Lateinwiederbelebung theoretisch möglich

Diese Beispiele erinnern mich an Wiederbelebungsversuche eines klinisch Toten. (-;

Tot ist ein irrefuehrendes Adjektiv fuer eine Sprache ;-) Aber es ist ein grosser Unterschied zwischen einem philologischen Zugang und der Beherrschung einer Sprache als Umgangssprache. Die Unterscheidung ist nicht nur bei "toten" Sprachen wichtig, von dem fuer seine Tagebuecher und hautnahen Analysen ueber die Sprache des dritten Reiches Victor Klemperer ist etwa bekannt, dass er zwar die franzoesische Prosa bis ins letzte Detail verstand und mehrere Buecher darueber publizierte, jedoch kaum Franzoesisch sprechen konnte.

Andererseits gibt es natuerlich Menschen, die kein Problem haben, auf Latein muendlich zu kommunizieren, dabei darf aber nicht vergessen werden, dass es seit ueber tausend Jahren keine L1-SprecherInnen gibt, deren erste Sprache es war. Das zeigt sich schon an den Diskrepanzen in der Aussprache beim Lateinunterricht im deutschen, englischen und italienischen Umfeld ...
 
Andererseits gibt es natuerlich Menschen, die kein Problem haben, auf Latein muendlich zu kommunizieren

Hier im Forum ein immer wieder diskutiertes Thema: mündlich auf Französisch zu kommunizieren, obwohl man keine einziges Wort kann. :undweg:
 
Hier im Forum ein immer wieder diskutiertes Thema: mündlich auf Französisch zu kommunizieren, obwohl man keine einziges Wort kann. :undweg:

Linguistisch gesehen ist das aber nicht Franzoesisch, sondern die reinste Fischsprache: Mund auf und schauen, was kommt
 
Es gibt mehrere Beispiele von toten oder beinahe toten Sprachen, die wiedererweckt wurden, meistens passiert das aus politischen Gründen, bei der Unabhängigwerdung eines Staates, oder dessen Neugründung. Hebräisch wurde schon erwähnt, ebenso zu erwähnen ist das norwegische Sprachsystem (bitte für Details jemand aus dem Lande fragen). Es gibt auch den Fall, wo die Aussprache oder grammatikalische Details einer sprache verändert werden, wenn sich eine Volksgruppe aus einem Staat abspaltet.

Wenn die Leute nichts besseres zu tun haben, oder genug Energie übrig, für solche Übungen - BITTE, mir solls recht sein :haha: :haha: Nationalismus ist eine der gewaltigsten Energiequellen der Erde, und eine der dunkelsten.

Zur Bedeutung des Lateinischen, im Vatikan hat Latein einen viel "lebendigeren" Stellenwert, als wir das wohl ahnen. Wenn man von irgendeiner Sache, welche innerhalb des Vatikans passiert, von "Lebendigkeit" sprechen kann, dann ist das noch am ehesten die lateinische Sprache :mauer: :mrgreen: Papst Benedikt, der von den Deutschen nur aus Patriotismus verehrt wurde (und hoffentlich nicht aufgrund seiner aufgeschlossenen Weltansicht :haha:) hat z.b. seine Emeritierungsrede und die Pressekonferenz, in welcher er seinen Rücktritt verkündet hat, in makellosem Latein gehalten. Und die Leute, die sich dort umtreiben, verstehen das dann auch. Wenn man dort hingeht, ist das Erlernen der lateinischen Sprache wohl noch die geringste Zumutung.

Latein ist der Schlüssel zum Verständnis eines weiten Bereiches der abendländischen Kultur und Geschichte. Bis weit über das Mittelalter hinaus wurden wesentliche staatstragende Dokumente in Latein verfaßt. Wer die internationalen Beziehungen des Mittelalters oder noch der Renaissance in den Quellen verstehen möchte, kommt wohl um Latein nicht herum.

In der Medizin wird Latein überschätzt. Der wohl größte Irrtum ist jener, dass alle lateinischen (oder griechischen) Fachbegriffe in den verschiedenen Ländern der Welt GLEICH verwendet werden. Man KANN ein medizinisches Dokument NICHT international lesen, weil die Mediziner in den verschiedenen Ländern nicht gut genug Latein können, um neue Fachbegriffe RICHTIG zu erfinden.

Wenn man ein medizinisches Dokument aus einem fremden Land liest, wird man im Zweifelsfall die Fachbegriffe trotzdem nachschlagen müssen. Ein Beispiel ist z.B. der Begriff "Hernie", der in einigen Ländern synonym für einen Leistenbruch verwendet wird, in anderen Ländern aber für einen Bandscheibenvorfall. Irgendwas fällt halt irgendwohin und man spricht Latein. Dann kann man sich gescheit vorkommen, aber international mißversteht man sich genauso wie vorher :haha:

Man muß Latein nicht wiederbeleben, noch irgendeine andere Sprache. Die Motive, weswegen an Sprache herumgedoktort wird, sind meistens politisch, oft nationalistisch, und fast nie demokratisch legitimiert. Sie dienen fast immer nur der intellektuellen Selbstbefriedigung einer schmalen selbsternannten Elite zur geistigen Selbstbefriedigung.

Man sollte Sprachen wie Latein, Althebräisch oder Altgriechisch in einem kleinen Bereich auf freiwilliger Basis pflegen, wegen der kaum zu unterschätzenden Bedeutung dieser Sprachen für Teilbereiche von Geschichte und Philosophie. Vergöttern muß man die Sachen aber deswegen auch nicht. In der Medizin kann man Latein und Griechisch ruhig "auslaufen" lassen, und dazu übergehen WIRKLICH ALLGEMEINGÜLTIGE Begriffe aus der Englischen Sprache oder einer anderen, jeweils aktuell wissenschaftlich dominanten Sprache zu übernehmen. So wie das in der Informatik z.B. passiert.
 
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Salve, cari amici mei!
"Lingua latina amanda est"! Lingua latina necessaria est, quoniam lingua intilligenta et docta est. Sine lingua latina nos multum abesset. Lingua latina nos res contextim videre docet. Lingua latina eruditionem collocupletet!....Salve, carae collegae EF-fori :haha:..zum Tüfteln für "Lateiner":haha:

Sinngemäß...
Latein bereichert nicht nur unsere Allgemeinbildung, sondern zeigt uns auch, die Dinge in größeren Zusammenhängen zu sehen, auch komplizierte Zusammnenhäge zu erkennen, da auch die Übersetzung derselbigen in komplizierter Grammatik und den dahinterstehenden Autoren zu übersetzen ist. ( bestimmte Wörter haben bei bestimmten Autoren eine etwas andere Bedeutung, eigene Grammatik wie beispielsweise bei "Julius Caesar" der "Aci" ( Bsp.: "De bello Gallico" etc. ) Latein ist auch sehr schön&interessant!;)
 
Eine tote Sprache mit lebenden Sprachen zu vergleichen macht aber auch nicht viel Sinn. Als Vergleich könnte man beispielsweise Altgriechisch nehmen.....
 
....:aetsch: bleibt "alt"! Wird net besser!!....is´ka lebende Sprache!..kummst da nimmer auße!...nutzt nix!!:aetsch:..außerdem "Mittelalter" und nicht "Antike" mehr, zwar auch tot, aber interessiert kan mehr! Im humanistischem Gymnasium wird "Altgriechisch" unterrichtet...."Altfranzösisch" is`an jeden völlig wurscht:aetsch::haha::haha:
 
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Eine tote Sprache mit lebenden Sprachen zu vergleichen macht aber auch nicht viel Sinn. Als Vergleich könnte man beispielsweise Altgriechisch nehmen.....

obwohl altgriechisch hat noch mehr mit neugriechisch zu tun als "altrömisch"....

.nutzt nix!!:aetsch:..außerdem "Mittelalter" und nicht "Antike" mehr, zwar auch tot, aber interessiert kan mehr! Im humanistischem Gymnasium wird "Altgriechisch" unterrichtet...."Altfranzösisch" is`an jeden völlig wurscht:aetsch::haha::haha:

guter freund von mir hat in altgriechisch und latein maturiert. trotzdem konnte er von mir "HAKler" sehr sehr sehr viel über römische geschichte und griechische mythologie lernen :-D
sorry aber den beginn der illias halbwegs auf altgriechisch zu zitieren mag zwar nett sein, aber wenn man keinen blassen schimmer hat worums eigentlich in der geschichte geht, eher sinnlos.....

und i hob das zeugs NUR auf deutsch gelesen ;-)



Latein ist der Schlüssel zum Verständnis eines weiten Bereiches der abendländischen Kultur und Geschichte. Bis weit über das Mittelalter hinaus wurden wesentliche staatstragende Dokumente in Latein verfaßt. Wer die internationalen Beziehungen des Mittelalters oder noch der Renaissance in den Quellen verstehen möchte, kommt wohl um Latein nicht herum.

In der Medizin wird Latein überschätzt. Der wohl größte Irrtum ist jener, dass alle lateinischen (oder griechischen) Fachbegriffe in den verschiedenen Ländern der Welt GLEICH verwendet werden. Man KANN ein medizinisches Dokument NICHT international lesen, weil die Mediziner in den verschiedenen Ländern nicht gut genug Latein können, um neue Fachbegriffe RICHTIG zu erfinden.

Wenn man ein medizinisches Dokument aus einem fremden Land liest, wird man im Zweifelsfall die Fachbegriffe trotzdem nachschlagen müssen. Ein Beispiel ist z.B. der Begriff "Hernie", der in einigen Ländern synonym für einen Leistenbruch verwendet wird, in anderen Ländern aber für einen Bandscheibenvorfall. Irgendwas fällt halt irgendwohin und man spricht Latein. Dann kann man sich gescheit vorkommen, aber international mißversteht man sich genauso wie vorher :haha:

ähm, wie gesagt luther hat die bibel auf deutsch übersetzt und deswegen muss i nimma altgriechisch, althebräisch lernen......

da alte quellen und dokumente übersetzt wurden verstehe ich sie auch so....

und wer kann bitte den "beowulf" im original auf altenglisch lesen??? soll ich jetzt altenglisch lernen?
oder "parzifal" von eschenbach? altdeutsch.....


tja, bedeutungen sind halt immer anders und verändern sich in der zeit.

und wennst in russland "butterbroti" bestelltst kriegst a belegtes brötchen - aber ka butterbrot ;-)
wennst dir die haare schneiden lassen willst, gehst zum perikmacher (zum perückenmacher) :-D
 
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