Der Bellen wird sicher nicht ein Bundespräsident für alle Österreicher sein. Ganz sicher nicht für die, welche ihn nicht wählen werden.
Die bisherigen Bundespräsidenten haben es verstanden, ihr Amt korrekt und überparteilich auszuüben, auch jene, welche vor ihrer Wahl zum Teil sehr eng mit ihren jeweiligen Parteien verwoben waren. Es gibt daher keinen gerechtfertigten Verdacht, dass dies von den zukünftigen Präsidenten nicht zu erwarten wäre. Auch bei Van der Bellen oder Hofer würde ich nicht zwingend davon ausgehen.
Und jeder Bundespräsident ist ein Präsident aller Österreicher, jedenfalls von seinem Amt her.
Wer sich als Demokrat bezeichnet, der wird den Präsidenten auch dann akzeptieren, wenn er ihn nicht gewählt hat.
Was soll für die Kandidaten sprechen? Es sind alle nutzlos, das gesamte Amt gehört ersatzlos abgeschafft, die neutrale Schweiz kommt auch bestens ohne so eine Figur aus.
Über die Nutzlosigkeit bzw. "Armseligkeit" der Kandidaten diskutiere ich nicht mit Dir. Wenn Du es so siehst ... soll sein.
Der immer wiederkehrende Vergleich mit der Schweiz hat sich noch immer als nicht gerechtfertigt erwiesen.
Ich stimme mit dir überein, wenn du meinst, dass eine Verwaltungsreform und damit auch eine Verfassungsreform vonnöten ist. Aber die kann, um wirklich etwas zu bringen, nicht beim Bundespräsidenten beginnen.
Naujo ... die Verwaltungsreform ist schon seit den 1960er Jahren ein immer wieder gerne gebrachtes Wahlkampfthema, so wie auch die Pensionsreform und die Reform des Gesundheitswesens, des Schulwesens usw. Also allzu große Erwartungen würde ich in der Hinsicht aus meiner Erfahrung nicht haben.
Notwendig wäre das alles schon sehr lange, und gerade in der Verwaltung wären große Einsparungen möglich.
Beim Bundespräsidenten würde ich allerdings nicht das Amt an sich, welches ja im Gegensatz zur Schweiz verfassungsrechtlich eine andere und größere Bedeutung hat, abschaffen. Ich denke aber, dass am Umfang der Präsidentschaftskanzlei einiges eingespart werden könnte.