Ich muss zugeben dass ich auch zu den 45% oder 63% gehöre. Ich geh jeden Tag mit dem Hund und das weiter als 1km. Allein sowas würde vermutlich in jedem Fall sichere 20-30% der Gesellschaft ausmachen (wie viele Hundebesitzer gibts eigentlich?).
Aber im Alltag merkt man von diesem Lockdown viel weniger als vom letzten. Ja sicher haben ein paar Geschäfte mit Kundenkontakt zu. Aber das wars im Großen und Ganzen auch schon. Die meisten Betriebe werden weiter geführt, ob HomeOffice oder nicht. Und damit frequentieren auch ähnlich viele Leute die öffentlichen Verkehrsmittel, die Bäcker und die Geschäftsbezirke. Hinausgehen kann eigentlich jeder und jederzeit (irgendeiner der zulässigen Gründe lässt sich eigentlich immer finden). Und auch Arbeiten die absolut nicht lebensnotwendig sind werden ungehindert weitergemacht. Heute zB Baumbeschnitt in der Siedlung hier. Im Frühjahr dagegen lag die Aufforstung im Wald nebenan still.
Dazu kommt im privaten Rahmen dass sich Leute damit abgefunden haben. Ich glaube der menschliche Geist ist nicht darauf ausgelegt konstant in Angst zu sein. Entweder passiert irgendwann etwas das nicht ignorierbar und am eigenen Leib spürbar ist... oder die Angst verschwindet.
Das ist ein Zustand der leider heutzutage auf Dauer haltbar ist
. Und bist du nicht willig... dann machts ein anderer.
Was ist eigentlich aus dem guten alten Recht zu streiken geworden? Das Recht wegen jedem Blödsinn zu demonstrieren ist in aller Munde und wird so gern und so oft zitiert. Aber das Recht aus guten Gründen wegen solcher Bedingungen zu streiken? Auf die Idee kommt heut kaum noch irgendwer. Und falls doch... wird halt ein anderer hergenommen der den Job weitermacht.
Es ist zum Kotzen!