Ihr seid´s lustig:
Sich gegenseitig zu zerfleischen und Verantwortung am Gelingen oder Nichtgelingen zuzuschieben ist recht kontraproduktiv.
Wir bewegen uns in dieser Gesellschaft in einem recht engen Rahmen, an den und seine zwingende Forderungen an Familien ist es verdammt schwierig sich in persönlichen Bedürfnissen sowie Bedürfnissen von Familien anzupassen.
Eröffnet ein Mann einen Thread mit diesem Thema ist immer der Mann der Schuldige an der Situation.
Eröffnet eine Frau einen Thread mit diesem Thema ist auch immer der Mann der Schuldige. Hmm, finde den Fehler.
Es ist ein Team, ein Paar, eine Gemeinschaft, die versagt.
Da hat mal keiner Schuld, das ist schwierig, aber beide versagt.
Können viele Mütter ebenfalls nicht. Manchmal sitzen die sogar nichtmal von morgens bis abends. Und Mütter können ebenfalls nicht sagen „sorry, bin heut zu müde, komm mal allein klar“
VÄTER AUCH NICHT!!!!!
Wenn sich etwas fehlentwickelt ist der erste Indikator in den sensiblen Zonen zu erkennen.
Dazu gehört Sexualität, sie ist extrem anfällig. Nicht unbedingt notwendig, wie die Versorgung, die Hygiene etc. Wenn für die wichtigen Dinge, die sein müssen, keine Zeit ist, bleibt sie auf der Strecke. Sexualität ist sensibel, sie reagiert rasch auf Stress, Druck und unpartnerschaftliches Verhalten in anderen Belangen - dann zieht man sich zurück. Ein Entfremden als Paar findet statt, Sex ist nur der Indikator.
Hier wird ja auch gar nicht so oft nach Partnersexualität (die ja Halt, Wärme und Bindungshormone schenkt), sondern nach die Sau raus lassen und ficken geschrien - was ja ohnehin was ganz etwas anderes ist. Wer soll denn den Schmäh glauben, dass die Frau nicht will. Herhalten will sie nicht für ein altes Kind zum Abarbeiten dessen Säfte, was irgendwie verständlich ist.
Solche Zeiten gibt es manchmal in einer Beziehung. Nach der Geburt unseres letzten Kindes hatten wir ca. 1 Jahr keinen Sex, zumindest keinen richtigen. Die Ursachen sind vielfältig, Überlastung (unsere Kleine hat die ersten paar Monate die Nächte durchgeschrien und wir haben uns alle 2 Stunden abgewechselt), Schlafmangel, Hormonstörung, andere gesundheitliche Probleme und und und. Da gleich die Flinte ins Korn zu werfen und eine andere zu vögeln wird die Situation definitiv nicht verbessern. Ganz im Gegenteil. Die Frau vögelt ja keinen anderen und hat deshalb keine Lust. Daher erst mal alle Möglichkeiten ausschöpfen, ihr helfen so viel es geht, Therapeuten aufsuchen, Frauenarzt, das Gespräch suchen. Ich weiß, das ist alles sehr leicht gesagt und äußerst schwer umzusetzen, vor allem wenn sich schon Einiges angestaut hat. Trotzdem würde ich es versuchen und wirklich alles geben um die Beziehung wieder herzustellen. Außerdem solltest du dir überlegen welche normale vernünftige Frau einen Kerl möchte, der seine eigene Frau sitzen lässt mit 2 Kleinkindern sobald die erste größere Schwierigkeit im Leben auftaucht. Und ein Schnell- oder Trostfick wird die Situation ganz sicher nicht verbessern.
Gesellschaftliche Entwicklung: Wir kommen zum Teil noch aus einer Zeit, wo mit einem Gehalt, der Familienunterhalt, das Schaffen des Wohnraumes, ein Fahrzeug, schulische Begleitung, Nachmittagsbetreuung durch ein konventionelles rollenbildgeprägtes Familienleben mit straffer Arbeitsteilung möglich war. (Ich möchte hier kein strenges Mann/Frau-Denken, das ist durchaus andersrum denkbar)
Dieses wurde gekippt, durch die Eigenständigkeit der Frau, auch durch das Drängen der Frauen in den Arbeitsmarkt, selbst wenn nicht gewollt, schwer praktikabel, nur in Teilzeit möglich (nächste Falle), die ihre Rolle stundenmäßig ebenso arbeitend, nur unbezahlt, genauso wertvoll innerhalb des sozialen Gefüges (bis hin zu Nachbarschaft, Ehrenamt etc.) inne hatten. Wertfrei.
Dass es real von den tatsächlichen Einkommen gar nicht mehr möglich ist, das konventionelle Bild zu leben, das still schweigend abgeschafft wurde steht auf einem anderen Blatt. Wenn wir in Richtung der verblichenen DDR blicken, was haben wir es negativ aufgefasst, dass die Kinder als Babys schon in Erziehungslager gesteckt wurden. Wenn wir heute den Ruf nach immer früheren, immer breitflächigeren Betreuungsorten hören, damit Frauen voll erwerbstätig sein können, müsste es theoretisch irgendwo klingen. (während unsere Pensionisten ungebraucht und ungenützt ihres Potentials, trotz ihrer Leistungsfähigkeit und Tatkraft, zuerst auf Mallorca danach im Pensionistenheim den Ruhestand "genießen")
Dass es doch einige gibt die das konventionelle mit dem heute propagierten (nur nicht zu lange daheim bleiben) Weltbild zusammengehen kann und beides zu erfüllen ist, ist klar. Frisch gekocht, am besten beim Biobauern geholt - ja würden wir das nicht gerne. Wer soll das machen und wann? Kinder sind ungebildet, Buchempfehlung und -besprechung mit den Eltern, nö es gibt in der Schule eh eine Leseliste (Wiki-Zusammenfassung inkl. Interpretation) - ja wer sollte es denn daheim machen und vor allem wann?
Klar ist die Sehnsucht nach der guten alten Zeit, die weder gut noch schlecht war, wie eben die jetzige, ist verständlich.
Man kann nicht ein System komplett Abschießen indem man es Eltern unmöglich macht, das alte System zu leben, ohne für ein neues System die sozialen Grundlagen gelegt zu haben. (finanziell sehen wir in der Betreuung von älteren und kranken Personen, wie und wo die Gratisleistung der damaligen Frauen fehlt.)
Alles wertfrei, viele Vorteile keine Frage, aber natürlich auch......
Persönlich hätte ich Familien gerne die Wahl frei gestellt, wie sie leben wollen. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass viele Männer durchaus besser sind die Familie zu führen und Frauen die notwendigen Kröten heranzuschaffen. Somit geschlechtsmäßig egal. Mein geschiedener Mann kann mit Krankheit und bettlägrigen Alten, speibenden Kindern, weitaus besser als ich. Einkommensmäßig vernünftig von der Arbeitsgewichtung so praktiziert.
Es ist ein Umbruch, der nur mehr einen Weg für Familien offen lässt.
Es nützt nichts sich in gestrigem Schunkeln zu vereinigen, wir müssen uns den Herausforderungen die nun gegeben sind, stellen.
Zurück wird es aufgrund der finanziellen und Absicherungslage (u.a. Pensionsanspruch) nicht geben.
Je eher man versteht, dass Zusammenhalt, Verständnis der einzige Weg ist, desto rascher kriegt man es in den Griff.
Eine Entfernung, egal ob Gspusi oder Scheidung ist für beide energetisch und finanziell mehr Belastung als sich bei Zeiten am Riemen zu reißen und seine Frau oder seinen Mann zu stehen, Seite an Seite, auch wenn der Wind mal heftig bläst.
Wohl an! Gemma!
o.t. Die Sprache ein wichtiges Thema und sie bewegt sich.
Derbheiten sind mir und vielen anderen recht egal, da sie uns nicht betreffen und wir die Wege von Menschen, die sich so ausdrücken wollen nicht kreuzen müssen.
Jeder entscheidet für sich, was er für "billig" hält.
Einfache Sache.