Dann kommen halt immer wieder die Beschwichtiger,
Mir z.B. geht's nicht um
"beschwichtigen", eher um die richtige Bewertung, daher erlaube ich mir hier einige aus meiner Sicht notwendige Anmerkungen zu machen.
Die Studie ist sicherlich interessant, herzlichen Dank daher für deinen Beitrag, auch wenn sie jetzt schon ins 7.te Jahr geht, man darf aber auch nicht vergessen, daß bei einer
Befragungsgruppe von lediglich je 9.000 Personen (pro Glaubensgruppe), es doch einen hohen
Schwankungsbereich geben wird. Nicht zu vergessen, daß ja die Befragung in immerhin 6 Ländern durchgeführt wurde. Nämlich Frankreich, Niederlande, Belgien, Deutschland, Schweden und Österreich.
Wenn man dann also auf angeblich die Hälfte an islamischen Fundamentalisten kommt, muß man schon auch gegenfragen, wie man dann die andere Hälfte an Nichtfundamentalisten bewertet.
Wer sich übrigens die 3te Frage ausgedacht hat, muß auch ein besonders heller Kopf sein, der aber doch einen ziemlichen Depscher in der Marille hat.
Umso erschütternder, wenn dann trotz Aufklärung und Trennung
"Staat-Kirche" in Europa angeblich noch immer 13% so einen
Nonsens zustimmen.
Bei Frage 2 frage ich mich, was das eigentlich mit Fundamentalismus zu tun hat? Jetzt z.B. im Zuge des neuen
Islam-Gesetzes ist doch gerade der Punkt
Koran-Einheitsübersetzung nach Rücksprache mit der islamischen Kultusgemeinde wieder zurückgenommen worden, weil diese gemeint haben, daß es nicht nur
eine Koranversion gibt, die man übersetzen könne. Ergo, mehrere Koranversionen ergeben
nonaned auch unterschiedliche Auslegungen.
Aber selbst wenn; nur weil wer sagt "es gibt nur eine Auslegung" heißt das ja nicht automatisch, daß dies auch
DIE fundamentalistische Auslegung ist.
Nun noch ein paar Anmerkungen zu deinen Schlüssen aus der Studie:
Die Studie untersucht auch Faktoren wie Homophobie oder Antisemitismus und die Ergebnisse sind ebenso eindeutig wie erschreckend.
Da bin ich völlig bei dir! Vergessen darf man dabei aber bitte nicht, daß auch die Werte der Christen erschreckend hoch sind, die sowohl allen christlichen als auch humanistisch gesellschaftlichen Werten widerspricht.
Der von den Multikulti - Träumern oft vorgebrachte Einwand, dass es sich um kein religiöses, sondern um ein soziologisches Problem handelt (Zuwanderer gehören oft einer unterprivilegierten Schicht an), wird in der Studie widerlegt.
Ach so? Wo denn? In der Studie steht nämlich:
Da sich die demografischen und sozioökonomischen Profile der muslimischen Einwanderer und der einheimischen Christen stark unterscheiden, und da es aus der Literatur bekannt ist, dass sich marginalisierte Menschen der Unterschicht stärker von fundamentalistischen Bewegungen angezogen fühlen, wäre es natürlich möglich, dass diese Unterschiede auf die soziale Klasse und nicht auf die Religion zurückzuführen sind.
Heißt auf gut Deutsch: schlechte Aus-)-Bildung, schlechter sozialer Standard und Status = mehr Fundamentalisten.
Da muß man aber unbedingt auch hinzufügen, daß die Unterschicht der
"Hiesigen", wenn schon, dann heutzutage fast ausschließlich zu politischen Extremismus - vor allem Rechtsextremismus - aber nicht zum religiösen Extremismus neigt. Daher in dieser
"Religionsbefragung" weniger auffällt.
Und auch der Umstand, dass bei Alewiten ähnliche Befragungswerte registriert wurden wie bei Christen, zeigt, dass es sich um ein Problem des sunnitischen Islam handelt.
Generell gesagt, sollte man da aber bitte auch nicht die Schiiten vergessen - siehe Iran - wo es ja auch offensichtlich Probleme mit dem Fundamentalismus gibt. Hier bei der Studie werden die Schiiten sicher weniger auffallen, beschränkte sich ja die Studie auf marokkanische und türkische Einwanderer, die hauptsächlich ja Sunniten sind.