iPhone-Irrsinn / Marken

Im Zusammenhang mit Markenbewußtsein hatte ich folgendes Erlebnis. Mitte der 1970er Jahre korrespondierte ich mit Südamerikanern. Wie das damals so üblich war, mit Luftpostkuverts, an den Rändern schraffiert. Einer meiner Brieffreunde fragte mich, wie viel eine Rolex in Europa kostet. Er erwähnte nur „Rolex“ . Ich fragte mich : Rolex, was ist das? Nie gehört. Ich erkundigte mich in meinem nicht so begüterten Bekanntenkreis, der hauptsächlich aus Studenten bestand. Niemand konnte mit dem Begriff „Rolex“ etwas anfangen. Seit meiner frühesten Jugend war ich vom Drang beseelt, Südamerika kennenzulernen, was Mitte der 1970er Jahre nicht einfach war. Ein Ticket kostete einige überdurchschnittliche Monatsgehälter. Eines Tages fand ich bei ÖKISTA ein leistbares Ticket, schlug natürlich sofort zu und besuchte meinen Freund. Der konnte nicht glauben, daß ich nicht wußte, was eine Rolex ist. Für ihn war unverständlich, dass jemand, der sich einen Flug von Europa nach Südamerika leisten konnte, nicht weiß, was eine Rolex ist. Und was er noch viel weniger verstehen konnte: Wenn er aufgrund begrenzter finanzieller Mittel zwischen Europareise und Rolex wählen müßte, so würde seine Entscheidung eindeutig für Rolex ausfallen. Eine Rolex verlieh damals (und wahrscheinlich noch heute) viel mehr Status, den man am besten mittels ausgestreckten Arm demonstrieren konnte, als eine Reise.

Wie gesagt, dies war Mitte 1970er Jahre. So erfuhr ich über die Existenz der Nobelmarke Rolex, als ich mein 20. Lebensjahr überschritten hatte und vielen meinen Freunden ging es genauso. Ich glaube, dass die Latinomentalität schon immer mehr Bedeutung den Marken als Statussymbol schenkte, doch Österreich in letzter Zeit diesbezüglich sehr aufgeholt hat

Scheisskindheit. Ich wusste als Kind gar nicht, dass es neben ROLEX noch andere Uhrenproduzenten gibt.
 
Was die krone.at-User vom neuen iPhone halten
Ist ein User hier im Forum, der sich das zulegen wird und mir plausibel nennen kann, WARUM zum Kuckuck er das tun wird?

Allgemein: Warum machen das Menschen? Was bewirkt in ihnen dieser Marken-Wahnsinn? Riesen groß DIESEL auf der Brust tragen, zB. Der reinste Irrsinn, schaut bescheuert aus, aber man ist stolz, eine "Marke" tragen zu DÜRFEN/KÖNNEN. Oder wie oder was?

Ich hab in meinem Leben NIE(!) nach Marken Ausschau gehalten. Alleine schon deswegen, weil man das gleiche Produkt (egal, um was es geht), in gleicher Qualität wesentlich günstiger bekommt. Geld unnötig verschleudern ist anscheinend für viele Menschen was Wichtiges.

Ich geb Dir bedingt recht - also was die Aufdrucke auf Shirts, Jacken, Pullis usw. angeht. ABER: Beim fett gekennzeichneten hab ich schon einen Einwand. Und zwar sind Laufschuhe von Asics um 120, 150 € (bei anderen Marken wie Adidas, Nike, usw. kann ich nicht mitreden, da keine Erfahrung) besser gedämpft, langlebiger und besser zu laufen als die 19,99 € Schuhe vom Hofer oder Lidl (und ja, die hab ich auch, aber damit würde ich keinen Marathon laufen wollen - für den Spaziergang oder eine Nordic-walking-Runde mit der Oma am WE reichen sie allemal). Ich seh das also ein wenig differenzierter.
 
Ah doch, merkst schon. Fängt schon mal da an, dass der Schnitt bei der No Name Kleidung (zumindest für mich) eher nicht so optimal ist. Wenn ich jetzt die Oberteile von H&M und New Yorker hernehme: wenn's mir bei der Brust und den Schultern passt, ist's beim Bauch zu weit. Wenn ich doch mal was finde was mir passt, dann kannst davon ausgehen, dass es das nach ein paar mal tragen nicht mehr tut. Weil's ausleiert. Nach ein paar mal waschen verlaufen die Seitennähte auch nicht mehr dort, wo sie eigentlich verlaufen sollten. Und irgendwie kommt's mir vor, als würden die nur für Frauen mit 1,60 m produzieren :shifty:
Diese Probleme hatte ich bei Burton, Hilfiger, Herrlicher usw noch nie :schulterzuck:

hmm...kann ich nicht so ganz nachvollziehen, mangels Erfahrung. Ich bin jetzt erstmals in einem Gewichtsbereich wo es überhaupt Markenkleidung für mich gibt. Aber ich würde eben dennoch nicht viel Geld dafür ausgeben, außer ich bekomm das billigst in nem Outlet. Und naja, mein Lacoste Pulli den ich letztes Wochenende gewaschen habe, hat das ja nicht soooo gut hingenommen :D :lalala:


Eine Rolex verlieh damals (und wahrscheinlich noch heute) viel mehr Status, den man am besten mittels ausgestreckten Arm demonstrieren konnte, als eine Reise.

Das ist eben auch etwas, das ich nicht verstehe. Ich mag Protziges überhaupt nicht. Da hab ich lieber Understatement. Wenn ich jetzt wirklich das Geld hätte um mir eine sauteure Uhr zu kaufen, dann würde ich mir niemals eine auffällige Rolex kaufen, sondern z.B. eine dezente A.Lange&Söhne. Die hat auch mindestens den Gegenwert eines Kleinwagens, aber wenn man sich nicht mit Uhren beschäftigt, dann weiß man nicht um ihren Wert und man sieht es ihr auch nicht sofort an. Für mich wäre das dann eher so ein "Ich weiß, was sie kostet und freue mich drüber mir das leisten zu können. Es muss aber ja nicht jeder sehen" Gedanke. Vielleicht unterscheide ich mich da aber auch von anderen.
 
Manche Marken haben sich halt den Ruf erworben/erarbeitet besonders gute Produkte zu erzeugen.
Beispiel: Miele, Bosch, AEG,... bei Elektrogeräten, z.B. Geschirrspüler

stimmt! habe mich missverständlich ausgedrückt, bei technik haben marken zwar nicht immer, aber durchaus öfters die nase vorn. man sollte sich aber nicht wundern, wie oft sich die selben bauteile in verschiedensten z.b. haushaltsgeräten finden lassen, bis hin, dass unter dem gehäuse ein nahezu baugleiches gerät steckt.

Ich glaub aber nicht, daß jemand wegen dem Kauf eines Geschirrspülers ein "Zumpferlwachsgefühl" hat.

im regelfall wohl kaum, soll aber schon leute geben, für die aus prestigegründen nur geräte von markenherstellern in frage kommen. auch dem grossteil der i-phone und co. nutzer möchte sich das nicht unterstellen, ob die dinger aus technischer sicht diese preise rechtfertigen, muss ohnehin jeder für sich selbst entscheiden.

auch bei wäsche und co. mag es den einen oder anderen geben, der deswegen kauft weil eben nur marken halten was versprochen wurde, trifft natürlich oft, aber auch nicht immer zu. sah est unlängst wieder einen vergleich marke vs. no name, ging u.a. um regenjacken und es kam zu folgendem schluss: wenn man nicht regelmässig auf grönlandexpeditionen geht, reichen oftmals auch die markenlosen produkte.

aber im prinzip ist es ohnehin einfach zu erkennen wer was warum trägt. verständlich bei junge, die noch nicht so gefestigt sind und ihr ego damit aufpolieren müssen. bei alten die einen auf cooler checker mit markenklamotten machen, find ich's eher peinlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wundere mich immer wieder, wo diese Apple-bashing herkommt. Ja, es ist teuer. Ja, es gibt vergleichbare (selten gleiche) Hardware zum günstigeren Preis. Und jetzt? :schulterzuck:

Ich renne auch nicht dem Mercedes oder BMW-Fahrer hinterher und sage "mit meinem Smart geht's mir aber ebenso gut oder besser". Lasst die Leute ihr Geld für ihr Ding ausgeben.

Ich bin mit meinem nunmehr 2. MacBook (mittlerweile 4 Jahre alt) immer noch zufrieden. Bisher bei beiden Geräten 0 Abstürze, keinen Datenverlust whatsoever, keine Probleme. Die anderen Geräte, mit denen ich vorher "arbeiten" sollte, wie auch mein Dienstnotebook sind hingegen immer kleinere oder größere Katastrophen gewesen. Ich wähne mein Geld gut angelegt. Andere denken, ich schmeiße Geld raus. Jedem das seine.
 
stimmt! habe mich missverständlich ausgedrückt, bei technik haben marken zwar nicht immer, aber durchaus öfters die nase vorn. man sollte sich aber nicht wundern, wie oft sich die selben bauteile in verschiensten z.b. haushaltsgeräten finden lassen, bis hin, dass unter dem gehäuse ein nahezu baugleiches gerät steckt.

Letztendlich kommt eh alles aus China :D:rolleyes:
 
vor jahren hat mir mal ein freund ein lacoste t-shirt aus der türkei mitgebracht...

...natürlich garantiert echt. und zwar so echt, dass sich das krokodil beim ersten waschgang blitzblau verfärbt hat.

nau, was bin ich damals angesprochen worden wo's das zu kaufen gibt :D

da gab es vor ein paar Jahre die vintage Serie, da war das Krokodil in der gleichen ausgewaschenen Farbe wie das Shirt, sehr sehr lässig auch noch heute nach fast zehn Jahren.

generell sind meine Krokodile aber ausschließlich silber ;)
 
Mein Smartphone habe ich vor knapp 7 Jahren beim Hofer gekauft, es funktioniert immer noch tadellos. Ich gebe aber zu, dass das iPhone gute Qualität hat. Nur möchte ich keinen Konzern unterstützen, der Sex und Nacktheit für pfuigack erklärt. Mein nächstes Handy werde ich wohl auf Grund der guten Erfahrungen wieder beim Hofer kaufen ;).
 
Sechzig Euro 2014 für mein Huwei(mit Android Betriebssystem) Smartphone ausgegeben; bis dato habe ich ein Uralt Handy Alcatel(dass ich damals mit 14 bekam) benutzt.
Jedem das seine eben und gut ist.
Mein HP Laptop hat auch hier und da schon grössere und kleiner Wehwehchen gehabt; dennoch werde ich inzwischen dieses sechs Jahre alte Gerät auf die Jagdgründe schicken und mir leider was neues holen müssen; weil bei dem irgendein Teil nicht mehr so will wie es muss.
Dennoch gebe ich für mich keine sechshundert Euro oder mehr für Apple Produkte aus.
 
Allgemein: Warum machen das Menschen? Was bewirkt in ihnen dieser Marken-Wahnsinn?

In kurzen Worten, da es schon spät ist: Um es zu haben. Haben. Haben. Haben. Haben. Haben. Haben. Haben. Kennen sich dann eh einen Schei_dreck aus, aber sie meinen, mitreden können zu müssen. Nicht alle, aber viele. Ob das mit mangelndem Selbstvertrauen zu tun hat? Nun, das wird wohl niemand zugeben...

PS: Schön, dass mir dieses "haben"-Getue sowas von am Allerwertesten vorbei geht :)
 
Bin kein Markenfetischist - ausser bei Schuhen, da gibts nur Lloyds.

Die passen einfach, ich bekommen keine Schmerzen und halten tun sie auch noch lange.

Muss halt jeder selber wissen was ihm wichtig ist.
 
warum die Leute das machen ?
Meiner Ansicht nach, weil sie zB im Textilbereich im Gegensatz zu früher keine Ahnung von Qualität haben und die Industrie diese Leere mit dem Marketing von Marken gefüllt hat. Es zählt nicht mehr die Stoffqualität, sondern die Identifikation mit der Marke, von der man meist unbewusst hofft, dass die ihr zugeschriebenen Attribute auf den Käufer abstrahlen. (klassisches Beispiel, wie das im Unterbewusstsein funktioniert, aus dem Bereich der Automobile ist der meist von Männern gebrauchte Satz " ICH park' direkt vorm Haus". Das ICH ist der Wagen, die phantasierte Identifikation, Ich bin der Mercedes, wäre der Subtext. Gegenbeispiel, wo eine Identifikation sprachlich unbewusst abgelehnt wird, ist der männliche Satz "ER steht nicht", wenn der Schwanz versagt, gut, dass es ER ist, der hat ja nichts mit mir zu tun!). Wenn ich also selbst nichts bin, dann glaube ich, dass mich die Marke zu was macht. Das Paradoxe daran ist auch, dass Exklusivität beworben wird, was ja ein Widerspruch in sich ist. Es wird aber geglaubt und der Abklatsch der Exklusivität an die danach gierenden Konsumentenmassen teuer verkauft. Wir leben in einer Welt voll trauriger Konsumtrottel, die glauben ihre Leere mit Produkten füllen zu müssen, von deren Notwendigkeit ohne Werbung keiner vorher gewusst hätte.
 
warum die Leute das machen ?
Meiner Ansicht nach, weil sie zB im Textilbereich im Gegensatz zu früher keine Ahnung von Qualität haben und die Industrie diese Leere mit dem Marketing von Marken gefüllt hat. Es zählt nicht mehr die Stoffqualität, sondern die Identifikation mit der Marke,

Vollinhaltlich richtig, aber halt auf den Grossteil der Konsumgüter bezogen, net nur Textilien.
 
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