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Seit die Politik verpönt ist, verkommt die Diskussionsecke zum Affentheater.
Angeregt von @Mitglied #171 Anmerkung, hab ich mich nun auch einmal dazu entschieden, etwas zu diesem Affentheater beizutragen.
Zum Thema: Einst war sie das Leuchtfeuer des deutschen Finanzsektors, kurzfristig mit der Übernahme der Bankers Trust sogar größte Bank der Welt, die Deutsche war damit zu den großen Playern in der Finanzbranche aufgestiegen. Let‘s go global war das Motto und zunächst schien auch alles nach Plan zu laufen, die Investmentsparte feierte insbesondere unter Ackermann einen Milliardengewinn nach dem anderen. Heute, 20 Jahre nach der Übernahme der Bankers Trust ist der große Traum geplatzt, man steht vor einem Scherbenhaufen. Altlasten und Fehler aus der Vergangenheit haben das Geldhaus auf den Boden der Realität zurückgeholt. Verfehltes Riskmanagement, schwindende Marktanteile, diverse Klagen und eine ineffiziente und teure Infrastruktur haben der Deutschen Bank in den vergangenen Jahren einen Milliardenverlust beschert und die Aktie auf Talfahrt geschickt.
Doch jetzt soll alles anders werden, unter dem neuen Konzernchef Sewing will man zu alten Tugenden zurückfinden. Doch ist das Zurechtstutzen der Investmentsparte und praktisch der Rückzug aus dem Kapitalmarktgeschäft, wenn auch gesellschaftlich konsensfähig, die richtige Strategie? Welcher unternehmerische Mehrwert bleibt in Zeiten sinkender Zinsmargen da noch?
Sollten Universalbanken generell in Retail- und Investmentbanken aufgesplittet werden, wie das die Herren Glass und Steagall (nicht Segal, @Mitglied #513126 ) bereits in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts angedacht haben (und mit dem Glass-Steagall Act auch umgesetzt wurde) oder sind reine Geschäftsbanken im Umfeld wachsender Ertragserosion gar nicht mehr überlebensfähig?
Wie ist es allgemein um das europäische Bankensystem bestellt, ist die deutsche Bank nur ein Einzelfall oder steht sie symptomatisch für das gesamte Bankensystem? Schlummern auch in den Bilanzen anderer Geldhäuser unterschätze Risiken, stimmt mehr oder minder im gesamten Bankensystem das Cost-Income Ratio nicht mehr, sodass im Grunde der gesamte Bankensektor gezwungen ist sich über Restrukturierungsprogramme, für die allerdings das nötige Kapital fehlt, zu sanieren?
Ein komplexes Thema, das vielleicht in einem entsprechenden Fachforum besser aufgehoben wäre, allerdings auch ein Thema, das jeden von uns auf die ein oder andere Art treffen könnte.
Die geistigen Einzeiler , insbesondere jene, die mehr oder minder jeden Thread dazu benutzen, ihre Xeno-/Homophobie ins Forum zu tragen.........mögen sich doch bitte diesem Thread fern halten. Es sei ihnen versichert, jene bedauernswerten Menschen, die in Afrika auf irgendwelchen Müllhalden nach Nahrung suchen, haben nicht das Geringste mit diesem Thema zu tun.
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