Das "funktionieren" einer echten (Groß-) Familie“

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Ein Zusammenleben mehrerer Generationen in einem Haus / Hof war mal Usus. Damit ein Hof / Haushalt / die Betreuung der Kindern / Älteren / Kranken überhaupt funktionierte. In dieser Form gibt es es ja kaum noch. Doch wie gut funktioniert das dort wo es, es noch so gibt noch immer? Nicht gemeint ist hier die „Neuartige“ Patschwork Familie sonder wirklich die echt verwandten Generationen.
 
Bei uns funktioniert das wirklich sehr, sehr gut. Im Haus wohnen vier Generationen unter einem Dach. Allerdings in verschiedenen Wohnungen, sodaß jeder auch seinen eigenen Bereich hat.
Das beginnt bei meiner Oma, über meine Eltern, mich und meine Frau bis zu unseren Kindern. Daneben wohnt noch eine Tante von mir und eine Cousine meiner Mutter im selben Haus.
Was manchmal natürlich ein bisschen nerven kann, sind Köpfe aus den Fenstern die dich bei allem sehen was du machst ;)
Andererseits war es auch ein Segen als die Kinder noch klein waren. Freie Wochenenden für uns, absolut kein Problem. Die Kinder durften bei den Großeltern übernachten und nahmen das Angebot auch freiwillig immer gerne an. So hatten wir auch immer mal Zeit für uns alleine.

Heute sind die Kinder groß und haben eigene Partner, wohnen dennoch in ihren Wohnungen im Haus und kümmern sich jetzt auch um die Opma, die nicht mehr so gut kann.
Ich bin der Kümmerer was das Technische angeht und meine Eltern, ja, die lassen es sich gut gehen..... ;)
 
Ein Zusammenleben mehrerer Generationen in einem Haus / Hof war mal Usus. Damit ein Hof / Haushalt / die Betreuung der Kindern / Älteren / Kranken überhaupt funktionierte. In dieser Form gibt es es ja kaum noch. Doch wie gut funktioniert das dort wo es, es noch so gibt noch immer? Nicht gemeint ist hier die „Neuartige“ Patschwork Familie sonder wirklich die echt verwandten Generationen.
Ist ja toll das sich die Kinder nicht mehr um die alten kümmern müssen, das kostet mehr nerv und Lebenszeit wie sonst was auch wenns irgendwo traurig is, ich würd meine mutter jedenfalls nicht pflegen wollen 😬
 
Einen Grund muss es ja haben, dass es nicht immer noch so ist in unserer Gesellschaft.
Ich höre sooo oft von extremen Streitigkeiten und Grenzüberschreitungen durch Eltern/Schwiegereltern bei solchen Konstellationen. Bis hin zu Scheidungen deshalb.

Schön wäre es natürlich, wenn da ein friedliches Zusammenleben möglich wäre.
 
Ich kenne mehrere Höfe auf denen das so ist. Die Altbauern sind ins Ausgedinge gezogen und machen den Stall mit dem Vieh Abends, die Jungen leben mit ihren Kindern im Bauernhaus und machen den Stall am Morgen und den restlichen Hof ganztägig. Da ist auch schon der nächste Jungbauer involviert.
Wenn sich alle als Gemeinschaft sehen und vor allem die Alten mit Neuerungen gut zurechtkommen ist das kein großes Problem. Jedenfalls ist in allen Fällen klar, dass die Pflege für bettlägrige Personen am Hof nicht mehr machbar ist.
Meine Oma ist aus eigenen Stücken ins Altersheim umgezogen, weil der Bergbauernhof seit sie einen Rollator braucht nicht mehr begehbar war.

Auf unserem Hof wird es eine Einliegerwohnung für meine Mum geben, auch wenn die Chance das sie jemals dauerhaft davon Gebrauch macht recht gering ist. Solange sie selbst zurechtkommt sehe ich da kein Problem.
Bei den Schwiegereltern käme das eher nicht in Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ja toll das sich die Kinder nicht mehr um die alten kümmern müssen, das kostet mehr nerv und Lebenszeit wie sonst was auch wenns irgendwo traurig is, ich würd meine mutter jedenfalls nicht pflegen wollen 😬
Das kommt wohl auf die Beziehung an, die man vorher miteinander pflegte.
Hauskrankenpflege ist eine tolle Lösung oder eine Tagesbetreuung, wo die Verwandten eben nicht ständig herhalten, und alle umsorgt sind, ohne in Alter wegzusiedeln zu müssen.
Es ist schon verdammt hart sich mit einem gewissen Alter noch einmal umzupflanzen.
Ich bin der Meinung es hat auch etwas mit zurückgeben zu tun. Wenn es oft keine Einzelzimmer gibt, egal was es kostet und man auf die Hilfe Fremder angewiesen ist.
Dann sind die Dinge die viele nicht berücksichtigen, wenn sie vorher groß fabulieren, sie gehen sowieso in ein Heim und sich keine Vorstellungen davon haben, dass das Leben dann weitaus weniger selbstbestimmt abläuft.
 
Das kommt wohl auf die Beziehung an, die man vorher miteinander pflegte.
Hauskrankenpflege ist eine tolle Lösung oder eine Tagesbetreuung, wo die Verwandten eben nicht ständig herhalten, und alle umsorgt sind, ohne in Alter wegzusiedeln zu müssen.
Es ist schon verdammt hart sich mit einem gewissen Alter noch einmal umzupflanzen.
Ich bin der Meinung es hat auch etwas mit zurückgeben zu tun. Wenn es oft keine Einzelzimmer gibt, egal was es kostet und man auf die Hilfe Fremder angewiesen ist.
Dann sind die Dinge die viele nicht berücksichtigen, wenn sie vorher groß fabulieren, sie gehen sowieso in ein Heim und sich keine Vorstellungen davon haben, dass das Leben dann weitaus weniger selbstbestimmt abläuft.
Jo mei. Viele Viecher lassen die sterbenden einfach zurück.
🙂
 
In meinem Leben hat es im Laufe von ca. 25 Jahren bei zwei Anläufen mit verschiedenen Partnerinnen nicht geklappt.
Einmal mit 25 habe ich mich für die Wahl gestellt gesehen und bin mit der Partnerin gegangen, die Beziehung hatte allerdings da schon so gelitten, dass es nicht mehr lang gehalten hat. - Waren so "Kleinigkeiten", wie dass meine Großmutter ihre falschen Zähne aus dem Mund genommen hat, wenn diese gedrückt haben - hat mich nicht gestört, aber der Ekel meiner Damaligen war recht groß und solche Dinge eben.
Später wollte ich meine Mutter, die inzwischen alleinstehend ist zu uns ins Haus nehmen, auch mit meiner aktuellen Besten hat das nicht funktioniert. Gottlob kommt meine Mutter mit gut 80 noch (oder besser: wieder) alleine zurecht. Mit Abstrichen halt, aber sie meistert den Alltag und hält Haus und Hof in Schuß. 3 Stunden Fahrzeit in eine Richtung sind für einen schnellen Besuch ein bisschen weit ....
Meine Schlussfolgerungen aus den Erlebten: Je älter Menschen werden, desto mehr entwickeln sie bestimmte Eigenheiten, teils positive, teils negative, sind nicht mehr sehr flexibel und wenn es nicht Blutsverwandte sind, so werden Junge es schwer haben, mit den Älteren zusammenzuleben. - Leider.
 
?
Obst deine muada in irgendan heim oder Krankenhaus dahin rotten lässt oder irgendwo in der Wildnis macht kan Unterschied
Ich habe meinen Vater zu Hause bis in den Tod begleitet, ich werde es soweit wie möglich auch mit meiner Mutter so halten. Ob ein gutes Pflegeheim, wo sie bekümmert werden, oder auf sich alleine gestellt, macht sehr wohl einen Unterschied. Mag schon sein, dass Deine Mutter Dir egal ist, es wird seine Gründe haben. Meine jedenfalls, hat keinerlei Anlass geliefert so herzlos mit ihr umzugehen.
 
Ein Zusammenleben mehrerer Generationen in einem Haus / Hof war mal Usus. Damit ein Hof / Haushalt / die Betreuung der Kindern / Älteren / Kranken überhaupt funktionierte. In dieser Form gibt es es ja kaum noch. Doch wie gut funktioniert das dort wo es, es noch so gibt noch immer? Nicht gemeint ist hier die „Neuartige“ Patschwork Familie sonder wirklich die echt verwandten Generationen.
Kenne ich …eine solche Konstellation! Es funktioniert nicht! Es scheint nur zu funktionieren wenn eine strenge Hierarchie gelebt und akzeptiert wird. Sobald es darum geht wer mehr der „Leithammel“ ist…endet das Funktionieren! Die Bezieht sich im Besonderen auf die Herren im Gefüge. Irgendwann sollte der Rangälteste mal das Zepter weiter geben. Wird sich um selbiges gestritten zerbricht der Verbund.
 
Wir selbst haben uns nach langem Überlegen für ein Leben in einem Mehrgenerationenhaus entschlossen. Zum einen war die Suche nach dem perfekten Platz, an dem man - hoffentlich - den Rest seines Lebens verbringen möchte, schwierig und zum anderen waren die Summen, die wir für einen kompletten Neustart hätten aufbringen müssen, einfach so unrealistisch. Letztendlich haben wir in vielerlei Hinsicht davon profitiert. Reibereien gibt's natürlich überall, aber die bleiben nicht mal in ner Wohnung mit dem Partner aus. Man muss sich nicht in jede Kleinigkeit hineinsteigern und alles zur Spitze treiben, das ist's einfach nicht Wert.
Mit den Schwiegereltern hätte diese Form des Wohnens nicht funktioniert, da von Anfang an klar kommuniziert wurde, dass ein Einfamilienhaus eben nur den Platz für eine Familie bietet und lediglich zum Großziehen der eigenen Kinder dient.
 
Bei uns am Land ist das nichts ungewöhnliches. Auch in meiner Verwandtschaft kommt sowas vor und ich hätte nie was schlechtes gehört.
 
Kenne ich …eine solche Konstellation! Es funktioniert nicht! Es scheint nur zu funktionieren wenn eine strenge Hierarchie gelebt und akzeptiert wird. Sobald es darum geht wer mehr der „Leithammel“ ist…endet das Funktionieren! Die Bezieht sich im Besonderen auf die Herren im Gefüge. Irgendwann sollte der Rangälteste mal das Zepter weiter geben. Wird sich um selbiges gestritten zerbricht der Verbund.
Ich denke da funktionieren viele Menschen verschieden. Wenn natürlich die ältere Generation meint, dass ihr Weg der einzig Richtige ist, kann man es ganz vergessen. Die drei Familien die ich persönlich gut kenne kriegen das hin, mitunter auch, weil bereits die Elterngenetation durchwegs progressiv unterwegs war. Der Eine Altbauer hat zum Beispiel zum Hof zugeheiratet, weil die älteste Tochter den Hof übernahm. Hat schnell mal auf Bio umgestellt, damals, Anfang der 80er. Die Altbauern von damals haben das Regiment abgegeben, die Bäurin hat weiter ihre Schafe gehalten, Käse gemacht und Schnaps gebrannt, während der Senior mit dem Sohn an einem Strang zog. Beide Alten sind auf dem Hof gestorben und der Junbgbauer von damals, hat es mit seinem Buben gleich gehalten. Er ist mittlerweile 80 und der "Jungbauer" Ende 40, die nächste Generation ist schon voll dabei.
Ich denke wichtig ist auch, dass die Jungen den Alten in bestimmten Dingen immer noch ihre Freiheit lassen.
Meine Oma hatte zum Beispiel ihr eigenes Gemüsebeet und ihre Schweine, da hat ihr niemand dreingeredet. Sie hat auch weiterhin Kräuter gesammelt, geselcht und Schnaps gebrannt. Sie war somit beschäftigt und hat dafür im Gegenzug den Jungen ihren Willen gelassen.
Ab dem Moment, wo eine Seite meint der anderen alles madig machen zu müssen, wird es Probleme geben.
Ich denke aber, dass das vermehrt dort der Fall sein wird, wo auch vorher bereits der Haussegen schief hing.
Gab es bereits vorher neben diversen Individualitäten ein starkes "wir", hält das auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe meinen Vater zu Hause bis in den Tod begleitet, ich werde es soweit wie möglich auch mit meiner Mutter so halten. Ob ein gutes Pflegeheim, wo sie bekümmert werden, oder auf sich alleine gestellt, macht sehr wohl einen Unterschied. Mag schon sein, dass Deine Mutter Dir egal ist, es wird seine Gründe haben. Meine jedenfalls, hat keinerlei Anlass geliefert so herzlos mit ihr umzugehen.
Jo, wenn man die Zeit hat seine Eltern zu pflegen... :schulterzuck:
Dann werden sie das bestimmt auch verdient haben.
 
Ich denke da funktionieren viele Menschen verschieden. Wenn natürlich die ältere Generation meint, dass ihr Weg der einzig Richtige ist, kann man es ganz vergessen. Die drei Familien die ich persönlich gut kenne kriegen das hin, mitunter auch, weil bereits die Elterngenetation durchwegs progressiv unterwegs war. Der Eine Altbauer hat zum Beispiel zum Hof zugeheiratet, weil die älteste Tochter den Hof übernahm. Hat schnell mal auf Bio umgestellt, damals, Anfang der 80er. Die Altbauern von damals haben das Regiment abgegeben, die Bäurin hat weiter ihre Schafe gehalten, Käse gemacht und Schnaps gebrannt, während der Senior mit dem Sohn an einem Strang zog. Beide alten sind auf dem Hof gestorben und der Junblgbauer von damals, hat es mit seinem Buben gleich gehalten. Er ist mittlerweile 80 und der "Jungbauer" Ende 40, die nächste Generation ist schon voll dabei.
Ich denke wichtig ist auch, dass die Jungen den Alten in bestimmten Dingen immer noch ihre Freiheit lassen.
Meine Oma hatte zum Beispiel ihr eigenes Gemüsebeet und ihre Schweine, da hat ihr niemand dreingeredet. Sie hat auch weiterhin Kräuter gesammelt, geselcht und Schnaps gebrannt. Sie war somit beschäftigt und hat dafür im Gegenzug den Jungen ihren Willen gelassen.
Ab dem Moment, wo eine Seite meint der anderen alles madig machen zu müssen, wird es Probleme geben.
Ich denke aber, dass das vermehrt dort der Fall sein wird, wo auch vorher bereits der Haussegen schief hing.
Gab es bereits vorher neben diversen Individualitäten ein starkes "wir", hält das auch.
Naja ich kenne halt nur das eine Beispiel das nicht (mehr) funktioniert…
Wenn es das in funktional auch gibt ist das natürlich schön…
Mit dem verbleibenden Rest unserer Sippen könnte ich mir das auch überhaupt garnicht vorstellen. Weder möchte ich der Hofarbeiter /Narr für die Sippschaft meiner Frau sein, noch möchte meine Frau der Brutkasten für die „Stammhalter Erwartungen“ meines Vaters sein…
 
Doch wie gut funktioniert das dort wo es, es noch so gibt noch immer?

Bli bla blubb. :haha:

Kinder profitieren enorm an solchen Konstellationen. Wenn sie funktioniert.

Ich würd meine Mutter ermorden wahrscheinlich, würde sie in einem Haus mit mir wohnen....

Ich glaube, dass sowas, wen jeder genug Freiraum hat und jeder auch den Freiraum des anderen akzeptiert, total schön sein kann.

Hab mir mal so eine Wohneinheit angesehen, wo einfach viele verschiedenen Menschen alt und jung zusammen leben.... Jeder hat seine Wohnung, dann gibt's gemeinschaftsräume, Ruhe Räume etc.
Ich find das cool.
Sollt ich allein alt werden, geh ich in sowas. Spiel a bissl mit den Kids. Wenn ich meine Ruhe haben will, geh ich in die Wohnung.

Gutes Zusammenleben wollen ist die Basis für sowas.
 
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