Ist Österreich wirklich rechtsextremistisch?

rechtsextrem denke ich nicht, aber es geht ein rechtsruck durch´s Land!
warum das so ist, darüber wird jeder seine eigene meinung haben
 
Verstehe.

Ad Entnazifizierung möchte ich doch noch erwähnen, dass die Arbeitsverbote aufgehoben wurden, weil es schlicht und einfach an (Fach)Kräften (in der Bürokratie u.ä.) fehlte und der moralische Wille bzw alle normativen Erklärungen im Zuge des aufziehenden Kalten Krieges hintan gestellt wurde. Dann wurden die alten Kader schlicht und einfach kooptiert und die Entnazifizierung für durchgeführt erklärt - aus (Ende der 40er, anfang der 50er glaube ich).

wenn einer hochqualifiziert war, dann fand er sogar Aufnahme in den USA ..... mit allen Ehren, versteht sich. Brauchte nur was von Raketentechnik verstehen. Aber mein Onkel war nur ein "kleiner Scheisser". er hatte zwar einen Beruf erlernt. Aber ich weiss heute nicht mehr, welchen. Denn den hat er nicht mehr ausgeübt. Er arbeitete später bei einem Dachdecker.
 
rechtsextrem denke ich nicht, aber es geht ein rechtsruck durch´s Land!
warum das so ist, darüber wird jeder seine eigene meinung haben

Rechtsruck stimmt.

Warum ? Die Ausländerfrage, die für manche Leute wirlich ein Problem ist, bei dem sie sich nicht ernst genommen fühlen. Und jetzt die Wirtschaftskrise, das wird zu einer großen Gefahr ...... Stichwort "Reichensteuer" ... mit so einfachen Lösungen operieren dann die Volksverhetzer. Aber gerade das ist wiederum nicht spezifisch österreichisch.
 
Ad Entnazifizierung möchte ich doch noch erwähnen, dass die Arbeitsverbote aufgehoben wurden, weil es schlicht und einfach an (Fach)Kräften (in der Bürokratie u.ä.) fehlte und der moralische Wille bzw alle normativen Erklärungen im Zuge des aufziehenden Kalten Krieges hintan gestellt wurde. Dann wurden die alten Kader schlicht und einfach kooptiert und die Entnazifizierung für durchgeführt erklärt - aus (Ende der 40er, anfang der 50er glaube ich).
Ganz so war es ja auch nicht.

Zum einen wurde die Entnazifizierung unmittelbar nach Kriegsende noch von den Besatzungsmächten begonnen, und man kann zu recht davon ausgehen, dass die sich einmal der größeren Köpfe angenommen haben. Was dann für die quasi interne Entnazifizierung übrig geblieben ist, waren großteils Leute aus dem dritten und vierten Glied, minder belastet, wie man so schön gesagt hat. Vor der Alternative, diese einzusperren oder sinnvoller für den Wiederaufbau zu verwenden, hat man sich vernünftigerweise für die zweite Möglichkeit entschieden. Das war vordringlich und wichtiger.

Klar ist natürlich schon, dass es im Zuge dessen auch dazu gekommen ist, dass auch der eine oder andere etwas größere Kopf durch die Maschen geschlüpft ist. Wie weit das Absicht war, wie weit einfach Nachlässigkeit oder Unaufmerksamkeit, kann man heute wohl nicht mehr eindeutig sagen.

Allerdings - wenn dieser Hinweis gestattet ist - haben zum Beispiel die Amerikaner ebenfalls eine gewisse Großzügigkeit an den Tag gelegt, sofern sie der Meinung waren, dass ein noch so stark belasteter für sie brauchbar sein könnte. Seien es sogar ehemalige SS-Leute, welchen für Informationen über Russland und die späteren Ostblockstaaten mehr als nur Verbesserungen gewährt wurden.

So hat halt jeder für seine eigenen Interessen gearbeitet.
War in der Politik noch nie anders. :)

Ich hab' allerdings nie davon gehört, dass sich die Amerikaner deshalb selbst zerfleischt hätten.
 
Zum einen wurde die Entnazifizierung unmittelbar nach Kriegsende noch von den Besatzungsmächten begonnen, und man kann zu recht davon ausgehen, dass die sich einmal der größeren Köpfe angenommen haben. Was dann für die quasi interne Entnazifizierung übrig geblieben ist, waren großteils Leute aus dem dritten und vierten Glied, minder belastet, wie man so schön gesagt hat. Vor der Alternative, diese einzusperren oder sinnvoller für den Wiederaufbau zu verwenden, hat man sich vernünftigerweise für die zweite Möglichkeit entschieden. Das war vordringlich und wichtiger.
Was du hier zusammenfasst steht für nix anderes, als dass gerade deswegen die Entnazifizierung für beendet oder "erfolgreich durchgeführt" erklärt wurde.
Dasselbe gilt mit dem Hinweis auf die US Amis. Wegen des Kalten Krieges wurde einfach der Deckel drüber gelegt und Ende im Gelände.

Klar ist natürlich schon, dass es im Zuge dessen auch dazu gekommen ist, dass auch der eine oder andere etwas größere Kopf durch die Maschen geschlüpft ist.
Womit wir wieder bei (nicht) "verarbeitet" bzw "aufgearbeitet" wären. Und dann kommt es zu den Vorgängen wie dem aktuellen Demjanjuk, wo das obligatorische "ob es Sinn macht einen 90 jährigen vor Gericht zu bringen?!" nicht auf sich warten lässt. Bedeutet e nix anderes als "können wir es nicht mal gut sein lassen", wobei was unterscheidet diese Forderung zu den Jahrzehnten zuvor? Damals hat man es "gut sein lassen" (wollen) und heute will man es "gut sein lassen"...
 
Was du hier zusammenfasst steht für nix anderes, als dass gerade deswegen die Entnazifizierung für beendet oder "erfolgreich durchgeführt" erklärt wurde.
Nein. Es steht dafür, dass es sinnvoller war, jemanden, der so gering belastet war, dass ned mehr als ein paar Wochen oder Monate Arbeitsverbot zu verhängen waren, statt dessen unmittelbar für den Wiederaufbau Österreichs heranzuziehen.

Ich gehe bei der Beurteilung der ehemaligen Nazis immer von der individuellen Schuld aus. Nur dass einer ein Nazi war, ist für mich kein ausreichender Grund, ihn mit einem Verbrecher gleich zu setzen. Das ist in totalitären Staaten meist so, dass es einen sehr großen Prozentsatz an Parteigängern gibt, weil jeder in irgendeiner Form etwas hat, dem er damit einen wenigstens relativen Schutz geben will. Wie weit das mangelnder Mut gewesen sein mag, weiß ich nicht. Ich habe die Zeiten nicht erlebt, und ich maße mir nicht an, die Menschen dieser Zeit in Bausch und Bogen zu verurteilen.

Im warmen Wohnzimmer kann jeder einen Helden spielen. In der kalten Realität eines totalitären und menschenverachtenden Systems schaut's dann schon ein bisserl anders aus.

Und dann kommt es zu den Vorgängen wie dem aktuellen Demjanjuk, wo das obligatorische "ob es Sinn macht einen 90 jährigen vor Gericht zu bringen?!" nicht auf sich warten lässt ....
Ja, damit muss man halt leben können. Es wird immer verschiedene Weisen geben, die Dinge zu sehen, und man wird zumindest zugestehen müssen, dass nicht alle, welche die Frage nach dem Sinn stellen, deswegen gleich alte oder neue Nazis sein müssen.
Auch zu solchen Themen muss man eine freie Meinung haben und auch äußern können, ohne deshalb gleich in ein Eck gestellt zu werden. Sonst wären wir schon sehr in Nähe einer Diktatur.
 
und wen es 100.000 Bullen mehr gibt, du kannst nicht in jedes Haus und jeder Wohnung einen stellen:mauer:
Jeder kann sein Haus bzw. Wohnung selber sichern. Bei mir kommt vielleicht ein Einbrecher hinein, aber nicht mehr hinaus.

Ach so, darum will die FPOe ja jetzt das waffengesetz lockern.

Die USA Haben das lockerste waffengesetz der welt. Mit der verbrechensrate soll es ja ganz toll aussehen ueber dem teich. Gratuliere, sie haben weder durch die geschichte noch sonst was gelernt!

Jetzt stell dir vor, ich wuerde jedem die waffe wegnehmen, und dafuer von einer polizei ordentlich ueberwachen lassen. Nur eine mafia nach sizilianischem und heutigem ostblockvorbild haette da wenig freude, das ist mir klar.

Und wer nach dem abzug der polizei das sagen hat, sieht man genau in den ehemals kommunistischen laendern! Vor jahren haetten sie denen die eier langgezogen, die heute auf raubzug gehen! Z.b. denjenigen , die im westauftrag die kirchen ausraeumen, und sonstige kunstdiebstaehle begehen.

@Herbydriver

Ach so, vor 1938 hatten wir keine tiefschwarze regierung? Wer hat denn den weg eingeebnet und die leute in den ruin getrieben?

Und eine FPOe sass nie in der regierung?

Dann sind auch eine SPOe, OeVP oder sonstige parteien nie in der regierung gesessen, es waren immer neue leute da zum waehlen. Also duerfen wir die ja jedesmal wiederwaehlen. :kopfklatsch:

Burgenland? Achso! :hahaha:

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Und nicht vergessen, die FPOe wurde als VDU gegruendet, das waren diejenigen, denen vorher politische arbeit einfach verboten war, den nazifunkitonaeren der NSDAP naemlich!

Ja und diese haben die altparteien einfach zugelassen, also tragen sie auch die schuld dafuer!

Warum die SPOe mitgetan hat? Weil diese nazis sonst alle die OeVP waehlen wuerden? :lalala:

Ist ihnen eh selber auf den kopf gefallen? Pech gehabt meine herren mit dem nadelstreif! :winke:
 
@Herbydriver
Ach so, vor 1938 hatten wir keine tiefschwarze regierung? Wer hat denn den weg eingeebnet und die leute in den ruin getrieben
Wenn du von Geschichte ein bißchen Ahnung hättest,dann würdest du wissen,das die damaligen wirtschaftlichen Missstände bereits 1918 begonnen haben und am "Schwarzen Freitag" 1929 eskaliert sind.Weder das austrofaschistische Regime noch Hitler haben ihre Länder in den Ruin getrieben, im Gegenteil,beide waren Nutzniesser der Krise von 1929.

Und eine FPOe sass nie in der regierung?
Die StracheFPÖ ist nicht gleichzusetzen mit der HaiderFPÖ.
Vergleich hier bitte nicht Äpfel mit Birnen. :kopfklatsch:
 
Ich habe die Zeiten nicht erlebt, und ich maße mir nicht an, die Menschen dieser Zeit in Bausch und Bogen zu verurteilen.

Im warmen Wohnzimmer kann jeder einen Helden spielen. In der kalten Realität eines totalitären und menschenverachtenden Systems schaut's dann schon ein bisserl anders aus.
:daumen: Du hast es auf den Punkt gebracht.
 
Die StracheFPÖ ist nicht gleichzusetzen mit der HaiderFPÖ.
Vergleich hier bitte nicht Äpfel mit Birnen. :kopfklatsch:

auch das ist ein wichtiger Punkt ....... der Haider war persönlich (meine Meinung) bestimmt kein Antisemit, der hat kalkuliert am poulistischen Klavier gespielt, um sich seinen Wunsch zu erfüllen: ICH WILL IN DIE REGIERUNG

Er hat ein paar Kleinigkeiten übersehen:

Er selber kam gar nicht in die Regierung und dann ereilte ihn (und seine Partei) das Schicksal das alle Populisten erreicht, wenn sie in einer demokratischen Regierung Verantwortung tragen wollen oder müssen.

Wenn du von Geschichte ein bißchen Ahnung hättest,dann würdest du wissen,das die damaligen wirtschaftlichen Missstände bereits 1918 begonnen haben und am "Schwarzen Freitag" 1929 eskaliert sind.Weder das austrofaschistische Regime noch Hitler haben ihre Länder in den Ruin getrieben, im Gegenteil,beide waren Nutzniesser der Krise von 1929.

Für diesen Hinweis bin ich dir sehr dankbar. Und ich möchte auch feststellen: Die erste Republik war ein sehr junger Staat, entstanden aus dem Zerfall einer großen und stolzen Monarchie. Die Menschen waren verunsichert und wussten nicht, wo´s hingeht. Alle politischen Parteien hatten radikale Vorstellungen, waren nicht konsensbereit.

Das musste in einer Katastrophe enden.
 
Nein. Es steht dafür, dass es sinnvoller war, jemanden, der so gering belastet war, dass ned mehr als ein paar Wochen oder Monate Arbeitsverbot zu verhängen waren, statt dessen unmittelbar für den Wiederaufbau Österreichs heranzuziehen.
Du weisst aber schon was entnazifizieren bedeutet? Es ging nicht darum alles und jede/n zu kriminalisieren und abzuurteilen (darum ging es u.a. - letztendlich: wieviele wurden denn wirklich zur Verantwortung gezogen, ein paar Dutzend oder Hundert? Eigentlich lachhaft...), sondern darum die Gesellschaft weitgehend und umfassend von nationalsozialistischem Gedankengut bzw deren Ideologie zu befreien.
Ob du das nun als "sinnvoller als..." bezeichnest oder anders, das ändert nichts an der Tatsache, dass die "Entnazifizierung", also entfernen nationalsozialistischem Gedankengut, schlicht und einfach und quasi von heute auf morgen für beendet erklärt wurde.

Ich gehe bei der Beurteilung der ehemaligen Nazis immer von der individuellen Schuld aus. Nur dass einer ein Nazi war, ist für mich kein ausreichender Grund, ihn mit einem Verbrecher gleich zu setzen.
Tja, Psychologie. Wer gibt schon zu irgendwas gemacht zu haben... Womit ich nicht alle pauschal alle Schuldig spreche, aber normativ an die Sache zu gehen machts nicht einfacher oder unkompliziert(er).

Ich habe die Zeiten nicht erlebt, und ich maße mir nicht an, die Menschen dieser Zeit in Bausch und Bogen zu verurteilen.
Ich auch nicht.
Was ich aber nicht gut heisst ist die Umkehrung von Prozessen, womit ich damit meine sich umfassend zu Opfern und den Hauptleidenden zu erklären, Unrecht nicht ungeschehen zu machen, keine Entschuldigung uswusf und statt dessen einen Mantel des Schweigens und "nun lassen wir es mal gut sein" zu legen.

...und man wird zumindest zugestehen müssen, dass nicht alle, welche die Frage nach dem Sinn stellen, deswegen gleich alte oder neue Nazis sein müssen.
Verjährt Mord, verjährt Kindesmissbrauch? Oder hat es gekümmert welches Alter jene im KZ oder sonstwo hatten? mE sollte dem nicht so sein und nein, Verantwortliche haben mE (!) kein Recht Milde zu erfahren, wo sie selber keine Milde haben walten lassen!
Fürs Protokoll: das war im Bezug auf Akteuere und keine Wertung jener die deren Verurteilung oder Sinnhaftigkeit in Frage stellen.
 
Jetzt stell dir vor, ich wuerde jedem die waffe wegnehmen, und dafuer von einer polizei ordentlich ueberwachen lassen. Nur eine mafia nach sizilianischem und heutigem ostblockvorbild haette da wenig freude, das ist mir klar.

du hast wie üblich keine Ahnung, auf jede legale Waffe, kommen in Österreich 2 illegale. Da sind noch nicht die über 100.000 K98 die seit
1945 noch irgendwo am Land auf einem Dachboden liegen eingerechnet.
und woher nimmst du 8.000000 Polizisten?:hurra:
 
mein Hund freud sich über jeden Spielkameraden:ironie:

Was willst den mit deinem gehsteigsch*? Wennst net aufpasst auf den, dann wird er vertilgt!

Aber deine FPOe darf ruhig weiter polizei abbauen und dann ueber die mangelnde sicherheit in Oesterreich lamentieren.

Vielleicht halten sie damit ihre alkoholikerbande weiter bei laune, aber dazu kriegen sie wohl niemanden mehr. Weiss ja im grunde wirklich fast jeder, wem wir diese sicherheitsmisere heute zu verdanken haben!

Nun haben sie fast das Chicago, vor dem sie davor immer gewarnt haben.

Noch eine regierungsperiode FPOe?

Dann haben wir hier nur mehr illegale auslaender, die schwarz irgendwo arbeiten, und keine polizei mehr. Die kinder von denen gehen dann wohl in eigene auslaenderschulen, damit sie kein wort deutsch lernen.

Oder auch die kinder dieser auslaender arbeiten gleich in den blauen musterbetrieben! :winke:

Der anfang wurde jedenfalls damals gemacht.
 
Aber deine FPOe darf ruhig weiter polizei abbauen und dann ueber die mangelnde sicherheit in Oesterreich lamentieren.

Vielleicht halten sie damit ihre alkoholikerbande weiter bei laune, aber dazu kriegen sie wohl niemanden mehr. Weiss ja im grunde wirklich fast jeder, wem wir diese sicherheitsmisere heute zu verdanken haben!
Noch eine regierungsperiode FPOe?

Dann haben wir hier nur mehr illegale auslaender, die schwarz irgendwo arbeiten, und keine polizei mehr. Die kinder von denen gehen dann wohl in eigene auslaenderschulen, damit sie kein wort deutsch lernen.

Oder auch die kinder dieser auslaender arbeiten gleich in den blauen musterbetrieben! :winke:

Der anfang wurde jedenfalls damals gemacht.

Wann gab es einen FPÖ Innenminister?:kopfklatsch:
In der Regierung war die Haider-FPÖ mit einer Frau ein der Spitze:mauer:
Der Strache hat diesen Spuck beendet. Er hat der Parteispitze gezeigt
das man nicht gegen das Parteivolks regieren kann.:daumen:
Der Strache geht nur in eine Regierung als Seniorpartner, dann bekommt du auch deine Polizisten.:winke:
An ausländischer Zuwanderung hatte immer nur die ÖVP Interesse.
 
Du weisst aber schon was entnazifizieren bedeutet?
Das ist mein eigentliches Problem ..... ich hab' überhaupt von den ganzen Sachen damals so gut wie keine Ahnung, und ich schreib' hier auch nur mit, damit meine Tastatur ned verstaubt .... :roll:
Aber zum Glück hab' ich ja Dich, der mir das Leben erklärt. :)

Und um Dir meine Dankbarkeit zu beweisen, erkläre ich Dir auch ein paar Kleinigkeiten, wenn's erlaubt ist.

..... letztendlich: wieviele wurden denn wirklich zur Verantwortung gezogen, ein paar Dutzend oder Hundert? Eigentlich lachhaft...
Was ist daran lachhaft? Nur weil es Dir zu wenig erscheint? Das Bestreben der Siegermächte war eindeutig, gegebene persönliche Schuld zu bestrafen, ohne den Fehler nach dem Frieden des Ersten Weltkrieges zu wiederholen: nämlich ein Volk als Ganzes an den Pranger zu stellen und politisch als auch wirtschaftlich zu isolieren.

Zum Glück waren sowohl die Siegermächte als auch die damalige österreichische Bundesregierung nicht so verblendet wie Du, und waren sich in erster Linie über eines im klaren: Verurteilungen durfte es nur auf rechtsstaatlicher Basis geben. Auf Grund von Beweisen, Zeugen, schriftlichen Unterlagen, gegebenenfalls auch Indizien.

Das hat man getan, um den Preis, dass eben nicht alles zu beweisen war, was den Beschuldigten vorgeworfen wurde. Damit wird sicher der eine oder andere durch die Maschen geschlüpft sein. Auf der anderen Seite war es eine gute Maßnahme, um das gerade damals sprießende Denunziantentum nicht überhand nehmen zu lassen.

Nebstbei: Denunzianten sind die verlässlichen Begleiter jedes Systemwechsels, das war ja 1938 nicht viel anders. Beim Nationalsozialismus war es die Regel, dass denunzieren genügt hat, und der solchermaßen "beschuldigte" war weg vom Fenster. Offenbar waren die nach 1945 verantwortlichen Politiker nicht unsensibel genug, um diese Nazimethoden nahtlos zu übernehmen. Allerdings dürften sie nicht damit gerechnet haben, dass ihnen dieses faire und rechtsstaatlich einwandfreie Verhalten gerade von jenen vorgehalten werden wird, welche sich selbst als die verkörperte Demokratie sehen.

Tja, Psychologie. Wer gibt schon zu irgendwas gemacht zu haben... Womit ich nicht alle pauschal alle Schuldig spreche, aber normativ an die Sache zu gehen machts nicht einfacher oder unkompliziert(er).
Hat eigentlich mit Psychologie sehr wenig zu tun, schon eher mit Gerichtsbarkeit, und was man darunter versteht. Und da ist die Frage nicht, wer etwas zugibt, sondern wem man etwas beweisen kann, was man ihm vorwirft. Nach den Informationen, welche mir zur Verfügung stehen, gilt dieser Rechtsgrundsatz für alle Menschen gleich, auch für alle relevanten Rechtsbrüche. Das nennt man Unschuldsvermutung. Aber das ist Dir wurscht.

Und natürlich sprichst Du sehr wohl alle pauschal schuldig, und in diesem Fall wäre sehr wohl die Psychologie angebracht, die Dir klar vor Augen führen würde, dass Du allein durch Deine Wortwahl das verrätst, was Du natürlich nicht zugeben wirst.

Beispiel 1: "Womit ich nicht alle pauschal alle Schuldig spreche, aber ........."
"Aber" hebt den Sinn des ersten Satzes auf. Wenn er der Wahrheit entspricht, bedarf er keiner wie immer gearteten Einschränkung.

Beispiel 2: "Es ging nicht darum alles und jede/n zu kriminalisieren und abzuurteilen (darum ging es u.a. - letztendlich .....)"
Freud, schau oba ..... :mrgreen:

Ob du das nun als "sinnvoller als..." bezeichnest oder anders, das ändert nichts an der Tatsache, dass die "Entnazifizierung", also entfernen nationalsozialistischem Gedankengut, schlicht und einfach und quasi von heute auf morgen für beendet erklärt wurde.
Es ist ja nicht maßgebend, ob ich das für sinnvoller erachte. Die damaligen Verantwortlichen haben es aus Gründen, welche schon des öfteren hier diskutiert und auch anerkannt wurden, zum damaligen Zeitpunkt für sinnvoller angesehen, und das akzeptiere ich einfach.

Ich bin mir darüber hinaus schon im klaren, dass es im Zuge dieser ganzen Verfahren auch beabsichtige "Pannen" gegeben haben wird, dass der eine oder andere nicht gefunden wurde, weil man ihn nicht finden wollte. Oder dass man dem einen oder anderen nicht mit allzu großem Eifer beweisen wollte, weil man ihn für die Neuorganisation des Staates für unentbehrlich gehalten hat. Das ist für mich aber nicht ausreichend, um den Verantwortlichen grundsätzlich unlautere Absicht zu unterstellen.

Verjährt Mord, verjährt Kindesmissbrauch? Oder hat es gekümmert welches Alter jene im KZ oder sonstwo hatten? mE sollte dem nicht so sein und nein, Verantwortliche haben mE (!) kein Recht Milde zu erfahren, wo sie selber keine Milde haben walten lassen!
Das mag Deine Sicht der Dinge sein, kommt einigermaßen glaubhaft 'rüber, liest sich trotzdem ein bisserl wie "Augen zu, Ohren angelegt, und durch .....".
Ich persönlich würde nicht so weit gehen, einem Beschuldigten von vornherein jedes Recht abzusprechen. Das steht ebenfalls im Gegensatz zu gültigem Recht. Wie weit ein Verurteilter Recht auf Milde hat, scheint mir ebenfalls in der Strafprozessordnung wie auch in der Strafvollzugsordnung festgelegt zu sein. Daran sich zu halten, wäre in meinen Augen die vernünftigste Lösung.
Dass dem einen alles zu streng, und dem anderen alles zu milde vorkommt, fällt meines Erachtens unter genau die Freiheit der persönlichen Meinung, welche Dir ja so wertvoll ist. Dann sollte man sie allen zugestehen, ohne gleich aus der Meinung Rückschlüsse auf die Person, die politische Zugehörigkeit, Schuhgröße und Leibspeise zu ziehen. Das ist nicht sehr seriös.
 
Was ist daran lachhaft? Nur weil es Dir zu wenig erscheint? Das Bestreben der Siegermächte war eindeutig, gegebene persönliche Schuld zu bestrafen, ohne den Fehler nach dem Frieden des Ersten Weltkrieges zu wiederholen: nämlich ein Volk als Ganzes an den Pranger zu stellen und politisch als auch wirtschaftlich zu isolieren.
...
Also nochmal, Entnazifizierung bedeutete die Säuberung der gesamten Gesellschaft (auf Ebene der Justiz, Wirtschaft, Politik und eben auch privater Ebene, so es denn ging, aber allen anderen Bereichen natürlich auch).
Das "ab-urteilen" betraf eigentlich nur die gewisse Gruppe der "Hauptschuldigen". So gut wie alle anderen haben 'lediglich' Berufsverbot, Geldstrafen o.ä. auferlegt bekommen.
Dafür das eigentlich so gut wie ganz Europa in Schutt und Asche lag und 60 Mio Tote zu beklagen waren ein durchaus milder Umgang mit uns. Und nochmals, wenn man bedenkt wie gut das Lager- und Zwangsarbeitersystem ausgebaut war, bleibe ich dabei, dass Verantwortliche ziemlich gut durchgekommen sind.
Das hat mit dem 1. WK nichts zu tun.

Zum Glück waren sowohl die Siegermächte als auch die damalige österreichische Bundesregierung nicht so verblendet wie Du, und waren sich in erster Linie über eines im klaren: Verurteilungen durfte es nur auf rechtsstaatlicher Basis geben. Auf Grund von Beweisen, Zeugen, schriftlichen Unterlagen, gegebenenfalls auch Indizien.
? Mir leuchtet nicht ein warum ich hier verblendet sein soll, aber egal. Jedenfalls ging und geht es mir nicht darum das alle "einfach so" und pauschal bestraft hätten werden sollen (siehe oben Entnazifizierung bedeutete nicht, auch wenn du angibst darüber bescheid zu wissen, dass es nur um Verurteilungen gehen sollte), sondern das Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen hätten werden sollen (und natürlich auf rechtsstaatlicher Basis, was sonst? Keine Ahnung was du mir hier unterstellen willst). That's it.

Hat eigentlich mit Psychologie sehr wenig zu tun, schon eher mit Gerichtsbarkeit, und was man darunter versteht. Und da ist die Frage nicht, wer etwas zugibt, sondern wem man etwas beweisen kann, was man ihm vorwirft. Nach den Informationen, welche mir zur Verfügung stehen, gilt dieser Rechtsgrundsatz für alle Menschen gleich, auch für alle relevanten Rechtsbrüche. Das nennt man Unschuldsvermutung. Aber das ist Dir wurscht.
Hier gilt dasselbe, warum sollte es mir wurscht sein?
Im allgemein will ich aber nicht über "normatives" Verhalten (vor Gericht) diskutieren, weil man da nicht auf einen grünen Zweig kommt. Ich finde nur, dass deine Argumentation sich nach "soll mir erst mal einer was beweisen..." anliest.
Und von Verdrängung hast du schon gehört? Ich weiss nun echt nicht was du weisst oder nicht weisst.... Es ist ein alter Hut, dass die Kriegsgeneration, sprich unsere Eltern, über diese Zeit nicht sprechen. Was ist das sonst? Werkerziehung?

Beispiel 1: "Womit ich nicht alle pauschal alle Schuldig spreche, aber ........."
"Aber" hebt den Sinn des ersten Satzes auf. Wenn er der Wahrheit entspricht, bedarf er keiner wie immer gearteten Einschränkung.
Klugscheisserrei. Es waren nicht alle schuldig, aber alle waren wohl auch nicht unschuldig.

Beispiel 2: "Es ging nicht darum alles und jede/n zu kriminalisieren und abzuurteilen (darum ging es u.a. - letztendlich .....)"
Freud, schau oba ..... :mrgreen:
Und zum x-ten:
Entnazifizierung (in Österreich) 3 Kategorien:
1. Kriegsverbrecher
2. Belastete
3. Minderbelastete
Weiss nicht was so schwer am Wort "unter anderem" zu verstehen ist. "u.a. kriminalisieren" bedeutet, dass zumindest Kategorie 1 kriminalisiert wurde. 2 und 3 stiegen e gut aus, gerade bei uns.

Es ist ja nicht maßgebend, ob ich das für sinnvoller erachte. Die damaligen Verantwortlichen haben es aus Gründen, welche schon des öfteren hier diskutiert und auch anerkannt wurden, zum damaligen Zeitpunkt für sinnvoller angesehen, und das akzeptiere ich einfach.
Ich weiss nicht was du für ein Problem damit hast, aber wenn du mal selbst ein bisschen recherchierst, wirst du so gut wie überall auf die Formulierung stossen, dass die Entnazifizierung schlicht und einfach für beendet erklärt wurde. Und ich hatte bereits geschrieben, dass sie halt zu Gunsten des Kalten Krieges geopfert wurde.

Das mag Deine Sicht der Dinge sein, kommt einigermaßen glaubhaft 'rüber, liest sich trotzdem ein bisserl wie "Augen zu, Ohren angelegt, und durch .....".
Ich persönlich würde nicht so weit gehen, einem Beschuldigten von vornherein jedes Recht abzusprechen. Das steht ebenfalls im Gegensatz zu gültigem Recht. Wie weit ein Verurteilter Recht auf Milde hat, scheint mir ebenfalls in der Strafprozessordnung wie auch in der Strafvollzugsordnung festgelegt zu sein.
Und wieder dasselbe wie oben: keine Ahnung worauf du hinaus willst. Weil ich geschrieben habe, dass man keine Milde erfahren sollte, schliesst doch Rechtsstaatlichkeit nicht aus. Es ist eine persönliche Meinung von mir, wenn du es geschrieben haben willst, aber damit habe ich nicht gesagt, dass er einfach so in den Knast geworfen werden soll, sondern ein Verfahren geführt werden soll (und nein, kein pro forma Verfahren, sondern natürlich ein normaler).
Und was du mit "Augen und Ohren zu" sagen wolltest verstehe ich ohnehin nicht.
 
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