wäre, aber Fussball? :kopfklatsch: Schade um die Zeit: Düdldidingsbumsniveau (es gibt nur wenige Sportarten, bei denen Österreich so schlecht wie beim Fußballspielen ist), langsam, langweilig, wenn ich mir vorstellen müsste, ich säße abendelang mit meinem Schatz vorm Fernseher und würde mich langweilen, das ginge daneben ;)

Wohl eher weniger, weil Liebe bedeutet auch manchmal sich zu arrangieren. Er geht nicht mehr soviel auf den Fussballplatz oder Frau wird sogar selber vom Fussballfieber infiziert. Und sie sammelt nicht mehr nur Kühe sondern auch Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit von ihm.

Kann man es mit Religion nicht genauso machen?
Nein. Ich denke, Du hast keine Ahnung von religionen, das ist eine Grundhaltung, der ich häufig begegne: man schreibt Religionen vor, dass sie tolerant sein sollen, wenn es um ihre Wahrheiten geht. Das ist unmöglich.

Selbst Fußball ist eine Leidenschaft, aber es gibt in Religionen Dinge, die man nicht diskutieren kann, diese Wahrheiten. Klar gibt es einige Punkte, die diskutierbar sind: Das Tischgebet kann durchaus schon gebetet werden, wenn noch nicht alle bei Tisch sitzen, auch das Abendgebet muss nicht mit allem Pimborium zelebriert werden, es kommt dabei auf die Andacht an. Aber andere Dinge sind nicht diskutierbar. Die Taufe (oder welchen Ritus auch immer die Religion vorschreibt), die Gottesdienste, die Kindererziehung: in der Bibel steht: "und die Worte, die ich Dir heute lehre, sollen in deinem Herzen sein, du sollst sie deinen Kindern lehren ...". Das ist außer jeder Diskussion.

Religionen haben Wahrheiten. Diese Wahrheiten sind vollkommen unverrückbar.

Bei den meisten Christlichen und der Muslimischen Religionen kommt noch dazu, dass sie einen Alleiseeligmachungsanspruch erheben: Wer nicht dabei ist, der kommt nicht in den Himmel. Wie kann jemand religiös sein, und dabei seinen Partner nicht bekehren wollen? Wie kann man sowas glauben, und dem Tod entgegen gehen, damit einem Lebensabschnitt, an dem der geliebte Partner keinen Anteil hat? Das stelle ich mir in solchen Beziehungen am schwierigsten vor. Übrigens haben das nicht alle Religionen, viele fernöstliche, aber auch das Judentum, haben diesen Anspruch nicht.

Es ist vielleicht auch eine Frage, wie religiös. Mainstreamkatholisch stört sicher nicht besonders, die 3 Gottesdienste im Jahr stören tatsächlich nicht; auch "sehr katholisch", also so gut wie jeden Sonntag in die Kirche, lässt sich machen. Aber ich stelle mir unter religiös vor, dass die Religion ein fixer Bestandteil des Alltags ist. Da sehen die Dinge schon ganz anders aus. Ich kenne einige Leute, die das so leben, katholische, "Freikirchler", aber auch Muslime und Juden. Das geht einfach nicht.
 
Religionen haben Wahrheiten. Diese Wahrheiten sind vollkommen unverrückbar.

das sehe ich ein wenig differenzierter - auch wenn es in der praxis leider auf dasselbe hinausläuft:

religionen vermitteln glauben (was daher schon vom wortstamm her nur ein wahrheits-angebot sein kann).
kirchen machen daraus unverrückbare wahrheiten = dogmen.
 
gerade verschiedene ansichtn geben doch mehr gesprächsstoff..
Religion gibt keinen gesprächsstoff, weil sie nicht diskutierbar ist; zumindest die eigene, gelebte, nicht.

..., bei Allah und Talmud da gäbs keinen gemeinsamen Weg.
Das glaub ich Dir gerne. Zumal Alah ein Gott, der Talmud ein Buch ist, also einander so ähnlich sind, wie eine Erdbeere einem Luxusklassewagen. Wer so wenig weiß kann auch keine Meinung haben ;)

(im buddhismus hat religion nichts mit ehe zu tun)
Hm. Kann sein. Aber die Ehe hat immer mit Religion zu tun. Ich meine damit: die beiden Leute müssen mit der Religion des jeweiligen Partners klar kommen. Mir geht diese Entspannungsmasche der Buddisten sehr auf die Nerven, nach 10 Minuten in einem Esoterikladen bin ich so entspannt, dass ich alles kurz und klein schlage ;)

Auch würde ich meinem Kind nicht erzählen wollen, dass es den lieben Gott sicher gibt.
Würde mir widerstreben, da ich sebst eben nicht daran glaube und es keiner weiß.
Wer glaubt, der weiß. Nur beweisen kann er es nicht. Nicht alles, was man weiß, kann man beweisen (und nicht alles, was man weiß, stimmt, Teletuby- Land ist anderswo)

Du stellst die Frage am falschen Ort. Kein streng-religiöser Mensch wird sich in einem Erotikforum anmelden, wenn er wirklich etwas von seiner Religion hält.
Ähm? Bist Du ganz sicher?

die vaginale penetration ist die einzige katholisch erlaubte form der sexualität.!
Aber katholizismus ist nicht die einzige erlaubte Religion in Österreich. Und manche andere Religion erlaubt völlig andere Praktiken. In einigen ist es sogar Vorschrift, seine Frau zu befriedigen, wovon im zitierten Katechismus vermutlich weniger steht.

Was für mich wesentlicher wäre sind Dinge wie das Gebot, Gott zu lieben, das über die anderen Gebote gestellt ist - wäre für mich ein ernsthaftes Problem,
Es steht aber auch, "Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst" sie das ganze Gebot. Es gibt bei uns eine Menge weiser Interpretation, dass Gottesliebe nur dann möglich ist, wenn man auch die Mitmenschen liebt.

Mein Problem mit einem gläubigen Partner läge vor allem darin, daß ich mit Menschen, die sich stark mit jedweder Ideologie (dazu zähle ich auch Religionen) identifizieren, erfahrungsgemäß sehr schnell in Konflikte gerate - in dem Moment, wo eine "übergeordnete Instanz" - in dem Fall also ein Gott - ins Spiel kommt, ist ein freier Austausch nur mehr selten möglich. Ist vergleichbar mit Leuten, die bei jeder Konfliktsituation gleich "das Gesetz" oder irgendwelche Verwaltungsvorschriften bemühen - eine Haltung, mit der ich einfach nicht klarkomme.
Meine Rede. Es geht nicht. Es überstrapaziert die Toleranz wesentlich!

das ist der springende punkt! außerdem muss man immer die zeit nehmen, in der die werke entstanden sind.
Ist das nicht ein sehr unreligiöser Standpunkt? Sieh das einmal so: die Offenbarung kommt direkt von Gott, Gott ist unendlich, d.H. Zeit spielt für ihn keine Rolle, er weiß alles, er ist auch unendlich intelligent, daher wird es a Leachalschaß für ihn sein, einen Text so zu verfassen, dass er zeitlos gültig bleibt.

als kind seiner zeit hat jesus auch den höllen und teufelsglauben geteilt.
Das ist eher unwahrscheinlich; dem Judentum - Jesus war Jude - ist die Hölle nicht inhärent, der Teufel im Katholischen Sinne auch nicht, wenn ich es richtig verstanden habe gibt es einige Chassidische Gruppen, die katholisch inspiriert, einen teufel haben, aber an sich kennt das Judentum solches nicht

die katholische kirche hat auch das problem, dass es die evangekische als welt-offenere variante schon gibt. würden die katholiken jetzt in die ähnliche richtung abbiegen, würde man sagen: "na seht ihr, die protestanten haben ja recht gehabt!"
Ich glaube, die beiden trennt weit mehr als das. Was die beiden trennt, und was absolut jeglicher Wiedervereinigung im Wege steht, ist die Person Jesus. Für die einen ein Aspekt Gottes, für die anderen ein kluger Mensch, ein Prophet, was auch immer, aber kein Gott. Weiter können Religionen nicht aus einander liegen. Die Katholische Kirche könnte also problemlos nach Links abbiegen, ohne protestantisch zu werden. Wenn Du Dich damit befasst hast solltest Du das wissen (ich habe nicht und weiß dennoch)
 
religionen vermitteln glauben (was daher schon vom wortstamm her nur ein wahrheits-angebot sein kann).
Das man schon- oder nicht übernehmen kann.
kirchen machen daraus unverrückbare wahrheiten = dogmen
Ich denke, dass die Texte ohne Interpretation teilweise unverständlich sind. Seit Jahrhunderten werden sie interpretiert, und es ist sinnvoll, sich die Interpretationen früherer Generationen anzusehen. Glauben bedeutet - für mich - die Verpflichtung, den Text in Frage stellen, nachdenken, variieren, sich kreativ mit ihm auseinander zu setzen. Religionen bieten, was der Einzelne einfach aus Zeit- und Intelligenzmangel (wer hat die kumulierte Intelligenz von Weltklassedenkern der letzten 2000 Jahre?) nicht zu Stande bringt: ein einigermaßen vollständiges Bild vom Ganzen.
 
Für die einen ein Aspekt Gottes, für die anderen ein kluger Mensch, ein Prophet, was auch immer, aber kein Gott.

:hmm: also dass die evangelische kirche keine heiligen i.e.s. kennt, klar - aber zur dreieinigkeit habe ich nur das da gefunden.

und in der einleitung zu den 95 thesen schließt martin luther mit "Im Namen unseres Herrn Jesu Christi, Amen."
 
Ich denke, dass die Texte ohne Interpretation teilweise unverständlich sind.

liebe deinen nächsten wie dich selbst.
wer ohne fehler ist, der werfe den ersten stein.

für mich DIE grundsätze (zugegeben: meines) christlichen glaubens.
also dafür brauch ich niemanden, der mir das interpretiert. besser gehts nicht.

Glauben bedeutet - für mich - die Verpflichtung, den Text in Frage stellen, nachdenken, variieren, sich kreativ mit ihm auseinander zu setzen.

100pro d'accord. weil eben glauben nicht wissen heißt.


Religionen bieten, was der Einzelne einfach aus Zeit- und Intelligenzmangel (wer hat die kumulierte Intelligenz von Weltklassedenkern der letzten 2000 Jahre?) nicht zu Stande bringt: ein einigermaßen vollständiges Bild vom Ganzen.

hui, das ist eine verdammt gefährliche kiste - und steht eigentlich im krassen widerspruch zu dem davor. bedeutet: fremd denken lassen. war zu allen zeiten die wurzel dramatischer katastrophen in unserer geschichte - und ist es heute immer noch.
 
bedeutet: fremd denken lassen. war zu allen zeiten die wurzel dramatischer katastrophen in unserer geschichte - und ist es heute immer noch.
Tun wir das nicht alle, immer? Gib schon zu, Du fährst Autos, die Du nicht selbst erdacht hast, ja, die Du nicht einmal verstehst.

Ich denke, es ist so unglaublich viel Wissen da, es wäre wirklich eine Schande, das verkommen zu lassen. Wie gesagt, ich bin in einer Tradition aufgewachsen, alles ununterbrochen in Frage zu stellen. Ich bin aber auch nicht katholisch ;)
 
Ist das nicht ein sehr unreligiöser Standpunkt? Sieh das einmal so: die Offenbarung kommt direkt von Gott, Gott ist unendlich, d.H. Zeit spielt für ihn keine Rolle, er weiß alles, er ist auch unendlich intelligent, daher wird es a Leachalschaß für ihn sein, einen Text so zu verfassen, dass er zeitlos gültig bleibt.

unreligiös: wie man's nimmt. es postuliert den menschlichen einfluss auf die jeweilige botschaft. und zu dem stehe ich.

die eigentliche offenbarung "gottes" (nenne es natur, das unbegreifliche, das, was für ewig die grenzen unseres verstehens übersteigen wird oder wie auch immer) sind WIR samt allem, was uns umgibt. nur haben wir grad dieses buch nicht gelesen, schon gar nicht begriffen. wir haben es noch nicht einmal aufgeschlagen. ok, es gelten mildernde umstände: wir sind als spezies ja grad erst vom baum heruntergestiegen (manche sind sogar noch oben :mrgreen:).

"gott" braucht kein buch zu schreiben - wir würden auch zu borniert sein, um es zu lesen. wir als krone der schöpfung (!!!???) ...
 
Tun wir das nicht alle, immer? Gib schon zu, Du fährst Autos, die Du nicht selbst erdacht hast, ja, die Du nicht einmal verstehst.

tun wir. in so vielen gebieten. zu vielen. fragt sich, ob ich das auto fahre, bloß weil ich es habe und es da ist - oder ob ich es verantwortungsvoll als werkzeug dort einsetze, wo es (leider manchmal immer noch) in unserer heutigen lebensweise schwer entbehrlich (ich sag nicht unentbehrlich) ist. fragt sich, ob ich mir einreden lass, dass man ein i-phone einfach haben MUSS und ob ich jedes jahr meine garderobe komplett erneuern muss, bloß weil die modeschöpfer jedes halbe jahr auf eine andere art stoff verarbeiten.

und die frage ist, auf welchen gebieten ich mir was fremdbestimmen lasse: ob es bequem ist, dieses auto zu fahren, ob ausländer oder farbige menschen zweiter klasse sind, ob die erde eine scheibe ist oder dinosaurier gemeinsam mit den menschen existiert haben, weil die erde erst 7000 jahre alt ist, ...

... und ganz wichtig: ob andere dafür zu foltern und zu töten sind, wenn sie eine andere meinung vertreten oder eben einen anderen "glauben" (sic.) haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
:hmm: also dass die evangelische kirche keine heiligen i.e.s. kennt, klar - aber zur dreieinigkeit habe ich nur das da gefunden.

und in der einleitung zu den 95 thesen schließt martin luther mit "Im Namen unseres Herrn Jesu Christi, Amen."
Da scheinen die Evangelischen Gruppen uneinig. Mir hat das einmal ein Freikirchler, der mich bekehren wollte so erklärt.
 
Da ich mit dem evangelischen Glauben aufgewachsen bin:

mir wurde gelehrt, daß Jesus Gottes Sohn ist - kein Heiliger, sondern in erster Linie Mensch. Als solcher mit allen menschlichen Eigenschaften ausgestattet und deshalb der menschlichen Liebe fähig.
 
mir wurde gelehrt, daß Jesus Gottes Sohn ist - kein Heiliger, sondern in erster Linie Mensch. Als solcher mit allen menschlichen Eigenschaften ausgestattet und deshalb der menschlichen Liebe fähig.
So ähnlich kenne ich es auch. Wobei er dann auch kein Gott wäre. Heilige sind natürlich ein anderes Thema, das die beiden Kirchen zu tiefst trennt: Das "alte Testament" verbietet mehrmals und ausdrücklich das Anbeten von Tieren, Menschen und Dingen. Vor allem die Großen Propheten verabscheuen das zu Tiefst. Dennoch ist es integraler Bestandteil der Katholischen Religion, ehemalige Menschen anzubeten, in manchen Katholischen (Männer?)Bünden erscheint mir die Heilige Maria als weit wichtiger als Gott oder Jesus, aber auch diverse Heilige erscheinen mir oft als extrem wichtige Nebengötter.
 
Was vielleicht insofern Sinn macht, weil die Muttergottes "greifbarer", menschlich fühlbarer erscheint als ein Gott, von dem man sich kein Bildnis machen darf. Ähnlich die Heiligen: oft Menschen, die ursprünglich alles andere als fromm lebende Christen waren und deren Heiligkeit durch ein besonderes Ereignis - ein über sich Hinauswachsen, Märtyrertum oder spektakuläre Bekehrung zum Glauben entstanden ist. Verlorene Söhne wirken weniger suspekt, sind dem fehlerbehafteten Menschen sicher begreifbarer als Gott selbst.
 
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