Freiheit des Internets gefährdet ?

solange man sich nix zu schulden kommen läßt, können die sich ihre daten irgendwo aufzeichnen

Wie dies in der Praxis aussieht, haben die Tierschützer im Wiener Neustädter Prozess erlebt: Totale Überwachung bis hin zu "Sexagentinnen", wobei aus dem Material dann verdrehte Darstellungen zu Lasten der Beschuldigten fabriziert wurden. So wurde die Verschlüsselung von Daten als kriminelle Absicht gedeutet, denn wer nicht kriminell ist, braucht die Daten nicht zu verschlüsseln. Entlastende Erkenntnisse wurden selbstverständlich dem Gericht vorenthalten. Dennoch sind die Angeklagten vorerst freigesprochen worden. Doch Wohnungen und Häuser mussten sie verkaufen, um die Kosten ihrer Verteidigung zu tragen, auf denen sie sitzen geblieben sind. Alleine die Möglichkeit, dass jemand völlig ohne Schuld derart in die Mühlen der Justiz geraten kann und am Schluss bankrott übrig bleibt, ist furchterregend.

Wie vom obersten EU Datenschützer in der früher im Thread zitierten Pressemeldung hervorgehoben wurde: Der Staat soll die Bürger nicht unter grundsätzlichen Generalverdacht stellen.

Denn auch wenn es gegen Missbrauch der Datensammelung Kontrollmechanismen gibt, so greifen sie erst, wenn der Missbrauch durch Schaden offenkundig wird. Und selbst wenn es Schadenersatz gibt, wird er nie ausreichen - wie die freigesprochenen Tierschützer nun erleben müssen - um die ganzen Begleitfolgen zu vergüten.

Dabei handelt es sich beim Beispiel der Tierschützer noch um behördlich dokumentierte Datensammlung. Wie es erst aussieht, wenn ein schwarzes Schaf unter den Beamten unter der Hand Daten an Kriminelle verkauft, wobei beide "Geschäftspartner" an Geheimhaltung höchstes Interesse haben, und diese Kriminellen aufgrund der Daten genau wissen, bis zu welcher Schmerzensgrenze (wo die Opfer die Polizei nicht einschalten) sie z.B. von Eltern Schutzgeld abpressen können, damit das Kind der erpressten Eltern nicht ermordet, entführt oder sonst wie angegriffen wird, möchte ich mir gar nicht ausmalen. (Selbstverständlich wird es manche geben, die schon aus Prinzip die Polizei einschalten ... dann aber zig-tausende Euro für Sicherheitsmaßnahmen ausgeben, wenn die Polizei die Erpresser nicht findet. Andere zahlen lieber gleich, damit sie ihre Ruhe haben - siehe Süditalien. So gestaltet sich ja letztlich auch die Geschäftsgrundlage von Zuhältern.)
 
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Wie vom obersten EU Datenschützer in der früher im Thread zitierten Pressemeldung hervorgehoben wurde: Der Staat soll die Bürger nicht unter grundsätzlichen Generalverdacht stellen.

Wir sind ja manchmal doch nicht so weit voneinander entfernt.

Wie es erst aussieht, wenn ein schwarzes Schaf unter den Beamten unter der Hand Daten an Kriminelle verkauft,
..... oder auch an diverse Enthüllungsblatteln, dann das scheint ja bereits der Hausbrauch zu sein in den Ämtern.
 
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aber konstruktiven vorschlag - wie machen wir es sicher - haben wir von dir auch noch keinen gelesen !!! also gibt es nur eine möglichkeit: ab sofort darf nichts mehr irgendwo gespeichert werden - oder ? löscht jetzt aber nicht deinen account hier auch ?

Das ist einfach nur polemisch.

Ich bin im diese Woche fast nicht im Forum, da ich Besuch aus Belarus habe. Meine Freunde aus Minsk haben mit etwas erzählt, was hier recht gut dazu passt. Im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl wurde den Studenten verboten, an Demonstrationen teilzunehmen. Mittels Handyortung wurde das überprüft. Auch in Belarus besitzen die jungen Menschen fast ausnahmslos Mobiltelefone. Im Unterschied zu Österreich gibt es dort aber keine "anonymen" Simcards.

Diese geplante und auch schon umgesetzte Überwachung ist ein Eingriff in unsere Privatsphäre. Und es ist eine Voraussetzung dafür, dass uns der Staat in Zukunft noch besser überwachen und gängeln kann.
 
Im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl wurde den Studenten verboten, an Demonstrationen teilzunehmen. Mittels Handyortung wurde das überprüft.

Das ist die verharmlosende Darstellung, die Wirklichkeit ist brutaler: "In Weißrussland werden Oppositionelle nach der Auswertung von Handydaten durch die Polizei verhaftet. Die Handlanger von Diktator Alexander Lukaschenko können auf die Daten der Telekom-Austria-Tochter zugreifen."

Quelle: Die Presse vom 25.05.2011

Hier stellen sich auch die Fragen, a) inwieweit sich österreichische Firmen an Menschenrechtsverletzungen im Ausland aktiv beteiligen und b) wie bereitwillig diese Firmen dann auch in Österreich undemokratische Elemente unterstützen werden, sollten sie Einfluss bekommen. Dabei ist weiter c) zu bedenken, dass wir als Kunden am Erfolg solcher Firmen nicht ganz unbeteiligt sind und daher ebenfalls mitverantwortlich.
 
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Wurde ja auch mal zeit und ich denke den pornseiten geht es auch noch an den kragen denn das ganze illegale gedownloade muss ja mal ein ende haben wenn wir alle so weiter machen kommt ja irgendwann nichts mehr neues auf den markt weil man damit rechnen muss das es geklaut und illegal im netz verbreitet wird von daher finde ich den schritt vollkommen richtig
 
richtig Mike-Tanja genau das meinte ich und es sind mittlerweile noch mehr seiten im Auge der Internetfahnder selbst in russland ich finde es gut so hört vielleicht mal die politik der geiz ist geil schwarz gugger im netz auf
 
Das ist die verharmlosende Darstellung, die Wirklichkeit ist brutaler: "In Weißrussland werden Oppositionelle nach der Auswertung von Handydaten durch die Polizei verhaftet. Die Handlanger von Diktator Alexander Lukaschenko können auf die Daten der Telekom-Austria-Tochter zugreifen."

Quelle: Die Presse vom 25.05.2011

Hier stellen sich auch die Fragen, a) inwieweit sich österreichische Firmen an Menschenrechtsverletzungen im Ausland aktiv beteiligen und b) wie bereitwillig diese Firmen dann auch in Österreich undemokratische Elemente unterstützen werden, sollten sie Einfluss bekommen. Dabei ist weiter c) zu bedenken, dass wir als Kunden am Erfolg solcher Firmen nicht ganz unbeteiligt sind und daher ebenfalls mitverantwortlich.

Das mag schon sein und ich kann mich da auch noch genauer bei meinen Freunden schlau machen (solange sie hier bei mir wohnen, denn über elektronische Kommunikationsmedien vermeide ich solche Diskussionen, deren Inhalt von der Geheimpolizei mit gelesen werden kann).

Du solltest allerdings nicht den Fehler machen, die Telekom Austria als hilfsbereiten Kollaborateur des Diktators darzustellen. Der im Besitz der TA befindliche weißrussische Mobilfunkbetreiber VELCOM muß sich an die Vorschriften in Belarus halten, nicht mehr und nicht weniger. Das gilt ja auch für unser Land ..... die Telefon- und Internetprovider geben die Daten ja nicht aus freien Stücken an den Staat weiter, sondern weil auch unser Gesetzgeber solche undemokratischen Vorschriften beschließt.

Nach einer enormen Abwertung des weißrussischen Rubels droht der TA übrigens eine Millionengrab in Belarus.
 
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Wurde ja auch mal zeit und ich denke den pornseiten geht es auch noch an den kragen denn das ganze illegale gedownloade muss ja mal ein ende haben wenn wir alle so weiter machen kommt ja irgendwann nichts mehr neues auf den markt weil man damit rechnen muss das es geklaut und illegal im netz verbreitet wird von daher finde ich den schritt vollkommen richtig

Wir könnten gegebenenfalls auch überlegen, ALLE Männer ausnahmslos zwangsweise medikamentös zu behandeln, damit ihre Libido ausgeschaltet wird.
 
„Bundestrojaner“ auch nach Österreich verkauft?

In Deutschland wurde er schon in "freier Wildbahn" gefunden. Das Besondere daran ist, dass dieser Trojaner die Beweismittel auch manipulieren kann.

magnus.de

Die Tricks des Bundestrojaners

Obwohl die verdeckte Online-Durchsuchung unzulässig ist, suchen BKA und Politiker nach wie vor ein Hintertürchen auf heimische Festplatten. Rechtsexperten sprechen vom -feuchten Traum eines jeden Kriminalpolizisten-. Doch PC-Nutzer sind nicht schutzlos.

http://www.warp2search.at/forum/threads/chaos-computer-club-analysiert-deutschen-staatstrojaner.2677/
 
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Das Besondere daran ist, dass dieser Trojaner die Beweismittel auch manipulieren kann.

Dazu wird in dem von dir zitierten Link ausgeführt: "Die untersuchten Trojaner können nicht nur höchst intime Daten ausleiten, sondern bieten auch eine Fernsteuerungsfunktion zum Nachladen und Ausführen beliebiger weiterer Schadsoftware."

Damit stellt sich dann die Frage, ob die Überwachung sich nicht selbst ad absurdum führt. Denn wenn beliebige Daten über den Trojaner auf einen angegriffenen PC geladen werden können, so ist die naheliegende Verteidigung bei Anschuldigungen etwa von Kinderpornographie, die mit dem Trojaner entdeckt wurde, dass diese Fotos von der Polizei hochgeladen wurden - immerhin hat sie ja auch andere Software auf den PC geladen.
 
dass diese Fotos von der Polizei hochgeladen wurden
Ob ein Beschuldigter mit so einer Argumentation durchkommt? Dann könnte ein des Wohnungsdiebstahles Beschuldigter auch sagen, die Polizei hat weitere Sachen aus der Wohnung im Zuge der Spurensicherung gestohlen.
 
Damit stellt sich dann die Frage, ob die Überwachung sich nicht selbst ad absurdum führt. Denn wenn beliebige Daten über den Trojaner auf einen angegriffenen PC geladen werden können, so ist die naheliegende Verteidigung bei Anschuldigungen etwa von Kinderpornographie, die mit dem Trojaner entdeckt wurde, dass diese Fotos von der Polizei hochgeladen wurden - immerhin hat sie ja auch andere Software auf den PC geladen.

Zuerst, wenn wir uns auch oft streiten ...... hallo, hab dich schon lange nicht gesehen hier.:)

Wenn ich´s recht gelesen habe, dann war es der ChaosComputerClub, der diese Funktion des Trojaners offen gelegt hat. Vielleicht haben die Entwickler dieser Schadsoftware geglaubt, diese Funktion bliebe unentdeckt? :hmm:
 
Trojaner-Skandal
Bundestrojaner legt Rechner lahm

Die Ermittler selbst seien gehalten, die Fähigkeiten der Spionage-Software auf jenes Maß zu reduzieren, das die Gerichte vorgegeben haben. "Behörden, die die Programme nutzen, müssen die Software für jeden einzelnen Zugriff zuschneiden, dass es im Rahmen der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes zulässig ist."

Ob das wohl so eingehalten wird? Und überhaupt: Wer einmal lügt ......

Dies widerspricht den Angaben der hessischen Firma Digitask, die unter anderem den vom Chaos Computer Club analysierten Trojaner programmiert hatte, der in Bayern zum Einsatz kam. Ein Sprecher von Digitask hatte betont, maßgeschneiderte Programme herzustellen und an die Kunden auszuliefern.
 
Zuerst, wenn wir uns auch oft streiten ...... hallo, hab dich schon lange nicht gesehen hier.:)
Ich würde es nicht "streiten" nennen, sondern Austausch von oft unterschiedlichen Meinungen. Ich war jetzt länger auf Urlaub ... und bin außerdem deshalb kaum ins EF gekommen, weil die Klagslegitimation meiner lange geplanten EGMR Beschwerde demnächst eintritt und die Beschwerdeschrift entsprechend aktualisiert wird (siehe mein Thread "Hobbyhuren und unliebsame Polizeikontakte" in Rat und Hilfe). Da bin ich im Web, um die internationale Rechtsprechung über Folter und Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Verletzungen von Wohnungen, Privatleben und Datenschutz, Frauenbenachteiligung usw. zu durchsuchen.

Vielleicht haben die Entwickler dieser Schadsoftware geglaubt, diese Funktion bliebe unentdeckt?

Das klingt sehr plausibel: Die Entwickler basteln einmal eine All-Purpose-Spionage-Software (das legt die Analyse des Chaos-Computer-Clubs nahe) und verkaufen sie dann mehrfach, wobei sie jedem Nutzer einreden, dass es nur die Funktionen gibt, die er bestellt ... und wofür er dann jedesmal die vollen Entwicklungskosten zahlt. In gewisser Weise kann man Mitleid mit den Datenüberwachern bekommen, die zur Befriedigung ihrer Gelüste offenbar einen in mehreren Aspekten (auch politisch) überhöhten Preis zahlen.
 
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