Das ist ja wohl der größte Euphemismus, der mir zu diesem Thema bisher untergekommen ist. Deutschland sei jetzt also auf "lokale Rückweisungen angewiesen", meinst Du. In Wirklichkeit putzt sich Deutschland an Österreich ganz schön ab, und das ohne auch nur ein Wort öffentlich darüber zu verlieren (aus Scham?). Deutschland schickt Tausende von Wirtschaftsflüchtlingen nach Österreich nach dem Motto "Dahängt's Eich". Weil dass wir uns ungleich schwerer tun werden, diese Leute nach Slowenien weiterzuschicken, ist den Deutschen sicher auch bewusst.
Ich wüsste auch gar nicht, welche EU-Regel diese "lokalen Rückweisungen" deckt. Gemäß Dublin-Verordnungen ist das erste Land für das das Asylverfahren zuständig, an dem der Migrant EU-Boden betreten hat. Das kann Österreich keinesfalls sein. Daher hat Deutschland, wenn es die Leute wieder loswerden will, aber nicht in die Heimat zurückführen kann, zuerst einmal festzustellen, wo dieser Erstkontakt mit EU-Boden stattgefunden hat, und genau dorthin hat die Rückführung zu erfolgen.
Richtig.
Die EU-Kommission verhandelt bspw. mit dem kleinen Marokko angeblich schon seit 16 Jahren (!) über ein Rückführungsabkommen, ohne Ergebnis. Da fragt man sich schon, wofür die Kommissare und deren ganzer Apparat ihr hohes (steuerfreies) Gehalt bekommen.
Waren auch meine Gedanken. Ein guter Mann, dieser Herr Doskozil, ist ja auch mein engerer Landsmann
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(Ich gebe aber zu, dass das kein allgemeingültiges Qualitätsmerkmal ist, zumal Herr Darabos auch aus meinem Bundesland stammt)
Abgesehen davon, dass auch Dein restlicher Beitrag einige Absurditäten und Halbwahrheiten enthält, aber gerade bei diesem Satz wäre es sinnvoll, ein bisserl Geschichte zu lernen. Serbien und Österreich(-Ungarn) waren lange Zeit verfeindet (was ja im 1.Weltkrieg einen Tiefpunkt fand), und ich halte es nebenbei sogar für eine diplomatische Meisterleistung, vielleicht sogar historischen Ausmaßes, dass Österreich mit Serbien hier an einem Strang zieht.