Aber mir gehen gewisse Entwicklungen und Diskussionspunkte in D und Ö mittlerweile ziemlich auf die Nerfen, z.B. das man aus Rücksicht auf gewisse Personengruppen unsere traditionellen religiösen Symbole aus Schulen, Kindergärten und Spitälern entfernen sollte, dass man auf den Verzehr von Schweinefleisch verzichten sollte, das gewisse Dinge nicht mehr bei ihren gewohnten Namen genannt werden dürfen (z.B. "Negerküsse" ect.), das Kinder gewisse Lieder nicht mehr singen dürfen (z.B. "3 Chinesen mit nem Kontrabass" ect.)
Aber eine neuerliche Aussage brachte bei mir das Fass nun zum Überlaufen, nämlich dass sich Menschen aus eben diesen Personengruppen, die ihre eigenen Frauen unterdrücken und in Vollverschleierungen stcken, darüber mukieren, die Europäer, insbesondere die Deutschen und Österreicher, wären für sie viel zu freizügig und da gehöre etwas getan damit sie sich bei uns noch wohler fühlen könnten.
Vielleicht wär's ja einmal ganz gut, wenn manche Leut nicht immer automatisch den/das andere
verteufeln, sondern sich auch darob bewußt werden, daß auch sie andere nerven.
Etwa durch schlechte Rechtschreibung der Muttersprache oder durch Wortkreationen a la
"mukieren".
Oder habe ich verpaßt, daß mit "mukieren" ein neues Wort erschaffen wurde, welches die Tätigkeit in einer "Muckibude" - so wie manche ein
Fitnesscenter nennen - beschreibt.
Ferner würde ich auch vorschlagen, daß manche Leute endlich auch einmal lernen sollten zu differenzieren, denn viele der aufgeworfenen Kritikpunkte haben nichts bis wenig mit "gewissen Personengruppen" zu tun. Ich weiß schon, daß es zur Mode geworden ist gebetsmühlenartig "
DIE Ausländer" für jedes "Unwohlgefühl" verantwortlich zu machen, richtig wird's trotzdem nicht.
Die Debatte um
"religiöse Objekte im öffentlichen Raum" ist ja in Wahrheit eine rein gesellschaftliche. Inwieweit soll und muß die Trennung von Staat und Kirche gehen, muß also die Debatte lauten und nicht, wie kann man andere Symbole als die christlichen verbieten!
Im übrigen zeugt es nur von grober historischer und kultureller Unkenntnis einiger, wenn sie die österreichische Tradition und Geschichte aufs Christentum reduzieren möchten!
Wenn wir schon über Tradition reden, sind wir auf schon beim nächsten Punkt angelangt, nämlich dem angeblichen Verbot von
Schweinefleisch!
Ja; das wäre für Herrn und Frau Österreicher wahrlich ein
Kulturbruch und Sakrileg, denn
"das Schweinerne" ist bei uns heilig. Verbiete es und Wein und Bier dazu, und sogar der bekannt lethargische Österreicher würde zum Revolutionär werden!
Nur sind's wirklich die "bösen Ausländer", denen wir es anhängen können, daß in Kantinen, Kindergärten, etc. immer weniger Schweinefleisch angeboten wird, oder liegt der Ursprung da nicht doch eher in unserer
"Hauptsache billig-Mentalität"?
Welcher Ausländer zwingt denn die Kantinenbesitzer und Großküchenbetreiber dazu, kein Schwein mehr anzubieten? Richtig! Keiner!
Ein zweites Menü, nämlich ein vegetarisches, hat sich mittlerweile gesellschaftlich durchgesetzt, warum also nicht auch ein Drittes?
Wo ist also wirklich das Problem z.B. anzubieten:
Menü 1: Schweineschnitzel mit grünem Salat
Menü 2: gebackene Champignons mit Sauce Tartare & Preiselbeer
Menü 3: Lamm-Couscous
Auch ich stelle fest, daß sich unsere Sprache aufgrund des
Marmeladinger-Privat-TV in den letzten 15 - 20 Jahren leider doch verändert und an das grauenvolle "Tschüß" mußte man sich bereits gewöhnen, aber "Negerküße" sagt bei uns glücklicherweise kein Mensch und ich hoffe auch inständig, daß dem so bleibt.
Es bleibt die Schwedenbombe und übrigens kenne ich keinen Fall, daß sich ein "Ausländer" über einen "Mohr im Hemd" beschwert hätte.
Genauso verhält es sich mit dem Lied der 3 Chinesen, obgleich ich mir da durchaus ein Verbot vorstellen könnte, da dieses Lied wohl zu dem größten Mist gehört, der diesbezüglich aus dem deutschsprachigen Raum stammt.
Letztendlich sollte mMn auch noch festgehalten werden, daß es "Frauenunterdrückung" natürlich nicht nur bei den "Ausländern" gibt, sondern genauso bei "Inländer".
Ich glaube auch nicht, daß ein generelles Verbot der Vollverschleierung wirklich etwas bringen würde. Was heißt etwas? Die Frage ist viel mehr, was sollte so ein Verbot eigentlich überhaupt bringen?
Eine Frau kann nämlich z.B. unterdrückt und/oder mißhandelt werden, egal ob sie vollverschleiert oder nur verschleiert ist, oder ob sie ein Kopftuch trägt oder nicht.
Ja, z.B. bei einer Zeugenaussage oder generell vor Gericht kann ich mir durchaus ein Verbot vorstellen, genauso, wie z.B. in der Schule.
Wenn man wirklich gegen die Unterdrückung der Frauen etwas tun möchte, dann muß man die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen - auch die gesetzlichen - so verbessern, daß es a.) die Unterdrücker immer schwerer haben zu unterdrücken und b.). die Unterdrückten es immer leichter haben sich gegen die Unterdrückung zur Wehr zu setzen.
Mit etwas differenzierterem Denken solltest du es also durchaus und den Griff kriegen, daß dir so vieles auf die Nerven geht und vergiß nicht, eventuell hast du auch so einige Eigenschaften, die andere stören!
Egal ob In- oder Ausländer!