mein beispiel mit "du bist heute so lustig, dann erwähn ich es mal" war natürlich bewusst überzogen....
zu vertrauensbrüche... wäre wieder interessant zu wissen, was fällt unter vertrauensbruch?
...wenn er den mistkübel nicht ausleert wie versprochen?
...wenn er eine halbe stunde später heimkommt als ausgemacht?
(ja wieder überzogen) aber was fällt da drunter?
Das wird jeder anders für sich definieren, aber wenn - dann wird eher das zweite Beispiel vorkommen.
Die Verschwiegenheit, die als Heimlichtuerei gedeutet wird.
Oder keine Bereitschaft an der Beziehung so zu arbeiten, wie sich der betrogene Partner wünscht.
Einseitige Entscheidungen in der Partnerschaft, die beide Seite betreffen.
Freundlicher Umgang mit dem anderen Geschlecht, der als Flirten empfunden wird. Und so weiter.
Klarerweise kann der Betrogene extrem sensibilisiert reagieren und das (leider) über einen längeren Zeitraum. Ich finde, das MUSS nun der Betrüger bis zu einem gewissen Ausmaß ohne Wiederrede ertragen.
welches "vergehen" ist gleich zu setzen und "berechtigt" den anderen dann, das thema wieder auf den tisch zu legen?
vor allem.... wofür? wozu?
neue erkenntnisse wird es nicht geben, nach dem motto: jetzt wo du es erwähnst, ich weiss übrigens jetzt (nach 5 monaten) warum ich dich betrogen habe....
also dient es eigentlich nur einem "aufrechnen" oder einer anklagenden "erinnerung"...du weisst eh noch, wie du mir damals weh getan hast?
Ich finde, das wird in den meisten Fällen nicht berechnend geschehen.
Beispiel: Mein Onkel war entsetzt als er erfahren hat, dass sein Schwiegersohn seine Tochter betrogen hätte und sie ihm das "einfach so" verziehen hätte. Er hat über ein Jahr keinen Kontakt mit seiner Tochter haben wollen, weil sie ihrem Mann verziehen hat.
An einem Feiertag ist meiner Tante dann der Kragen geplatzt und die ganze Verwandschaft, die gerade zu Besuch war, wurde Zeuge von so einem "Vorfall", der schon über 25 Jahre zurück lag. Sie hat nämlich auch die Tochter und den Schwiegersohn zum Abendessen eingeladen, weil sie den Feiertag als gute Möglichkeit sah, dass man wieder zusammen kommt. Nun, mein Onkel war so in Rage, dass sie das getan hat. Irgendwann hatte sie wohl keinen Nerv mehr ihn zu besänftigen, also schrie sie: "
Wehe du sagst noch ein weiteres Wort. Nach all dem was du mir angetan hast damals, haben dir meine Eltern auch verziehen, weil ich das wollte. Also entweder machst du jetzt das Gleiche, oder wir haben uns nichts mehr zu sagen!"
Mein Onkel hat sich schlagartig verändert, sah sehr nachdenklich aus. Ich bin überzeugt, dass er vollkommen vergessen hat, dass er meine Tante betrogen hat. Und ganz ehrlich? Ich fand ihren Vorwurf absolut berechtigt. Ich weiß nicht mal wie sie es über ein Jahr geschafft hat ihm seinen Betrug nicht unter die Nase zu reiben.
Und ich kenne noch ein paar andere Geschichten wo ich mich wundere warum man in manchen Fällen überhaupt verzeihen WILL. Vielleicht verzeiht man auch irgendwann, aber vergessen kann man es trotzdem nicht. Und die Erinnerungen schmerzen auch, je nachdem von welchen Emotionen man gerade geplagt wird. Da ist es doch mehr als natürlich mal etwas längst verziehenes zu erwähnen.
es ist mir vollkommen klar, dass man sich nach so einem vertrauensbruch nicht abputzt, sich umdreht und fragt: was willst heute essen....
mir ist auch klar, dass es viele tränen gibt und dass es seine zeit dauert.
nur wenn ich dann dem partner sage: vergessen wir die g'schicht....
dann "muss" er sich einfach drauf verlassen dürfen, dass es ihm nicht mehr um die ohren fliegt.
Und genau da liegt das Problem, in diesem "muss". Denn man muss sich auch darauf verlassen dürfen, dass der Partner nicht fremdgeht, wenn er das mehrmals versprochen hat. Man muss sich darauf verlassen dürfen, dass jemand keine monogame Beziehung eingeht, der sich unsicher ist ob er auch monogam leben kann.
Aber man darf sich eigentlich nicht darauf verlassen, weil Menschen ihre Versprechen brechen. Also darf man sich auch nicht darauf verlassen, dass mit "ich verzeihe dir", alles verziehen und vergessen wird und nie wieder angesprochen wird. Besser wäre es, auf jeden Fall.
und wie erwähnt, komm ich nach einiger zeit doch nicht damit klar, na dann beende ich die beziehung.
aber ich mach mir doch nicht selber das leben schwer.
Du würdest das so machen. Ich auch. Aber tja, da setzt auch jeder seine Prioritäten nicht an der gleichen Stelle.