ja und deswegen isses für mich auch so schwer nachvollziehbar wenn jemand einfach sagt: ich will nen job scheiß egal welchen...
ich mein: wer unbedingt geld braucht und das sofort oder einfach schon lange arbeitslos ist mal ausgenommen, ich meine eher so schulabgänger die dann einfach sagen: ok ich mach da ne lehre weil das ist grad inner zeitung gestanden die suchen wen etc.
So irgendwie...unüberlegt? Ohne dass sie ihrem traumjob nacheifern? Sofern sie einen haben...
hat nicht jeder einen?
Mir ist die Wurschtigkeit, was den Beruf anbelangt auch höchst fremd. Nicht, daß man auf Grund irgendwelcher Umstände zu einem Beruf geführt oder gedrängt wird, aber Wahlmöglichkeit gibt es letztlich immer, wenngleich bei manchen sehr eingeschränkt. Wenn man dann nicht glücklich wird, weil man es sich anders vorgestellt hat, gibt es auch immer wieder Änderungsmöglichkeiten - auch da bei manchen sehr eingeschränkt, weiß ich auch. Aber oft ist es doch so, daß einen das Leben in eine Situation bringt, in der man sich doch (manchmal wider Erwarten) einrichten kann und der man dann positives abgewinnen kann.
Eines ist klar: Geduld und Beharrlichkeit gehört immer auch dazu und außerdem ist es schlecht sich von materiellen Dingen abhängig zu machen.
Bei denen, die Geld brauchen und das rasch ist die Sache natürlich prekär. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, daß es keine Situation im Leben gibt, die aussichtslos scheint und in der einem nicht geholfen wird. Seinen eigenen Beitrag muß man natürlich auch dazu leisten.
Wer arbeitslos ist, ist meist abgesichert - nicht gut, wie wir wissen, also Hängematten hab ich wirklich noch keine gesehen, aber man kann leben und sich etwas Neues suchen. Klar kenne ich auch die Fälle, die die Arbeitslosigkeit mit einem Anspruchsdenken beginnen ("das steht mir zu", "ich hab ja lange genug eingezahlt", "in den ersten Monaten erhole ich mich einmal",....). Das ist natürlich grundlegend falsch, entsteht aber auf Grund unseres Systems, in dem die Arbeitslosigkeit auch Systembestandteil ist(!), fast zwangsläufig als Option.
Ich muß allerdings sagen, daß die beiden, die so denken/dachten zwei Fälle Burnout(ansatz) waren, die eigentlich nicht in den Zustand der Arbeitslosigkeit gehören, sondern in eine Sabattical-Regelung, bei der man unter vorangehendem Lohnverzicht sich ein freies Jahr einrichten kann. Ich meine, daß Sabbatical-Regelungen sehr vielen Menschen (und auch deren Umgebung) helfen würden zufriedener zu sein.
All das schreib ich ohne zu vergessen, daß es tatsächlich sehr tragische und katastrophale Situationen auch gibt. Dazu zähle ich aber nur die Fälle von Kriegsfolgen, Flucht, Vertreibung, Umweltkatastrophen,... Denn da kommt zur objektiv übelsten Lage noch die Traumatisierung hinzu, die den Betroffenen die Energie raubt vernünftig nachdenken und relativ richtig handeln zu können. Das nicht zu vergessen hilft manchmal auch schon um wieder zur Besinnung zu kommen.
Bei Schulabgängern sehe ich oft eine wirkliche Tragödie der Orientierungslosigkeit, in der offenbar heute kaum jemand helfen kann. Da gibt es ganz allgemein die große Ratlosigkeit.