Brauchen wir eine U5 in Wien?

Denn gerade bei den Jahreskarten ist der Kaufpreis gerade einmal ein kleiner Anerkennungsbeitrag, der nur einen Bruchteil der Vollkosten abdeckt.
Ein öffentliches Verkehrssystem wird niemals kostendeckend oder gar gewinnbringend arbeiten. Das liegt einfach in der Natur der Sache, denn was sind die Anforderungen an ein Öffi-Netz? Es soll möglichst dicht ausgebaut, verlässlich, und möglichst billig sein.
Denn nur über den Preis kann man den Individualverkehr dazu bewegen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Ich führe da als Beispiel immer gern an, als ich vor 10 Jahren noch in NÖ gewohnt und in Wien gearbeitet habe. Mit dem Auto war ich gegenüber den Öffis nur minimal schneller, preislich aber am Tag um ein paar Euros günstiger dran. Da hat der Liter Super allerdings auch nur 85Cent gekostet.... Mit den Preisen der letzten Jahre würd ich sicherlich nur mehr mit dem Zug fahren, denn nun wäre ich eindeutig teurer, abgesehen von den knapp 35.000km, die ich im Jahr nur für die Arbeit "verpendelt" habe.

Das gleiche nun in Wien: Ich brauche mit der Bim zwar minimal länger als mit dem Auto in die Arbeit, dafür spar ich mir jedoch einiges an Sprit und Parkscheinen (falls ich am Firmenparkplatz "zu spät dran bin") ==> Jahreskarte, weil`s jetzt ja nur mehr 365€ kostet... um die 600€ vorher war`s mir "zu teuer"
 
Nein, technischer Angestellter :aetsch:
Nein ernsthaft: Ich als Privater rechne nicht den Wertverlust des Autos in den Kilometerpreis rein, sondern wie wahrscheinlich die Meisten von uns ganz pragmatisch "Mit einem Tank kann ich viermal in die Arbeit und heim fahren, kostet 45€, viermal mit den Öffis kostet mich 56€... Da fahr ich lieber mit`n Auto, bin ich ausserdem schneller (auch wenn`s oft nicht stimmt, btw)..." Nur daß der Tank inzwischen keine 45€ mehr sondern 70-80€ kostet

Solange der Individualverkehr schneller und billiger als der Öffentliche ist, werden die Leute nicht auf das Auto verzichten. Aber wenn`s "billiger als das Auto ist", dann wiegen so manche "Nachteile" wie z.B. etwas längere Fahrzeit nicht mehr so schwer. Und speziell in Wien mit der verbilligten Jahreskarte um 1€ für den ganzen Tag komm ich mit dem Auto um 1€ spritmäßig nicht wirklich weit...
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, es gibt ja noch anderes: Verschleissteile, Reparaturen, Service .....
Stimmt schon, müsste man theoretisch alles mit einrechnen, aber wer macht das schon? Ausserdem würde das die Balance nur noch mehr in Richtung Öffentliche Verkehrsmittel verschieben.

Aber die täglichen/wöchentlichen Kosten für`s Tanken/Fahrscheine für Öffis, die spürt man im Monatsbudget halt unmittelbarer, als die (je nach Fahrzeugzustand) eher nur seltenen Reparaturen/Verschleissteiletausch, was die meisten von uns wahrscheinlich z.B. mit Urlaubsgeld udgl. machen ;)
 
Stimmt schon, müsste man theoretisch alles mit einrechnen, aber wer macht das schon? Ausserdem würde das die Balance nur noch mehr in Richtung Öffentliche Verkehrsmittel verschieben.

a neuwagen ist das größte verlustgeschäft, dass es gibt für an konsumenten......aber er jammert halt gern über den benzinpreis, wie du schon sagst.
 
a neuwagen ist das größte verlustgeschäft, dass es gibt für an konsumenten....
Ab dem Zeitpunkt wo du ihn gekauft hast, ist er schon um einige Hunderter oder gar Tausender weniger wert, alleine im ersten Jahr verliert er ca. ein Viertel! Nach knapp 3Jahren/60.000km sind wir dann wertmässig bei vielleicht ~60%

Aber wieder back-to-topic: Gibt es eine vernünftige Alternative zu der geplanten U5-Trasse? Wie schauts gen Süden aus? Da wollen sie ja über den Karlsplatz hinaus und übers Arsenal in Richtung Gudrunstrasse... Mit teilweiser Neuordnung der U2, die dann bis am Wienerberg fahren soll
Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
Aber ist der Wienerberg wirklich so dicht besiedelt, daß es Strassenbahnen schon jetzt nicht mehr bewältigen? Ich weiß nicht, ich bin im 10. und rund um den Wienerberg selten unterwegs, vielleicht kann mir da "ein Hiesiger" helfen :schulterzuck:
 
Ab dem Zeitpunkt wo du ihn gekauft hast, ist er schon um einige Hunderter oder gar Tausender weniger wert, alleine im ersten Jahr verliert er ca. ein Viertel! Nach knapp 3Jahren/60.000km sind wir dann wertmässig bei vielleicht ~60%

Aber wieder back-to-topic: Gibt es eine vernünftige Alternative zu der geplanten U5-Trasse? Wie schauts gen Süden aus? Da wollen sie ja über den Karlsplatz hinaus und übers Arsenal in Richtung Gudrunstrasse... Mit teilweiser Neuordnung der U2, die dann bis am Wienerberg fahren soll
Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
Aber ist der Wienerberg wirklich so dicht besiedelt, daß es Strassenbahnen schon jetzt nicht mehr bewältigen? Ich weiß nicht, ich bin im 10. und rund um den Wienerberg selten unterwegs, vielleicht kann mir da "ein Hiesiger" helfen :schulterzuck:

mit der straßenbahn vom reuemannplatz nach oberlaa ists schon eine kleine weltreise.....

abgesehen davon ist favoriten die 2. größte ortschaft österreichs (wenn man wien in 23 einzelteile zerlegt und graz nr. 1 wäre)......
 
Du meinst, das Geschäft ließe sich ankurbeln, wenn die Hersteller gleich Gebrauchtwagen erzeugen täten? :mrgreen:

noch besser wäre gleich die verschrottung von neuwägen. dafür eine prämie zahlen um damit die wirtschaft anzukurbeln :-D
 
Was ich mich gelegentlich frage, ist ja nur, ob die Methoden der Politik geeignet sind, eine Beschleunigung dieser Tendenz herbei zu führen. Meines Erachtens ist das nicht der Fall
Auf jeden Fall zu wenig, ja. Wobei das meiner Meinung nach weniger mit Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel zu tun hat, oder gar mit Fussgängerzonen und Tempolimits, sondern mit heiligen Kühen wie dem Pendlerpauschale (die politisch schlachtbar wären) verbunden mit dem Preisgefälle am Wohnungsmarkt (das politisch selbst bei gutem Willen nur sehr schwer in den Griff zu bekommen sein wird).

Würde man die Kosten, welche dadurch entstehen, dass man dem Individualverkehr das Pendlerleben bewusst schwer machen will, dafür verwenden, den öffentlichen Verkehr sinnvoll zu verbessern, wäre das Geld meiner Meinung nach besser angelegt. Wobei ich unter sinnvoll verstehe, das Angebot im Vorfeld auszubauen oder zu verbessern
Das passiert ja durchaus immer wieder: wien baut sein U-Bahn Netz aus, errichtet wirklich billige P&R-Anlagen an den Stadteinfahrten, verdichtet Intervalle. Man kann aber unmöglich zuerst die perfekte Infrastruktur hinstellen, um hinterher alle Pendler zum Umsteigen zu bewegen: das spielt es rein finanziell nicht.

Weiters erweist sich die (Ab-) Stimmung zwischen Wien und Niederösterreich nicht unbedingt als förderlich.

Das vor dem Hintergrund, dass Stadtpolitiker ja keine Mühen und Kosten scheuen, Betriebsansiedlungen zu begünstigen. Nicht zuletzt in Hinblick auf zu erwartende Steuereinnahmen. Die gleichen Politiker müssten oder sollten sich aber auch darüber im Klaren sein, dass neue Betriebe mit größerem Arbeitsplatzangebot zwangsläufig auch zu einer Zunahme der Einpendler führen werden
Wenn man gar nicht erst so viele Leute in den Speckgürtel vertrieben hätte (bzw. NÖ nicht so viel dafür gegeben hätte, sie dorthin zu bekommen, womit wir wieder bei der mangelnden Abstimmung wären), wäre das Problem auch deutlich kleiner...

Leider finde ich ad hoc keine sinnvollen Statistiken über Zu- und Abnahme der Pendler- und Beschäftigtenzahlen, und zum Spekulieren fehlen mir da die Grundlagen.

Über die zusätzlichen Einnahmen reden wir lieber nicht. Denn gerade bei den Jahreskarten ist der Kaufpreis gerade einmal ein kleiner Anerkennungsbeitrag, der nur einen Bruchteil der Vollkosten abdeckt
Ja, eh. Aber (z.B.) den 4-spurigen Ausbau der Südeinfahrt, die Sanierung der Westeinfahrt und die diversen Autobahnen in Norden gibt es auch nicht gratis zum Christkind, oder?

Aber wieder back-to-topic: Gibt es eine vernünftige Alternative zu der geplanten U5-Trasse? Wie schauts gen Süden aus?
Die Frage ist, ob überhaupt noch eine weitere U-Bahn (im Wiener Sinn) gebraucht wird, d.h. ob irgendwo so große Personenströme mit einheitlichem Fahrtziel zu bewältigen sind. Selbst die bestehenden Linien arbeiten an ihren Enden ja schon an bzw. unterhalb der Grenze der Sinnhaftigkeit (das zum Thema "öffentliche Verkehrsmittel vorab ausbauen"). Man könnte um den Preis einer U-Bahn auch z.B. eine ganze Reihe von Strassenbahnlinien errichten und hätte damit ein flexibleres, dichteres Netz mit kürzeren Haltestellenabständen. Aber das zöge natürlich zwingend ein paar Dinge mit sich, die nicht ganz so populär sind.
 
sondern mit heiligen Kühen wie dem Pendlerpauschale (die politisch schlachtbar wären) verbunden mit dem Preisgefälle am Wohnungsmarkt (das politisch selbst bei gutem Willen nur sehr schwer in den Griff zu bekommen sein wird).

Du sagst selber, dass das Preisgefälle am Wohnungsmarkt kaum in den Griff zu bekommen ist. Also musst du, wenn du das Pendlerpauschale schlachtest, die betroffenen Pendler gleich mit schlachten.
 
Aber (z.B.) den 4-spurigen Ausbau der Südeinfahrt, die Sanierung der Westeinfahrt und die diversen Autobahnen in Norden gibt es auch nicht gratis zum Christkind, oder?
Nachdem es mit Sicherheit nicht aus den Überschüssen der Wiener Linien bezahlt wird, bleiben wohl nur die Autofahrer selber übrig. Ich weiß schon, dass da irgendwelche Kasperln vom VCÖ etwas anderes behaupten. Aber die sollten erst einmal eine dringende Investition tätigen.

Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
 
man sollte die IST Situation verbessern ..... kürzere Intervalle usw ,....

U5 brauchen wir nicht aus meiner Sicht ......

fragwürdig sind jedoch die Kosten für Tickets ==> bin gespannt wann erhöht wird denn viele bestehende Garnituren sind verbraucht :winke:
 
ja 42 cent. und wennst mit dem fahrrad fahrst kriegst 38 cent und du nimmst auch ab ;-)

wenn ich mit dem Fahrrad für die Firma fahre .... nette Idee ... aber bei dir haben sinnvolle Erklärungen ja eh .... wie auch immer ... somit keine weitere Antwort
 
wenn ich mit dem Fahrrad für die Firma fahre .... nette Idee ... aber bei dir haben sinnvolle Erklärungen ja eh .... wie auch immer ... somit keine weitere Antwort

Nau de Prospektverteiler san jo a fleißig mit'n Drahtesel unterwegs,....allerdings ohne Licht und am Gehsteig! :lehrer:
 
wenn ich mit dem Fahrrad für die Firma fahre .... nette Idee ... aber bei dir haben sinnvolle Erklärungen ja eh .... wie auch immer ... somit keine weitere Antwort

nimmst halt noch an kollegen mit schon kriegst 5 cent mehr. sans hoid 47 cent.
 
Zurück
Oben