Das halte ich für ausgemachten Blödsinn.
Meiner Schwester (geb. 1967) und mir (1964) wurde immer gesagt, ich kann alles, was ein Mann kann - außer Kinder zeugen. Spätestens seit den 70ern ist das von Dir beschriebene Frauenbild in der Gesellschaft nicht mehr vorherrschend, wenn auch durchaus noch vorhanden.
Sicher verändert sich vieles, ich bin auch zur finanziellen Unabhängigkeit erzogen worden,
das heisst aber nicht, dass nicht noch zahlreiche Unterschiede vorhanden sind.
Es ist schon der öffentliche Raum, der Frauen nicht im gleichen Mass zugänglich ist. Ich setze mich ungern auf Bänke, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich früher oder später wegen irgendetwas angesprochen werde.
Eine Frau, die beitbeinig in der U-Bahn sitzt oder mit ihrem Arm die Sitzlehne im Zug einnimmt, wird man seltener finden als einen Mann, der das tut.
Hm. Nicht, dass ich an der Wäsche meiner Frau schnuppern würde. Aber worin besteht der Vertrauensbruch? Ich denke, wenn ich drauf stünde, dann würde ich es tun. Ohne schlechtes Gewissen.
Extremes Beispiel - Du hast Durchfall und es ist etwas davon auf Deiner Unterhose gelandet. Du legst sie in den Schlutzwäschekorb. Würdest Du es nicht als Eingriff in Deine Intimität betrachten, wenn Deine Frau kommt und heimlich daran schnüffelt?
Ist das nicht irgendwie traurig? Meine Frage zielt genau in die Richtung.
Kommt auf die Perspektive an.
Kann als Einschränkung gesehen werden
Ich habe das Gefühl, dass Frauen die Tatsache, dass sie zur "Vernunft" erzogen wurden, in weiterer Folge durchaus mit Stolz erfüllt.
Wenn mein Freund irgendwelche dummen Witze macht, sage ich zu ihm halb ernst, halb Spass: "Ihr Männer seid Kinder" oder "Ihr Männer denkt nur an das eine".
Anderes kleines Beispiel aus dem Alltag ohne sexuellen Kontext - wenn wir unterwegs sind und er nur seine Brieftasche bei sich hat und ich
diejenige bin, die u.a. Taschentücher, Feuchttücher und Desinfektionsmittel in ihrer Handtasche herumschleppt, oder wenn er zu Verwandten eingeladen ist und ich einen Kuchen dafür besorge, weil er nicht daran denkt, dann erfülle ich ein traditionelles Rollenbild der Frau, nämlich Einfühlungsvermögen und Fürsorge, und ich empfinde es als durchaus sinnstiftend.