Ich muss blöd fragen: verhütet Sie hormonell?
DAS war nämlich bei uns im Nachhinein betrachtet mehr Beziehungskiller als alles andere nach zwei Schwangerschaften ... seit er eine Vasektomie hatte und ich auf Hormone zur Verhütung verzichte, ist Lust und Sex wieder ein wesentlicher Bestandteil unserer Beziehung, der vorher lange Zeit nur mehr sporadisch, nebenher, Zickzack nachts im Dunkeln noch schnell vorm einschlafen - damit a Ruh is - vollzogen wurde. Und das Leben is wieder so viel schöner für uns!
Aus meinen persönlichen Erfahrungen:
Unsere Kids sind 18 Monate auseinander, vor allem nach der ersten, sehr schweren Geburt hab ich monatelang nichtmal an Sex gedacht. Nicht ansatzweise. Als junge Mutter war ich so überfordert mit allem, nichts hat so funktioniert, wie ich es mir gewünscht hatte. Was hat der Vater meines Kindes gemacht? Nach einem schnellen Abenteuer gesucht? Nein. Er hat sich trotz 45 Stunden Job gekümmert, versucht mich zu entlasten und unseren Sohn und mich auf Spur zu bringen, physisch und psychisch. Wir haben schließlich geheiratet und Kind Nummer 2 war kurz darauf das krasse Gegenteil vom Stammhalter: Bilderbuchgeburt, pflegeleicht und langsam hatten wir unseren Rhytmus gefunden. Klar, müde, ausgelaugt mit zwei kleinen Wundern warn wir oft an unseren Grenzen und wir sind oft genug aneinander geraten - wegen Nichtigkeiten, wenn man sich ehrlich ist. Mir fehlte es oft an Verständnis für ihn, ihm genauso oft an Verständnis für mich. Wir wären fast daran zerbrochen. Aber wir haben uns versprochen, miteinander alt zu werden - und wir sind es uns wert, um uns zu kämpfen. Und man nutzt auch gern die kleinen Auszeiten. Kinder sitzen auch mal eine Stunde alleine vorm Fernseher oder sind bei Freunden, in der Krabbelgruppe, im Kiga, in der Schule... Mittlerweile sind die Kinder in der Schule und die nächsten turbulenten Jahre in Form der Pubertät stehen ins Haus. Und auch die werden wir überstehen - gemeinsam.
Ja, es war bisher und wird weiterhin eine anstrengende Zeit bleiben, mal mehr, mal weniger - aber Elternsein ist nunmal eine Riesenverantwortung. Das prägt, das zeichnet jede Beziehung. Und um dem Elternsein gewachsen zu sein, muss man natürlich auch an sich selbst als Einzelperson wie auch auf sich als Paar achten. Kinder können auch schon als Baby mal ein paar Stunden zu Oma, damit Papa und Mama gemeinsam in der Sauna durchschnaufen können. Papa kann auch mal auf die Kinder schauen, damit Mama zu einer Freundin kann, ob auf Nachmittagskaffee oder abends mal rauskommen - und Mama kann auch Papa die Freiheit zugestehen, mal einen Männerabend zu machen. Psychohygiene ist für jeden wichtig. Und Intimität und körperliche Zuneigung natürlich auch. Wenn die Kinder schlafen, kann man sich trotz Müdigkeit auch mal aufrappeln und den anderen massieren oder einfach eine Wanne einlassen, Kerzen rumstellen und eine Flasche Asti köpfen...
Red mit ihr. Offen und ehrlich. Der wahre Beziehungskiller ist Schweigen und in sich rein fressen. Hört euch gegenseitig zu und versucht euch in den anderen hineinzuversetzen. Helft euch gegenseitig. Wenn ihr für euch etwas tun wollt, dann jetzt. Bevor es zu spät ist...
Wenn ich seh, dass in den Schulklassen meiner Kinder mehr als die Hälfte der Eltern getrennt sind und wie viele davon sich schon im Kleinkindalter getrennt haben, find ich das wirklich erschütternd und bin froh, dass wir die Kurve bekommen haben. Ich arbeite mit 1-4jährigen, alleine da ist die Trennungsrate schon ein Wahnsinn... Aber wenn du jetzt schon so denkst, wie wird es dann, wenn die Pubertät an die Kinderzimmertüren klopft? Abgesehen davon, dass ichs bedenklich find, zu sagen " ich muss 1000€ Unterhalt zahlen bei Trennung" - ist das ernsthaft dein Hauptproblem? Da kann ich nur den Kopf schütteln... Geh mal in dich und werde dir klar, was du willst. Willst du die Beziehung retten - dann tu was dafür. Und ja, auch sie muss was dafür tun. Aber wenn ich deine Beiträge so lese, dann solltest du in erster Linie mal an deiner Grundeinstellung arbeiten...