Ein guter Erotik-Fotograf werden

Sensationell.
6 Seiten und vielleicht a Handvoll Beiträge zum Thema.
Na, ich fotografiere selber nicht, mich hätt aber durchaus interessiert, welche Ideen und Meinungen es zum Thema gibt. Stattdessen sonderbare Postings zu allem möglichen..
 
Den umgekehrten Thread gibt es schon, aber nachdem ich neuerlich gefragt worden bin, wie man dazu kommt, "so schöne" Erotikfotos zu machen - und ob man das lernen kann - möchte ich so viel an eigener Erfahrung wie möglich hier weitergeben.

Wobei: Es freut mich natürlich sehr, wenn meine Fotos beim Betrachter und vor allem auch den Aufgenommenen Anklang finden, aber ich halte mich jetzt selber nicht für DEN "Meister und Berufenen" zu dieser Thematik. Es gibt hier im EF atemberaubend gute Erotikfotografen - und die sind natürlich ebenso aufgerufen und eingeladen, sich hier mit den eigenen Erfahrungen und Sichtweisen einzubringen.

:verneigung:


P.S.: Dass meine Beiträge eben meine Sichtweise und Erfahrungen darstellen brauche ich - hoffentlich - nicht extra zu betonen. Tue es aber zur Sicherheit trotzdem.
Bei mir z.b. ist die Frage nicht das Warum, denn das ist mir bewusst, ich würde gerne die Schönheit des Menschen wie er erschaffen wurde im Bild festhalten, jedoch ist es schwierig, Modelle dafür zu finden. Wenn man vorher nur Landschaftsfotografie gemacht hat und dann umschwenken will! Ich zum Beispiel versaue jedes Potraitfoto, aber in "gehemnisvollen" s/w Fotos find ich mich wieder!
 
Wenn man vorher nur Landschaftsfotografie gemacht hat und dann umschwenken will! Ich zum Beispiel versaue jedes Potraitfoto, aber in "gehemnisvollen" s/w Fotos find ich mich wieder!

dann vielleicht vorher personenstudien - jugendfreie - üben. dafür findest sicher leute. vor allem wenn die die guten fotos auch haben dürfen. und erst mit dem den schritt in die erotikfotografie machen.
 
Hi,

Ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität hat wohl eher jemand, der nicht mehr den ganzen Menschen erotisch wahrzunehmen imstande ist, sondern sich nur noch an seinen Geschlechtsteilen aufgeilen kann. Und darin unterscheiden sich eben Erotik und Pornografie.

naja, wie der Fotograf Menschen wahrnimmt, ist ja nun nicht entscheidend für die Fotos die er macht.

Also ein guter Freund ist erfolgreicher Fotograf, in jungen Jahren hat er auch für Männermagazine Körperteile fotografiert, auf sehr ästhetische Art. Sagt aber nix darüber aus, was ihm gefällt, die Leute müssen ja Geld verdienen.

Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

LG Tom
 
Und als Tipp zur Fotografie:

Gern mit der Tiefenschärfe spielen - wenn man weiß, wie's geht.
Das, worauf man den Augenmerk richten möchte, scharf abbilden... der Hintergrund/Umgebung eher etwas unscharf.
Die Schimmelflecken in den Fliesenfugen der Badezimmerkacheln sind nicht sooo relevant. 😉
 
das thema location wurde schon angesprochen!

wie auch schon hier herausgekommen ist gibt es sicher jede menge anhänger der NUR studio-philosophie für erotikfotos (also direkt studio oder woanders unter nutzung von studio-equipment). das hat qualitativ selbstverständlich vorteile, was die ausleuchtung, hintergrund etc. betrifft. gar keine frage!

trotzdem bin ich diesbezüglich kein purist in dieser hinsicht, sondern - wie eh schon herausgekommen ist - eher das gegenteil.

was wo tun - und mit wem/für wen?

wenn es um fotografische makellosigkeit v.a. mit extremeren lichtsetzungen, licht-schatten-wirkungen etc. mit personen geht, die mit nacktheit, erotischem posing oder erotischen handlungen unter solchen studio-bedingungen kein problem haben, dann NUR ab ins studio. gibt dann nix besseres.

mit leuten als modellen, die z.b. erstmals mit erotischer fotografie kontakt haben, diesbezüglich eine scheu oder hemmungen haben - trotzdem aber solche fotos gerne hätten, dann würde ich persönlich von einem studio eher abraten. dann entweder bei den betreffenden daheim shooten - unter besonderer vorsicht punkto wahrung der anonymität auf den fotos (erkennbare einrichtung etc.) oder aber in ein hotel (etc.) gehen. weil ganz einfach die atmosphäre eine andere ist. in der wohnung des fotografen shooten? davon rate ich als angebot - gerade bei erstmaligem kontakt - generell ab. weil dann eben die angst, dass es mehr um sex als um fotos geht noch größer ist.

die umgebung sollte natürlich zum fotowunsch passen (zur leistbarkeit natürlich auch). eine fabriksruine ist kein rustikales landhotel, und die bahnhofsabsteige nicht das sacher. no na! ein paar euro mehr in die location zu investieren schadet für doch nicht gerade täglich stattfindende aufnahmen nicht und rechnet sich meist.

zusatzbeleuchtung ja/nein? wie auch schon hier herausgekommen ist arbeite ich am liebsten ohne. aus mehreren gründen: ich setze gerne die natürlichen lichtverhältnisse des raumes ein (sofern ausreichend). licht und farbgebung jedes raumes ist anders - das bringt insgesamt abwechslung in die eigene fotografie, aber eben auch die herausforderung, sich darauf einzustellen. der dann nicht notwendige aufbau der technik erzeugt eben weniger schwellenangst bei den fotografierten, man steigt leichter ins shooting ein. und vor allem steht auch weniger technischer krempel im set, der auf einem foto stört. das heißt: man kann mitten im geschehen leichter die perspektive wechseln. man stellt also nicht eine szene um, sondern lässt den akteuren freier ihren lauf und bewegt sich als fotograf leichter.
 
die AUFGENOMMENEN haben das sagen - IMMER!

sie sind die, die sich exponieren, sich daher absolut sicher und für schöne fotos auch entsprechend wohlfühlen müssen. sich auf beiden seiten wenig an ergebnis erwarten und dann bei lust und laune weiter zu gehen ist besser als umgekehrt.

aber auch nach dem shooting, beim handling des ergebnisses etc. gehört das staffelholz grundsätzlich den aufgenommenen.
 
begleitpersonen?

als fotografierender grundsätzlich nein - zumindest niemand unangekündigter oder wer, der weniger vertrauensbasis seitens der aufgenommenen hat als man selber. es kann sonst nur schwieriger werden statt leichter.

seitens der aufgenommenen bin ich eher dafür, dass sie eine vertrauensperson mit dabei haben. möglichst der partner oder eine sehr intim befreundete person. es schafft sicherheit und hilft, schwellen abzubauen. partnershootings laufen im regelfall z.b. wesentlich lockerer als einzelshootings.
 
welche kamera?

das thema, dass es bei der erotikfotografie mit v.a. durchschnittlichen oder älteren handies (die erfahrungsgemäß eine nicht so gute kamera-funktionalität haben) schnell problematisch werden kann wurde schon erwähnt.

sonst? empfehlenswert ist eine halbwegs gute spiegelreflex-, bridgekamera oder ähnliches in dieser art. wichtig sind natürlich v.a. die optik, lichtstärke, fokussierung und foto-optionen (z.b. ob raw bzw. welche bildauflösungen).

aber ebenso wichtig ist es, sich mit dieser kamera auch ausreichend auszukennen und einstellungen schnell anpassen zu können. "bitte nicht weiterbumsen, ich muss schnell im handbuch etwas nachschlagen" kommt bei einem shooting eher nicht so gut.

was ich bei den shootings schätzen gelernt habe ist eine halbwegs passable serienbild-funktion und ein einigermaßen lichtstarkes zoom mit rascher/manueller brennweitenverstellung sowie eine manuelle verlässliche nachfokussierung.
 
blitz?

grundsätzlich: blitz tötet im normalfall ein erotikfoto. unter studiobedingungen und mit dortigem equipment schaut das natürlich anders aus.

aber sonst ist empfehlenswert, einen blitz nur in aus-aus-ausnahmesituationen einzusetzen - z.b. beim bewussten und nuancierten aufblitzen von gegenlichtsituationen et cetera.
 
Ich ( und wohl jeder andere auch ) schreibe hier grundsätzlich meine Meinung/ Sichtweise.

das hast du jetzt aber bereits ausgiebig getan. ist also zur kenntnis genommen.

die altbekannten mentalreservationen bestimmter user untereinander die sich bereis durch threads sonder zahl gezogen haben (du weisst genau, was gemeit ist) müssen wirklich nicht auch hier ein weiteres mal platz greifen und zum thema, bzw. anlass für erneute hackeln ins kreuz werden.

danke für die aufmerksamkeit - erspart das hinterherlöschen.
 
foto oder video?

für den einstieg - v.a. mit noch nicht bekannten - ist foto wahrscheinlich die bessere option, v.a. weil video noch sensibler ist und daher die schwellenangst noch größer sein kann / im normalfall wird. besteht schon ein entsprechendes vertrauen zueinander kann man natürlich auch video überlegen (was noch mehr erfordert - v.a. in der nachbearbeitung bzw. überlegung bei der aufnahme, falls eine anonymisierung gefragt ist - daher ist das hier einmal nicht das thema). aus HD- oder 4K-videos sind auch gute standbilder zu ziehen. daher kann man bei fotoshootings unter umständen auch die videokamera aus einer zweiten position mitlaufen lassen. natürlich mit dem nachteil, dass dann meistens der fotograf auf der anderen seite irgendwo im bild ist und im normalfall herausgeschnitten werden muss.
 
serienbildfunktion:

man kann natürlich darüber diskutieren, ob der nun grundsätzlich gratis-effekt der digitalfotografie für die menschheit ein fluch (inflationärer effekt entbehrlicher fotos und dokumentationen, was es heute zu essen gegeben hat) oder segen ist. meines erachtens nicht nur z.b. in der tier- und sportfotografie, sondern auch in der fotografie von menschen ein segen, um den besten moment einzufangen. damit meine ich aber nicht spritzendes ejakulat, sondern etwa während eines kusses ändert sich die mimik und das geschehen mehrmals pro sekunde. da dem serienbild eine chance zu geben und das beste nachträglich herauszupicken empfiehlt sich.
 
entbehrliches/ablenkendes/störendes möglichst aus dem bild!

das setting gehört nicht nur soweit aufgeräumt, dass es keinem schlachtfeld gleicht sondern es gehört überhaupt alles an oft herumliegenden "alltags-zutaten" (handies, fernbedienungen, gerade gewechselte dessous, kleiderhaken, schuhe, ...) aus dem betrachtungsfeld des voraussichtlich nächsten aufnahmebereichs entfernt - und zwar möglichst weeeiiiit weg. weil man glaubt es nicht, was dann doch in extremer "von dort könnt ich es auch noch shooten"-perspektive überraschend auftaucht. besonders beliebt - weil leider immobil - machen sich bei sowas großbild-hotelfernseher, stecker, schalter, telefonapparate, eiskästen et cetera. möglichst einen großen bogen um die machen bzw. bedenken, dass man nachher vielleicht an diesen mehr herumretuschiert als an cellulitis und schwangerschaftsstreifen.
 
Hi,


zum Ambiente passendes Verhüllungsmeterial würde ich andenken, ist halt die Frage, ob man den Ort vorab besichtigen kann.

Und an der Stelle: Aufpassen, was reflektiert. Eine Spiegelung in Sektkübeln, Bildschirmen, hat schon oft an sich Unerwünschtes verraten.

LG Tom
 
Nehmen wir das Thema (auch im Titel schon präzisiert) als einen Platz für Gedankenaustausch, Anregung und vielleicht Inspiration
 
um die jeweilige stimmung beim foto zu beurteilen, dazu müsstest du dabei gewesen sein.
Dann ist es kein gutes Bild.
Denn die Kunst ist es ja, die Stimmung rüber zu bringen und sie dem Betrachter zu vermitteln, ohne, dass er dabei gewesen sein muss um die Stimmung zu empfinden.

Dass unterscheidet dann den echten Künstler vom Laien.
 
Dann ist es kein gutes Bild.
Denn die Kunst ist es ja, die Stimmung rüber zu bringen und sie dem Betrachter zu vermitteln, ohne, dass er dabei gewesen sein muss um die Stimmung zu empfinden.

Dass unterscheidet dann den echten Künstler vom Laien.

um es noch einmal zu sagen: ja - aber das sind zwei verschiedene skills. das eine bedeutet: trotz einer anspannung, schlechten stimmung etc. ein gutes foto zu machen, das diese gerade beim auslöserknopf-drücken vorhandene (nicht unbedingt positive) stimmung nicht vom set zum betrachter transportiert. das andere ist, diese anspannung und stimmung erst gar nicht entstehen zu lassen bzw. in nichts aufzulösen. beim einen ist der fotograf gefragt, beim anderen der mensch als ganzes. beim einen schwimmst - um einen vergleich zu bringen - als fotograf dauernd gegen den strom (und das wird mit fortdauer der zeit immer schwieriger - denn was du von bauch und herz aus nicht erledigt hast, das holt dich unweigerlich ein, egal wieviel hirn, technik und weißnichtwas du dagegen setzt), beim anderen schwimmst als mensch mit dem strom.
 
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