Ein guter Erotik-Fotograf werden

Hi,

Dass unterscheidet dann den echten Künstler vom Laien.

naja, die meisten Fotografen unterscheiden zwischen Broterwerb und allenfalls Kunst. Kaum ein Fotograf kann allein von künstlerischer Arbeit leben.

Und ein Fotograf hat idR. auch das zu erreichen, was der Auftraggeber will. Selten hat er freie Hand, z.B. dann wenn der Auftraggeber das Modell bezahlt.

Wenn ein Fotograf Künstler sein will, muss er das Modell bezahlen (es sei denn, er ist so berühmt, dass die Schlange stehen um vom ihm abgelichtet zu werden).

Beim Erotikfoto, dass der Fotograf entgeltlich macht, hat er auch eher freie Hand, weil er dem Modell, das ja was dafür zahlt, sagen kann, was es tun soll, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Wenn jetzt ein privater Fotograf und private Modelle zusammen kommen, erschwert das ein gutes Ergebnis.

LG Tom
 
die sache mit der anonymisierung:

überlegt euch bzw. besprecht schon VOR dem shooting, wofür das material gedacht ist und was ggf. bei einer veröffentlichung, auf der man als person(en) nicht erkannt werden möchte nicht zeigen darf/will. die erotische wirkung eines fotos, auf dem alles außer den geschlechtsteilen ausgerastert ist ist höchst begrenzt. außerdem darf man nicht vergessen, dass auch solche überlagerungen z.b. bei tattoos verraten, wo welche sind. und manchmal könnten bekannte allein schon aus diesen hinweisen auf ideen kommen. daher ist (gut) wegretuschieren weit besser als überlagern oder ausrastern, blendfleck et cetera. aber am besten eben: erst gar nicht zeigen. warum ist dauernd z.b. der rechte fuß mit einem tattoo in einem bild, wenn auf dem linken bein keines ist?

vorsicht auch bei hell/dunkel-wirkungen oder negativ-drehungen zur anonymisierung - weil es relativ leicht ist, das zu korrigieren und daher personen auf einem foto wieder erkennbar zu machen. vor allem gegenlichtaufnahmen sind hier gefährlich.

was außer gesicht und tattoos und andere besonderheiten am körper ist noch besonders gefährlich? spezielle bekleidungsstücke (sofern nicht stangenware), schmuckstücke und natürlich auch einrichtungsgegenstände, sofern das shooting bei den modellen daheim stattfindet.

achtung auch auf spiegelungen!

und natürlich: alles, was davon schon beim knipsen berücksichtigt wurde muss man nachher nicht aus dem bild irgendwie herausbekommen.
 
körperpflege:

es erscheint vielleicht als selbstverständlichkeit, dass man zu einem erotikshooting sauber, mit gewaschenen haaren und auch sonst gepflegt erscheint. aber leider: nein, ist es nicht! was am häufigsten vorkommt und auf einem erotischen foto irrsinnig stört sind dreckige fingernägel (nein, nicht nur bei männern). und weit besser ist es, seine modelle schon VOR dem shooting auf diese (nona-)umstände aufmerksam zu machen, als dann vor dem oder mitten im shooting sagen zu müssen "bitte putz dir die fingernägel aus". auch starke hornhaut auf den fußsohlen ist grundsätzlich ein thema.
 
nachbearbeitung:

gerade wenn es sich um ein shooting "mitten im geschehen" handelt - und nicht vorgeplantes posing in einem studio - ist eine umfassende foto-nachbearbeitung das um und auf. ja selbst in der studiofotografie, wo so viel mehr zeit in die technische planung des fotos vorab investiert wird findet fast immer eine solche nachbearbeitung statt. umso mehr bei einer "action-fotografie", bei der ja mit einer voreingestellten automatik gearbeitet wird, die zwar vieles gut managt, aber bei weitem nicht alles von sich aus tun kann.

was sind die wichtigsten bearbeitungsfelder? nachkorrekturen in belichtung, kontrast, sättigung, weißabgleich et cetera. zuschnitte - natürlich auch welche zur anonymisierung (wurde hier mit dem für und wider schon ausführlich diskutiert). bilder gerade stellen. ganz wichtig: auch die überlegung farbe oder schwarz/weiß (auch sepia bietet sich für vintage-effekte manchmal an). und natürlich auch die eine oder andere retusche, farb-freistellungen et cetera.

man muss dafür nicht unbedingt in teure programme wie photoshop/lightroom investieren. auch gratisprogramme leisten heute schon enorm viel. oft wird zur kamera schon ein solches tool mitgeliefert - wie z.b. bei meiner canon das digital photo professional (DPP). aber auch andere gratisprogramme sind - mit unterschiedlichen spektren und schwerpunkten empfehlenswert. von irfan.view über gimp, paint.net bis zu darktable (ein mächtiges, gerade erst meinerseits entdecktes programm, das auch mit RAW sehr gut arbeiten kann).
 
überzeichnung:

was ist damit gemeint? dem bild durch extremere nuancensetzung einen speziellen touch zu geben, der zum motiv passt. vor allem sind es licht- und dunkeleffekte, ganz starker oder schwacher kontrast bzw. sättigung. vor allem bei expliziteren fotos bietet sich das an, um pikante details ins (fast) unsichtbare verschwinden zu lassen und dem kopfkino somit den rest der arbeit zu überlassen.
 
bildeffekte:

so gut wie jedes fotobearbeitungsprogramm bietet eine reihe von "kunst-effekten" an. ab und zu ist es ganz nett, auch solche bei einem foto einzusetzen oder solche effekte mit anderen zu kombinieren - z.b. auch farbverfremdungen und so weiter. aber: nicht jeder bildeffekt passt zu jedem foto. das heißt: gut überlegen, welcher zu gerade diesem foto passt - oder darauf verzichten. auch haben diese bildeffekte meistens verschiedene einstellungsvarianten. hier ist es genauso angeraten, ein wenig auszuprobieren.
 
copyright-vermerke:

manche legen wert darauf, damit das foto nicht geklaut wird. nur hat ein POFFFFFF-mega-(c) darübergeknallt den genauso bildtötenden effekt wie ein anonymisierungsbalken oder eine ausrasterung et cetera. daher: wenn schon, dann zart in das bild eingebaut. tut seine wirkung ebenso.
 
entbehrliches/ablenkendes/störendes möglichst aus dem bild!

das setting gehört nicht nur soweit aufgeräumt, dass es keinem schlachtfeld gleicht sondern es gehört überhaupt alles an oft herumliegenden "alltags-zutaten" (handies, fernbedienungen, gerade gewechselte dessous, kleiderhaken, schuhe, ...) aus dem betrachtungsfeld des voraussichtlich nächsten aufnahmebereichs entfernt - und zwar möglichst weeeiiiit weg. weil man glaubt es nicht, was dann doch in extremer "von dort könnt ich es auch noch shooten"-perspektive überraschend auftaucht. besonders beliebt - weil leider immobil - machen sich bei sowas großbild-hotelfernseher, stecker, schalter, telefonapparate, eiskästen et cetera. möglichst einen großen bogen um die machen bzw. bedenken, dass man nachher vielleicht an diesen mehr herumretuschiert als an cellulitis und schwangerschaftsstreifen.
Auch auf Spiegel sollte man achten, in denen der Fotograf dann zu sehen ist :lehrer:
 
Off Topic, Hickhack und anderen Kindergartenkram gelöscht...
Es muss nicht jeder Thread mit Zwang geschrottet werden...

Gerne kann es hier auch ein paar unfreiwillige STILLE Mitleser geben...

3626807-bde46f612ac72646d1d0ff72c2c4e25d.gif
 
Störendes entfernen:

Gewissermaßen eine Ergänzung bzw. Betrachtung zum Punkt "Stelle Personen so dar, wie sie selbst gerne gesehen werden möchten". Obwohl grundsätzlich die Erotik einer Person nicht von Aussehen, Alter, Figur etc. abhängig ist ist die Sehnsucht der Aufgenommenen nach Schönheit und optischer Wirkung nicht zu unterschätzen - gemessen an den Idealbildern, wie man sie aus diversen Magazinen, Videos etc. kennt (und hier ist nicht nur Porno etc. gemeint). Das betrifft nicht nur das "schönere Geschlecht" - stärker ja, ausschließlich nein!

Daher erhebt sich die Frage, was an Skala zwischen "naturbelassen as is" und "Photoshop-Zauberei a la Titelseite" man als Fotograf selber bevorzugt und auch ausreichend kann. Meine Empfehlung: Das eine oder andere Wimmerl oder einen Besenreißer (etc.) kann man ruhig verschwinden lassen, geht keinem ab. Aber gut gemacht sollte es sein. Figürlich kann man enorm viel mit Posen, Überlagerungen, eventuell einem Bekleidungsstück wie weites Hemd, leichten Morgenmantel etc. kaschieren. Auch mit Licht und Kontrast geht viel. Und je mehr davon eben schon bei der Aufnahme gesehen und berücksichtigt wurde, desto leichter tut man sich in der Bearbeitung und kommt ohne "Zauberei" aus.

Apropos! Auch diverse Flusel aus der Oberbekleidung auf dem BH oder Slip, oft auch an Strümpfen/Fußsohlen, Laufmaschen oder kleine Löcher in den Accessoires übersieht man leicht. Und - um auch sehr intimes anzusprechen, aber gehört hier dazu - wenn sich z.b. ein Toilettpapier-Fuzerl/Wuzerl im Intimbereich versteckt hat. Auch das kommt vor! Und hochauflösende Fotos sind diesbezüglich unerbittlich.
 
Hi,

Apropos! Auch diverse Flusel aus der Oberbekleidung auf dem BH oder Slip, oft auch an Strümpfen/Fußsohlen, Laufmaschen oder kleine Löcher in den Accessoires übersieht man leicht. Und - um auch sehr intimes anzusprechen, aber gehört hier dazu - wenn sich z.b. ein Toilettpapier-Fuzerl/Wuzerl im Intimbereich versteckt hat. Auch das kommt vor! Und hochauflösende Fotos sind diesbezüglich unerbittlich.

wie ich gerade in einem anderen Thread las: Es sollte BH farblich zum Höschen passen ... :D

LG Tom
 
Manuelle Einstellung oder Automatik?

Das hängt davon ab, was/wo man fotografiert, wie gut man sich mit der eigenen Kamera auskennt und was die Bearbeitungsprogramme dahinter an möglichen Hoppalas alles ausgleichen können.

Unter Studiobedingungen kann man ruhig mit manuellen Einstellungen arbeiten - wenn man eben seine Kamera und die fotografischen Grundlagen genügend kennt. Wobei: Wer das nicht tut, der sollte auch besser die Hände von Studiofotografie lassen.

Je mehr man unter "Live-Bedingungen" fotografiert (und das kann auch eine Erotikfotografie sein, wo sich der Fotograf mehr der Szene anpassen muss als umgekehrt), desto eher sollte man die Automatik-Unterstützungsoptionen der eigenen Kamera in Anspruch nehmen - um dann in der Nachbearbeitung das Eine oder Andere an Automatik-Fehlleistungen auszugleichen.

Wobei ich - auch außerhalb der Erotikfotografie - nicht empfehle, die Vollautomatik der Kamera in Anspruch zu nehmen. Die ist meistens auf Durchschnittssituationen und durchschnittlichen User-Bedarf eingestellt, die den individuellen Vorlieben und Fotosituationen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ausreichend angepasst sein kann.

Daher empfiehlt sich auf alle Fälle, eine der "Halbautomatik-Optionen" zu benutzen - die universelle Programmautomatik, Zeit- oder Blenden-orientierte Steuerung (die letzteren auch schon wieder eher für den erfahrenen User bestimmt, der genau seinen eigenen Fotografie-Bereich kennt).

Der Vorteil: Hier berücksichtigt die Kamera durchaus schon individuell vorgegebene Parameter - also das, wie der Knipser seine Fotos haben möchte bzw. in welchem Zustand er die Fotos dann in die Nachbearbeitung geliefert bekommt. Was natürlich voraussetzt, dass sich der Fotograf schon einmal vor jeder Fotografie ausreichend mit diesen Parametern beschäftigt - also sich einmal mit Kamera und Handbuch auf die Erforschungsreise macht, was dieses technische Ding da in seiner Hand alles kann und tut. Natürlich ein ziemlicher Einmal-Aufwand - den ich aber jedem nur ans Herz legen kann, der Freude mit seiner Kamera und der Fotografie allgemein haben möchte. Diese Apparate können nämlich enorm viel - meist viel, viel mehr als derjenige weiß, der die Kamera in der Hand hält.

Es empfiehlt sich bei den Einstellungen, eher die eigenen Durchschnittswerte als Grundparameter vorzugeben - damit hat man dann in der Nachbearbeitung mehr Spielraum nach oben und unten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
JPEG oder RAW - und was ist das überhaupt?

ehrlich: früher hätte ich selber jeden, der RAW als option ins spiel gebracht hätte im reich der profis, möchtegern-spinner oder nichtganzdichten eingeordnet. weil damals schon allein eine speichergröße von 20 MB und mehr für ein bild abstrus war. und auf einem kamera-chip überhaupt.

heute haben sich schon diesbezüglich einmal die relationen grundlegend verschoben. und hat sich auch so in den möglichkeiten vieles verändert.

was ist JPEG, was ist RAW? es stimmt so nicht wirklich - aber vergleichen kann man es in etwa wie wenn man in der alten analogen fotografie entweder aus dem filmstreifen oder aus dem schon entwickelten papierbild nachträglich noch etwas verändern möchte. sprich: die anpassungsmöglichkeiten beim RAW sind unvergleichlich höher. und es besteht auch die möglichkeit, alles auf den ursprungszustand zurückzusetzen (etc.).

klar hängt alles auch davon ab, ob es auch bearbeitungsprogramme (auch außerhalb sündteurer profi- und halbprofi-lizenzen) gibt, die mit solchen dateiformaten überhaupt arbeiten können, und ob die rechnerleistung mit solchen doch sehr intensiven arbeitsvorgängen zurecht kommt. aber selbst das ist heute kein wirkliches problem mehr.

daher: ich empfehle heute die wesentlich feinere bearbeitungsmöglichkeit über RAW - und eine parallele speicherung in der kamera und am PC in einem eher notdürftig-kleineren JPEG für den raschen vorab-austausch etc., aber sich eben dann in einer längeren nachbearbeitung die möglichkeiten des RAW vorzunehmen. denn es braucht nach dem RAW-bearbeitungsvorgang eben die konvertierung in ein JPEG. betrachterprogramme auf RAW-basis gibt es auf PC, tablet oder handy handverlesen wenige (aber auch da tut sich einiges).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jetzt überforderst du hier aber den Leser. ;)
Die meisten werden halt "zwischendurch" ein paar Bildchen mit dem Handy knipsen. 🙃
 
Die Schwierigkeit von Selfie und POV = Point-of-View(er)-Shot:

Es beginnt schon einmal damit, dass Kamasutra-Stellungen mit weit von sich gestrecktem Arm eher nicht die Mehrheit sind. Sprich: Ein weggestreckter Selfie-Arm erscheint erotisch nicht gerade natürlich (auch nicht mit Selfie-Stick).

Und auch (meist Handy-)Aufnahmen aus der Sicht des Betrachters beim Sex kommen in der Mehrzahl über die Originalität von "Hey, ich habe ihn gerade reingesteckt" nicht hinaus. Noch dazu wenn das aktuelle Liebesleben entweder aus allernächster Nähe gerade FZZZZZZZZZ-totgeblitzt wurde oder eben mangels genügend Licht über die Andeutung "wow, das könnte eventuell ein Fick sein" nicht hinauskommt.

Daher: Erotik-Fotografie wird das in den meisten Fällen nicht werden - und wenn doch, dann ist das wirklich Kunst, bei leider oft doch relativ suboptimalem Ergebnis.

Wie dem entkommen?

Natürlich gibt es Selbstauslöser-Timer - auf so gut wie jeder modernen Kamera und auch Handys. Aber: Da gerade in der richtigen Position (etc.) sein, wissen wohin das Ding gerade knipst etc. ist eher schwierig.

Besser: So gut wie jede moderne Kamera - auch auf Handies - haben die Möglichkeit einer Fernbedienung, bei Kameras auch via WLAN/LAN/Bluetooth-App samt Monitor (Tablet etc.). Wichtig: Dann sollte dieses Ding und der Auslösevorgang NICHT im Bild sein.

Ein kleines (Handy-)Stativ ist meist auch erschwinglich.

Noch besser natürlich: Man hat jemanden (Verlässlichen / Vertrauenswürdigen, ...), der knipst - und knipst ggf. umgekehrt retour.
 
ein video zum ganz anschauen:

Externe Inhalte von YouTube
Dieser Beitrag beinhaltet externe Inhalte von YouTube. YouTube könnte Cookies auf deinem Computer setzen bzw. dein Surfverhalten protokollieren. Mehr Informationen zu Cookies und externen Inhalten findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Möchtest du die externen Inhalte laden?
 
Zurück
Oben