Freiheit des Internets gefährdet ?

Wie ich schon mal geschrieben habe, sind die Totschlagargumente Kinderporno und Terror, mit dem man alle Gegner zum Schweigen bringt lächerlich.

Wie konnte es, wenn die geforderte Zensur und Überwachung noch nicht beschlossenen Sache ist passieren, dass ein Kinderpornoring in Brasilien aufflog und sogar Leute in Österreich verhaftet wurden?

Es gibt nur eine Erklärung, weil die Polizei ihre Arbeit gemacht und international zusammengearbeitet hat.

Also frage ich, wenn Strafverfolgung über Kontinente hinweg funktioniert, warum benötigen wir weitere Gesetze welche die persönliche Freiheit einschränken?
Hat jemand eine Antwort darauf?

Thema Musik, Video, Software:
Die von jedem User gewonnenen "Freiheit", sich mit einem Mausklick eine Datei zu kopieren wird sicher nicht so leicht wieder aufgegeben.
Sollte wirklich jeder Internetanschluß dahingehend überwacht werden, wird es nach jeder Lan Party eine "Ich kopier mir schnell Deine ganze Festplatte" Party geben. Fremder Zugriff ausgeschlossen.

Auch soll es immer wieder in Firmen oder Uni Netzwerken eingenen Bereiche geben, wo Tonnen an Musik und Videos lagern.

Thema Copyright:
Ein Bild vom beleuchteten Eifelturm knipsen, ohne dem Hinweis "Copyright Tour Eiffel - Illuminations Pierre Bideau" online stellen, und es kann schon ein Verfahren gegen Dich geben.
Es gibt hunderte andere solch toller Dinge auf die man acht geben muß um nicht irgend einem Lizenznehmer die Taschen zu füllen.
Anscheinend will keiner mehr arbeiten sondern nur mehr ein Leben lang kassieren.

Ciao,
 
Dann soll man die Kinder und Jugendlichen besser erziehen, dann entstehen solche Gruppenzwänge erst gar nicht. Wenn jemand glaubt, Kontakte zu mir von irgendwelchen Bedingungen abhängig machen zu müssen, dann ist er weg vom Fenster.

das ist die (deine) Theorie. Die Realität ist, dass in der Welt der Jugend diese Gruppenzwänge herrschen. Der / die Einzelne möchte dazu gehören.

Nur der Vollständigkeit halber: die Welt der Erwachsenen ist natürlich auch nicht frei von Gruppenzwängen.


Das ist wohl Ansichtssache.

Wenn sie damit bestehende Gesetze verletzt oder auch nur umgeht, dann ist das in meinen Augen nicht harmlos. Ich kann mich nicht auf der einen Seite über gewaltbereite Jugendliche aufregen, auf der anderen Seite aber im gleichen Atemzug Gesetzesverletzungen mit Hilfe des Internets als harmlos abtun.

Das ist inkonsequent.

Das ist nicht Ansichtssache, sondern die Abwägung der Schwere des Gesetzesverstosses. Die Höhe möglicher Strafen steht in keinem Verhältnis zur "Straftat" ........ wohingegen Gewaltdelikte recht milde beurteilt werden, soferne das Opfer "nur" eine Körperverletzung erleidet.

Aber im Fall 1 sind die Opfer halt mächtige Konzerne mit entsprechender Lobby. Übrigens war gestern in den Salzburger Nachrichten schon wieder über einen aktuellen Fall zu lesen. Drei Jugendliche haben einen vierten Jugendlichen überfallen, schwer misshandelt und beraubt. Im Vergleich dazu ist mir Filesharing wirklich ziemlich zweitrangig.
 
Thema Musik, Video, Software:
Die von jedem User gewonnenen "Freiheit", sich mit einem Mausklick eine Datei zu kopieren wird sicher nicht so leicht wieder aufgegeben.
Sollte wirklich jeder Internetanschluß dahingehend überwacht werden, wird es nach jeder Lan Party eine "Ich kopier mir schnell Deine ganze Festplatte" Party geben. Fremder Zugriff ausgeschlossen.

Auch soll es immer wieder in Firmen oder Uni Netzwerken eingenen Bereiche geben, wo Tonnen an Musik und Videos lagern.

Beispiel USENET: Für geringe Gebühr kannst du komfortabel und mit Affen - Geschwindigkeit alles herunterladen, was dein Herz begehrt. Niemand wird dich dabei identifizieren und anzeigen (bis jetzt halt).
 
[schnipp-schnapp!]
Thema Copyright:
Ein Bild vom beleuchteten Eifelturm knipsen, ohne dem Hinweis "Copyright Tour Eiffel - Illuminations Pierre Bideau" online stellen, und es kann schon ein Verfahren gegen Dich geben.
Es gibt hunderte andere solch toller Dinge auf die man acht geben muß um nicht irgend einem Lizenznehmer die Taschen zu füllen.
Anscheinend will keiner mehr arbeiten sondern nur mehr ein Leben lang kassieren.
Jein.
Jeder, der irgendwann im Leben etwas Kreatives produziert hat (hier jetzt wurscht ob "Werk" wie Gemälde, Roman oder Musikstück oder sonstiges im UrhG geschütztes Erzeugnis wie kommerziell verwertbares Foto oder journalistischer Text), kennt das Gefühl des Ärgers, wenn er zum ersten Mal plagiiert, nicht korrekt zitiert oder sein Produkt schlicht geklaut und gratis zweit- oder drittverwertet worden ist. :mauer: Berufsfotografen z.B. können dir ganze Arien in Dur und Moll davon singen, wie schwer es das Internet macht, die Rechte an den eigenen Bildern halbwegs im Griff zu behalten (d.h. z.B. als Minimum sicherzustellen, dass niemand anderer ein Bild als seines ausgibt und einen korrekten Copyright- bzw. Herstellervermerk anbringt, da der davon ausgehende Werbeeffekt oft wertvoller als das Entgelt für eine Bildlizenz sein kann). Die der Zahl nach (aber natürlich nicht dem Wert und der Zahl der verwalteten Rechte nach) meisten Rechteinhaber, und das sollte man nicht übersehen, sind ja nicht "böse" multinationale Medienkonzerne mit einer Armee hochbezahlter Anwälte sondern kleine Kreative, Ein-Mann/Frau-Freelancer-Betriebe bzw. "Ich-AGs". :hmm:
Natürlich "schreit" das Web nach einer grundlegenden Reform des Urheberrechts, weil es kann ja auch nicht sein, dass mit der möglichen Zahl der elektronischen Vervielfältigungen auch die Ansprüche der Rechteinhaber linear steigen, wie das etwa einige Musikkonzerne gerne hätten. Aber ein Satz wie "alles im Web gehört allen" wäre ebenfalls untragbar. Das würde den wirtschaftlichen Wert kreativer Arbeit ruinieren, und die langfristigen Folgen sind dabei gar nicht absehbar.
 
Aber ein Satz wie "alles im Web gehört allen" wäre ebenfalls untragbar.

Damit kein falscher Eindruck entsteht, distanziere ich mit ausdrücklich von der im Zitat zitierten Forderung. Aber so rein als Denkanstoß sei mir die Frage erlaubt: Warum?

Das Rechtssystem wäre sicherlich ein anderes, und so mancher Wirtschaftszweig würde vollkommen anderes funktionieren. Aber wer, abgesehen von den Nutznießern des bestehenden Systems, sagt, dass es das einzige ist, das funktionieren kann.

Außerdem wird in diesem Thread immer wieder der "Diebstahl geistigen Eigentums" ("Schädigung" des Urhebers) mit plumper Fälschung (Schädigung des Kunden) in einen Topf geworfen.
 
Außerdem wird in diesem Thread immer wieder der "Diebstahl geistigen Eigentums" ("Schädigung" des Urhebers) mit plumper Fälschung (Schädigung des Kunden) in einen Top geworfen.

Der Begriff "geistiges Eigentum" fällt immer wieder auf. Eigentum wird üblicherweise nachvollziehbar begründet und kann nur materiell bestehen. Geistiges Eigentum ist mMn ein Kunstbegriff, mit dem sich bestimmte Lobbies die Verwertungsrechte für Ideen sichern wollen.

Wohlgemerkt - ich spreche hier nicht vom Urheberrecht und nicht von der Verwertung von Kunstwerken oder ähnlich aufwändig produzierten Werken. Der Begriff wird ja mittlerweile für jede triviale Schnapsidee und jeden Refrain der aus mehr als 3 Noten besteht in Anspruch genommen.

Nache der Meme-Theorie entstehen Ideen niemals spontan sondern sind zum größten Teil neugewichtete Konglomerate aus Teilen bereits vorhandener wahrgenommener Gedankengänge. Eine neue Idee ist somit zum Großteil nicht neu sondern eben in anderen Formen bereits dagewesen. Erhebt man auf diese neue Idee nun Anspruch der Schutzwürdigkeit, so muss dieser Anspruch glechermaßen für die zugrunde liegenden Basisgedanken gelten. Die sind aber in einem hochgradig assoziativen zerebralen System in den seltensten Fällen identifizierbar und separierbar, erst Recht kann man Praxis der Anspruch einen Anteil des Verwertungsgewinns in der Regel nicht durchsetzen. Die formulierte Letztidee bekommt den ganzen Kuchen.

Dieses System ist in sich derart unausgegoren und ungerecht, dass allein daraus die moralische Rechtfertigung schwer fällt. Es bleibt abzuwarten, ob die juristische Durchsetzbarkeit dauerhaft Bestand haben wird.

Mittlerweile ist es für kleine Künstler, Freischaffende und Wissenschaftler zunehmend unabschätzbar, ob ihre Werke nicht große Nähe zu bereits geschütztem Material aufweisen, die Rechtekonzentration bei Konzernen wird sich also immer mehr vergrößern während potentiell heranwachsende Kreativität ausserhalb bestehender Verwertungsstrukturen immer riskanter und stärker zurückgedrängt wird. Das Ziel ist offensichtlich: Wirtschaftlich mächtige Lobbies sichern sich ihre unverhältnismäßig hohen Einkommen auf dem Rücken der produzierenden Kreativen, die sich in den Produktionsbetrieb eingliedern müssen. Ich glaube nicht, dass das der Entfaltung deren Potentials förderlich ist.
 
Damit kein falscher Eindruck entsteht, distanziere ich mit ausdrücklich von der im Zitat zitierten Forderung. Aber so rein als Denkanstoß sei mir die Frage erlaubt: Warum?

Das Rechtssystem wäre sicherlich ein anderes, und so mancher Wirtschaftszweig würde vollkommen anderes funktionieren. Aber wer, abgesehen von den Nutznießern des bestehenden Systems, sagt, dass es das einzige ist, das funktionieren kann. [schnipp-schnapp!]
Na ja, ein System, in dem produzierte Werte keinen Wert mehr haben, und sich jeder bedienen kann, wo und wie er will....das ist aus meiner Sicht schon mehr so, als würde man eine Zentralschraube aus unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ziehen. Denn das baut darauf auf, dass jeder für seine Errungenschaften (auf Zeit oder nach Stück geleistete Arbeit, produzierte Gegenstände, erbrachte Dienstleistungen, geschaffene geistige Werke) zum Erhalt einer Gegenleistung berechtigt ist. Wenn ich jetzt sage: Hoppala, aber bei immateriellen Werten (Musik[aufnahmen], Texten, Bildern, Erfindungen, Designmustern) gilt das jetzt nicht mehr, weil in Zeiten des Internet wird das alles zu kompliziert, dann stellt sich sofort die Frage, warum ich, moralisch gesehen, dann noch für die Dose Bier beim Billa bezahlen soll? Arbeit steckt in beiden Produktarten bzw. -formen. :hmm:
Wohlgemerkt: Ich will und werde ganz sicher nicht jeden Exzess und jede Anmaßung der Immaterialgüterrechtelobby (grauenhaftes Wort! :mrgreen:) verteidigen, aber ich wehre mich vehement dagegen, dass geistige Leistungen sozusagen generell für "gemeinfrei" erklärt werden sollen. :shock:
 
Nur der Vollständigkeit halber: die Welt der Erwachsenen ist natürlich auch nicht frei von Gruppenzwängen.
Komisch. Davon hab' ich nie was bemerkt, in immerhin 60 Jahren.
Liegt vielleicht daran, dass es nichts gibt, wo ich dazugehören muss.

Das ist nicht Ansichtssache, sondern die Abwägung der Schwere des Gesetzesverstosses. Die Höhe möglicher Strafen steht in keinem Verhältnis zur "Straftat" .....
Auch die Abwägung der Schwere ist eine Ansichtssache, wenn man zum Beispiel verhindern will, dass in diesem Bereich neue Kavaliersdelikte geschaffen werden, wie Du es ja im Begriff bist zu tun, indem Du aus der Straftat eine "Straftat" machst.
 
Na ja, ein System, in dem produzierte Werte keinen Wert mehr haben,
Das siehst du vollkommen falsch. Ganz im Gegenteil! In einem System ohne Kopierrestriktionen könnten geistige Werte ihren Wert erst so richtig entfalten.

und sich jeder bedienen kann, wo und wie er will...
Es gibt einen immer wichtiger werdenden Teilbereich der Wirtschaft, wo das tadellos funktioniert: Open Source Software. Da haftet dem "Sich Bedienen" keinerlei schaler Beigeschmack an.

dann stellt sich sofort die Frage, warum ich, moralisch gesehen, dann noch für die Dose Bier beim Billa bezahlen soll? Arbeit steckt in beiden Produktarten bzw. -formen. :hmm:
Und du siehst keine Ungerechtigkeit darin, dass der Bierbrauer immer wieder neues Bier brauen muss, um wiederholt kassieren zu können, während der Produzent immaterieller Werte sich nur einmal in seinem Leben anstrengt und dann nur mehr seinem Bankkonto beim Wachsen zusieht?

wehre mich vehement dagegen, dass geistige Leistungen sozusagen generell für "gemeinfrei" erklärt werden sollen. :shock:
Gestatte mir bitte nocheinmal die Frage: Warum?
 
Und du siehst keine Ungerechtigkeit darin, dass der Bierbrauer immer wieder neues Bier brauen muss, um wiederholt kassieren zu können, während der Produzent immaterieller Werte sich nur einmal in seinem Leben anstrengt und dann nur mehr seinem Bankkonto beim Wachsen zusieht?

Nein.

Gestatte mir bitte nocheinmal die Frage: Warum?
Schreib ein Buch, komponier ein Lied, und zwar so gut (oder massenkompatibel) daß Unmengen Leute es konsumieren...
und verschenk es...
verlange nichts dafür, freue dich, daß du tage und monate deiner zeit investiert durftest, dein mit arbeit verdientes geld in ausrüstung gepulvert hast, statt es zu verprassen, um das ganze zu erschaffen zu können und millionen leute sich nun daran erfreuen...

und dann fragst mal wieder so einen blödsinn...
 
ich habe gesagt, mach du etwas kreatives und verschenke es...
oder mach etwas kreatives, versuch es zu verkaufen und sieh dir an, wie es gratis im internet getauscht wird...
 
Auch die Abwägung der Schwere ist eine Ansichtssache, wenn man zum Beispiel verhindern will, dass in diesem Bereich neue Kavaliersdelikte geschaffen werden, wie Du es ja im Begriff bist zu tun, indem Du aus der Straftat eine "Straftat" machst.

de fakto war das Kopieren von Musik (inklusive der Aufzeichnung von Radiosendungen) schon lange ein Kavaliersdelikt. Es wurde schon immer getan. Solange diese Kopien nicht gegen Entgelt weitergegeben wurden hat es niemanden aufgeregt.

Nun hat dieses "Kavaliersdelikt" zweifellos Ausmaße angenommen, die den Musikkonzernen weh tun (kommt eh selten vor, dass solche Konzerne stöhnen).

Aber es wird nicht mehr gelingen, die (guten?) alten Zeiten zurück zu zaubern. Wo sich die Musikmultis goldene Nasen verdient haben. Denn die jugendliche Generation Internet wird immer wieder Wege finden, wie sie Musik "sharen" kann.

Jedenfalls erscheinen mir die Strafen unangemessen hoch, die die Musikindustrie gegen jugendliche Musik - "Sharer" durchsetzen will, wenn ich´s mit Delikten vergleiche, wo die Opfer schwer verletzt werden (siehe Jugendgewalt).

Aber wir können auch im Bereich der Eigentumsdelikte bleiben: Ein Ladendieb ist da relativ komfortabel dran. Wieviel Schmalz oder Geldstrafe kriegt der maximal ??
 
Außerdem wird in diesem Thread immer wieder der "Diebstahl geistigen Eigentums" ("Schädigung" des Urhebers) mit plumper Fälschung (Schädigung des Kunden) in einen Topf geworfen.

Naja, durch plumpe Fälschungen werden die Kunden selten geschädigt. Denn wer sich in Thailand um 2000.- Baht eine "ROLEX" :mrgreen: kauft, dem ist sicher klar, dass dieses Ding gefälscht ist (1 Euro ca. 47 bis 50 Baht). Auch der Markeninhaber von ROLEX wird nicht direkt geschädigt. Denn dieser Fake-Käufer ist kaum ein potentieller Kunde für eine echte ROLEX.

Geschädigt wird der Kunde durch den Verkauf "gefälschter" Medikamente. Das sind solche, wo nur die äußere Verpackung mit dem Inhalt übereinstimmt, sich im Inneren aber etwas völlig Wirkungs- und Nutzloses befindet. Aber das ist nicht das wesentliche Thema, vielmehr werden untere Umgehung des Patentrechtes Medikamente angeboten, die sehr wohl wirksam sind, allerdings viel billiger. Lassen wir einmal das Thema "Viagra, Kamagra, Caverta" beiseite.

Die Inder rechtfertigen die illegale Fertigung von Präparaten zur Behandlung schwerer Krankheiten damit, dass nur so der Zugang zu einer wirkungsvollen Behandlung auch für die Bewohner der dritten Welt möglich wird. Dieses Argument wurde und wird vor allem bei Medikamenten zur Behandlung von AIDS ins Spiel gebracht. Und es ist natürlich ein starkes Argument .... Aber wo fängt man damit an und wo hört diese Rechtfertigung auf zu greifen? Denn anders als im Falle der Musikindustrie geht es hier um große Summen an Forschungsgeldern, die zur Erarbeitung dieses geistigen Eigentums (=Patent) aufgewendet wurden. Es ist tatsächlich GEISTIGES Eigentum, es steckt die intellektuelle Leistung der besten Wissenschaftler darin.

Und dann gibt es ja .... ganz aktuell ....... den Fall Google. Dass die so einfach mit dem Kopieren von Büchern anfangen wollen:mauer:
 
Die Inder rechtfertigen die illegale Fertigung
Da wir beide keine Experten für indisches Recht sind und nicht wissen, ob die fraglichen Patente in Indien überhaupt gültig sind, müssen wir die Behauptung, dass die Fertigung illegal sei, wohl ins Reich der Mutmaßung verweisen.

Aber das ist eben die übliche Rhetorik der Lobby des "geistigen Eigentums".

von Präparaten zur Behandlung schwerer Krankheiten damit, dass nur so der Zugang zu einer wirkungsvollen Behandlung auch für die Bewohner der dritten Welt möglich wird.
Ist das nicht unterm Strich der höhere Wert? Oder liegt dir die Gewinnmaximierung einiger weniger Konzerne mehr am Herzen?

Und es ist natürlich ein starkes Argument .... Aber wo fängt man damit an und wo hört diese Rechtfertigung auf zu greifen?
Sie hört nirgends auf zu greifen. Ein Rechtssystem, das den Wohlstand weniger über das Wohl aller stellt, ist schlecht.

Es ist tatsächlich GEISTIGES Eigentum
Es gibt kein geistiges Eigentum. Der Begriff ist eine reine Erfindung, ein Hirngespinst; er hat keine Entsprechung in der realen Welt.
 
Ist das nicht unterm Strich der höhere Wert?
Sonntagszeitung - Diamantring - Luxuslimousine
Diebstahl - Diebstahl - Diebstahl
Unrecht - Unrecht - Unrecht

Über die Schwere des Vergehens mag man streiten können.
Das Unrecht ist nicht vom Tisch zu wischen.

Aber das ist eben die übliche Rhetorik der Lobby des "geistigen Eigentums".
Und Du verwendest die Rhetorik der Schönfärber.
Ist um nix besser.
 
Sonntagszeitung - Diamantring - Luxuslimousine
Diebstahl - Diebstahl - Diebstahl
Unrecht - Unrecht - Unrecht

Über die Schwere des Vergehens mag man streiten können.
Das Unrecht ist nicht vom Tisch zu wischen.


Und Du verwendest die Rhetorik der Schönfärber.
Ist um nix besser.

Das ist doppelt inkorrekt. Erstens ist "geistiges Eigentum" nicht existent, die Postulation ändert das nicht, solange nicht gesetzliche Grundlagen dafür geschaffen werden, die es eben noch nicht gibt. In der obigen Kette würde es aber auch dann nicht passen, da Diebstahl sich durch Wegnahme auszeichnet - der Schaden entsteht dadurch, dass das gestohlene Objekt dem ursprünglichen Besitzer nicht mehr zur Verfügung steht. Kopien immaterieller Werte sind aber eben nur Kopien, ein Exemplar bleibt dem ursprünglichen Eigentümer immer noch.

Was landläufig unter "geistigem Eigentum" firmiert ist mit Urheberrecht , Markenrecht und Patentübereinkommen bereits gut abgedeckt.

Zweitens ist die Betrachtung der Rechtssysteme vom Standpunkt des Nutzens für die Rechtsunterworfenen und die Gesellschaft eine höhere Metaebene als die Interpretation der konkreten Gesetze selbst (die hier ja nicht einmal vorliegen). Diese Rhetorik ist daher deswegen "besser", weil sie sich rechtstheoretisch auf die Grundlagen aller denkbaren Rechtssysteme bezieht.
 
Verletze ich eigentlich auch das Urheberrecht, wenn ich die Kanonenzeitung lese, die jemand im Bus liegengelassen hat? Oder wenn ich laut wummernde Musik eines Autofahrers bei der Ampel mithöre? Schließlich konsumiere ich da ja auch geistiges Eigentum, ohne zu bezahlen ...
 
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