Hattest du als Kind ähnliche Interesse, welche dir verwehrt wurden auszuleben?
Mein Vater hatte 5 Töchter und war sehr darauf bedacht uns nicht einzuschränken. Uns in ein klassisches Rollenbild zu pressen, war wohl das was er am vehemmentesten verhindern wollte. Meine Uroma (geb. 1919) hat sehr lang versucht besonders mich in eine Richtung zu führen, die für sie halt die einzig wahrnehmbare war. Mädchen sind brav, Mädchen sind ruhig, wild sein gehört sich nicht, das ist nichts für Mädchen. Das waren sehr viele Streitpunkte zwischen meinem Vater und ihr. In meiner Jugend hat sich das Rollenbild meiner Oma dann doch geändert, sie hat zwar nicht alles nachvollziehen können, hat dem ganzen aber dann doch mehr abgewinnen können als dem "Das gehört sich nicht."
Ich hatte einen Keller voll mit Barbies, Matchbox Autos, Lego. Ich hatte Schminkpuppen, Puppenküche udgl. Eingeschränkt wurde ich von keinem. Mein Opa hätte gern einen Enkelsohn gehabt, der hat mich mitgenommen zum Fischen, Radfahren, Billard spielen. Er hat das richtige gemacht, aus einer falschen Motivation heraus.
Vielleicht war es das was mich am meisten geprägt hat.
Mit meinem Vater war ich auf "Baustellen", Autos reparieren, Auto fahren. Ich hab leidenschaftlich gern geholfen beim Ausmalen (er war Maler und Anstreicher) und an die Zeitungspapier Malerhüterl denk ich immer noch gern.
Ich wäre zB nie auf die Idee gekommen meinen Kindern Bubenspielzeug zur Verfügung zu stellen.
Bei uns gab es Spielzeug.
Mir sind klassische technische, handwerkliche Tätigkeiten usw. ein Graus!!!
Ich mag das gern. Ich möchte nicht permanent auf fremde Hilfe angewiesen sein.
Ich war aber eben immer schon ein richtiges Mädchen...
Ich auch.
Ich habe immer schon Kleider und Röcke geliebt, rosa und Glitzer,
Ich liebe Glitzer, Kleider, künstliche Fingernägel, lange Haare, schöne Schuhe....
Ich bin gern eine Frau, das wünsche ich mir für meine Tochter auch.