Die Falle "deckel"

[schnipp-schnapp!] Ich möchte nochmal betonen: Ich halte die sexuelle Selbstbestimmung für unantastbar! Ich würde es nicht wagen einer SexarbeiterIn zu erklären wie sie zu arbeiten hat! Aber ich kann darauf hinweisen, dass das offene Werben mit gesundheitsgefährdenten Pratiken massiven Schaden (Öffentlichkeitswirkung) und auch Druck auf andere SexarbeiterInnen welche gewisse Services nicht anbieten erzeugen kann. Und auch der Umgang in den Foren (auch von Kundenseite) ist hier massgeblich beteiligt.

Wir sind sehr oft bei (Podiums-) Diskussionen mit dabei. Zeitungen und auch andere Medien suchen das Gespräch mit uns - über unsere Einstellung bzgl. rechtlicher Situation von SexarbeiterInnen. Erst Gestern wieder haben 3 UserInnen unserer Gemeinde (im Stuwerviertel) ein Interview zum Thema gegeben) Und genau diese Dinge (vorwiegend Annoncen in Krone und Ähnliches - aber auch Threads aus diversen Foren) fliegen uns dann als Gegenargumentation um die Ohren. Ein großer Teil der (uninformierten) Bevölkerung denkt: Sexarbeit ist mit unsicheren Praktiken verbunden. Und daraus resultieren dann Wünsche wie Verbote oder eben geistige Flatulenzen wie zum Beispiel das schwedische Modell (welches vorgibt SexarbeiterInnen schützen zu können - indem man die Kunden bestraft) und auch die Argumentation für die Zwangsuntersuchung.
Gehen wir von dieser Stelle mal ein wenig über den rein gesundheitsbezogenen Bereich hinaus. Ich lasse jetzt auch mal die politisch korrekte Diktion beiseite und frage ganz allgemein: Warum legt der Gesetzgeber der Prostitution als Beruf/Gewerbe/Branche solche, teils schikanösen Schranken auf?
Die Antwort ist: weil eine Mehrheit der Bevölkerung (und damit auch der Volksvertreter) der Meinung ist, dass Rotlicht und (organisierte) Kriminalität nur durch eine hauchdünne Zwischenwand getrennt sind. Mehr als diesen Klischee-Stehsatz braucht es überhaupt nicht! Die "moralische Verwerflichkeit" und andere mottenkugelige Argumente aus der Kiste der Kerzelschluckerfraktion stinken dagegen ab. Und HIV hüpft ja keinen, der selbst kein ausschweifendes Sexualleben führt, aus dem Puff heraus an! :mrgreen:
Die bestehenden Gesetze (und das Wiener Prostitutionsgesetz ist afaik z.B. vergleichsweise liberal; der "Deckel" ist auch nicht dort geregelt sondern im Geschlechtskrankheitengesetz bzw. in der dazu ergangenen Verordnung Bundesgesetzblatt Nummer 314/1974 - mit späteren Änderungen) verfolgen also den Zweck, die (legale) Ausübung der Prostitution klein zu halten, weil die Menschen sonst vor Zuhältern, Revierkämpfen auf dem Strich, nächtlichen "Autokonvois" von Freiern, Bordellen und einschlägigen Bars an jeder Ecke, dem Anmachen und Anwerben "ehrbarer" Frauen und Jugendlicher durch die Kundschaft und die Zuhälter und anderen nicht so schönen Begleiterscheinungen der Branche Angst haben. Dass diese Ängste teils aufgebauscht sind, teils manche dieser Erscheinungen wahrscheinlich durch eine Liberalisierung und "Ehrbarmachung" der Branche sogar entschärft werden könnten...tja, Aufklärung tut wirklich not! :roll:
Die Gesundheitsvorsorge ist, wie gesagt, m.E. nur der Aufhänger (außerdem ermöglicht allein sie afaik eine bundeseinheitliche Regulierung), in Wahrheit geht es um das, was der Vorarlberger Landesgesetzgeber in erfrischender Offenheit die "Sittenpolizei" nennt. :hmm:
 
es gibt auch wenige, aber doch auch männer die diesen beruf ausüben.
gehen diese männer auch zum gleichen zeitpunkt mit den vielen frauen zum amtsarzt?
höffentlich ist diesen männern klar, dass sie sich die prostatauntersuchung damit nicht ersetzt bekommen
 
es gibt auch wenige, aber doch auch männer die diesen beruf ausüben.

Hi!

Einer der gängigsten Irrtümer dieser Welt....! Wir wissen, dass zum Beispiel in Frankfurt ungefähr ein Drittel aller SexarbeiterInnen männlich sind. In Wien ist das Verhältnis unserer Einschätzung nach nicht viel anders. Offiziell sind es derzeit 22 polizeilich registrierte männliche SexarbeiterInnen in Wien. Durch die doppelte Stigmatisierung (Sexarbeit und (vermeintlich) schwul (obwohl viele der männlichen SexarbeiterInnen Hetero orientiert sind bieten sie ihre Dienste vorwiegend Männern an und werden deshalb für schwul gehalten)) bleiben sie noch mehr im Hintergrund (Grauzone) wie die weiblichen SexarbeiterInnen.

Manche LeserInnen werden sich jetzt wegen meiner Aussage wahrscheinlich fragen, welche Art von Drogen ich nehme.... - Auch ich stand zu Beginn meiner Tätigkeit mehr oder weniger fassungslos vor dieser Realität.

Die große Zahl der männlichen SexarbeiterInnen ist für mich ein weiterer Grund um verstärkt niederschwellige, also kostenlos und anonym zugängliche Untersuchungsangebote für Jeden und zwar unabhängig vom aufenthaltsrechtlichen Status zu fordern. Auch hier ist jegliche polizeiliche Zwangsregistrierung und Zwangsuntersuchung mit verantwortlich, dass diese Personen im ungeschütztem Raum arbeiten bzw. arbeiten müssen.

In Bezug auf Aufklärung: Derzeit liegen so gut wie keine Informationen im Gesundheitsamt Wien auf! Es gibt zwar einen Ständer mit Broschüren, welche aber jegliche Aktualität und vor Allem jeglichen Bezug zur Migration (Muttersprache) und zur Sexarbeit selbst entbehren! Auch diese Forderung, wir hätten Merkblätter "Rechte und Pflichten - Tipps und Tricks" in Absprache mit dem Gesundheitsamt Wien, erstellen und auf eigene Kosten übersetzen lassen und dort auch auflegen wollen, verhallte ungehört.

Wie auch bei den weiblichen SexarbeiterInnen kann man sagen: Aufklärung oder die Bereitstellung von Informationen von dieser Seite erfolgt nur äußerst mangelhaft! Wenn überhaupt dann nur, wenn der oder die SexarbeiterIn der deutschen Sprache mächtig ist.

Die Untersuchung findet am gleichen Ort statt - unabhängig ob weiblich oder männlich: The same procedure as every week!

Liebe Grüße

Christian
 
frage: warum gibt es immer mehr NF Anbieterinnen????

Die Frage ist sicher einen eigenen Thread wert - nur hier passt sie IMHO (und ohne den hiesigen Mods vorgreifen zu wollen) nicht wirklich rein...

Threadtitel: Die Falle Deckel = Karte für Kontrollprostituierte
Also um Sinn bzw. Unsinn der behördlich angeordneten (Zwangs-)Untersuchung bzw. Zwangsregistrierung von SexarbeiterInnen.

Liebe Grüße

Christian
 
frage: warum gibt es immer mehr NF Anbieterinnen????

Passt hier zwar nicht ganz rein, aber ich möchte trotzdem kurz darauf antworten...
weil die Nachfrage auch den Markt regelt und die meisten Männer laut meiner Erfahrung danach suchen und SW fast keine Chance haben Geld zu verdienen, wenn sie dies nicht anbieten...
so einfach ist das zu beantworten, würden die Kunden auch mehr Wert auf Gesundheit und safer sex legen, dann wäre sicher auch das Angebot an NF viel geringer...

so, aber nun zurück zum eigentlichen Thema ;)
 
Passt hier zwar nicht ganz rein, aber ich möchte trotzdem kurz darauf antworten...
weil die Nachfrage auch den Markt regelt und die meisten Männer laut meiner Erfahrung danach suchen und SW fast keine Chance haben Geld zu verdienen, wenn sie dies nicht anbieten...
so einfach ist das zu beantworten, würden die Kunden auch mehr Wert auf Gesundheit und safer sex legen, dann wäre sicher auch das Angebot an NF viel geringer...

so, aber nun zurück zum eigentlichen Thema ;)
Ob on- oder off-topic, lass mich raten: Wenn so ein "NF-Fan" sich dann bei einer SW irgendwas holt, die registriert war, also einen Deckel hatte, und er hat Chuzpe (die meisten Männer, die solche Dienste in Anspruch nehmen, haben, Gott sei Dank, afaik eher keine! :mrgreen:), dann marschiert er schurstracks zur Kieberei und dann zum Anwalt, zeigt Hinz und Kunz an (die Frau wegen Körperverletzung, den Amtsarzt bzw. die zuständige Wiener "Emma" wegen Amtsmissbrauchs), und nachher will er auch noch Schadenersatz, weil der Deckel sollte ihn ja vor Geschlechtskrankheiten schützen....:kopfklatsch::mauer:
 
Ob on- oder off-topic, lass mich raten: Wenn so ein "NF-Fan" sich dann bei einer SW irgendwas holt, die registriert war, also einen Deckel hatte, und er hat Chuzpe (die meisten Männer, die solche Dienste in Anspruch nehmen, haben, Gott sei Dank, afaik eher keine! :mrgreen:), dann marschiert er schurstracks zur Kieberei und dann zum Anwalt, zeigt Hinz und Kunz an (die Frau wegen Körperverletzung, den Amtsarzt bzw. die zuständige Wiener "Emma" wegen Amtsmissbrauchs), und nachher will er auch noch Schadenersatz, weil der Deckel sollte ihn ja vor Geschlechtskrankheiten schützen....:kopfklatsch::mauer:

So kann man es auch sagen :mrgreen:
unlängst erlebt...es schrieb ein Kunde eine Mail, er hätte vor kurzem das Vergnügen mit einer Dame von meiner Agentur, alles war super toll und prima und er war voll zufrieden,
allerdings stellt er sich in letzter Zeit häufiger die Frage, ob die Damen eh alle regelmässig zum Arzt gehen, er habe zwar nichts, aber er macht sich solche Sorgen...
Hä??? Ich teile ihm mit, na logo, schon aus Eigenverantwortung raus, aber gesund bleibt man eben nur, wenn man Kondome verwendet und nicht, wenn man regelmässig zum Arzt geht...
also zuerst NF geniessen und sich dann fein Sorgen machen...wieder typisch
dabei stellt sich mir die Frage...wieviele Kunden gehen denn eigentlich regelmässig zum Arzt??
Denn ich denke, es gibt mehr Kunden, die NF mal da mal dort, ohne Service mal da mal dort und gehen die einmal pro Woche zum Arzt?
Glaube kaum!!! Und wer ist Schuld, wenn was passiert? Na logo, die Sexworker, wer denn sonst? :mauer: :kopfklatsch:
 
Man kann von der Untersuchung halten was man will aber ich bin der Ansicht es gibt und einen gewissen Schutz, den dort wird überprüft welche Krankheiten die Damen haben und das Sie 1 mal die Woche kommen müssen ist für uns gut um möglichst schnell drauf zu kommen das die Dame krank ist. Das es natürlich einige Zeit dauert bis die Test abgeschlossen sind ist jedem wohl klar. Aber man kann den Damen ja nicht verbieten das sie solange nicht arbeiten bis die Ergebnisse da sind.
Auch sollte man immer auf seinen eigenen Schutz achten dann gibt es selten ein Problem.
Daher bin ich der Meinung das diese Untersuchung sehr sinnvoll ist und eine Abschaffung nur dann sinnvoll ist wenn man die Prostitution in Österreich verbietet den sonst hat man keine Kontrolle mehr über die Gesundheit der Damen. Damit wird auch sichergestellt das die Freier Gesundbleiben, also kann man dies auch als eine Art der Volkskontrolle verstehen.
Man sorgt sich eben um unsere Gesundheit und da man nicht alle Kunden der Dame zur Untersuchung bestellen kann macht man dies eben auf diesem Weg.
Jeder der nun für eine Abschaffung dieser Untersuchung eintritt sollte sich auch im klaren sein das er damit den Schaden der Kunden in kauf nimmt und wenn man dies so sieht und den Hintergrund kennt dann kann kein Vernünftig denkender Mensch mehr der Meinung sein das man diese Untersuchung abschaffen sollte.
 
Bist Du auch dafür dass Kunden verpflichtend zur Untersuchung gehen müssen? Deine Argumentation könnte man jetzt so auslegen, wenn ich das Wort "Kunde" mit "SexarbeiterIn" vertausche...

verfälschtes Zitat von Gamdschie: Jeder der nun für eine Abschaffung dieser Untersuchung eintritt sollte sich auch im klaren sein das er damit den Schaden der SexarbeiterInnen in kauf nimmt und wenn man dies so sieht und den Hintergrund kennt dann kann kein Vernünftig denkender Mensch mehr der Meinung sein das man diese Untersuchung abschaffen sollte

Und das die Untersuchung absolut keinen Hinweis darauf gibt, ob die SexualpartnerIn (gilt ja nicht nur für SexarbeiterInnen) "gesund ist" überhörst Du geflissentlich? Guter Rat: Nimm ein Kondom - das hilft sicherlich eher "gesund" zu bleiben, wie eine Zwangsuntersuchung

christian
 
Ich habe doch gesagt das man nicht alle Kunden zur Untersuchung zwingen kann den das wären einfach zu viele, daher schickt man die Damen dort hin um die Gesundheit von denen und die ihrer Kunden sicher zu stellen.
Dies ist eine Massnahme um die Volksgesundheit um Auge zu haben.
Die Untersuchung gibt sehr wohl aufschluss über den Gesundheitszustand der Damen. Die Frage ist eher ob du den Sinn dahinter verstehst das diese Untersuchung Notwendig sind und auch einen Sinn haben.
 
@Gamdschie

Hm, ich nehme natürlich zur Kenntnis, dass ich in Deinen Augen Jemand bin, der sich zum Retter der Damen aufspielt - trotzdem wäre es schön, wenn Du Dich in einem Dialog nicht dazu hinreißen ließest persönlich zu werden.

Gegen sachliche Argumente ist ja nichts einzuwenden. Deshalb: Die Erfahrungen in Deutschland (Abschaffung der Zwangsregistrierung und Zwangsuntersuchung) waren durchaus positiv (im Hinblick auf die sogenannte Volksgesundheit). Nicht einmal die Befürworter der Untersuchung haben in irgendeiner Weise Dein Argument (das Risiko der Kunden wäre größer) angeführt, da es keine Hinweise darauf gab. Lediglich Vereine wie Solwodi haben sich für eine Wiedereinführung der Untersuchung ausgesprochen, da sie durch die damit verbundene Registrierung mehr Zugriffsmöglichkeiten der Polizei erhoffen.

Ich selbst bin ja in einigen Organisationen tätig - unter Anderem auch in der Fachtagung Prostitution - oder auch im community forum Vorbereitung global village zur Welt-Aidskonferenz 2010 - und auch dort ist man einhellig der Meinung: Zwangsunterschungen bringen nichts - Wir gehen sogar einen Schritt weiter: Durch die Untersuchungen glauben die Kunden "gesund - geht also ohne Kondom" und dann noch: Eine große Gruppe von SexarbeiterInnen bleibt der Untersuchung fern, da sie die polizeiliche Registrierung (damit verbunden) aus welchen Gründen auch immer meiden wollen.

Unserer Meinung nach sollten die Untersuchungen anonym und niederschwellig möglich sein! Dann würden auch die Frauen und Männer zur Untersuchung gehen, die jetzt total untergehen....

Übrigens: Ich bin sehr dafür dass Personen welche häufig wechselnde SexualpartnerInnen haben, regelmäßig zum Arzt gehen (tun sie ja auch im Normalfall)! Ich bin nur gegen die jetzige Form der Untersuchung und ich bin dagegen, dass sie mit Strafandrohung und polizeilicher Registrierung erfolgt.

christian
 
Ich finde es gut, dass es eine wöchentliche Kontrolluntersuchung für SW gibt. Man darf nicht vergessen, dass die rechtzeitige Diagnose einer Infektion auch einer SW zu gute kommt. Natürlich sehe ich das Argument, dass es niemals eine Garantie für den Kunden ist. Auch wenn ich die Inkubationszeit nicht abdecken kann, hilft es das Risiko für beide Seiten zu reduzieren.

Eine Infektion mit dem HI-Virus kann schon nach zwei Wochen mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% festgestellt werden. Eine Frage des Testverfahrens.

Das Argument eine SW würde aus Eigeninteresse auf ihre Gesundheit schauen und Tests machen relativiert sich, wenn man sich die erschreckende Zahl derer, die ohne Service anbieten vor Augen führt.
Natürlich darf man sowas niemals pauschalisieren, denn es gibt sicher auch viele, die diesbezüglich vorbildlich agieren.

So lange bei solchen Untersuchungen Krankheiten erkannt werden, sehe ich kein Argument an der Sinnhaftigkeit zu zweifeln, nur weils vielleicht mühsam ist. Da wäre es mir ein größeres Anliegen neue Möglichkeiten zu schaffen, die Untersuchung unter besseren Bedingungen anbieten zu können. Denn von der schickanösen Abwicklung habe ich schon einiges gehört.
 
@Gamdschie

Hm, ich ........

......... erfolgt.

christian

Deine Ausführungen (zusammen mit Bulsaras) machen sehr wohl Sinn und haben auch meine Meinung zum Deckel komplett gedreht. Eine SW die auf ihre Gesundheit achtet, ist sowieso verantwortungsvoll im Umgang mit Verhütungsmethoden und wird auch ohne Zwang, ärztliche Termine wahrnehmen, allerdings in einem Rahmen, der einem Menschen würdig ist. Die, die unverantwortungsvoll, eventuell drogenabhängig ist, wird sich sowieso nicht um einen Deckel scheren.

Ich möchte generell noch etwas zu NF sagen. Ich bin 27 und habe mit 17 im Biologieunterricht das Aufklärungsprogramm serviert bekommen. Wir haben das Buch "Organismus und Umwelt" in der 1sten Auflage verwendet. Dort wird Oralsex als safe-sex Variante angepriesen, wo man kein Infektionsrisiko für HIV, Tripper und Syphilis hat. Ich habe das Buch noch. Weiterer Satz: Syphilis wird ausschließlich durch ungeschützten Geschlechts oder Analverkehr übertragen, wobei in unseren Breiten die Syphilis beinahe verschwunden ist.

Durch diese Fehlinformationen die ich in der AHS übermittelt bekommen habe, bin ich nie auf die Idee gekommen Oralsex geschützt zu haben, wofür auch wenn man eh nix bekommen kann. Eigentlich erst 2007, eben durch dieses Forum, ist mir erst die Erkenntnis gekommen, dass scheinbar nicht alles stimmt, was man im Gymnasium gelehrt bekommt. Was verdammter Mist ist, weil man sich in falscher Sicherheit wiegt...

Ich habe mir unlängst Mal eine Kronenzeitung gekauft und bin halbat umgekippt. Mittlerweile ist jedes dritte Inserat ein Fullnaturservice/Ohneservice oder Alles Ohne Service. Das erschreckt mich doch, denn wo so ein großes Angebot ist, da muss auch eine große Nachfrage sein. Und das bei dem Service der "Deckel" sowieso für den Hugo ist, ist auch klar. Außerdem was nützt eine gesunde SW, wenn man das Sperma vom Vorgänger infiziert ist. Bei den 50€ Alles Ohne Angeboten kommt die SW mit dem Waschen nicht nach.
 
Eine Infektion mit dem HI-Virus kann schon nach zwei Wochen mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% festgestellt werden. Eine Frage des Testverfahrens.

Die sind schon besser als 98%. Die sind fast bei 100% mittlerweile und können anstelle eines Elisa Tests verwendet werden. Problem: Die SV zahlen das Verfahren nicht und ich denke auch beim Deckel wird dieses Verfahren nicht verwendet oder mittlerweile schon?

Von der Aidshilfe:
Das PCR/RT-PCR-Verfahren weist im Gegensatz zum ELISA-Verfahren eine kleinere diagnostische Lücke auf, da bereits 15 Tage nach einem Risikokontakt eine Aussage über eine mögliche HIV-Infektion gemacht werden kann. Das PCR-Verfahren weist eine sehr hohe Spezifität von 100 % und die beste Sensitivität aller HIV-Tests mit einer unteren Nachweisgrenze von 40 Kopien/ml (95 % Sensitivität) auf, die ab 75 Kopien/ml eine annähernd 100 %ige Detektion erlaubt. Der Vorteil einer frühzeitigen Erkennung einer HIV-Infektion liegt in der vermuteten positiven Wirkung, die einem Behandlungsbeginn noch im Verlauf der akuten HIV-Infektionsphase zugeschrieben wird.
 
@XXL
Macht es wirklich einen Sinn, wenn man (bedingt durch die polizeiliche Registrierung) einen großen Teil der SexarbeiterInnen nicht erreicht? Und dafür schikaniert man die SW`s welche auf Grund ihres Arbeitsplatzes (Straße oder Clubs) nicht auskönnen und die Untersuchung über sich ergehen lassen müssen.

Gerade dieser Graubereich, der durch die derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen unweigerlich entsteht macht die SexarbeiterInnen zum Teil angreifbar - was höchstwahrscheinlich Niemand in diesem Forum für "gut" heißen wird.

Bevor ich es vergesse:
@Gamdschie
Danke fürs nachträgliche Edit Deines Beitrages! Liest sich besser so :)

Liebe Grüße

christian
 
Es muss hier aber auch getrennt werden zwischen einer Untersuchung die der Gesundheit der Arbeiterinnen in dieser Branche diehnt und der Regestrierung.
Eine Untersuchung diehnt dem Schutz der Damen.
Die Regestrierung ist wie eine Arbeitserlaubniss für die Damen, jeder der dies nicht hat sollte nicht in diesem Bereich arbeiten dürfen und entsprechend bestraft werden.
Ich darf auch nicht in einem Anmeldepflichtigen Gewerbe tätig werden und genau so sollte dies hier sein.
Jeder der dennoch in diesem Bereich tätig wird sollte bestraft werden, genau so wie es sonst auch mit Personen passiert die in einem Anmeldepflichtigem Gewerbe tätig sind ohne Gewerbeschein.
 
@Gamdschie
Wir reden hier nicht von einem Gewerbeschein, sondern von einer wöchentlichen Untersuchung auf dem Gyno-Stuhl mit Wartezeiten bis zu 4 Stunden - vor der Tür lungernden Begleitern - 1850 Frauen in einer Stelle mit (im Bestfall!!!) 4 Ärzten - Vorführungen in Handschellen - Türen durch welche man die Diagnose der VorgängerIn hört - 100 Frauen in einem Raum stundenlang wartend ohne Belüftung - Medikamente die ohne Erklärung wofür, verabreicht werden.

UND: Einer Untersuchung (unter Strafandrohung) die definitiv nicht dazu dient festzustellen ob eine SW gesund ist! Denn es werden keinerlei frauenspezifische Untersuchungen gemacht - deshalb müssen die SW zusätzlich zum Frauenarzt gehen (In der STD-Ambulanz sind Dermatologen beschäftigt - keine Frauenärzte - Geschlechtskrankheiten (STD) sind Hautarztsache). Das wissen aber viele SW nicht (da sie der deutschen Sprache nicht mächtig sind und es keinerlei Informationsmaterialien (auch nicht auf deutsch) dort gibt)!

So lange das Gesetz (zumindest teilweise) nicht erfüllbar ist, würde ich nicht von Bestrafung sprechen!

Liebe Grüße

christian
 
Dann sollte man dies wohl so trennen das es eine Art Gewerbeschein für die Damen gibt damit man auch weis wer aller in diesem Bereich tätig ist

UND

eine Untersuchung für die Damen als Auflage zu Erlangung des Gewerbescheines sowie Regelmäßige überprüfungen der Gesundheit der Damen um diesen Gewerbeschein auch zu behalten.
 
@Gamdschie
Kannst Du nicht nachvollziehen, dass die jetzige Vorgehensweise (mit Hinblick auf die Methoden und auch die erwiesene Sinnlosigkeit der Untersuchung) diskriminierend empfunden wird?

Du willst einen Gewerbeschein für eine Tätigkeit, die von Seiten der Gesetzgebung als Sittenwidrig bezeichnet wird - was gleichzeitig bedeutet, dass SexarbeiterInnen keinerlei Rechte einklagen können - keine Gewerkschaft gründen dürfen - keine Arbeitsverträge abschließen können - sie können nicht einmal einen Ausbeuter auf Herausgabe des entgangenen Lohnes klagen.... ? Siehst Du nicht den Widerspruch? Keine Rechte - viele Pflichten (Sozialversicherung und Steuer müssen SW`s aber bezahlen).

Gewerbeschein für eine sittenwidrige Tätigkeit wird es nicht geben können....

Gruß

christian
 
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