Blinder Eifer oder politische Instinktlosigkeit?

einiges lässt mir die Nackenhaare hochgehen und NEIN, ich meine nicht das Thema Flüchtlinge...
Wobei aber gerade bei dem Thema die deutschen Wähler ein massives Problem haben: Es herrscht ein derartiger Konsens zwischen den Parteien dass es im Grunde schon egal ist wo sie ihr Kreuz machen. Es gibt ja unter den "alten" Parteien praktisch nur ein "dafür", kein "naja, aber" und auch kein "nein". Somit ist die einzige Möglichkeit mal aufzuzeigen eben die AfD zu wählen, vor allem da bei den anderen absehbar war dass sie die 5% Hürde nicht schaffen werden und somit wäre die Stimme verloren.

Und es wird der deutschen Politik gut tun, zu der Linken (<- groß geschrieben weil die Nachfolgepartei der SED gemeint ist) auch ein rechtes Gegengewicht zu haben.
 
die deutschen Wähler ein massives Problem haben
Hab ich ned freddy, weil ich meinen Kopf ned nur zum Haare färben hab, wenn ich wähle, mach ich mich mal übers Programm schlau, leider kannte es keiner von denen, mit welchen ich gesprochen habe gestern
PS: 90 % der AfDwähler sind arbeitslos :verwirrt:
 
...mach ich mich mal übers Programm schlau, leider kannte es keiner von denen, mit welchen ich gesprochen habe gestern
Der Punkt ist doch folgender: Es gibt einfach dieses alles überschattende Thema der Flüchtlinge und wer die nicht oder nicht in der Form möchte kann im Grunde nur die AfD wählen. Es gibt keine Mitte, es gibt nur "Ja" oder "Nein". Und vielleicht bildet sich jetzt eine vernünftige Mitte heraus, denn ich zB wüsste beim besten Willen nicht wem ich in DE meine Stimme geben würde* :schulterzuck: Parteiprogramm (welches die AfD ja nicht mal einheitlich hat) hin oder her...
PS: 90 % der AfDwähler sind arbeitslos
Dass Diffamierung überhaupt nichts bringt, kann'st dir bei der FPÖ ansehen ;)

* Ich lese eigentlich sehr viele deutsche Medien und denke schon dass ich da halbwegs bewandert bin in der Innenpolitik.
 
ja, dass nach Meinungen der rechten partie 10-15% das Volk sind, aber das kennen wir aus Österreich bereits..

Da unterschätzt deine linke Partie aber die Stimmung in der Bevölkerung ganz gewaltig. Denn nicht ein jeder, der mit der Flüchtlingspolitik nicht einverstanden ist, wählt deswegen gleich AfD (oder bei uns eben FPÖ, die übrigens weit über den von dir genannten 10 - 15 % liegt).

Große Mehrheit kritisiert Flüchtlingspolitik
Acht von zehn Deutschen sind der Ansicht, dass die Bundesregierung die Flüchtlingslage nicht im Griff hat. Von der Unzufriedenheit profitiert vor allem die AfD.

63 Prozent befürworten die zwischen den Parteien umstrittene Obergrenze zur Aufnahme von Flüchtlingen; das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Januar. Fast acht von zehn Befragten unterstützen die Entscheidung, Algerien, Marokko und Tunesien zu sicheren Herkunftsländern zu erklären. Ebenso viele halten es für eine richtige Maßnahme, an der Grenze Zentren zu schaffen, um Flüchtlinge ohne Asylanspruch direkt zurückweisen zu können.
 
konnt ich ned, weil ich kann ned jemand wählen, der die Flüchtlinge als Vorwand genommen hat, jetzt das Thema fallen lässt und sein Gesicht zeigt, Arbeitslosengeld weg, Monopole unterstützen, Kinder ins Gefängnis usw
Wo haben die die Flüchtlinge fallen gelassen? Mir klingt noch "Ultima Ratio" in den Ohren (was für eine dämliche Debatte... die kann's mMn auch nur in DE geben) ;) Und am Rest müssen sie unbestritten noch arbeiten...
 
Ich habe nichts gegen wirkliche Krigsflüchtlinge! Hab auch nichts gegen Ausländer!
Nur wer bei uns bleiben möchte muss sich anpassen, und nicht umgekehrt
Wenn wir sie im Libanon oder in Idomeni dahinvegetieren lassen, werden sie nicht viel Gelegenheit bekommen, sich anzupassen. Vor lauter Angst, was alles passieren könnte, blockst Du gleich ganz ab - das mag praktisch sein, ist aber extrem unfair.

Das ist nicht rechts, sondern nur Fair unserer Kultur gegenüber
Ja, aber es geht Dir doch überhaupt nicht um anpassen (in welchen Aspekten überhaupt), sondern um "wir wollen die hier nicht".

Versuche du mal in deren Land den Christlichen glauben zu leben....Freie Meinungen zu sagen, vor allem als Frau.
Da wirst du gesteinigt
Das muss man ja auch nicht wirklich gut finden (wobei Du in den allermeisten muslimischen Ländern durchaus Deinen Glauben leben kannst, ohne gesteinigt zu werden). Die Flüchtlinge aus Syrien sind übrigens ganz konkret vor denen geflohen, die gerne einen radikalen Islam leben möchten. Und jetzt sagst Du ausgerechnet denen, sie sollen dorthin zurückgehen?

Ich Zitiere meine Großmutter.
97 Jahre.
Wir sind nicht davon gelaufen, wir waren mit den Ochsen am Feld als die Bomben flogen, und der Splitter der Bombe ist noch immer drinnen. Flüchten? Aufgeben was wir lieben? Kämpfen können wir! Wieder aufbauen können wir!
In der Geschichte meiner Familie gibt es gleich mehrere Mitglieder, die fliehen mussten, weil sie sonst den Krieg nicht einmal mehr erlebt hätten, von überleben gar nicht erst zu reden. Das war auch damals kein Honiglecken, aber deren Nachfahren sind den jeweiligen Asylländern immer noch sehr dankbar (sowohl diejenigen, die letztendlich dort geblieben sind, als auch diejenigen, die nach dem Krieg wieder zückgekehrt sind).

Wir blieben hier und haben das aufgebaut was sie heute verschenken.
Was konkret hast Du denn aufgebaut? Ich würde ja eher sagen: Du hast geerbt, was andere aufgebaut haben. Ich auch, und ich schätze mich dafür durchaus sehr glücklich, aber meine Leistung war das nicht.

Ich glaube auch, dass der Jubel über die gestrigen Wahlergebnisse in Deutschland ein wenig verfrüht ist. Zum einen ist Merkel heute gar nicht zur Wahl gestanden, für sie schlägt die Stunde der Wahrheit 2017
Und selbst wenn Angela Merkel in den Hinterköpfen zur Wahl gestanden ist: Wirklich verloren hat die CDU primär dort, wo sie sich von ihr distanziert hat.

Der Punkt ist doch folgender: Es gibt einfach dieses alles überschattende Thema der Flüchtlinge und wer die nicht oder nicht in der Form möchte kann im Grunde nur die AfD wählen
Wäre das tatsächlich der Fall, dann wären 80% der Deutschen glücklich über die Flüchtlingspolitik in Deutschland. Nicht einmal ich bin so optimistisch, dass ich das für real halte, aber gerade für Dich sollte das Wahlergebnis dann eigentlich eine einzige Katastrophe sein.
 
Wäre das tatsächlich der Fall, dann wären 80% der Deutschen glücklich über die Flüchtlingspolitik in Deutschland. Nicht einmal ich bin so optimistisch, dass ich das für real halte, aber gerade für Dich sollte das Wahlergebnis dann eigentlich eine einzige Katastrophe sein.
Anscheinend sogar genau anders herum, aber es wird halt auch eine Frage sein wie groß der Frust ist ob man sich das wirklich antut. Manon hat ja nicht unrecht, die Typen sind noch ärgere Koffer als die FPÖler und somit ist die Hemmschwelle halt auch entsprechend.
 
Da unterschätzt deine linke Partie aber die Stimmung in der Bevölkerung ganz gewaltig. Denn nicht ein jeder, der mit der Flüchtlingspolitik nicht einverstanden ist, wählt deswegen gleich AfD (oder bei uns eben FPÖ, die übrigens weit über den von dir genannten 10 - 15 % liegt).

kann schon sein, gewählt habens die AfD trotzdem nicht...und mit auch 23% in Sachsen-Anhalt ist nicht die Mehrheit des volkes....

die SPD und die Grünen haben auch in Bundesländern dazugewonnen, und keiner von denen sagt, sie haben jetzt die Mehrheit.
spannend werden nur die Koalitionsverhandlungen.
und zu deiner Beruhigung, auch wenn die FPÖ in Österreich über 30% kommen würde, gibt's immer noch 70% andersdenkende:winke:
 
Bedenklich, noch bedenklicher, am bedenklichsten… beim AfD ("Atropin für Deppen"?) ist weniger das rechtsrechte Parteiprogramm, sowas hat's immer gegeben, das wird's immer geben, wie Schnupfen: Solange die AfD keine (im wahrsten Sinne des Wortes) "tödliche" Gegenwart auf der politischen Bühne zeitigt, wie ihre dutzendjährige Groß-D-Vorgänger- und -bildpartei, soll ihre Existenz berechtigt sein als Pol in einer immer weniger polarisierten Parteigegend, die eher ein Nord-West-Hemisphären-Demokratie-Krisen-Phänomen ist, als der Wille ganzer Völkerschaften zur Rechtswanderung, man kann sich an einem Pol auch orientieren, indem man in die andere Richtung geht. Aber auch Schnupfen kann Leben bedrohen…

Bedenklich, bedenklicher, am bedenklichsten… beim AefDe befindet meinereiner, daß sich Frauen vor einen reaktionären Karren als Zugkühe anzäumen lassen, um eine Gender-Ideologie schönzureden, für die Frauen einiges an Jahrhunderten benötigten um deren Zustände legistisch aus der Welt zu schaffen, denn realistisch ist diese Kinder-Küche-Kirche-Ideologie in Gläsernen-Decken-Usancen von Männer-Seilschaft-Gegenwarten bei Gehältern und beruflichen Spitzenpositionen nicht beseitigt: Die derzeitige oberösterreichische Landesregierung mag ein leuchtendes, warnendes und abschreckendes Beispiel sein.

Weder Frau Storch, noch Frau Petry, verdankt ihren gesellschaftlichen Aufstieg der von ihnen vertretenen Drei-K-Ideologie. Ihren eigenen Idealen entsprechend, stellt sich die Frage: Wenn Frauen die AfD-konforme Gebär- und Kochmaschinen sein sollen, was suchen konsequenterweise diese Damen an ihren jeweiligen politischen Positionen? Sie erfüllen einen/ihren Alibi-Zweck, um mehr weibliche Wählerstimmen zu generieren: Dumme Kühe wählen, wie einst die Brechtschen Kälber, schon gehabt…

Momentan ist das Flüchtlingsthema allerorten bei den Rechten und Unrechten beliebt, daran hängen sich Wählerstimmen auf. Jedoch wählt man mit einem Kreuzerl bei drei Buchstaben nicht nur den Text, sondern auch den Ton, und der macht die Musik, und die Musik des AfD ist insgesamt eine rechte Kakophonie: Das politische Unding "FürAundefDe" ist ein teutonisches Problem, und mag man beten, daß es das bleibt. Falls man hieramorten jedoch zu meinen glaubt, Sympathien für diese ideologischen Mascherlradikalen entwickeln zu können, sollte man bedenken, daß Wünsche auch in Erfüllung gehen können…
 
kann schon sein, gewählt habens die AfD trotzdem nicht...und mit auch 23% in Sachsen-Anhalt ist nicht die Mehrheit des volkes....

Aber die Mehrheit des Volkes ist - in A und in D - mit der Flüchtlingspolitik nicht zufrieden. Warum sonst hätte der Faymann seine Meinung so drastisch geändert. Plötzlich darf ein Zaun auch Zaun genannt werden. Und eine Obergrenze ist jetzt wirklich eine Obergrenze.

Doskozil: Die personifizierte Asyl-Kehrtwende

Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil ist die Allzweckwaffe der Faymann-SPÖ gegen den Flüchtlingsansturm auf Österreich: Der strenge Polizist, der brav die Obergrenze exekutiert und Kritiker in die Schranken weist.
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Im Spätherbst 2015 hatte die Faymann-SPÖ im Zuge der Debatte über einen Zaun in Spielfeld an der steirisch-slowenischen Grenze den Spott über das „Türl mit Seitenteilen“ noch regelrecht ausgekostet, die rot-schwarzen Koalitionsparteien waren sich beim Gerangel um eine strengere Asylpolitik verbal an die Gurgel gegangen. Nun signalisierte allein ein Auftritt Doskozils mit der schwarzen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am Rande des Ministerrats die von der SPÖ vollzogene Wende. Einträchtig wie ein frisch getrautes Ehepaar stemmten sie sich gegen noch so kritische Reporterfragen zu den Flüchtlingen.

Und zu Sachsen - Anhalt: Reiner Haseloff, der CDU - Ministerpräsident, ist der Flüchtlingspolitik von Frau Merkel sehr kritisch gegenüber gestanden.


Haseloff kritisiert Merkel „Wir sollten die Grenze für Flüchtlingszahl beziffern“
Bundeskanzlerin Merkel weigert sich, eine Obergrenze für Flüchtlinge zu benennen – ihr Parteifreund Haseloff dagegen nennt eine Zahl. Vor dem CDU-Parteitag rechnet der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt im F.A.Z.-Gespräch mit der Flüchtlingspolitik ab.
Es wäre vermessen zu behaupten, Sachsen - Anhalt hätte sich für die Flüchtlingspolitik von Frau Merkel entschieden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Haseloff steht da (kenn ich nicht), hab aber auf die Schnelle Hasselhoff gelesen, oje dachte ich mir dann.:D
 
Ich schrieb nur bezgl demokratische mehrheiten:winke:
Und die Summe der Wähler von CDU und AfD wäre nicht demokratisch? Tatsache ist doch, dass gerade in Sachsen - Anhalt der Kanzlerin ein heftiger Gegenwind ins Gesicht bläst. Eine Mehrheit von 81 % meint, dass die Bundesregierung die Flüchtlingsproblematik nicht mehr im Griff hat.

Egal, ob du Spielchen mitspielst oder nicht, in Österreich sind inzwischen beide Regierungsparteien für eine Obergrenze. Ist das jetzt eine demokratische Mehrheit oder nicht? :hmm:
 
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