Einfrieren von Eizellen

I

Gast

(Gelöschter Account)
Aktuell wird medial die Option für Frauen diskutiert sich ihre eigenen Eizellen für später einzufrieren. Wie steht ihr dazu?
Klar ist es eine Option später noch etwas Frisches für eine mögliche Fortpflanzung zu haben.
Nur läuft das gegenwärtig meiner Meinung nach eher (bald) auf etwas hinaus, was nur oberflächlich eine „freie“ weibliche Entscheidung wäre.
Angestoßen wurde das ganze ja durch nicht grad kleine Unternehmen, die indirekt Karrieredruck erzeugten.
Ist leider hier wie üblich auch bei aller anderen „konsumer Werbung“ gelaufen. Es wird ein künstlicher „Bedarf / Wunsch“ generiert und der „dumme“ Mensch glaubt er handelt aus seiner eigenen freien Entscheidung. Was sie aber nur bedingt dann ist.

Im Grunde finde ich diese Option ja nicht so schlecht. Doch gebe ich zu bedenken, dass auch als vor Jahrzehnten z.B. die Pille erfunden wurde es bald sich ein ähnliches Problem auftat. Die freie Entscheidung sie zu nehmen ist nicht immer eine freie der Frau gewesen und ist es auch heute manchmal noch immer nicht.
Und ich find, wenn ein Arbeitgeber einen Menschen mit Hinweis auf eine solche Option „nötigt“ doch erst später sich fortzupflanzen ist das doch etwas heikel.
 
wenn mich der Arbeitgeber nötig dann friere ich mich komplett ein .

dann hast einen ganzen Kühlschrank zhause und Stromausfall .
 
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das "ovarian tissue banking "wurde ursprünglich entwickelt , um jungen Frauen mit Krebserkrankung und einer chemo und Radiotherapie die Möglichkeit zu geben , NOCH unbelastetes Eizellgewebe mit Eizellen einzufrieren , um später nach Ende der therapie dem Kinderwunsch nachkommen zu können .
die Instrumentalisierung dieses systems durch die wirtschaft , ist natürlcih immer gegeben , und die Manipulation von Frauen durch Arbeitgeber ebenfalls .
den vergleich mit der Pille finde ich einigermaßen weit hergeholt , sind doch der Aufwand und die Kosten unverhältnismäßig stark verschieden .
die freie Entscheidung für das eine , oder gegen das andere, ist immer davon abhängig , wie gefestigt die Persönlichkeit der Frau ist ....
 
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Daraus schließt sich unmittelbar die Frage an : Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Reproduktion der Frau ?
wenn mans von der wirtschaftlichen Seite aus betrachten will, dann würden vielleicht manche sagen, dass Frau eben zuerst Karriere machen soll , und durch eine schwangerschaft und Geburt nicht Nachteile in der harten Berufswelt bekommen soll.
Durch die engefrorenen Eizellen wären damit auch keinerlei Probleme mit dem biolog Alter verbunden .

Eng verbunden mit dem Thema Kinderwunsch ist dann aber klarerweise eine zunehmende Technisierung und Pathologisierung rund um die Konzeption .
 
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Aktuell wird medial die Option für Frauen diskutiert sich ihre eigenen Eizellen für später einzufrieren. Wie steht ihr dazu?
Klar ist es eine Option später noch etwas Frisches für eine mögliche Fortpflanzung zu haben.
Nur läuft das gegenwärtig meiner Meinung nach eher (bald) auf etwas hinaus, was nur oberflächlich eine „freie“ weibliche Entscheidung wäre.
Angestoßen wurde das ganze ja durch nicht grad kleine Unternehmen, die indirekt Karrieredruck erzeugten.
Ist leider hier wie üblich auch bei aller anderen „konsumer Werbung“ gelaufen. Es wird ein künstlicher „Bedarf / Wunsch“ generiert und der „dumme“ Mensch glaubt er handelt aus seiner eigenen freien Entscheidung. Was sie aber nur bedingt dann ist.
Im Grunde finde ich diese Option ja nicht so schlecht. Doch gebe ich zu bedenken, dass auch als vor Jahrzehnten z.B. die Pille erfunden wurde es bald sich ein ähnliches Problem auftat. Die freie Entscheidung sie zu nehmen ist nicht immer eine freie der Frau gewesen und ist es auch heute manchmal noch immer nicht.
Und ich find, wenn ein Arbeitgeber einen Menschen mit Hinweis auf eine solche Option „nötigt“ doch erst später sich fortzupflanzen ist das doch etwas heikel.
"Der dumme Mensch glaubt, er handelt aus seiner eigenen freien Entscheidung" ... das passiert uns allen, jeden Tag. Ich sehe es als eine weitere Option, die die Evolution beschreitet - denn auf weiblicher Seite fand durch die Unvereinbarkeit von Karriere und Kindern (unvereinbar fuer die meisten Frauen, will hier keiner was absprechen, die das trotzdem geschafft hat, aber ihr seid sehr selten) eine Art negative Selektion statt: jene Frauen, die sich in der maennlich dominierten Welt durchsetzen konnten, wurden durch Nachkommenlosigkeit bestraft. Man kann ueber diesen Fakt ("maennliche" Frauen im Gesellschaftlichen Sinn, die herrschende patriarchale Technokratie) lange diskutieren, aber in der inneren Logik des herrschenden Systems ist die Planung der Fortpflanzung auf diese Weise ein Fortschritt.
 
aber in der inneren Logik des herrschenden Systems ist die Planung der Fortpflanzung auf diese Weise ein Fortschritt.

genau , das ist der springende Punkt .
die Reproduktion wird immer mehr eine Frage des Machens und der Planung ... mit allen positiven und negativen Folgen .
die völlig freie entscheidung ist in unserer Gesellschaft der mutiplen Verflechtungen und Einflüsse tatsächlich eine Illussion ....

inwieweit dieser Fortschritt tatsächlich der Frau zugute kommt , wird sich erst weisen .

Fakt ist und bleibt , dass kinder in unserer Gesellschaft oft als störfaktoren wahrgenommen werden , die uns dran hindern , uns " Selbst zuverwirklichen " .

WANN dies am besten passt , kann warhscheinlich die betroffene Frau /Paar erst retrospektiv sagen ...
für mcih selber war er aber zugegebenermaßen spannend , auch der NAtur einen Spielraum zu überlassen ....;)
 
Und ich find, wenn ein Arbeitgeber einen Menschen mit Hinweis auf eine solche Option „nötigt“ doch erst später sich fortzupflanzen ist das doch etwas heikel.
Seh ich auch so. Aber es steht doch dem Arbeitnehmer frei, zu kündigen und sich dann unbeschwert fortzupflanzen. :hmm:
 
die freie Entscheidung für das eine , oder gegen das andere, ist immer davon abhängig , wie gefestigt die Persönlichkeit der Frau ist ....

Aber es steht doch dem Arbeitnehmer frei, zu kündigen und sich dann unbeschwert fortzupflanzen.

Für eine unbeschwerte Fortpflanzung bedarf es einer Art, zumindest von gefühlter Sicherheit. Die selten als Arbeitslose so empfunden wird. Somit wäre diese FREIE Entscheidung meiner Meinung nach eher nur bedingt Frei.

denn auf weiblicher Seite fand durch die Unvereinbarkeit von Karriere und Kindern (unvereinbar fuer die meisten Frauen, will hier keiner was absprechen, die das trotzdem geschafft hat, aber ihr seid sehr selten) eine Art negative Selektion statt: jene Frauen, die sich in der maennlich dominierten Welt durchsetzen konnten, wurden durch Nachkommenlosigkeit bestraft

Nur weiblicher Seite? Ein Mann konnte sich zwar danke einer Frau die (Er?) aus dem Erwerbsleben gekickt (hat?) wurde immer noch fortpflanzen. Blieb somit nicht Kinderlos, aber was hatte dieser Mann dann von seinem Kind? Bzw. das Kind von ihm? Er war ja kaum beim Kind, stand ja an der Wirtschafsfront, hatte Geld zubeschaffen usw..
Das ein Manager in Babykarenz gegangen wäre, undenkbar. Bis vor gar nicht so langer Zeit zumindest. Und auch heute noch lange keine Selbstverständlichkeit. Keine Frage, wir in Österreich / Europa sind relativ frei in unseren Entscheidungen. Aber noch lange nicht so wie es gut wäre.

Würde sich hier unsere Gesellschaft wahrlich weiter entwickeln, wir würden diese technischen Errungenschaften in der Reproduktionsmedizin tatsächlich nur dort benötigen, wo tatsächlich durch Krankheit etwas gefährdet wird.
 
die Gesellschaft steht dem thema Fortpflanzung großteils ziemlcih ambivalent gegenüber .

Auf der einen Seite wird beklagt , dass die Geburtenrate rückläufig ist , auf der anderen Seite haben Frauen Länge mal Breite Nachteile , wenn sie dem kinderwunsch nachkommen .

Die Möglcihkeit des Einfrierens von Eierstockgewebe täuscht ja nur Teillösungen vor , denn es erfordert auf jeden Fall mal 2 operative , d.h . invasive eingriffe für die Frau , auch verbunden mit der Unsicherheit , ob die Konzeption dann tatsächlich auch nach wunsch funktioniert .

die technische "MAchbarkeit " in der Reproduktionsmedizin wird sich auch noch weiterentwickeln und neue Fragestellungen eröffnen , z.B. Richtung " Designerbaby " .....
Aber DAS ist wieder eine ganz neue Frage ..
 
Angesichts der Tatsache, was der Spaß kostet und wie schlecht die Erfolgsrate von IVF (noch) ist, ist das wahrscheinlich kein Konzept, das gesunde Frauen im gebärfähigen Alter davon abhalten wird, ihrem Kinderwunsch zeitnah nachzukommen.

Und wenn ein Arbeitgeber mir diese Option als Mittel zur Karriereplanung unter die Nase gerieben hätte, hätte ich ihn direkt mal gefragt, ob er dann die zigtausende Euro übernimmt, die da fällig werden, von der Abgeltung der Schmerzen und des Stresses mit den Hormonspritzen mal ganz zu schweigen.
 
mit dem Einfrieren kommen wir Huxleys "schöner neuer Welt" einen Schritt näher.

Profitieren tun wohl hauptsächlich die Firmen davon. Wenn Frau sich da reindrängen lässt ist sie selber Schuld.
Es ist auch ein Ergebnis von medialer Hirnwäsche à la "Wenn Frau keine Karriere macht ist sie nix Wert".
 
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