Unabhängig ob man einen KV hat oder nicht oder ob man gesetzliche Mindestlöhne hat etc. Der Staat hat vielleicht ganz konkret direkt weniger Einfluss jedoch kann und tut der Staat sehr wohl gezielt steuern wie sich die Löhne entwickeln.
Dies beginnt bei gesetzlichen Vorgaben zur Arbeitszeit und endet bei Sozialausgaben. Der Gestaltungsspielraum ist vielfältig und Deutschland hat dies mit der agenda 2010 eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Auch Österreich hat sehr viele Möglichkeiten ins Lohngefüge einzugreifen bzw dies zu steuern. Ehrhöht der Staat z.b Sozialleistungen steigt der Durck auf die KV Löhne hochzugehen. Bei einer Mindestsicherung von Hausnummer 1000 € würde keiner für 1023 € als Anwaltsgehilfin arbeiten z.b.
Ich glaube nicht, dass es soviel Unterschied macht zur jetzigen Höhe der Mindestsicherung. Eine weitere Erhöhung der Mindestsicherung wäre aus meiner Sicht auch nicht politisch durchsetzbar, ebensowenig wie eine Erhöhung der Lohnnebenkosten.
Die Arbeitsstunde (inkl. Lohnnebenkosten) ist in Österreich schon jetzt extrem teuer - wenn man bspw. Handwerkerleistungen in Anspruch nimmt, kann man sich schon auf ein ordentliches Loch gefasst machen, dass einem ins Sparschwein gerissen wird; ganz schlimm wird es, sobald man die Dienstleistung von Freiberuflern braucht (abgesehen von Ärzten, die ja von der Krankenkasse oder Privatversicherung bezahlt werden).
Genauso ist es bei Arbeitslosengeld bzw Zumutbarkeistbestimmungen usw. Alles was ich dort an Mehrausgaben reinstecke wirkt indirekt Lohnerhöhend.
Das ist, bei allem Respekt, eine Milchmädchenrechnung. Wenn man Sozial- oder öffentliche Versicherungsleistungen erhöht, müssen auch die entsprechenden Abgaben erhöht werden. D.h. etwaige Bruttolohnsteigerungen verschwinden auf diese Art und Weise wieder. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass solche Maßnahmen bei Unternehmen, die ohnehin schon mit Abwanderung spekulieren, das Fass zum Überlaufen bringt, hat man am Ende vor allem eines: Mehr Arbeitslose.
Also Randbereiche sind das absolut nicht. Das geht von Wasser Energie Telekommunikation Transport bis zu Militär und Sicherheitsausgaben.
Was geht bspw. beim Militär ohne Ausschreibung?
Natürlich wäre es problematisch bzw politisch schwer gezielt "gegen" die eigene Industrie zu arbeiten aber dazu hat man sich nunmal verpflichtet. Wozu unterschreib ich was wenn ichs dann eh ned einhalten will?
Ich glaube nicht, dass den damaligen Politikern diese Konsequenzen klar waren. Sie waren halt der Meinung, die Eurozone werde allein wegen der Währungsunion konvergieren. Die von Dir skizzierten Szenarien hat sicher niemand ernsthaft durchgerechnet (was natürlich ein Fehler war, wenn man so etwas unterschreibt).
So wenn du dir die Daten genau ansiehst wirst du sehen das es Jahr für Jahr ausgewiesen ist. im Zeitraum 2000-2010 hat Deutschland einen Reallohnverlust von ~2,1% gehabt (Basis 2010 = 100; Reallohn 2000 = 102,1)
Soviel halt zu dem Thema. Du musst dir halt schon die Daten anschauen und dann auch die Zeiträume die du haben willst.
Weiters glaue ich in diesem Fall den deutschen Statistk Ämtern und zahlreichen Wirtschaftsinstitute mehr.
Die haben nämlich schonmal absolut kein Interesse daran es zu verschlechtern.
Das mit den Daten stimmt, danke. Ansonsten will ich die Debatte nicht weiter vertiefen. Es gibt offenbar verschiedene Arten, die Reallöhne zu messen; die einen kommen auf eine Verringerung, die anderen auf eine Steigerung. Man darf aber nicht vergessen, dass die EU-Länder sich seit den 1990ern im verstärkten internationalen Wettbewerb befinden, daher würde ein Beharren auf alten Formeln ziemlich sicher zu höherer Arbeitslosigkeit führen.
Z.B. Der Semmering-Basistunnel kostet uns eine Lawine, die wir uns eigentlich gar nicht mehr leisten können, weiß bereits jeder außer die Bevölkerung selbst, aber gewisse Lobbies drückens trotzdem beinhart durch!
Der Semmering-Bahntunnel ist aber immerhin eine Investition, die sich vielleicht irgendwann einmal rechnen wird (kenne die Kalkulationen nicht). Von vielen anderen Staatsausgaben kann man das nicht behaupten.
Und wenn der BiP zu 80% verschuldet ist, können nachfolgende andersgefärbte Regierungen aus Geldmangel nix mehr ändern am System, weil wir längst der EZB ausgeliefert sind!
Nicht der EZB, sondern den Kreditgebern allgemein. Aber wer wählt denn immer die Politiker, die soviel versprechen? Nur ganz selten gewinnt eine Partei Wahlen, die Sparen und Budgetsanierung verspricht. Ansonsten wählen die Leut' immer mehrheitlich diejenigen, die neue Ausgaben machen wollen. Und dann wird auf die pöhsen Finanzinstitutionen geschimpft und auf die Märkte, denen wir angeblich "ausgeliefert" sind. Hätten die Staaten nicht jahrzehntelang Schulden gemacht, wäre die Meinung der Finanzmärkte relativ wurscht.
Über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren kann ich das sehr wohl erreichen. Dass es in dem ein oder anderen Jahr einen Ausreißer in die ein oder andere Richtung gibt, lässt sich nicht vermeiden, aber die Vorgaben im Mittel zu erreichen, ist durchaus machbar.
Tatsächlich? Aber nur wenn man an den Monetarismus glaubt. Und wie gut die Geldmengensteuerung und Geldwertsteuerung der Notenbank funktioniert, sieht man ja an Hand der EZB.
Offenbar funktioniert es nicht so schlecht, der HVPI der Eurozone stieg von Jänner 2000 (frühere Daten habe ich leider nicht) bis Jänner 2015 um durchschnittlich 1,8% p.a., trotz der leichten Deflation im Jahr 2014.
Nicht wieder verallgemeinern, nur weil es deiner Argumentation passt, der Staat muss nicht alle Löhne und schon gar nicht Preise oder Mieten festsetzen, es reicht völlig im Bedarfsfall die Mindestlöhne anzuheben.
Müssen tut der Staat einmal gar nix. Und zunächst muss es überhaupt gesetzliche Mindestlöhne geben, damit man diese anheben kann. Ob der Staat Löhne festsetzen sollte (abgesehen von jenen seiner Beamten), ist eine ideologische Frage. Fängt er bei den Mindestlöhnen an, muss er sich die Frage gefallen lassen, warum nur die
Nein habe ich nicht. Der Leistungsbilanzüberschuss ergibt sich ja nicht nur aus den Exporten...er ist vielmehr die Gegenüberstellung von allen Warenimporten und Warenexporten.
Nochmal in einem funktionierenden Wirtschaftssystem interagierender Marktteilnehmer brauche ich halbwegs ausgeglichene Leistungsbilanzen. Geht auch gar nicht anders....es können nicht alle Marktteilnehmer Überschüsse erwirtschaften.
Warum versteifst Du Dich bei der Thematik aber ständig auf die angeblich zu niedrigen Löhne in den erfolgreichen Exportstaaten? Wie Du richtig schreibst, Exporterfolge hängen von verschiedenen Faktoren ab. Und natürlich sollte es langfristig gesehen, keine ständigen Ungleichgewichte in der Leistungsbilanz geben - aber da müssen sich die Defizitstaaten eben mehr anstrengen, nicht auf die Selbstgeißelung der Überschussstaaten hoffen. Weil sonst ist bald die ganze Eurozone zwar vielleicht im Gleichgewicht, aber insgesamt dafür am Sand.
Sie wird in jedem Bereich massiv zurück gehen, da die Technik immer weiter den Menschen ersetzt und das ist gut so.
Gut so?
Nun sollte man wieder über eine Maschinensteuer nachdenken. Diese würde dazu benötigt. um die Menschen zu finanzieren, die durch die Technik ihre Arbeit verloren haben. Nein das ist nicht linkes denken sondern wird kommen
Halte ich für utopisch. Weil wenn es wurscht ist, wo die Waren vollautomatisch produziert werden, werden die Werke eben in den Ländern gebaut, in denen es gar keine oder nur eine marginale Maschinensteuer gibt.
ich wähle die Partei meines vertrauens,
So eine Partei habe ich nicht. Und so geht es immer mehr Menschen, die ich kenne. Daher sollte es möglich sein, dass das Volk selbst vermehrt entscheidet.
Es ist eine Horrorvorstellung wenn solche "Abstimmungen" vom Zaun gebrochen werden.
Ohne entsprechnde Sachkenntis der volkswirtschaftlichen und politischen Auswirkungen soll Otto-Normalverbraucher entscheiden ?
Da für haben wir Parlamente.
Und die Abgeordneten haben diese Sachkenntnis?
Für mich ist der Durchschnittswähler nicht dumm. Ich habe eher den Eindruck, dass viele Wähler einfach nur teilweise desinteressiert oder schlecht informiert.
Im Fall von vermehrten Volksabstimmungen läge es in der Pflicht der Politiker, die Menschen zu informieren, wenn sie wollen, dass in ihrem Sinne abgestimmt wird. Wer sich dann immer noch nicht für ein Thema interessiert, muss ja nicht zur Abstimmung gehen.
Funktioniert in der Schweiz offenbar auch, also warum nicht auch bei uns?
Schelling halte ich auch für kompetent. Aber sein größter Vorteil ist, dass er auf diesen Job nicht angewiesen ist.
Und drum wäre es am besten, er ginge zur Familie Putz zurück, wo er herkommt. Schelling ist für mich ein Brechmittel, die von ihm verantwortete Steuerreform eine einzige Katastrophe.
Das gleiche Prinzip kann man auch bei Wahlen beobachten.
Ist in D nicht anders. Die Enstelung: "Die da oben machen ja doch was sie wollen." hat den Menschen die Lust genommen, aktiv bei der politischen Gestaltung mitzuwirken.
Würde man das Volksbegehren, wie 2013 bereits im Ministerrat beschlossen (aber dann klammheimlich in der Schublade versteckt), zu dem starken Instrument machen, das sie sein könnten, würde das Engagement sicher wieder steigen. Bei Unterschrift von 10% der Wahlberechtigten eine verpflichtende Volksbefragung, das wäre angemessen. Das würde MMN auch der Politikverdrossenheit entgegenwirken - politisch interessierte Menschen bekämen wieder die Motivation, etwas verändern zu können.